Die Störche Oberschwabens



Laubbach



2024: Keine "personellen" Veränderungen in Laubbach. Das Paar begann in der letzten Märzdekade mit der Brut, aus ihrem Gelege schlüpften nach der Bebrütungszeit von gut einem Monat drei Junge. Zur Zeit des katastrophalen Dauerregens Ende Mai/Anfang Juni waren sie offensichtlich schon so gut entwickelt, dass ihr Gefieder sie ausreichend schützte und sie das Wetter lebend überstanden. Bei der letzten Horstbeobachtung Ende Juni standen alle drei noch auf dem Nest, inzwischen haben sie jedoch vermutlich ihren ersten Flug hinter sich. Jetzt heißt es üben, üben,, üben, denn schon in einem Monat geht's auf große Reise.

2023: Die Horstinhaber sind dieselben wie im letzten Jahr (auch bei der unberingten Dame ist dies wahrscheinlich, denn die beiden kannten sich gut und fingen auch entsprechend früh mit der Brut an). Schon um den 20. April wurde es lebendig im Nest, bei der letzten Horstbeobachtung am 25. April wurden drei Köpfchen gesehen.

Juli: Noch ein weiteres Junges schlüpfte, sodass sich schließlich ein Quartett im Laubbacher Nest tummelte. Das Nesthäkchen hatte es allerdings offensichtlich nicht durch die Kälteperiode Mitte Mai geschafft, denn am 25. Mai waren nur noch drei Jungvögel zu entdecken. Und diese drei sahen wie wahre Schmutzfinken aus: total verdreckt und mit stark verklebten Schnäbeln waren sie damit ganz eindeutig Kandidaten für die Beringung geworden, denn diese Schnäbel musste man reinigen, sollten sie sich im Wachstum nicht kreuzförmig verbiegen. Es wurde dann auch der Altstorch beobachtet, wie er neues Nistmaterial brachte, und dieses bestand nicht etwa aus trockenem Gras oder Heu, sondern aus einem Lehmklumpen! So rückte dann am 31. Mai der Bauhof mit seiner Hebebühne an, es herrschte starker Wind, fast schon Sturm, und die Aktion gestaltete sich dementsprechend nicht gerade als einfach, weil buchstäblich alles davonflog, Gott sei Dank aber nicht die kleinen Störche. Die ließen sich nach der Beringung sorgfältig die lehmgefüllten und durch die Pampe fast so breit wie langen Schnäbel putzen, obwohl sie natürlich von der Schnabliküre nicht gerade begeistert waren. Wer geht schon gern zum Zahnarzt und lässt sich an der Gosch herumpopeln? Na, jedenfalls waren sie danach ziemlich sauber und es hat wieder richtig Futter reingepasst. Es grenzte überhaupt an ein Wunder, dass alle drei mit diesen Schnäbeln noch einigermaßen gut fressen konnten, sie brachten nämlich alle immerhin über drei Kilogramm auf die Waage.
Nun sind sie beinahe erwachsen, fliegen auch schon seit geraumer Zeit und werden demnächst Laubbach verlassen. Hoffen wir, dass sie ihre erste Reise in den Süden gut überstehen und wir den einen oder anderen in zwei oder drei Jahren in Oberschwaben wiedersehen.

2022:  Haben sich die Geschwister verkracht (sowas wäre ja nicht das erstemal) oder hat sie doch das Gewissen wegen ihres eigentlich schon etwas unzulässigen Verhaltens geplagt? Na, vermutlich hat es eine völlig andere Ursache, warum der Fleischwangener Horstinhaber auf einmal eine andere Gattin hat. Die Dame macht ein großes Geheimnis um sich, sie hat keinen Ring. Wo dagegen seine Schwester abgeblieben ist, wissen wir bisher noch nicht. Zwar sind nahezu alle Brutstörche der Umgebung identifiziert, doch ist bei einigen wenigen beringten Störchen die Ablesung noch nicht gelungen, und es wird immer noch das eine oder andere Nest neu entdeckt.
Jedenfalls wurde im Laubbacher Horst seit Ende März gebrütet, und am 11. Mai, der letzten Nestbeobachtung, wurden drei kleine Störche im Nest gefüttert.
Juli: Das Nesthäkchen hat es nicht geschafft, aber immerhin zwei der Jungstörche kamen durch und werden demnächst ihre erste große Reise in den Süden antreten.

2021:  Der Horst in Laubbach ist wieder von den beiden Geschwistern aus Fleischwangen besetzt. Der Inzucht-Paragraf interessiert sie nicht im geringsten, und bisher brachten sie recht gesunde Junge zur Welt. So sind sie auch in diesem Frühjahr wieder mit der Produktion von Nachwuchs beschäftigt, die ersten Eier wurden um den 25. März gelegt. Bald wird es kleine Storchenküken im Laubbacher Nest geben.

Juni: Drei Storchenküken gab es Ende April im Laubbacher Nest. Wie in vielen Horsten Oberschwabens, in denen bereits im März gebrütet wurde, machte die Kältewelle in der letzten Maidekade den zu dieser Zeit schon relativ großen Jungvögeln zu schaffen. Immerhin überlebten im Laubbacher Nest die beiden Älteren. sie konnten am 10. Juni beringt werden. Längst haben sie ihre kritische Nestlingszeit überstanden, auch starke Regengüsse können ihnen nichts mehr anhaben. Vorsicht ist allerdings bei den ersten Flügen geboten, denn die derzeitigen Unwetter mit starken Sturmböen können ihnen sehr gefährlich werden.

2020: In Laubbach wurde dieses Frühjahr wieder die Geschwisterehe vollzogen. Bruder und Schwester aus Fleischwangen (allerdings keine Nestgeschwister, denn sie ist ein Jahr jünger als er) sind sich treu geblieben und fanden sich wieder auf dem Laubbacher Nest ein. Ab Ende März bebrüteten sie hier ein Gelege, und bei einer Nestbeobachtung am 1. Mai wurden drei kleine Jungvögel entdeckt. Ob es noch mehr werden?

2019: Langsam hat es sich unter den Adebaren herumgesprochen: Das Ried wurde vernässt und es gibt hier richtig was zu futtern. Die Laubbacher Bürger freut's. Denn nun haben auch sie endlich ihr Storchenpaar. Auf einem Mast mit Nistplattform im oberen Teil des Ortes haben sie sich niedergelassen: ein dreijähriges Männchen und ein zweijähriges Weibchen und – es ist eine Geschwisterehe, denn beide stammen aus Fleischwangen! Ts, ts! Das hinderte die Jungvermählten aber nicht am Ehevollzug, und so wurden mehrere befruchtete Eier abgelegt. Mitte Mai schlüpften dann aus dem Gelege drei putzmuntere Küken, denen die Inzucht ihrer Eltern wohl wurscht war. Allerdings starben zwei der Jungvögel zwischen dem 5. und 10. Juni, möglicherweise beim Regen an Pfingsten; die Eltern sind doch noch etwas unerfahren.

01.07.2019: Auf dem Nest können Wind und Wetter dem Laubbacher Jungstorch nun nicht mehr gefährlich werden, sein Gefieder schützt ihn jetzt ausreichend davor. Am 19. Juni erhielt er seinen Personalausweis, den schwarzen Kunststoffring mit der individuellen weißen Nummer, und wer weiß, vielleicht liest ja jemand die Nummer in Spanien ab; dann wissen wir, dass er den Flug ins Winterquartier geschafft hat. Jetzt muss er aber zuerst einmal seine Flugmuskulatur trainieren, denn noch ist es nicht soweit. Im Alter von neun bis elf Wochen fliegen die meisten Junstörche zum erstenmal (werden sie von den Eltern zu lange mit Futter verwöhnt, dauert es auch unter Umständen noch etwas länger - Hotel Mama...). Dann müssen die Flugkünste noch verbessert werden, bis es dann Anfang August zusammen mit anderen Jungstörchen auf die große Reise geht.


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