Die Störche Oberschwabens



Neuravensburg



08.07.2019: Der Affenberger und sein unberingter Partner haben sich den Weg in den Süden gespart, sie haben bei uns den Winter verbracht. Mit der Brut hatten sie es dann ziemlich eilig, schon Mitte März lag das erste Ei im Nest, so dass an eine Beseitigung des Nestes, wie sie der Mobilfunk-Betreiber im Sinn hatte, nicht mehr zu denken war. Einen Monat später schlüpften drei Küken, von denen das Nesthäkchen in der Entwicklung mit der Zeit deutlich zurückblieb. Als die Kälteperiode Mitte Mai und nachfolgend der Dauerregen kam, waren die Jungstörche bereits in einem gefährlichen Alter: zu groß, um von den Eltern noch geschützt zu werden, das Gefieder aber noch nicht ausreichend entwickelt, um solch ein Wetter ohne Schutz zu überstehen. Es starb nicht nur das Nesthäkchen, sondern alle drei. Ob die Altstörche bleiben werden? Immerhin hatten sie im Jahr 2018 hier einen Jungstorch durchgebracht. Ihre Wohnung müssen sie im Herbst allerdings wechseln. Der Horst auf dem Mobilfunkmast, welcher nicht freistehend, sonder in einem Hausdach veranktert ist, wird zunehmend schwerer und muss aus Statikgründen entfernt werden, die Störche bekommen am Hang darüber in unmittelbarer Nähe ein Ersatznest angeboten.

2018: Es gab vor wenigen Jahren schon einmal einen Ansiedlungsversuch eines Storchenpaars in Neuravensburg, welcher jedoch nicht von Dauer war. Dieses Jahr hat es aber geklappt. Zuerst wollten die Störche allerdings auf einem gefährlichen Mittelspannungsmast ihr Nest bauen. Die EnBW reagierte glücklicherweise sofort, entfernte nach erfolgter Absprache zügig das Nest, sicherte den Mast so gut wie möglich und verhinderte – ebenfalls abgesprochen – mit entsprechenden Abweisevorrichtungen dort einen weiteren Nestbau. Die Störche zogen daraufhin auf einen Mobilfunkmast auf einem Haus in unmittelbarer Nachbarschaft des Rathauses um und bauten sich dort einen Horst, was angesichts der dortigen verschiedenen Verankerungsmöglichkeiten auch keinerlei Problem für sie darstellte (wir haben mittlerweile einige Nester auf Mobilfunkmasten in Baden-Württemberg, für die Störche augenscheinlich kein Problem). Das Storchenpaar – einer der Störche schlüpfte im Jahr 2014 am Affenberg aus dem Ei, der andere trägt keinen Ring – begann um den 6. April mit der Brut und hatte ungefähr einen Monat später drei Junge zu versorgen. Der Größenmunterschied der drei war jedoch beträchtlich, und die beiden kleineren überlebten die nasskalte Nacht vom 12. auf den 13. Juni nicht. Der älteste schaffte jedoch den Ausflug, und es ist daher sehr wahrscheinlich, dass das Storchenpaar nach dem diesjährigen Bruterfolg Neuravensburg treu bleiben und nächstes Frühjahr wiederkommen wird.


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