Die Störche Oberschwabens |
Ostrach 2023: Die
Kolonie in Ostrach wächst weiter an, und man muss sagen: Diese Störche
haben's gut gewählt. Denn das wiedervernässte Pfrunger-Burgweiler Ried
mit umfangreichen extensiv bewirtschafteten Weideflächen bietet ihnen
hochwertige Nahrung. Juli: Obwohl
die Brut in vielen der neu errichteten Horste nicht erfolgreich war,
kommt die durchschnittliche Anzahl der in Ostrach aufgezogenen
Jungvögel pro Nest dennoch dem vermuteten diesjährigen
Landesdurchschnitt (etwas über 1,5 JV/Nest) ziemlich nah, denn bei
manchen etablierten Ostracher Storchenfamilien kamen trotz der vielen
Streitereien dieses Jahr erstaunlich viele Jungvögel zum Ausflug.
2022: In Ostrach ist wieder Einiges los: Alte Horste
wurden wiederbesiedelt,
neue kamen dazu. Juni: Tatsächlich hat
sich im Horst auf dem Gasthof
Hirsch
herausgestellt, dass die Storchendame, welche über dem
Intertarsalgelenk keinen Ring trägt, tatsächlich eine völlig unberingte
Störchin ist, also nicht die alte Horstinhaberin aus Goldscheuer. Das
alte Paar ist also komplett verschollen! Den Neuen fehlt aber
offensichtlich noch die Erfahrung. Gebrütet wurde zwar, auch hatte man
wohl kurzzeitig kleine Jungvögel im Nest, die allerdings nicht zu sehen
waren, denn in den Korb war kaum Nistmaterial eingetragen worden und
die Kuhle daher tief und schlecht einsehbar. Mitte Juni wurde
allerdings offensichtlich gefüttert, Anfang Juli gab es aber definitiv
kein junges Leben mehr im Nest. Na, vielleicht wird's ja nächstes Jahr
was. Und ob die Alten nochmal irgendwo auftauchen? 2021: "Störche
ziehen Störche an." Dieser Satz wurde früher bei den Wiederansiedlungs-
und Bestandsstützungsprojekten immer wieder zitiert und ist bei allen
langjährigen Weißstorch-Betreuern bekannt. Und schauen wir uns die
Entwicklung der im badischen Raum (z. B. Zoo Heidelberg, Luisenpark
Mannheim, Radolfzell-Böhringen) oder auch am Affenberg schon seit
längerer Zeit bestehenden Kolonien an und nun auch den jährlichen
Zuwachs der sich bildenden Kleinkolonien in Oberschwaben, so scheint
diese Aussage durchaus ihre Berechtigung zu haben. Mit den
ans Ried angrenzenden Gemeinden, wie z.B. Ostrach, haben's die Adebare
aber auch gut getroffen, denn seit den Vernässungsmaßnahmen
finden sie hier reichlich Nahrung für ihren Nachwuchs. Juni: Schwer was los in
Ostrach. Und unter den Adebaren teilweise jede Menge Ärger. 2020: Ostrach erfreut sich immer größerer Beliebtheit
bei den Störchen. Dieses Jahr
sind nicht nur das traditionelle Nest auf dem Hirsch und das
Rathausnest
besetzt, sondern es brüten noch drei weitere Paare in
Ostrach, wobei damit noch nicht alles in Ostrach unter den Adebaren
geschwätzt bzw. geklappert ist. Bruterfolge und Senderstörche in
Ostrach 2020 (Nachtrag): 2019: Sowohl das alttraditionelle Nest auf dem Gasthof
Hirsch als auch das neue Nest auf dem Rathaus
sind wieder besetzt. Die Störche auf dem "Hirsch" überwintern in
Ostrach, von daher ist es unwahrscheinlich, dass sie ihren Brutplatz so
mir nichts dir nichts aufgeben (na ja, aber wenn wir uns an das alte,
bei uns überwinternde Riedlinger Paar erinnern, als es
ihm plötzlich in den Sinn kam, seine Gattin zu verlassen und nach Ertingen
umzuziehen...). Jedenfalls haben diese beiden alteingesessenen
Ostracher, er aus der Schweiz, mittlerweile auch schon jeder 22
Jährchen auf dem Buckel. Wie in vielen Nestern Oberschwabens, so schlüpften auch auf den beiden Ostracher Nestern jeweils vier kleine Storchenküken (die magische Zahl war 2019 die Vier). Mitte Mai begann sich die Zahl im "Hirsch"-Horst auf drei zu reduzieren, eine Woche später als Folge des Dauerregens teilte auch der Zweitälteste das Schicksal des Nesthäkchens. Auf dem Rathaus überlebten von den Vieren immerhin drei, sie waren in der Schlechtwetterperiode noch jünger und kleiner und konnten von den Eltern besser geschützt werden. Am 5. Juni wurden alle fünf Jungvögel beringt, und mittlerweile haben auch die Rathaus-Störche ihre kritische Nestlingszeit erfolgreich überstanden, sodass dieses Jahr zur Freude des Bürgermeisters erstmals auf dem Ostracher Rathaus Jungstörche ausfliegen werden. 2018: In Ostrach sind bisher zwei Horste besetzt.
Der traditionelle Horst auf dem Gasthof Hirsch
und – allerdings erst seit April – das Nest auf dem Rathaus.
Das Nest auf der Fichte existiert nicht mehr, denn die Fichte fiel
letztes Jahr bei einem Sturm im Hochsommer um. Auf dem Hirsch begann der Schlupf bereits um die Monatswende April/Mai, auf dem Rathaus dagegen erst drei Wochen später. In beiden Nestern tummelten sich anfangs drei kleine Störche. Ziemlich genau zum Schlupfzeitpunkt der Ratshaus-Störche starb allerdings bereits das Nesthäkchen auf dem Hirsch. So lebten also zwei Jungvögel auf dem Hirsch und drei Jungvögel auf dem Rathaus als am 6. Juni ein Unwetter über Ostrach hereinbrach. Erstaunlicherweise überstanden die beiden auf dem Hirsch den überaus heftigen Starkregen, die drei Nestlinge auf dem Rathaus starben jedoch. Sechs Tage nach dem Unwetter wurde in Ostrach beringt. Die Jungvögel auf dem Hirsch waren gesund und munter und keine Leichtgewichte: Sie brachten 3,2 und 3,5 Kilogramm auf die Waage. Einige Wochen später schafften sie nach fleißigem Üben ihren ersten Ausflug vom Nest, waren sodann eine Zeitlang zusammen mit den Eltern auf den Wiesen des Pfrunger-Burgweiler Rieds zu sehen und verließen schließlich die heimatlichen Wiesen, kamen auch nachts nicht mehr zum Horst auf dem Hirsch zurück. Im Gegensatz zu ihren Eltern werden sie nämlich zusammen mit anderen Jungstörchen in den Süden ziehen; das Abenteuer lockt und der nächste Winter kommt bestimmt. Die Eltern lässt der Winter dagegen völlig kalt; augenscheinlich gibt es nichts, was sie an einer solchen Reise reizen könnte. 2017: In Ostrach auf dem Gasthof Hirsch ist wieder unser altbekanntes, in Ostrach überwinterndes Paar. Mit der Brut begannen sie Ende März. Ungefähr am letzten Apriltag, also kurz nach dem Schnee-Intermezzo, schlüpften die Küken, vermutlich zwei an der Zahl. Das Wetter wurde aber auch am 1. Mai wieder sehr unwirtlich und blieb in den folgenden Tagen ziemlich nass und kalt. Die kleinen Jungen wurden offensichtlich nicht sorgfältig genug von den Eltern geschützt und starben. Am 9. Mai warf einer der Altstörche die beiden kleinen Kadaver aus dem Nest. Dieses Jahr haben die Störche des „Hirsch“ aber nun tatsächlich Konkurrenz bekommen. Ein weiteres Storchenpaar versuchte, auf der Kirche ein Nest zu bauen, was zum einen nicht recht gelang und zum anderen auch von Angehörigen der Kirchengemeinde nicht gern gesehen wurde. Hurtig bot die Gemeinde daher eine Nistunterlage auf dem Rathaus an, welche erfreulicherweise tatsächlich von den Störchen angenommen wurde. Und sie machten dann auch wirklich ernst. Um den 20. April begann das Paar – er übrigens aus Markdorf vom NSG Eisweiher, sie aus Donauwörth, beide drei Jahre alt – mit der Brut, und ca. einen Monat später schlüpfte dann ein einzelnes Küken. Der Jungvogel hielt sich wacker. Als er jedoch am Montag, den 3. Juli beringt werden sollte, fand man leider nur noch einen toten Körper im Nest, der kleine Storch war beim starken Regen am Wochenende zuvor gestorben, für sein Alter von immerhin fünfeinhalb Wochen erwies er sich als unterentwickelt. Damit aber nicht genug! Noch ein drittes Paar brütete in unmittelbarer Nähe dieser beiden Storchenpaare. Zwei waschechte oberschwäbische Adebare, er aus dem benachbarten Bad Saulgau, sie aus Tiefenbach am Federsee und diese beiden noch blutjung (erst zwei Jahre alt), bauten sich ein Nest auf einer hohen Fichte. Gegen Mitte April saßen sie abwechselnd auf einem Gelege, und sie saßen und saßen und saßen... Irgendetwas hatten sie in ihrem jugendlichen Leichtsinn wohl fasch gemacht, es wollte nichts schlüpfen. Mitte Juni gaben sie es schließlich auf. Das Nest auf der Fichte kann hier leider nicht bleiben. Der schräg stehende Baum ist nicht stabil genug, um ein schweres Nest zu tragen. Man wird den Baum wohl fällen und den Störchen ein Ersatznest auf einem weiteren Haus der Gemeinde anbieten. Ob es allerdings genauso problemlos angenommen werden wird? Denn die Fichte ist ziemlich hoch, das Nest bot einen sehr guten Überblick.
|
2016: Unser Storchenpaar, welches den Winter in
Ostrach verbringt, begann in den letzten Märztagen mit der Brut. Sie
ließen es diesmal etwas ruhiger angehen und bekamen weniger Junge als
sonst. Das war wohl auch das Glück der kleinen Störche, denn zwei Junge
sind leichter zu versorgen als vier oder fünf und können auch besser
vor Nässe und Kälte geschützt werden. So überlebten die beiden
Jungstörche bisher auch alle Widrigkeiten. Hoffen wir, dass Petrus von
nun an ein Einsehen hat und dauerhafte nasse Kälteperioden in diesem
Frühjahr vorbei sind. Juli: Am 29. und 30. Mai regnete es viel, es war aber verhältnismäßig warm. Offensichtlich war einer der beiden Ostracher Jungstörche jedoch nicht sehr widerstandsfähig und wurde durch die Niederschläge weiter geschwächt. Am 2. Juni wurde er tot aus dem Nest geworfen. So konnte am 8. Juni nur noch ein Jungstorch im Ostracher Nest beringt werden, und auch dieser erwies sich mit seinen 2,3 Kilogramm als deutlich untergewichtig. Er wird es aber nun schaffen, auch wenn er etwas mehr Zeit bis zu seinem Jungfernflug benötigen wird (am 15. Juli war es noch nicht soweit). Allerdings muss er sich dann doch etwas mit der Perfektionierung seiner Flugkünste beeilen, denn die ersten Jungstorchtrupps sammeln sich schon und spätestens Mitte August wird es wohl losgehen. Mit den Eltern kann er nämlich nicht ziehen, denn diese werden den Winter wieder in Ostrach verbringen. 2015: In Ostrach brütet wieder das bekannte alte Storchen-Ehepaar, er aus der Schweiz, sie aus Goldscheuer und beide mittlerweile 18 Jahre alt. Mit der Eiablage begannen sie etwas später als letztes Jahr, ziemlich genau seit 28. März sitzen sie auf einem Gelege. Ende April knackte es auf einmal in den ersten Eierschalen. Die ersten beiden Storchenküken erblickten das Licht der Welt. In den nächsten Tagen folgten dann noch zwei weitere. Die beiden letzteren kamen bei der Fütterung jedoch wohl stets zu kurz und blieben schnell in ihrer Entwicklung zurück. Am 13. Mai wurden noch zwei relativ große und zwei deutlich kleinere Junge im Nest gesehen, drei Tage später lag einer der Kleinen tot unter dem Nest. Später folgte ihm sein kleines Geschwister. So wurden bei der Beringung am 10. Juni nur noch zwei Jungstörche im Nest angetroffen, diese erwiesen sich allerdings als gut genährt. Bald werden sie dem elterlichen Nest endgültig den Rücken kehren, sich anderen Jungstörchen anschließen und auf große Reise gehen. 2014: Unsere beiden am Brutort überwinternden Ostracher Störche nisten wieder auf dem Gasthof Hirsch und kümmern sich seit Ende März um ein Gelege. Es dauert nicht mehr lange, und die ersten kleinen Störche werden sich im Nest tummeln. Juni: Um den 25. April schlüpften die Küken, und diesmal versteckten sie sich im Nest ziemlich gut. Selbst vom Kirchturm aus war Anfang Mai nur ein einziges Junges zu sehen und auch noch am 19. Mai sah man von einem benachbarten Hügel aus immer nur ein Köpfchen. Groß war daher das Erstaunen bei der Beringung, dass tatsächlich drei Junge das Nest bevölkerten. Und diese drei bekamen noch eine Adoptivschwester (oder einen –bruder) dazu. Denn in Emerkingen war der Storchenvater umgekommen, und man musste seine vier Kinder in anderen Nestern unterbringen. Das Junge aus Emerkingen wurde von den Ostracher Eltern und ihrem Nachwuchs problemlos angenommen. Besonders das Ostracher Nesthäkchen und der ebenfalls etwas kleinere Emerkinger Jungstorch schienen sich zu mögen und kuschelten sich aneinander. Bei der letzten Nestbeobachtung am 20. Juni waren alle vier putzmunter. Sind die Jungstörche soweit, dass sie zu ihrem ersten Flug starten können, bringen ihnen die Eltern normalerweise weniger Futter, damit sie den Sprung vom Nest wagen. Für das Adoptivkind, den kleinen aus Emerkingen, kam diese Rationierung des Futters wohl etwas zu früh. Er flog los, schaffte es aber nicht mehr zurück auf den Horst. Die Tierärztin Frau Dr. Bootz in Ostrach nahm den Storch einige Tage in Pflege und päppelte ihn auf. Der erste Versuch, ihn wieder in die Freiheit zu entlassen, schlug fehl. Der Jungstorch war offensichtlich noch nicht so weit. Beim zweiten Versuch schaffte er es. Etwa zwei Wochen später kam dann bei Laupbach bei Sturm ein Jungstorch ums Leben. Er wurde mit gebrochenem Hals und Brustbeinfraktur auf der Wiese gefunden. Es war unser Adoptivstorch.2013: In Ostrach brütet unser altbekanntes Paar. Mit kleinen Störchen ist im Horst auf dem Hirsch Anfang Mai zu rechnen. Juni: Dieses Jahr gab es in Ostrach
nur zwei Junge im Nest, denn aus den ersten gelegten Eiern schlüpfte
aufgrund der kalten Tage bei Legebeginn nichts. August: Wahrscheinlich wurden unsere beiden Ostracher Jungstörche zu lange von den Eltern gut versorgt. Jedenfalls genossen sie "Hotel Mama" extrem lange und sahen keinerlei Veranlassung, sich vom Horst zu bewegen. Man glaubte es schon nicht mehr, als sie im Alter von zwölf Wochen sich erstmals vom Horst wagten und endlich selbst auf Futtersuche gingen. Jetzt heißt es aber sich sputen, gut Fliegen lernen und sich ein Proviantpölsterchen zulegen. Denn die Reise in den Süden geht demnächst los. 2012: Fünfzehn Lenze zählen sie nun schon, unsere beiden in Ostrach überwinternden Störche. Immer noch ein Ehepaar im besten Alter. Das Brutgeschäft, das sie wieder in den ersten Apriltagen aufnahmen, ist für sie Routine. Anfang Juni: Man sehe und staune! Üblicherweise bekommen die Ostracher Störche vier, oft sogar fünf Junge, die aber in der Regel bis auf eins oder zwei, manchmal sogar alle nach und nach sterben. Nicht so dieses Jahr. Auch in diesem Frühjahr schlüpften im Ostracher Nest fünf Junge, die aber tatsächlich nach drei Wochen noch alle lebten. Auch die "Kalte Sophie" der Eisheiligen überstanden alle fünf. Zwar war das Nesthäkchen im Vergleich zu seinen vier Geschwistern schon deutlich zurückgeblieben, aber auch der Kleine machte zu diesem Zeitpunkt noch einen vitalen Eindruck. Schließlich hielt er jedoch nicht mehr mit und kam bei der Fütterung nicht mehr ausreichend zum Zuge. Und so sah man Ende Mai nur noch (aber immerhin!) vier Junge im Nest, die einen durchaus guten Eindruck machen. Der Gasthof "Hirsch" wird wohl dieses Jahr nicht darum herumkommen, das Ereignis mal wieder mit einem gebührenden Storchenbrunch zu feiern. August: Für Ostrach ist es schon
eine kleine Sensation. Vier Junge, das gab es hier nicht mehr seit
1964. Als sie am 6. Juni beringt wurden, war es schon klar, dass alle
vier ausfliegen würden, denn sie brachten mit Ausnahme des kleinsten
alle drei Kilogramm oder etwas mehr auf die Waage, und auch der
kleinste lag im Gewicht nur wenig darunter. Anfang Juli wurde das
Quartett flügge und bot den Teilnehmern des zwei Wochen später
stattfindenden Storchenbrunchs in und um das Nest ein volles Programm
mit Flugschau, Geklapper und allem Drum und Dran. 2011: In Ostrach ist das Nest wieder von unserem altbekannten, in Ostrach überwinternden Ehepaar besetzt. Seit Anfang April geht man nur noch abwechselnd zum Futtern, während der jeweils Andere sich dem Bebrüten des Geleges widmet. Juni: Es ist doch immer wieder dasselbe mit den Ostracher Störchen. Sie bekommen viele Junge, dann sterben diese nach und nach, und es bleiben – wenn überhaupt – höchstens ein oder zwei Junge übrig, völlig unabhängig davon, ob das Wetter gut oder schlecht ist. So auch wieder dieses Jahr. Fünf Junge schlüpften Anfang Mai im Ostracher Horst. Die beiden kleineren blieben ziemlich schnell in ihrer Entwicklung zurück, und Mitte Mai waren es nur noch drei. Anfang Juni schließlich waren alle Jungstörche tot. Am Wetter lag es ganz gewiss nicht; Meinungen, die Trockenheit hätte den Störchen zu schaffen gemacht, haben sich angesichts guten Bruterfolgs in anderen Nestern nicht bestätigt. Nur die Störche, die vorzugsweise gemähte Wiesen nutzen und auf Regenwurmfang spezialisiert sind (meist ihres Zeichens Überwinterer) hatten Schwierigkeiten, Futter zu finden. 2010: Noch sind sie im besten Brutalter, unsere Ostracher Störche auf der Gaststätte "Hirsch" (sie zählen jetzt beide 13 Lenze). Und da sie in Ostrach überwintern und keinen anstrengenden Zug unternehmen, können sie auch durchaus nochmal so lang oder noch länger (siehe Riedlingen) in Ostrach Junge großziehen. Seit Anfang April sitzen sie auf ihren Eiern. Hoffentlich haben sie etwas dazugelernt und füttern und schützen ihre Jungen diesmal besser als im vergangenen Jahr. Juni: Am 11. Mai wurde vom
benachbarten Kirchturm aus ins Nest gesehen und vier Junge entdeckt.
Drei Tage später wurde nochmals von dort aus ins Nest geblickt, da ja
vielleicht noch ein fünftes geschlüpft sein konnte. Da hatte sich die
Familie aber schon reduziert: Nur noch drei Küken tummelten sich im
Horst. In den nächsten Tagen wiederholte sich dann, was wir schon aus
den letzten Jahren kennen: die Jungen starben nach und nach, immerhin
blieb dieses Jahr eines übrig. Zwar herrschte kein gutes Wetter, aber
in den benachbarten Horsten kamen trotz der Nässe und Kälte fast alle
Jungen im selben Alter durch (siehe z.B. Altshausen,
Beizkofen, Einhart, Moosheim, Ölkofen). Denn sie können in
diesem Alter noch gut von den Eltern geschützt werden. Im Gegensatz zum
ebenfalls bei uns überwinternden "Hansi" von Riedhausen scheinen die
überwinternden Ostracher nichts dazuzulernen. Bezeichnenderweise kamen
auch die Jungen der überwinternden Biberacher Störche sowie drei der
fünf Jungen der überwinternden Saulgauer
Störche bei dem schlechten Wetter um. Es zeigte sich mal wieder, dass
die Fähigkeiten dieser Überwinterer, auch bei nicht optimalen
Bedingungen Junge großzuziehen, gegenüber denjenigen der Zieher
deutlich geringer sind. Juli: Er hat es geschafft. Obwohl bei der Beringung am 8. Juni als ziemlich klein und schmächtig befunden (der Kleine, fast fünf Wochen alt, wog nicht einmal zwei Kilogramm), kam der Ostracher Jungstorch doch noch über die Runden und fliegt mittlerweile über Dächer und Wiesen. Zwar brauchte er bis zu seinem Jungernflug über 12 Wochen, doch bleibt ihm bis zum Abflug in den Süden gerade noch etwas Zeit, um seine Flugkünste zu vervollständigen und sich etwas Reiseproviant anzufuttern. Seine Eltern werden dagegen wie immer den Winter in Ostrach verbringen. 2009: Im Ostracher Horst auf der Gaststätte "Hirsch"
sind wieder die alten Bekannten, das in Ostrach überwinternde
Storchenpaar aus der Schweiz und aus Baden. Wie letztes Jahr brüteten
sie seit Ende März. 2008: Im Ostracher Horst ist alles beim Alten. Seit
Ende März brüten wieder der Schweizer aus Altreu und die Badenerin aus
Goldscheuer, nun beide elf Jahre alt. Der Geburtsort des Männchens –
eine ehemalige Weißstorch-Zuchtstation - erlangt dieses Jahr
Berühmtheit, denn am 26. April wird Altreu zum europäischen
Storchendorf gekürt. Dies aufgrund der Tatsache, dass sämtliche
Fütterungen zur Brutzeit seit einigen Jahren eingestellt wurden und
alle Jungstörche hier nun natürlich und ohne Eingriffe aufwachsen. Juli: Kurz bevor sie flügge wurden
sorgten die Ostracher Jungstörche doch noch für einige Aufregung: Der
Kleinere der beiden wurde am 8. Juli bei Flugübungen durch eine Bö vom
Nest abgedriftet und landete auf der Straße vor der Gaststätte
"Hirsch". Die Wirtsleute fingen ihn ein und brachten ihn zum ansässigen
Tierarzt, wo er erstmal zwei Nächte im Stall verbrachte, um sich zu
erholen. Auf den Horst zurück konnte man ihn nicht bringen, da der
zweite, der ebenfalls noch nicht fliegen konnte, bei Annäherung an den
Horst womöglich vor lauter Panik vom Nest geflattert wäre. Da der
Bruchgelandete im Stall schließlich äußerst unruhig wurde und auch
versuchte, seine Flügel zu gebrauchen, entschloss man sich, ihn auf der
Wiese bei seinen Eltern freizulassen. Gesagt, getan. Die Eltern hielten
sich gerade auf den Wiesen bei der Laubbachmühle auf, was nun leider
ziemlich weit vom Horst entfernt ist. Zusammen mit dem Jungen gingen
sie auf Futtersuche, das Männchen flog irgendwann zum Horst zurück, um
den anderen Jungstorch zu füttern. Die Störchin blieb bei ihrem Zögling
auf der Wiese, flog zusammen mit diesem eine Runde und landete auf dem
Dach der Laubbachmühle. Der Jungstorch versuchte, ihr zu folgen,
schaffte es aber nicht auf den Dachfirst, sondern rutschte auf dem Dach
ab bis er dann an einem seitlichen Dachfalz notdürftig einigermaßen
Halt fand. Die Mutter flog schließlich wieder zurück auf die Wiese, der
Jungstorch blieb auf dem Dach stehen, vermutlich aus Angst vor einem
Hund, der sich unmittelbar unterhalb des Dachs in einem Hundezwinger
lautstark über den Besuch beschwerte. Als es schließlich dunkel wurde,
verließ die Altstörchin das Gelände Richtung Horst, der Junge blieb auf
dem Dach zurück. Immerhin sicher vor Füchsen verbrachte er hier die
Nacht. Am nächsten Morgen holten auf Bitten von Frau Wilhelm, der
Leiterin des Naturschutzzentrums, die Hofbesitzer für kurze Zeit ihren
Hund ins Haus, was sofort Erfolg zeigte. Der Jungstorch flatterte auf
die Wiesen und fing sofort an, Nahrung zu suchen. Die Eltern ließen
sich an diesem Tag nicht in Nähe der Laubbachmühle blicken, stattdessen
erschien ein anderer, unberingter Altstorch – vermutlich das Weibchen
aus Königseggwald.
Diesem schloss sich der Jungstorch an bis es Abend wurde und die
Störchin Richtung Königseggwald abzog. Er versuchte, ihr zu folgen,
schaffte es aber nicht, sondern landete in einem Getreidefeld, wo wir
ihn wenigstens wieder problemlos einfangen konnten, denn hier konnte
ihm kein Start gelingen. Am selben Abend erfuhren wir, dass der zweite
Jungstorch inzwischen seinen ersten Rundflug um den Horst gewagt hatte,
was bedeutete, dass man nun unser "Sorgenkind" am folgenden Morgen
wieder auf den Horst zurückbringen konnte. 2007: Im Ostracher Horst, der von zwei überwinternden Störchen besetzt ist, hat sich nichts verändert. Seit Ende März sitzten die Beiden abwechselnd auf einem Gelege. Juni: Anfang Mai pellten sich die ersten Jungen im Ostracher Nest aus den Eiern und am 5. Mai wurden vom nahen Kirchturm aus schließlich insgesamt vier Junge gezählt. Die beiden Kleinsten überlebten ihre ersten Lebenswochen allerdings nicht, sie starben zwischen dem 10. und 20. Mai. Wenig später – verursacht durch die nasskalten Pfingsttage – teilten die beiden Älteren ihr Schicksal. Das fröhliche "Storchenbrunch" des Gasthofs Hirsch wird dieses Jahr wohl ausfallen. 2006: In Ostrach bleibt alles beim Alten. Die in Ostrach überwinternden Störche brüten ähnlich wie im letzten Jahr seit Anfang April auf dem Horst des Gasthof-Daches. Juni: Fünf Küken konnten dieses Jahr in Ostrach vom Kirchturm aus gezählt werden. Zuviel für die Ostracher Eltern: Nach und nach starben insgesamt drei der kleinen Störche. Zwei haben jedoch ihre kritische Zeit überstanden und bekamen am 9. Juni ihren individuellen Ring ans rechte Bein, der sie in Spanien oder wo immer man sie einmal entdecken wird als echte Ostracher ausweist. Die beiden Ostracher Nestlinge ließen sich ganz schön Zeit, ihr Nestlingsdasein zu beenden. Mitte Juli, also im Alter von fast 11 Wochen, wagten sie endlich den ersten Ausflug vom Horst und erkunden seitdem die Wiesen im Pfrunger-Burgweiler Ried. Ihre Eltern werden wieder den Winter in Ostrach verbringen. Für den Nachwuchs heißt es aber bald, Abschied zu nehmen und auf große Reise zu gehen. 2005: Die Ostracher Störche haben wie immer den
Winter gut in Ostrach überstanden, wo sie in dieser Jahreszeit
gefüttert werden. Seit Anfang April brüteten sie. 2004: Nach den heftigen überstandenen Horstkämpfen
im letzten Spätsommer behaupten die angestammten Ostracher Störche
dieses Frühjahr wieder ihr Nest auf dem Gasthaus Hirsch. Das fiel ihnen
auch nicht schwer, da sie ja wie in den Jahren zuvor den ganzen Winter
über in Ostrach blieben und so als erste vor Ort waren. 2003: Die Ostracher Störche verzichteten wie letzten
Winter auf die anstrengende Reise in den Süden und ließen sich
stattdessen in Ostrach durchfüttern.
|