Die Störche Oberschwabens |
Hasenweiler
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2024: Die Hasenweiler Horstinhaber sind wie in den Vorjahren der Owinger und seine Partnerin aus Zell. Dieses Jahr fanden sie eine neu hergerichtete Wohnung vor mit luftigem Untergrund, sodass das Regenwasser wieder besser ablaufen kann. Mit der Brut waren sie dieses Frühjahr ein paar Tage früher dran, Mitte März lagen schon die ersten Eier im Nest. Die ersten kleinen Storchenküken werden also demnächst schlüpfen. Drei Jungvögel pellten sich in Hasenweiler im April aus den Eierschalen. Bei einer Nestkontrolle mit dem Fernrohr vom oberhalb liegenden Kirchhof aus, bei der auch ein Journalist der Schwäbischen Zeitung zugegen war, lebten noch zwei der Jungstörche, das Nesthäkchen hatte offensichtlich den Starkregen vom 16. auf 17. Mai nicht überstanden. Eigentlich war am Freitag, dem 31. Mai die Beringung der beiden nun gut sechs Wochen alten Jungvögel geplant, da machte uns aber Petrus einen Strich durch die Rechnung. Es begann heftig zu regnen, goss schließlich wie aus Kübeln und hörte nimmer auf! Tagelang öffnete der Himmel die Schleusen, und es blieb nur die Hoffnung, dass die Hasenweiler Störche, weil schon gut entwickelt und mit ausreichendem Deckgefieder, dieses Wetter schadlos überstehen würden. Und so war es glücklicherweise dann auch. In der Zwischenzeit haben sie vermutlich schon erfolgreich ihren Jungfernflug absolviert. Das ist ja auch immer eine kleine Mutprobe, die überstanden werden muss. Dann aber werden die Lüfte erobert und sehnsüchtig schauen wir ihnen nach, wenn sie sich in blaue Höhen schrauben. 2023: Ziemlich sicher dasselbe Paar wie in den letzten Jahren brütet in Hasenweiler. Eindeutig identifiziert wurde bisher erst der Owinger, die Gattin lag entweder im Nest oder verließ dieses fast schon hektisch sofort nach Aufstehen (vermutlich hatte sie Kohldampf), so dass der Ring nicht abgelesen werden konnte. Es ist aber sehr wahrscheinlich die Angetraute aus Zell, denn sonst hätte das Paar nicht schon Ende März auf den Eiern gesessen. 05.
Juli: In Hasenweiler gab es mal wieder Full House, fünf kleine
Storchenjunge waren geschlüpft. Der Kleinste kam aber irgendwie nicht
so richtig hinterher, blieb in der Entwicklung schnell zurück und war
bald nicht mehr zu sehen. Die vier Geschwister wuchsen jedoch auf und
sollten eigentlich am 12. Juni beringt werden; daraus wurde aber
nichts. Die Jungvögel waren zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich groß und
zeigten daher bei Annäherung keinen Totstellreflex, die mittlerweile
ziemlich schräge Nestaußenwand verhinderte ein ausreichend nahes
Herankommen und der Wind tat ein Übriges, in dem er das gezielte
Überwerfen eines Tuchs zur Ruhigstellung der Jungschar nicht möglich
machte. Grundsätzlich gilt die Prämisse: Keinerlei Risiko. Also zogen
wir wieder unverrichteter Dinge ab. Den Jungvögeln ist das wurscht, sie
fliegen auch ohne Ring. Und das dürften sie mittlerweile auch schon
tun. sicherlich sieht man sie schon zusammen mit den Eltern auf den
Hasenweiler Wiesen. 2022: In Hasenweiler fand sich wieder das letztjährige Paar zusammen: der 2015 geborene Owingen und seine ein Jahr jüngere Gattin aus Zell im Donautal. Gebrütet wurde seit ungefähr 25. März, Ende April schlüpften die ersten kleinen Störche aus den Eiern. Bei der letzten Nestbeobachtung am 1. Mai wurden mindestens drei Junge gesehen, das heißt, es waren möglicherweise auch vier; so ganz genau konnte man es nämlich nicht sehen, denn sie hoben die Köpfchen nie gleichzeitig. Am
20. Mai tummelten sich nach einem Foto einer Anwohnerin definitiv fünf
Junge im Nest. Anfang Juni starben aber die beiden kleinsten. Die
übrigen drei entwickelten sich jedoch prächtig und brachten bei der
Beringung am 9. Juni ein ordentliches Gewicht auf die Waage, die beiden
Größten wogen dreidreiviertel Kilogramm. Sicher haben sie in der
Zwischenzeit wieder etwas abgespeckt, Flugmuskulatur trainieren und
Luftsprünge über dem Nest vollführen kostet ja auch etwas Kalorien.
Jedenfalls hob die gesamte Jungschar am 6. Juli endgültig vom Nest ab
und flog erstmals über die Hasenweiler Wiesen. Bis zum Abflug in den
Süden haben sie noch etwas Zeit, hoffen wir, dass alles gut geht. 2021: Zwischen den "Beziehungen" der Adebare in Hasenweiler und Danketsweiler findet immer noch ein reger Austausch statt. Dieses Frühjahr hat das Männchen, welches 2019 in Danketsweiler gebrütet hatte und es im letzten Jahr in Altshausen in der Weidenstraße versuchte – allerdings kam es dort nicht zu einer Brut –, den Horst von Hasenweiler erobert. Die Hasenweiler Horstinhaberin ist dieselbe wie im letzten Jahr, eine Störchin, die 2020 von Danketsweiler nach Hasenweiler wechselte. Es ist also wieder das Paar zusammen, welches 2019 in Danketsweiler zusammen gebrütet hatte. Man fremdelte auch nicht lange, denn schließlich kennt man sich ja von früher, und schon Ende März lagen die ersten Eier im Nest. Juni: Ende
April begann der Schlupf in Hasenweiler. Insgesamt wurden es vier
kleine Storchenküken, die sich von da an im Nest tummelten. Das sehr
schnell deutlich in der Entwicklung zurückgebliebene Nesthäkchen
schaffte es nicht, den drei älteren geht es aber gut. Beringt wurden
sie am 7. Juni, sie erwiesen sich als gesund und munter und auch mit
ihrem Gewicht konnte man zufrieden sein. Nun heißt es, die
Flugmuskulatur zu gebrauchen und üben, üben, üben, denn bald soll es ja
auf die große Reise gehen. 2020: In
Hasenweiler wurde wieder heftig um den Horst gekämpft. Die in Zußdorf
gebürtige, mittlerweile sechzehn Jahre alte langjährige Brutstörchin
von Hasenweiler (mit Ausnahme der Jahre 2016 und 2017) musste weichen
und machte einer Störchin platz, welche im Jahr zuvor in Danketsweiler
gebrütet hatte. Es ist ein Weibchen aus Zell an der Donau, knapp vier
Jahre alt. Ende März begann sie zusammen mit dem Daisendorfer
das Brutgeschäft, die ersten kleinen Störchlein dürften inziwischen
geschlüpft sein. 2019: Auch in diesem Winter waren zeitweise Störche
auf dem Hasenweiler Horst und der Verdacht fällt wieder auf das bei uns
überwinternde und im Winter herumstreunende Esenhausener
Paar. Endgültig besetzt wurde der Horst jedoch im Frühjahr im Februar:
der erste Storch kam am 15. Februar an, der zweite vier Tage später.
Oft beobachteten die Anwohner einen dritten Storch am Nest und
berichteten von zahlreichen Kämpfen. Vielleicht war es die Ostracherin,
die 2017 hier gebrütet hatte; denn Storchenweibchen, welche ihr
Brutnest an eine Andere abtreten mussten, können manchmal
recht hartnäckig sein, und diese Störchin wurde 2018 an keinem anderen
Nest als Brutstörchin registriert. Juni: Schon im Jahr zuvor wurde beobachet, dass die Hasenweiler Brutstörchin es manchmal beim Schutz der Jungen an Sorgfalt mangeln lässt. So wurde auch dieses Frühjahr bei einer Nestbeobachtung gesehen, wie die Störchin ihre zweieinhalb Wochen alten Jungvögel, es waren mindestens drei an der Zahl, der beißenden Kälte der Eisheiligen schutzlos auslieferte und seelenruhig auf einem Bein neben dem unbedeckten Nachwuchs stand. Was ist mit der Störchin los? Die Folge war dann auch, dass im Hasenweiler Nest alle Jungvögel in der Schlechtwetterperiode starben, während in den Nachbarnestern (mit Ausnahme von Ringgenweiler – hier brütete allerdings ein noch unerfahrernes Paar) der vergleichbar entwickelte Nachwuchs trotz Kälte und Nässe überwiegend durchkam. Schade, hoffen wir, dass sich das Verhalten der Störchin wieder ändert, denn Störche sind durchaus lernfähig. 2018: Nach Beobachtungen der Anwohner hielten sich seit Weihnachten Störche in Hasenweiler auf. Es wird allerdings vermutet, dass es sich um das in Süddeutschland überwinternde Esenhausener Paar handelte, das es sich zur Abwechslung auf dem Hasenweiler Horst bequem gemacht hatte. Am Morgen des 9. März war dann auf einmal was los: drei weitere Störche kreisten über dem Nest. Waren die ehemaligen Horstinhaber dabei? Jedenfalls wurden am selben Nachmittag die auf dem Horst stehenden und klappernden Adebare als das ansässige Hasenweiler Männchen (der Daisendorfer) und die bis vor drei Jahren hier brütende Störchin aus Zußdorf identifiziert. Die Störchin aus Zußdorf hatte in den letzten beiden Jahren andere Brutorte und Gatten „ausprobiert“ – sie war 2016 in Ringgenweiler und 2017 in Zogenweiler gewesen, hatte dort jedoch im Gegensatz zu Hasenweiler keinen Erfolg gehabt; beidesmal waren sämtliche Jungen gestorben. Verständlicherweise ist sie jetzt nach Hasenweiler zurückgekehrt, ob ihr die in den letzten beiden Jahren hier brütende Ostracherin kampflos das Feld geräumt hat oder hier gar nicht in diesem Frühjahr erschienen ist, wissen wir nicht. Sie könnte auch der beobachtete dritte Storch gewesen sein, und vielleicht hat sie zu einer Zeit, als die Anwohner es nicht bemerkten, doch versucht, ihren Horst zurückzuerobern. In den umliegenden Brutorten ist sie jedenfalls bisher nicht aufgetaucht. Ihre Rückkehr nach Hasenweiler hat sich für die Störchin offensichtlich gelohnt, denn ihre Brut war hier wieder erfolgreich. Allerdings war das Jahr 2018 generell ein gutes Brutjahr. Jedenfalls wurden in Hasenweiler vier vitale Jungvögel groß, welche am 7. Juni ihren Personalausweis erhielten. Längst haben sie den Luftraum erobert und fliegen mittlerweile fast so perfekt wie ihre Eltern. Der Reise in den Süden steht also nichts mehr im Weg. 2017: In Hasenweiler belegen wie im vorigen Jahr
wieder unser Daisendorfer
und die Storchendame aus Ostrach den Horst. Das
erste Ei legte die Störchin um den 20. März, die ersten kleinen Störche
pellten sich um den 24./25. April aus den Schalen. Sie schlüpften damit
sozusagen direkt in den Winter, bekamen aber von der ganzen Misere
nicht allzuviel mit, denn sie kuschelten sich unter das wärmende
Gefieder des Altstorchs, den man allerdings infolge der schweren
Schneedecke auf seinem Rücken nur noch am roten Schnabel im völlig
verschneiten Nest erkennen konnte. Juli: Die folgenden noch ziemlich kalten Maitage haben dem Nesthäkchen dann aber doch noch zugesetzt, vermutlich wurde es von den vier Geschwistern auch abgedrängt, und so wurden bei der nächsten Kontrolle am 13. Mai nur noch vier Köpfchen im Nest entdeckt. Die weitere Entwicklung dieser vier verlief zwar etwas zögerlich – denn auch in der Umgebung von Hasenweiler sind die Nahrungsgebiete angesichts des zunehmenden Maisanbaus nicht mehr die besten und vier Schnäbel fordern entsprechend viel Futter – , doch hielten sie tapfer durch. Bald werden sie das elterliche Nest als stattliche junge Störche endgültig verlassen und auf ihre erste große Reise gehen. 2016: Schon Ende Februar kehrte das Hasenweiler
Brutmännchen zu seinem Horst zurück. In den ersten Märztagen bekam der
Horstinhaber dann Besuch von anderen Störchen, die er zunächst
verjagte. Einer der Neuankömmlinge, eine dreijährige Störchin aus Ostrach,
verbandelte sich trotz der anfänglichen Anfeindungen schließlich mit
ihm, denn seine Angetraute war noch nicht erschienen. Am 24. März muss
diese dann aber doch zu ihrem angestammten Horst zurückgekommen sein,
denn es gab einen Kampf, bei dem sich allerdings augenscheinlich die
neue Störchin behauptete. Die ehemalige Hasenweiler Brutstörchin verzog
sich daraufhin nach Ringgenweiler, wo sie zusammen mit einem blutjungen
Männchen – genau zehn Jahre jünger als sie –, geboren in Altheim im
Bodenseekreis, am Ostersamstag, also zwei Tage später mit dem Bau eines
neuen Horstes begann. Juli: Der jüngere der drei hielt dem zweiten Kälteeinbruch mit Dauerregen am 23./24. Mai nicht stand und starb, immerhin die beiden ältesten der Hasenweiler Jungstörche kamen jedoch durch. Einer der beiden brachte bei der Beringung ein stattliches Gewicht von 3,4 Kilogramm auf die Waage (für ein Männchen im Alter von sechseinhalb Wochen liegt dieses Gewicht im Normal- bzw. Optimalbereich), sein Geschwister war 0,75 kg leichter (ein Weibchen?). Ihrem Ausflug steht nun nichts mehr im Wege. Hoffen wir, dass sie ihn gut meistern und Straßen sowie Strommasten meiden. Denn viele Mittelspannungsmasten sind bei uns immer noch mit den nur wenig wirksamen Büschelabweisern "gesichert", und seit einiger Zeit spielt der Verkehr, und hier vor allem der Schwerlastverkehr, eine nicht unerhebliche Rolle als Gefahrenpotential für die im Flug noch unerfahrenen Jungstörche.2015: Am 21. Februar erschienen drei Störche in
Hasenweiler, verkrümelten sich aber wieder. Bei der ersten
Nestkontrolle am 5. März stand das angestammte Hasenweiler Brutmännchen
auf dem Horst. Die Störchin, die ihm Gesellschaft leistete, war aber
nicht seine Gattin vom letzten Jahr, sondern ein junges
Storchenweibchen, das kurz zuvor in Wilhelmsdorf einen neuen Nestbau
auf einem Mast begonnen hatte, später dann Mitte März sich eine Weile
mit dem Markdorfer Schlossmännchen auf dem dortigen Horst vergnügte und
schließlich dann am 24. März in Ostrach-Wangen landete, wo sie
schließlich blieb und jetzt auch brütet. Tz, tz, tz! Von Hasenweiler
und Markdorf wurde sie möglicherweise von den ankommenden
Horstinhaberinnen vertrieben, den Wechsel von Wilhelmsdorf
nach Hasenweiler unternahm sie aber wohl freiwillig. Kurz vor der Schlupfzeit gab es etwas Aufregung in Hasenweiler. Bei einer Nestkontrolle vom oberhalb liegenden Kirchhof aus wurde beobachtet, dass der Altstorch einen Teil eines Düngemittelsackes aus Kunststoff in das Nest eingetragen hatte und sich zeitweise darin verhedderte. Zwar bekam er das Teil wieder los, doch baute er es wieder oberflächlich ins Nest ein, was bedeutete, dass die schlüpfenden Jungen in großer Gefahr waren. Sie hätten sich mit großer Wahrscheinlichkeit in den feinen Platikbändern verlungen und sich Beine oder Hals abgeschnürt. Also wurde die Wilhelmsdorfer Feuerwehr geholt, die auch sofort zur Hilfe bereit war. Der Horst wurde angefahren und das teuflische Knäuel entfernt. Um den ersten Mai schlüpften dann die ersten beiden kleinen Störche im Hasenweiler Nest und einige Tage später nacheinander nochmals zwei. Dank der Hilfsaktion wuchsen alle in ihren ersten Lebenswochen problemlos auf, der kleinste blieb jedoch nach und nach in der Entwicklung zurück und überstand die nasskalten Tage gegen Ende Mai nicht. Die übrigen drei konnten am 9. Juni beringt werden und erwiesen sich mit jeweils 3,2 bzw. 3,25 Kilogramm als nahezu gleich schwer, gesund und munter. Bald werden sie sich vom elterlichen Nest lösen und das luftige Element erkunden.2014: Mit der länger andauernden Beziehung in
Hasenweiler war's wohl nix. Nicht nur dass es einen Wechsel der
Weibchen von Hasenweiler und Esenhausen gegeben hat –
die Storchendamen wollen nach dem letztjährigen Misserfolg wohl einen
neuen Brutort ausprobieren: das Hasenweiler Brutweibchen zog dieses
Frühjahr um nach Esenhausen, dafür kam die Esenhausenerin nach
Hasenweiler. Nein, auch ein neues Männchen belegt jetzt den Horst. Der
erste Storch erschien in den letzten Februartagen, ob es das alte
Männchen war, weiß man nicht so genau. Er verschwand immer mal wieder,
und Mitte März fand laut Anwohnern ein Kampf zwischen drei oder vier
Störchen statt. Ob das alteingesessene Männchen dabei seinen Horst
verlor, oder womöglich bei den Angreifern war, ist nicht bekannt. Fest
steht allerdings, dass das der gebürtige Affenberger nicht mehr in
Hasenweiler ist und ein dreijähriger Storch aus Daisendorf
jetzt seinen Platz einnimmt. Juni: Im Hasenweiler Nest schlüpften insgesamt vier kleine Storchenküken aus den Eiern, die Eltern hatten also alle Schnäbel voll zu tun, den reichlichen Nachwuchs mit Futter zu versorgen. Aber sie schafften es. Am 20. Juni konnten also vier nahezu gleichgewichtige Jungstörche im Horst beringt werden. Ihre Befiederung war zu diesem Zeitpunkt nahezu vollständig, so dass Regen und Kälteeinbrüche ihnen nichts mehr anhaben können. Ähnlich wie im Nest Bach in Bad Saulgau starb auch in Hasenweiler einer der Jungstörche noch in fortgeschrittenem Alter im Nest. Auch hier konnten wir die Ursache nicht untersuchen, da ein Anfahren des Nestes zu diesem Zeitpunkt riskant gewesen wäre. Die noch nicht flüggen Geschwister hätten möglicherweise versucht, aus dem Nest zu flüchten und sich dabei lebensgefährlich verletzt. Die Geschwister sind jedenfalls gesund und munter. Sie flogen schließlich aus und begaben sich wie ihre Artgenossen bald auf die große Reise. 2013: Es scheint sich nun doch auch in Hasenweiler
eine etwas länger andauernde Beziehung anzubahnen. Die junge Salemer Störchin ist 10 Tage
nach Ankunft des Hasenweiler Männchens zu ihrem Gatten nach Hasenweiler
zurückgekehrt. Juni: Obwohl sie ziemlich früh mit der Brut begonnen hatten, waren die Hasenweiler Störche zunächst erfolgreich. Sie hatten ihr Gelege offensichtlich gut gegen die Kälte geschützt, denn es pellten sich Ende April nach und nach tatsächlich vier kleine Storchen-Küken aus den Eierschalen. Bei der Horstbeobachtung am 24. Mai lebten noch alle vier und machten einen guten Eindruck. Dann brachte der Wetterbericht schlimme Nachrichten und nach Ende des kalten Dauerregens bestätigten sich meine schlimmsten Befürchtungen. In vielen Nestern, und so auch in Hasenweiler, waren alle Jungstörche tot. Es bleibt uns und den Störchen nur die Hoffnung auf ein besseres nächstes Jahr. 2012: Fast jedes Frühjahr muss sich der Hasenweiler
Brutstorch an ein neues Weibchen gewöhnen, denn entweder waren seine
Frauen nicht zu ihm zurückgekehrt oder – wie im letzten Jahr – sie
kamen ums Leben. Anfang Juni: Anfang Mai tat sich etwas im Hasenweiler Nest. Das erste Ei wurde angepickt, und kurze Zeit später tummelten sich zwei kleine Störchlein im Horst. Die beiden sind putzmunter und werden demnächst Bekanntschaft mit der Wilhelmsdorfer Feuerwehr machen. August: Gut sahen sie aus, die Beiden, als wir sie am 11. Juni – sie waren also ziemlich genau sechs Wochen alt – begutachteten und ihnen ihren Ring verpassten. Sie wogen beide zu diesem Zeitpunkt deutlich mehr als drei Kilogramm. Es dauerte dann aber doch noch einen Monat, bis sie sich erstmals zu einem Flug vom Nest getrauten. Jetzt futtern sie nochmal ordentlich und dann geht's los, ab in den Süden. Die Eltern warten noch etwas länger, dann jedoch werden auch sie wegziehen. Aber das nächste Frühjahr kommt bestimmt und mit ihm wieder unsere Störche und das fröhliche Storchengeklapper. 2011: Obwohl im letzten Jahr erstmalig ein guter
Bruterfolg in Hasenweiler zu verzeichnen war – es wurden drei Junge
groß – , ist das unberingte Weibchen dieses Frühjahr nicht in
Hasenweiler erschienen. Ist ihr etwas zugestoßen? Das Männchen vom Affenberg
ist jedenfalls seit Anfang März wieder da, konnte sich anfangs jedoch
wieder nicht zwischen den verschiedenen mittlerweile in Hasenweiler von
ihm selbst gebauten Wohnungen entscheiden. Schließlich wurde von ihm
wieder der letztjährige Horst auf dem Mast im Ortskern unterhalb der
Kirche bezogen. Drei Wochen blieb er allein, dann endlich interessierte
sich eine Storchendame für ihn (oder seinen Horst?). Es handelt sich um
ein blutjunges Mädel aus dem Kurort Bad Buchau, gerade mal zwei Jahre
alt. Die Störchin hat eine leicht scherenförmig verbogene
Schnabelspitze, die Deformierung des Schnabels wurde schon bei der
Beringung festgestellt. Sie kann ganz gut mit diesem Handicap umgehen,
das Fangen von Kleinnahrung dürfte ihr aber schwerfallen, was
möglicherweise für die Jungenaufzucht von Nachteil ist. Juni: Anfang Mai schlüpften drei
Junge., von denen zwei durchkamen Mit Hilfe der Wilhelmsdorfer
Feuerwehr konnten sie Mitte Juni beringt werden, beide erwiesen sich
dabei als leicht untergewichtig. Anfang August: Mitte Juli entschlossen sich die Hasenweiler Jungstörche zu ihrem ersten Flug. Am 2. August wurden sie zusammen mit ihren Eltern, den Esenhausener Jungstörchen und noch einigen anderen "Grünschnäbeln" (darunter auch der Altshauser und die Ebenweiler Jungstörche) beim Futtern auf den Auhöfer Wiesen gesehen. Man sammelt sich also bereits zu kleinen Trupps. Die Jungen unterscheiden sich jetzt von den Altstörchen übrigens kaum noch. Beine und Schnabel färben sich bereits rot, allerdings hat das Rot der Beine noch einen leichten Graustich und der Schnabel meist noch eine schwärzliche Spitze. 2010: Nach dem letztjährigen Desaster (die
Hasenweiler Jungen waren bei einem Sturm aus dem Nest gekippt worden),
war nicht sicher, ob die Störche ihren Horst wieder beziehen würden.
Sie taten es auch nicht, obwohl sie kurzzeitig mal darauf gesichtet
wurden. Trotzdem hat Hasenweiler seine Störche wieder, die
Horstbelegung ging aber ziemlich chaotisch von sich. Aber von vorn: Juni: Seit ca. 10. Mai tummeln sich drei Junge im Hasenweiler Horst. Und da der Mast sehr stabil ist und auch durch die umliegenden Häuser gut geschützt, wird ihnen mit Sicherheit nicht dasselbe Schicksal beschert sein wie den Letztjährigen. Den "grünangestrichenen Mai-Winter" haben sie jedenfalls schon mal gut überstanden, und wenn die Eltern genug Futter finden – was um Hasenweiler allerdings nicht ganz so einfach ist – und das Wetter einigermaßen mitspielt, können sie in der zweiten Juniwoche beringt werden. Die Anwohner müssen sich zu diesem Ereignis allerdings auf eine kurzzeitige Stromabschaltung einstellen, denn der Mast wurde von der EnBW bisher nicht gesichert. Auch die Anfahrt mit der Drehleiter wird im engen Dorfkern alles andere als einfach werden. Juli: Dank der
Kooperationsbereitschaft der EnBW und der Anwohner, die einen
Zufahrtsweg etwas freischneiden mussten und auch einen einstündigen
Stromausfall in Kauf nahmen, konnte der Hasenweiler Horst am Morgen des
15. Juni ohne Probleme angefahren werden, und das Storchentrio erhielt
seine Personalausweise in Form der schwarzen ELSA-Ringe mit der weiß
eingravierten persönlichen Nummer. Obwohl die Drei ihre kritische Zeit
zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz überstanden hatten (der Größte wog
allerdings schon stattliche 3,2 kg), überlebten sie alle die bereits
einen Tag darauf einsetzende Schafskälte mit Dauergüssen und sehr
niedrigen nächtlichen Temperaturen. Der Horst bietet an seinem Standort
eigentlich keinen idealen Überblick für die Storcheneltern, doch den
Jungen kam der Schutz durch Bäume und Höfe bei diesem ziemlich
scheußlichen Wetter vermutlich zugute. 2009: Im Vegleich zum letzten Jahr geht es dieses
Frühjahr in Hasenweiler wirklich ruhig zu. Am 1. März kam das
angestammte Männchen (gebürtig 2003 auf dem Salemer
Affenberg) aus dem Winterquartier zurück. Lange Zeit geschah
erstmal gar nichts. Bei jeder Nestkontrolle stand der Storch einsam auf
seinem Horst. Wo blieb seine Französin vom letzten Jahr? Dann endlich
am 1. April gesellte sich ein Weibchen zu ihm, allerdings war es nicht
die Französin, sondern eine recht große Störchin, die keinen Ring
trägt. Trotz der späten Ankunft der Störchin sieht es im Hasenweiler
Horst mittlerweile verdächtig nach einer Brut aus. Juli: Anscheinend trauen die Störche ihrem Horst nicht mehr, was ja auch bei dem erlebten Desaster kein Wunder ist. Sie bauen sich ein Nest auf einem Niederspannungsmast in unmittelbarer Nachbarschaft. 2008: Turbulenzen und Kämpfe in Hasenweiler! Juli: Zwar waren die beiden Jungstörche bei der Beringung ähnlich entwickelt, doch während der Erste sich bereits am 15. Juli vom Nest wagte, versprachen die am 17. Juli beobachteten, noch recht unsicheren Flugübungen des Zweiten nicht gerade seinen baldigen Start. Mittlerweile sollten die Flugkünste der Beiden jedoch perfekt sein, denn bald geht es auf große Reise. 2007: In Hasenweiler brütet seit Anfang April dasselbe Paar wie im letzten Jahr: das Männchen vom Salemer Affenberg zusammen mit der Schweizer Störchin, beide nun vier Jahre alt. Aber auch hier gab es zuvor einen Kampf ums Nest. Ein nun zweijähriges Storchen-Männchen mit der Ringnummer A 4500 aus Salem, das sich schon im letzten Jahr im August auf den Fleischwangener Wiesen verköstigte, machte seine Runde in den Horsten südlich des Pfrunger-Burgweiler Rieds. Zuerst ließ er sich im Wilhelmsdorfer Horst nieder, wurde aber dort wohl vom angestammten Wilhelmsdorfer Storch vertrieben und versuchte es daraufhin Anfang März in Hasenweiler. Mitte März kam jedoch auch hier der Horstinhaber zurück und forderte seinen Horst ein. Jetzt ist A 4500 in Zogenweiler, wo er endlich Glück hatte und nun mit einer unberingten Storchendame, möglicherweise der letztjährigen Zogenweiler Brutstörchin eine Familie gründet. Juni: In Hasenweiler schlüpften doch tatsächlich Anfang Mai sage und schreibe fünf Junge; bei den sehr begrenzten Nahrungsverhältnissen in der Gegend kein einfaches Los für die Eltern. Es war ihnen dann wohl auch nicht möglich, genügend Futter für die vielen Schnäbel heranzuschaffen. Unterernährt überlebten die meisten der Küken schon die einzelnen regnerischen Tage Mitte Mai nicht, und so wurde schon am 20. Mai nur noch ein einziges überlebendes Junges im Nest gesichtet. Dass dieses nun allein die Fürsorge und den Schutz seiner Eltern in Anspruch nehmen konnte, war sicherlich sein Glück. Als einer der wenigen Jungstörche überhaupt überlebte er das Katastrophenwetter um Pfingsten. Störche in Oberschwaben, die etwa in seinem Alter waren, überlebten dieses Wetter fast nur als Einzelkinder, die gut von ihren Eltern gewärmt werden konnten und sämtliche Nahrung für sich beanspruchen konnten. Der Jungstorch in Hasenweiler erhielt am 6. Juni seine Kennzeichnung, den schwarzen ELSA-Ring mit weißer Schrift, an dem wir ihn in Zukunft jederzeit identifizieren können. Mitte Juli traute er sich das erste Mal vom Nest und ist seitdem zusammen mit seinen Eltern auf den Wiesen bei Hasenweiler bei der Futtersuche zu sehen. Denn jetzt heißt es: Kräfte sammeln und Flugkünste vervollständigen für den baldigen Flug in den Süden. 2006: In Hasenweiler wird tatsächlich dieses Jahr zum erstenmal gebrütet. Das Salemer Männchen, das sich schon das gesamte letzte Frühjahr und auch im Sommer in Hasenweiler aufhielt, kehrte am 19. März aus seinem Winterquartier nach Hasenweiler zurück. Seine letztjährige, unberingte Gattin ließ sich jedoch nicht blicken. Stattdessen erschien am 26. März eine Schweizer Störchin und vermählte sich mit ihm. Nach Beobachtungen einer Anwohnerin sind die Beiden sehr verliebt, sie waren vor Beginn des Brutgeschäfts unzertrennlich und verbrachten nahezu jede Minute gemeinsam auf den Wiesen oder im Nest. Seit Anfang April brüten sie. Juni: Die Hasenweiler Störche lassen es bei ihrer ersten Brut erstmal langsam angehen: Ein einziger Jungstorch wird aufgezogen, was angesichts des ziemlich begrenzten Nahrungsangebots um Hasenweiler sicher kein Fehler ist. Das Küken schlüpfte Mitte Mai und hat die verfrühte und ziemlich heftige diesjährige Schafskälte gut überstanden. Als das Hasenweiler Einzelkind ein Alter von ca. 5 Wochen erreicht hatte, erhielt es seinen Personalausweis. Es erwies sich bei der Beringung als kräftiger Jungvogel von nahezu 3 kg. Gerade nochmal so lang dauerte es, bis der Jungstorch - nun fast so groß wie seine Eltern und nur noch an der grauen Schnabelspitze und den teilweise noch gräulichen Beinen zu erkennen – sich zu seinem Jungfernflug in die Lüfte erhebte. Hoffen wir, dass er sein erstes Lebensjahr gut übersteht (die noch unerfahrenen Störche sind auf dem Zug und leider auch bei uns immer noch vor allem durch Freileitungen stark gefährdet und viele überleben ihr erstes Jahr nicht) und er in ein paar Jahren selbst in einem Nest Oberschwabens oder auch anderswo brüten wird. 2005: Hasenweiler, nahe bei Zußdorf
gelegen, erhielt in diesem Jahr erstmals Besuch von Störchen mit festen
Absichten. Ein Paar, ein Unberingter und ein zweijähriger in Salem-Affenberg
geborener Storch – der sich übrigens schon im letzten Spätsommer
zusammen mit einem ganzen Trupp im Pfrunger-Burgweiler Ried bei Riedhausen
herumgetrieben hatte – beschloss, auf einem Elektromasten beim
Pfarrhaus inmitten des Orts ein Nest zu bauen. Da der Mast nur
schwierig zu sichern war, stellte der Bauhof kurzerhand einen
geschälten Baumstamm nahe beim erwählten Masten auf und befestigte
darauf eine Nistunterlage. Vermutlich aufgrund der doch schon recht
fortgeschrittenen Zeit, wurde jedoch nicht mehr gebrütet. Die Störche
halten sich noch in der Gegend auf. Ob es nächstes Jahr Storchenjunge
in Hasenweiler geben wird? |