Die Störche Oberschwabens |
Bingen
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2025: In Bingen ist alles – vermutlich (bei Störchen ohne Ring kann man sich da ja nie ganz sicher sein) – beim Alten. Die beiden Unberingten ließen sich dieses Frühjahr mit der Eiablage etwas mehr Zeit, in den letzten Märztagen war es aber soweit: Man begann die ersten Eier ins Nest zu legen, und seitdem wird gewissenhaft gebrütet. Was geht in Bingen vor? Hartnäckiger Fremdstorch oder Ehekrach? Um die Monatswende April/Mai schlüpften die kleinen Störche aus den Eiern und zunächst schien alles in Ordnung. Um den 20. Mai sahen die beiden Jungvögel aber auf einmal recht unterentwickelt aus, ein unberingter Storch stand im Nest und bewachte die Jungen, ein anderer Altvogel, ebenfalls unberingt, stand auf dem benachbarten Dach und wurde schließlich vom Horstinsassen verjagt. Entweder handelte es sich um den Partner und das Paar hatte handfesten Ehekrach, weshalb die Jungen dann nur noch von einem Elternteil Futter erhielten, oder es handelte sich um einen Fremdstorch, der den Jungen gefährlich werden konnte und daher die Eltern von der Nahrungssuche abhielt. Zwei Wochen später war die Situation ähnlich, die Jungvögel sahen aber erfreulicherweise besser aus, und Mitte Juni schließlich konnte Entwarnung gegeben werden, die Jungstörche waren voll befiedert und hatten die kritische Nestlingszeit überstanden. Der Unberingte stand allerdings immer noch zeitweise auf dem Nachbardach und der Altstorch im Nest fremdelte. Leider haben die Nestinhaber ja keine Ringe, sodass wir wohl nie genau erfahren werden, was wirklich los ist. Na, nächstes Jahr sieht sowieso wieder alles ganz anders aus. Mal sehen, wie es in Bingen weitergeht. 2024: Obwohl sie im letzten Jahr keinen Bruterfolg hatten, sind die beiden unberingten auf ihr Nest in Bingen zurückgekehrt und wollen es nochmal versuchen. Mit der Eiablage begannen sie um den 20. März. Seitdem sitzen sie abwechselnd auf dem Gelege. In der letzten Aprildekade schlüpften in Bingen nach und nach drei kleine Störche, von denen Ende Mai noch zwei lebten. Obwohl erst gute fünf Wochen alt und damit noch nicht aus dem Gröbsten raus, überlebten diese beiden erfreulicherweise die üble Schlechtwetterperiode zum Monatsende. Bald werden sie zusammen mit ihren Eltern die Bingener Wiesen unsicher machen – Mäuse nehmt euch in acht –, und dann geht's auch bald auf die große Reise. 2023: Nachdem sie letztes Jahr bei erstmaliger Brut in Bingen gleich Erfolg hatten, sind unsere beiden Unberingten dieses Frühjahr wieder auf ihr Nest in Bingen zurückgekehrt. Es sind ziemlich sicher dieselben Störche wie im Vorjahr (bei unberingten Vögeln weiß man das ja nie so genau), denn ihrem Verhalten nach zu urteilen kannten sie sich schon und fackelten nicht lange. Bereits Ende März lag das erste Ei im Nest. 05.
Juli: Nach ungefähr einem Monat pellten sich in Bingen mindestens drei
kleine Küken aus den Eierschalen. Den zeitweise starken Regen und die
lang anhaltende Kälte in den ersten Maiwochen überstanden sie jedoch
nicht, und so war bei einer Nestbeobachtung am 23. Mai kein Leben mehr
zu entdecken. Bleibt nur die Hoffnung auf nächstes Jahr. 2022: Nein,
nein, nicht Bingen am Rhein. Sondern Bingen bei Sigmaringen im schönen
Tal der Lauchert. Schon vor Jahren hatten sich hier schon mal Störche
umgeschaut und waren aber zum Leidwesen der Anwohner wieder
verschwunden. Nun hat's aber "geschnaggelt". Ein männlicher Storch und
eine Störchin, beide ihres Zeichens unberingt, weshalb wir herzlich
wenig über sie wissen, haben sich für Bingen als ihren Wohnort
entschieden und wollen hier Nachwuchs aufziehen. Als Brutstatt wählten
sie sich einen Strommast, und zwar just dort, wo alle Verkehrswege in
Bingen (einschließlich der Bahnlinie) zusammenlaufen. Na, man will halt
dabei sein und alles im Blick haben. Das Storchenmännchen war übrigens
schon letztes Jahr hier und begann mit dem Nestbau, eine Partnerin
fehlte ihm aber noch. Na, die hat sich ja jetzt gefunden; also wurde um
die Monatswende März/April das erste Ei ins Nest gelegt, und seit den
ersten Apriltagen wird sorgfältig gebrütet. |