Die Störche Oberschwabens |
Fleischwangen 2024: In Fleischwangen residiert wie im Vorjahr wieder in oberschwäbisch-badischer Freundschaft der Adebar aus dem nahen Unterweiler und seine Gattin aus Unterreute bei Freiburg. Mit dem Brutgeschäft sind sie heuer deutlich früher dran, denn schon Ende März wurden die ersten Eier gelegt, wahrscheinlich ein paar mehr als letztes Jahr. Ja, tatsächlich schlüpften in diesem Frühjahr Ende April vier kleine Störche im Fleischwangener Nest. Doch schon Anfang und Mitte Mai gaben die beiden kleinsten auf. Die beiden ältesten wären wohl durchgekommen, hätte es nicht das böse Wetter um die Monatswende Mai/Juni gegeben mit seinen lang andauernden und zum Teil sehr heftigen Regenfällen. Am 7. Juni standen die Fleischwangener Storcheneltern traurig auf ihrem Nest, es regte sich nichts mehr. Bleibt nur die Hoffnung auf nächstes Jahr. 2023: So langsam kommen manche unserer treuen, uns lange bekannten Horstinhaber doch in die Jahre. So ist die aus Unlingen stammende, langjährige Partnerin von Hansi, 2001 geboren, dieses Frühjahr nicht nach Riedhausen zurückgekommen, und genauso dieses Frühjahr vermisst wird der Affenberger, der - ebenfalls 2001 geboren - seit vielen Jahren in Fleischwangen brütete. 2022: Die Beziehung der beiden, des Affenberger und der jungen Deisendorferin,
hat sich verfestigt. Und da sich die beiden ja jetzt schon gut kennen
(sozusagen "eingefummelt" sind, wie sich die Besitzerin des
Pferdestalls treffend ausdrückte), haben sie dieses Frühjahr auch schon
recht früh mit dem Brutgeschäft begonnen. Schon Anfang der letzten
Aprildekade wurde beobachtet, dass Jungvögel gefüttert wurden. 2021:
Was auf einmal in Fleischwangen los ist, versteht vermutlich niemand.
Anfang Febraur schien die Welt noch in Ordnung, das Fleischwangener
Männchen kam am 8. Februar an, seine unberingte Gattin folgte zwei Tage
später. Und dann war auf einmal alles anders. Es gab Kämpfe, und danach
war ein Schweizer Weibchen auf dem Nest, und zwar die Storchendame,
welche letztes Jahr auf der Ebenweiler Rathaus-Sirene zwei
Jungvögel
aufgezogen hatte. Anfang März wurde sie allerdings dort wieder mit
ihrem Ebenweiler Angetrauten gesehen, wer war nun in Fleischwangen?
Wieder die alte Horstinhaberin? Weit gefehlt. Auf dem Horst auf dem
Pferdestall stand eine blutjunge Störchin aus Deisendorf
zusammen mit
dem dem langjährigen Fleischwangener Horstinhaber, dem mittlerweile
zwanzigjährigen Affenberger.
Infolge des Tohuwabohus und der nun neuen
Liaison zögerte sich der Brutbeginn in Fleischwangen dieses Jahr dann
auch bis Anfang April hinaus. Mal sehen, was daraus wird. Letztes Jahr
gab es hier ja fünf propere Junge, die alle erfolgreich ausgeflogen
sind. 2020: In Fleischwangen ist alles wie gehabt. Unser mittlerweile alteingesessenes Storchenpaar hat wieder recht früh mt dem Brutgeschäft begonnen. Die Fleischwangener Storchenküken gehören wieder zu den ersten in Oberschwaben, die sich aus den Eierschalen pellten. Sage und schreibe fünf kleine Störchlein schlüpften aus dem Fleischwangener Gelege und alle fünf trotzten tapfer Wind und Wetter, übten sich in Corona-Zeiten in Gemeinsamkeit und teilten offensichtlich solidarisch alle Happen, die ihnen die sorgsamen Eltern brachten. Denn alle fünf waren bei der Beringung am 29. Mai putzmunter im Nest versammelt und - man glaubt es kaum - keiner der fünf war in irgendeiner Weise hinter den anderen zurückgeblieben. Nein, alle wogen um die drei Kilogramm, man war baff erstaunt und hochzufrieden. Leider konnte das seltene Ereignis gar nicht gebührend gefeiert werden, denn das wunderschöne Beringungsfest, wie wir es von Wohlwenders kennen, fiel wegen Corona leider aus. 2019: Noch ein bißchen früher als im letzten Jahr erschien dieses Frühjahr das Fleischwangener Männchen, nämlich am 16. Februar. Einen Tag später kam seine Gattin dazu, die unberingte Störchin, von der wir nicht ganz sicher sind, ob sie nicht vielleicht den gesamten Winter in Süddeutschland verbracht hat. Die beiden hatten es wie immer wieder besonders eilig. Schon Mitte März lag das erste Ei im Nest, kurz darauf begann das Paar mit der Brut und seitdem sitzen die Unberingte und der immerhin mittlerweile auch schon knapp achtzehnjährige Affenberger abwechselnd auf dem Gelege. Juni: Diesmal hatten sie sich aber wirklich ins Zeug gelegt, die Fleischwangener Adebare. Denn aus den Eiern schlüpften sage und schreibe tatsächlich sechs Junge. Sechs Schnäbel satt zu kriegen, ist jedoch unter derzeitigen Verhältnissen – knappes Nahrungsangebot in intensiv genutzter Landschaft – nicht einfach und bis ins nahrungsreiche vernässte Ried zu fliegen für die Eltern nur bei gutem Wetter möglich. Vom reichen Kindersegen blieben schließlich drei widerstandsfähige Storchenjungs und -mädels übrig, alle drei um die drei Kilogramm schwer. Zum Anlass ihrer Beringung gab es wieder das Fleischwangener Storchenfest mit reichlicher Bewirtung (darunter die berühmten "Storcheneier", bei welchen es sich nicht um alte Eier aus dem Nest handelt..., sondern um ein köstliches Backwerk), erbaulichen Reden und Gedichten (bei einem vorgetragenen Gedicht über eine Hasen-Treibjagd wurden die Lachmuskeln besonders strapaziert) sowie Wissenswertes aus dem diesjährigen oberschwäbischen Storchenleben. 2018:
Unser Fleischwangener Männchen kam pünktlich zur Kälteperiode am 21.
Februar in Fleischwangen an und sah sich von einer geschlossenen
Schneedecke umgeben. Mittlerweile hat er allerdings schon 17 Jahre auf
dem Buckel, ist erfahren und hat schon so manches erlebt. Und so kam er
auch mit dieser Situation gut zurecht, obwohl er sich – ganz im
Gegensatz zu seinen übrigen Artgenossen – weigerte, seinen Brutort
während dieser Zeit zu verlassen und kurzzeitig in etwas wärmere
Regionen zu ziehen. Junge waren noch keine zu versorgen und etwas
Hungern soll ja ab und zu ganz gesund sein. Ende April füllte sich das Fleischwangener Nest mit Leben, und Anfang Mai herrschte dann sozusagen "Full house". Denn ein ganzes Jungvogel-Quintett tummelte sich im Nest. Fünf Junge waren dann aber wohl doch etwas zuviel. Nach einer Woche waren es noch vier, dieses Quartett schlug sich aber wacker und war auch zur Beringung am Abend des 1. Juni noch vollzählig. Wie immer gab es ein kleines Fest in der Werkshalle der Wohlwenders; mit Speis und Trank bestens versorgt erfuhren interessierte Storchenfreunde wieder das Allerneueste aus dem oberschwäbischen Leben Adebars. Also alles bestens, wäre da nicht noch der Wermutstropfen am Schluss: Den ersten Ausflug meisterten alle prima, und nun wollte sich die Jungschar noch etwas Proviant für die große Reise anfuttern, da passierte etwas Grausiges. Einer der Jungstörche entfernte sich auf der Wiese nicht schnell genug vom fahrenden Traktor, es wurden ihm beide Füße abgeschnitten! Der Vorfall wurde vom Verursacher nicht gemeldet. Der Storch musste eingeschläfert werden. Es ist nun schon der dritte Vorfall dieser Art im Ried, und man fragt sich, ob man wirklich mit immer weiter ausladenden Mähwerken in irrwitziger Geschwindigkeit unachtsam und völlig rücksichtslos über die Wiesen des Projektgebiets rasen muss.2017:
Die Fleischwangener Adebare besetzten ihren Horst Mitte Februar. Es ist
unser altbekanntes Paar. Ja, und weil sie sich eben schon sehr gut
kennen, ging man auch schon sehr früh zur Sache und saß bereits Mitte
März auf den ersten Eiern. Juli: Na, also sowas! Da hatte man ihn (oder sie?) doch glatt übersehen. Mitte Mai entdeckte man ihn jedoch, und jetzt stand zu aller Freude fest: Es hatten zwei die Kältewelle überlebt. Am Abend des 29. Mai gab es anlässlich der Beringung zusammen mit der Altshausener Feuerwehr wieder ein großes Fest bei den Wohlwenders, zu der viele Fleischwangener Bürger und Storchenfreunde erschienen, sich von den Damen des Hauses bewirten ließen und wieder das Neueste über die oberschwäbischen Adebare erfuhren. Die beiden Störchlein ließen die Prozedur einschließlich Wägung und Schnabelputzen klaglos über sich ergehen. Ihre Eltern kennen das Ganze ja schon und wer weiß, vielleicht ist die kleine Feier auch für sie schon ein fester Programmpunkt im Brutjahresverlauf; denn sie haben es sich mittlerweile zur Gewohnheit gemacht, das Treiben an diesem Tag von den Giebelkreuzen des benachbarten Kirchturms aus zu beobachten. Inzwischen sind die Fleischwangener Jungstörche fast schon erwachsen. Schnabel und Beine haben sich rötlich gefärbt, von den Eltern sind sie kaum noch zu unterscheiden. Das Fliegen gehört mittlerweile schon zur Routine, denn der Jungfernflug wurde schon vor nahezu drei Wochen absolviert (am 19. Juni flog der Größere der beiden zum erstenmal, sein Geschwister tat es ihm drei Tage später gleich). Nur noch wenige Wochen, und es wird wieder ruhig werden am Fleischwangener Nest, Herbst und Winter stehen dann bevor, aber keine Bange: Das nächste Frühjahr kommt bestimmt und mit ihnen wieder die Adebare!2016: Der Fleischwangener Horst ist wieder von den
Altbekannten besetzt. Juli:
Es ist ziemlich viel daraus geworden, aber erst die Beringung brachte
es an den Tag. Der Arbeitshandschuh, der bei dieser Gelegenheit im Nest
gefunden wurde, veranlasste denn auch zu der Frotzelei, es handle sich
bei diesem Storchenpaar wohl um sehr arbeitsame, schwäbische Störche.
Ja, und man muss tatsächlich sagen, die Fleischwangener legten sich
auch bei ihrer Zweitbrut mächtig ins Zeug. Normalerweise werden bei
einem Nachgelege nämlich nur noch wenige Eier produziert, denn man ist
ja spät dran, und muss die Jungschar noch rechtzeitig zum Ausflug
bringen. Die Fleischwangener Störche hatten aber zum zweitenmal
offensichtlich sage und schreibe fünf Eier gelegt. Denn im Nest wurden
am 22. Juni zwei ca. sechswöchige, einigermaßen gutgenährte Störche
lebend angetroffen und beringt, zwei Jungstörche waren tot (leider
vermutlich um den 16./17. Juni umgekommen) und dann lag noch ein
vermutlich unbefruchtetes Ei unversehrt im Nest. Unglaublich! Das Interview. Herbert Trautmann 2016. Weitere Fotos. Die Jungstörche im Nest kümmerte das alles wenig. Sie sind nun aus dem Gröbsten raus, erfreuen sich ihres jungen Lebens und schauen bald ihrer ersten großen Reise entgegen.2015: In Fleischwangen bleibt alles wie gehabt. Es brütet wieder der mittlerweile 14 Jahre alte Storchenmann vom Affenberg zusammen mit seiner unberingten Dame. Sicherlich gehören sie wieder zu den ersten Paaren in Oberschwaben, die kleine Storchenschnäbel zu füttern haben. Am 21. April schlüpften die ersten kleinen Störche im Fleischwangener Nest. Es wurden insgesamt drei. Das Trio schlug sich wacker, so dass es am 28. Mai zum Anlass ihrer Beringung wieder ein großes Fest geben konnte. Aus dem Nest wurde bei dieser Gelegenheit wieder aller möglicher Müll geholt, Gott sei Dank meist ungefährliche Pappe. Reiseprospekte gab es diesmal nicht in der Adebar-Wohnstatt, allerdings war mal wieder ein Tütchen "Caprisonne" dabei und – man staune – eine leeere Gauloise-Schachtel. 2014: Bis zur Ankunft des Fleischwangener Storchenmanns erhielt der Horst in Fleischwangen immer mal wieder Besuch vom Riedhausener Männchen "Hansi". Allerdings kam das Fleischwangener Brutmännchen in diesem Frühjahr zwei Wochen früher aus seinem Winterurlaub zurück. Die Fleischwangener Adebare gehören ja immer zu den ersten, die in Oberschwaben mit der Brut beginnen, und so auch dieses Jahr. Um den 20. März saßen sie auf den ersten Eiern, und demnächst werden sich die ersten kleinen Störchen aus den Schalen pellen. Ende Juni: Drei Junge werden dieses Jahr im Fleischwangener Nest groß. Anfangs waren es vermutlich vier. Die Beringung war wieder ein großes Fest, bei dem manch lustige Rede geschwungen und dieses Mal sogar ein schwäbisches Gedicht über die Fleischwangener Störche vorgetragen wurde. Alle freuten sich, dass es den drei Jungstörchen gut geht und sie sich sogar als gut im Futter erwiesen, denn der größte wog immerhin fast dreieinhalb Kilogramm, auch der kleinste brachte fast drei Kilogramm auf die Waage. Es wird nun nicht mehr lange dauern, bis sie sich erstmals vom Nest wagen, es wird schon fleißig geübt. Die Fleischwangener Jungschar meisterte problemlos ihren Jungfernflug. Jedoch aller Anfang ist schwer, und wenn man noch kein geübter Flieger ist, dann kann einem so ein Unwetter, wie es am Abend des 10. August stattfand, schon ziemlich zu schaffen machen. Und so trieb sich einer der Fleischwangener Jungstörche in der Nacht des 10. August auf der Straße in Zußdorf herum und wurde am nächsten Morgen staksend in einem Getreideacker gesichtet, wo er von der Leiterin des Naturschutzzentrums Wilhelmsdorf eingefangen wurde. Glücklicherweise war er unverletzt, nur nass und geschwächt und konnte bereits am nächsten Tag wieder bei einem Trupp Störche im Rotachtal freigelassen werden. 2013: Das Fleischwangener Weibchen, die in Süddeutschland oder ganz in der Nähe den Winter verbringt, war wie immer früher am Nest zurück als ihr Angetrauter. Der kam am 5. März aus dem Winterquartier zurück und hätte angesichts der in Fleischwangen herrschenden Temperaturen vermutlich am liebsten wieder umgedreht. Aber Störche sind, was Kälte anbelangt, ja hart im Nehmen. Und so ließ es sich das Paar nicht verdrießen, produzierte munter seine Eier und setzte sich darauf – gegenüber dem letzten Jahr mit einer Verzögerung von ca. einer Woche. Die ersten Jungen werden Ende April schlüpfen. Juni: Trotz der Kälte anfangs der Brutzeit war die Bebrütung des Geleges erfolgreich. Offensichtlich ließen es die Eltern an Sorgfalt nicht mangeln. Vier kleine Störche pellten sich Ende April aus den Eiern. Doch war ihnen Petrus nicht gut gesonnen. Das Nesthäkchen fehlte schon recht früh und war vermutlich bei den Eisheiligen umgekommen. Die nächste Kälteperiode überstanden die übrigen drei zwar gut, doch dann kam der schreckliche Dauerregen bei niedrigen Temperaturen Ende Mai. Und das hielten sie wie die meisten Jungstörche Oberschwabens nicht mehr durch. So ist es ruhig geworden im Fleischwangener Nest, und das sonst immer so fröhliche Fleischwangener Beringungsfest fiel diesmal aus. 2012:
Am 21. Februar erschien die in Süddeutschland überwinternde
Fleischwangener Störchin an ihrem Horst und wartete auf ihren Gatten.
Es war aber nicht ihr Angetrauter, der am 1. März den Horst anflog,
sondern ein Storch mit einem Alu-Ring, der dem Ring von "Hansi", dem Riedhausener
Brutstorch, recht ähnlich sah. "Hansi" ist ja mit der Fleischwangenerin
seit Jahren befreundet und hatte augenscheinlich auch im letzten Jahr
vor der Brutzeit Fleischwangen einen Besuch abgestattet. Dieses
Frühjahr war es nur eine Stippvisite, vermutlich wollte "Hansi" nur mal
kurz "Guten Tag" sagen. Anfang Juni: Es schien tatsächlich zunächst eine sehr gute Saison für die Fleischwangener Störche zu werden. Denn es schlüpften sage und schreibe fünf kleine Störche im Nest, die auch alle ihre ersten drei Nestlingswochen gut überstanden. Dann kam jedoch die sehr kalte Nacht vom 16. auf den 17. Mai. Die fünf Jungen, von denen die Ältesten schon recht groß waren, passten nicht mehr unters Gefieder der Altstörche, und so überlebten die drei Kleinsten diese Nacht nicht. Die beiden noch lebenden Jungstörche wurden am 31. Mai mit Hilfe der Altshauser Feuerwehr beringt, zu welchem Anlass es wie immer bei den Wohlwenders ein kleines Fest gab. Bürgermeister Fuchs hielt eine kleine Rede und erklärte, dass es dank der Störche in Fleischwangen und auch in Königseggwald im Gegensatz zu vielen anderen Gemeinden derzeit reichen Kindersegen gebe. Reiseprospekte und anderes Werbematerial (siehe 2010) lagen diesmal übrigens nicht im Storchennest. Ob die Adebare im Spätsommer trotzdem in den Süden ziehen? August: Also, Stubenhocker sind sie jedenfalls nicht geworden. Denn schon ab Mitte Juli, noch nicht einmal zwei Wochen nach ihrem ersten Ausflug vom heimischen Nest, waren sie in Fleischwangen nicht mehr gesehen. Wo sie sich wohl herumtreiben? Sicherlich haben sie sich schon anderen Jungstörchen angeschlossen, um ja den Aufbruch nach Spanien oder womöglich Afrika nicht zu verpassen. 2009
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2011:
Schon seit Anfang Februar war immer wieder ein mit einem Alu-Ring am
linken Bein gekennzeichneter Storch am Fleischwangener Nest gesichtet
worden. Makellos sauberes Gefieder deutete auf einen Überwinterer hin.
Vermutlich handelte es sich um den Riedhausener
"Hansi", dem sein eigenes Nest nicht mehr ganz geheuer war (es war
aufgrund des plötzlichen Tods der Jungen zum wiederholten Male
abgetragen und die Nestunterlage gründlich desinfiziert worden). Schon
Tage vor der Ankunft der Horstinhaber ließ sich dieser Storch jedoch
nicht mehr blicken. Juni: Vier kleine Störche erblickten Ende April im Fleischwangener Horst das Licht der Welt. Der kleinste bekam nicht genug Nahrung und starb im Alter von 1-2 Wochen. Die übrigen drei erwiesen sich bei der Beringung im Alter von sechs Wochen jedoch als gut im Futter, sie wogen zwischen 3,2 und 3,5 kg. Nässe und Kälte können ihnen nichts mehr anhaben. Wie immer organisierten die Wohlwenders zum Anlass der Beringung ein kleines Fest, das bei der Bevölkerung stets großen Anklang findet. Es wurden Reden geschwungen, es wurde gegessen und getrunken, und die Bürger erfuhren manch Interessantes über das Storchenleben in Oberschwaben. Anfang August: Genau neun Wochen waren die Fleischwangener Jungstörche alt, als sie sich das erste Mal vom Nest wagten und sich den Lüften anvertrauten. Man schrieb den 23. Juni. Genug Zeit also, das Fliegen zu perfektionieren und sich noch etwas Fett auf die Knochen zu futtern, bevor das große Abenteuer beginnt. Schon Ende Juli verließ der Nachwuchs endgültig den elterlichen Horst und ward in Fleischwangen nicht mehr gesehen. Derzeit vermutlich noch auf Erkundungstour in der Umgebung, werden sie wohl demnächst mit den anderen Jungstörchen Süddeutschland den Rücken kehren und sich die weite Welt anschauen. 2010: Am 21. Februar erschien die unberingte
Fleischwangener Brutstörchin an ihrem Horst auf dem Pferdestall der
Wohlwenders. Fast pünktlich am 26. Februar (2009 am 27. Februar) kam
dann auch ihr Gatte in Fleischwangen an. Juni: Recht früh, nämlich ca. am 26. April, schlüpften die ersten beiden kleinen Störche in Fleischwangen. Wenige Tage später gesellte sich ihnen noch ein drittes hinzu. Damit war die Familie diesmal komplett. Die Eltern versorgten ihre Jungen während der kalten Tage mit "Capri-Sonne" und Werbeprospekten (zahlreich bei der Beringung im Horst gefunden; Afrika-Reiseprospekte waren allerdings keine dabei, fanden sie wohl etwas verfrüht), so dass es ihnen an nichts mangelte. Tatsächlich sahen sie am 31. Mai, als sie mit Hilfe der Altshauser Feuerwehr ihren Personalausweis erhielten, recht gut aus und brachten zwischen 2,4 und 2,8 kg auf die Waage. Zahlreiche Storchenfreunde trafen sich wieder unterhalb des Horstes und freuten sich über die gute Nachricht. Während über das Fleischwangener Storchenleben und andere Begebenheiten in der Storchenwelt Oberschwabens erzählt wurde, verschwanden Würstchen, Kuchen und Frau Wohlwenders berühmte "Storcheneier" in den Mägen. Ein Altstorch stand oben bei seinen Jungen und wunderte sich etwas, vor allem wo war sein ganzes Lesematerial hingekommen? Juli: Putzmunter ist sie, die Fleischwangener Familie. Am 2. Juli schon erhob sich der erste Jungstorch in die Lüfte, und eine Woche später war das Nest erstmals leer. Fehlentwicklungen am Gefieder sind dieses Jahr nicht festzustellen, alle fliegen tadellos. Manchmal kann man die komplette Familie auf dem Kirchturm versammelt sehen, die beiden Altstörche auf den Kreuzen rechts und links, die drei Jungstörche in einer Reihe dazwischen auf dem First, ein wunderschönes Bild. Lange wird es die Jungen aber nicht mehr in Fleischwangen halten. Bald kommen die ersten Jungstorchtrupps vorbei und werden sie mit auf die Reise nehmen. 2009: Wieder recht früh, am 14. Februar, besetzte
das unberingte Fleischwangener Weibchen (ziemlich sicher dasselbe wie
im letzten Jahr, denn es handelt sich bei dieser um eine in
Süddeutschland überwinternde Störchin) den Horst bei Wohlwenders.
Während sie sich allerdings Anfang des letzten Frühjahrs ohne Scheu zum
Riedhausener
Überwinterer "Hans" zur Fütterung gesellte, tat sie sich Anfang diesen
Frühjahrs regelmäßig am Napf einer Fleischwangener Katze gütlich. Juli: Bei der Beringung, zu der
wieder viele Besucher erschienen waren, gab es dann noch eine kleine
Überraschung. Vom Gerüst der benachbarten Kirche aus hatte
Herr Trautmann im Mai ins Storchennest fotografiert, und auf diesen
Fotos, ausgestellt beim Beringungsfest, waren eindeutig fünf
Jungstörche zu erkennen! Es ist erstaunlich, wieviele Fünfer-Bruten es
dieses Jahr in Oberschwaben gibt (bzw. muss man leider sagen: "gab",
denn mit Ausnahme der Beizkofener Brut sind in all diesen Horsten ein
Teil der Jungen, teilweise auch alle Jungen umgekommen). 2008: Sehr früh, schon am 5. Februar, kam die
unberingte Fleischwangener Brutstörchin in diesem Frühjahr an ihrem
Horst an. Allein war es ihr auf dem Nest wohl zu langweilig, und so
nutzte sie die Zeit bis zur Ankunft ihres Gatten, um sich mal an
anderen Orten umzuschauen. So erschien eine unberingte Störchin noch am
selben Tag in Riedhausen
und ließ sich hier sogleich bereitwillig mit "Hansi" (dem in
Süddeutschland überwinternden Brutstorch) durchfüttern, was darauf
schließen lässt, dass sie solches gewohnt war. Wahrscheinlich handelt
es sich also um eine ebenfalls bei uns überwinternde Störchin, worauf
auch das frühe Ankunftsdatum hinweist. Gegen Ende Februar erschien dann
eine unberingte Störchin in Hasenweiler
(etwa zum selben Zeitpunkt kam die Riedhausener
Brutstörchin zurück) und zettelte mit der gleichzeitig ankommenden
Hasenweiler Brutstörchin einen Kampf an, bei der die Zugstörchin
unterlag (siehe Hasenweiler).
Vermutlich handelte es sich ebenfalls um die Fleischwangenerin, denn
zum selben Zeitpunkt als diese Unberingte wiederum von einer anderen
Störchin aus Hasenweiler
vertrieben wurde (Kampf Mitte März), erschien die Fleischwangener
Brutstörchin wieder in Fleischwangen, um nun endlich auf ihrem eigenen
Horst zu bleiben. Noch im Februar schaute die Störchin übrigens immer
mal wieder bei ihrem eigenen Nest in Fleischwangen vorbei und blieb
auch gelegentlich über Nacht, erst in Hasenweiler
hegte sie wohl ernsthafte Absichten, da sie in dieser Zeit nicht mehr
in Fleischwangen auftauchte (wohl aber noch die Fütterung in Riedhausen nutzte, na ja
wenn man was umsonst bekommen kann....). Juli: Tatsächlich haben es alle vier Fleischwangener Jungstörche bis zu ihrem Ausflug geschafft. Am 10. Juli trauten sich gleich drei vom Nest, von denen einer ein paar Tage später auch gar nicht mehr zum Horst zurückkam, sondern von da an auf einer Antenne in der Nähe übernachtete (anscheinend war es ihm im Nest zu eng). Der Jüngste ließ sich mit seinem Jungferfernflug eine Woche länger Zeit. Drei Tage später war allerdings einer der vier – vermutlich der Jüngste - spurlos verschwunden. Da er noch recht unsicher flog, wird befürchtet, dass er in einem der zahlreichen Maisfelder der Umgegend landete, von dort aus nicht mehr starten konnte und schließlich einem Fuchs zum Opfer gefallen ist. Auch seine Geschwister verließen in den darauf folgenden Tagen einer nach dem anderen Fleischwangen und schlossen sich anscheinend anderen Jungstörchen an. Nachdem am 29. Juli trotz intensiver Suche überall im Ried keiner der Fleischwangener Jungstörche mehr gesichtet wurde, und auch die Waldbeurener, die Riedhausener und Königseggwalder Altstörche bereits nur noch allein auf der Wiese bzw. im Horst angetroffen wurden, ist anzunehmen, dass die ersten Jungen ihre Elternhorste und auch das Ried bereits endgültig verlassen haben. Wer von ihnen wohl in zwei oder drei Jahren hier wieder auftauchen wird? 2007: Schon Ende Februar kam der Fleischwangener Brutstorch zurück an seinen Horst. Ca. eine Woche später gesellte sich eine Storchendame zu ihm, von der wir nur wissen, dass es nicht die letztjährige ist, denn sie trägt keinen Erkennungsring. Die letztjährige Fleischwangener Störchin kam wie letztes Jahr erst gegen Ende März aus ihrem Winterquartier zurück und machte anscheinend keine Anstalten, um ihren Horst zu kämpfen. Sie war im Jahr 2006 hier abwechselnd mit ihrem Partner vergeblich auf ihren Eiern gesessen und zog vielleicht auch deshalb ohne viel Federlesens nach Altshausen um, wo sie jetzt brütet. Der nun sechsjährige Fleischwangener Storchenmann, ein gebürtiger Salemer, brütet nun zusammen mit der Unberingten seit ca. 25. März. Hoffen wir, dass diesmal Junge aus den Eiern schlüpfen, denn am 25. März war es zwar noch recht kalt, wurde dann aber bald freudlicher. Somit sind die Vorausetzungen diesmal günstiger als im letzten Jahr, als zu Beginn der Brutzeit klirrende Kälte herrschte. Tatsächlich gibt es dieses Jahr Nachwuchs in Fleischwangen. Die ersten Jungen pellten sich Ende April aus den Eiern. Juni: Um drei Junge hatten sich die Fleischwangener Storcheneltern dieses Jahr zu kümmern. Alles verlief gut, der Beringungstermin war schon festgesetzt und man freute sich auf das Ereignis bei den gastfreundlichen Wohlwenders, da machte auch hier das Wetter um Pfingsten einen Strich durch die Rechnung. Keines der Jungen – das größte schon recht gut entwickelt und ca. fünf Wochen alt – überlebte. 2006: Am 15. März besetzten dieses Jahr erstmals zwei Störche das Fleischwangener Nest. Es wird jangenommen, dass es sich nicht um das angestammte Paar handelte, denn sie verhielten sich anders als die letztjährigen Störche (die Ringe konnten leider nicht abgelesen werden). Am 26. März erschienen zwei weitere Adebare und kämpften um den Fleischwangener Horst. Den Sieg davon trugen die letztjährigen Fleischwangener Brutstörche, die beiden Störche vom Salem-Affenberg. Seit ca. 8. April brüten sie. Juni: Mit Storchennachwuchs wird es dieses Jahr in Fleischwangen wohl allerdings nichts. Denn trotz geduldiger Bemühungen der Altstörche wollen aus dem Gelege keine Jungen schlüpfen. Ob ihnen die Eier zu Beginn der Brutzeit erfroren sind? Aus Fleischwangen gibt es zwar von diesem Jahr nichts Neues zu berichten, doch gibt es leider schlechte Nachrichten über einen der letztjährigen Fleischwangener Jungstörche: Der einzige völlig gesunde letztjährige Fleischwangener Jungstorch – wir erinnern uns, dass das Gefieder der beiden anderen deformiert war - ist an einer Hochspannungsleitung in der Queichniederung in der Pfalz verunglückt. Er kollidierte mit einem Draht, beide Beine wurden ihm abgeschlagen. Wir berichten auf dieser Internet-Seite ja "nur" über die Weißstörche, aber schon beim Lesen der Vorkommnisse in der Welt der oberschwäbischen Weißstörche wird deutlich, was wir Menschen eigentlich unserer belebten Umwelt zumuten. Unfälle durch Freileitungen – außer den Störchen trifft es auch unzählige andere Vogel - wären weitgehend vermeidbar, es erfordert nur ein ernsthaftes Bemühen unsrerseits, Leitungen und die zugehörigen Maste vogelsicher zu machen. Es gibt hier noch sehr viel zu tun und jede Verzögerung kostet zahlreiche Störche und andere Vogelarten das Leben. 2005: Das im letzten Jahr mit einer zweijährigen
Störchin in Fleischwangen brütende Männchen ist am 21. März
zurückgekommen. Das letztjährige Weibchen ließ sich allerdings bisher
nicht blicken. Stattdessen erschien am 1. April eine Störchin, die 2004
den Sommer mit dem verwitweten Wangener
Männchen in Wangen verbrachte. Auch dieses Weibchen stammt wie das
Fleischwangener Männchen und seine letztjährige Gattin aus Salem-Affenberg und ist
noch recht jung, nämlich 3 Jahre alt. Seit ungefähr 12. April brüteten
die Fleischwangener Adebare. 2004: Wie vermutet, erfreuen sich die Fleischwangener
Bürger dieses Jahr tatsächlich eines brütenden Storchenpaars. Am 19.
März erschien das vor drei Jahren in der Storchenstation
Salem-Affenberg geborene Männchen, das sich schon im Sommer letzten
Jahres regelmäßig in Fleischwangen aufhielt, am Horst auf dem
Pferdestall der Wohlwenders. Am nächsten Tag verschwand der
Storchenmann allerdings wieder – vermutlich auf Brautschau -, denn zwei
Tage später tauchte er zusammen mit einem Weibchen wieder auf. Die
eroberte Storchendame ist blutjung, erst zwei Jahre alt und stammt aus
dem gleichen Ort wie er. 2003: Immer wieder im April und Mai besuchten
Störche kurzzeitig den im Frühjahr 2002 auf einer Gewerbehalle neben
der Kirche errichteten Horst in Fleischwangen. |