Die Störche Oberschwabens



Ostrach

2023:  Die Kolonie in Ostrach wächst weiter an, und man muss sagen: Diese Störche haben's gut gewählt. Denn das wiedervernässte Pfrunger-Burgweiler Ried mit umfangreichen extensiv bewirtschafteten Weideflächen bietet ihnen hochwertige Nahrung.

Aber der Reihe nach:
Am 2. März traute ich meinen Augen kaum, als ich auf dem Nest des Salemer Amtshauses ein mir wohlbekanntes Storchenpaar entdeckte, das eigentlich seit letztem Jahr als verschollen galt. Es waren die alten "Hirsch"-Störche, gut erkennbar an den alten Alu-Ringen, die schon lange nicht mehr bei der Beringung der Störche verwendet werden. Also lebten sie doch noch, und augenscheinlich ging es ihnen bestens! Und wenige Wochen später hatten sie ihren Horst auf dem Gasthof Hirsch zurückerobert. Zumindest das alte Schweizer Männchen aus Altreu ist seitdem wieder auf dem Hirsch zu sehen, die jetzige Störchin auf dem Hirsch ist allerdings noch nicht eindeutig identifiziert, denn das alte Weibchen aus Goldscheuer hat den Alu-Ring unten am linken Fuß und dieser Fuß wurde auf dem Hirsch-Nest noch nicht gesehen, es könnte also auch die letztjährige unberingte Storchendame sein. Fremdgehen bzw. Partnerwechsel im Alter ist bei Störchen ja durchaus nicht unüblich (siehe das Geschehen in Riedlingen 2010)! Jedenfalls wird auf dem Hirsch gebrütet, schauen wir mal was daraus wird.

Ganz schön drunter und drüber, was die Horstinhaber anbelangt, geht es auf den Rathäusern. Das letztjährige Brutmännchen auf dem Hirsch-Nest ist auf das neue Rathaus umgezogen und ist diesjähriger Gatte der Deisendorferin; der vorjährige Horstinhaber des Rathausnestes, der Schweizer aus Egnach, ist dagegen anscheinend verschwunden. Und auf dem alten Rathaus ist ein ganz anderes Paar als zuvor: Er stammt aus Österreich und brütete im Vorjahr in Göggingen, sie war Brutweibchen auf der benachbarten Ostracher Kirche und zog auf der Spitze des Giebelkreuzes sage und schreibe drei Junge groß.

Das letztjährige Weibchen des alten Rathauses, die Affenbergerin, ist dafür auf das Salemer Amtshaus (Nest Nord) gezogen und hat sich hier mit dem Deisendorfer vermählt, der schon in den Vorjahren hier gebrütet hatte, seine Gattin vom Vorjahr, eine Schweizerin, ist ebenfalls bisher nirgends aufgetaucht. Immerhin auf dem Südgiebel-Nest des Salemer Amtshauses gab es keine Veränderung: Hier brütet wieder das junge Paar, er vom Affenberg, sie aus Tiefenbach am Federsee.

Zwischen den Rathäusern und dem Gasthof Hirsch steht die katholische Kirche, derzeit wegen Renovierungsarbeiten eingerüstet. Die wild gebauten Nester auf dem Giebelkreuz und auf dem Ostgiebel hat man entfernt und an ihrer Stelle auf dem First zwei Nistunterlagen angebracht, die auch gleich angenommen wurden. Die Nistunterlage gleich hinter dem Giebelkreuz wurde vom Affenberger, der letztes Jahr auf dem Kreuz nistete, und einer Störchin aus Bad Saulgau bebaut, welche letztes Jahr in der (witzigerweise) Saulgauer Straße ein Junges zum Ausflug brachte. Der Dachreiter auf dem Ostgiebel des Kirchenschiffs wird von einem Storch besetzt, welcher 2021 genau an dieser Stelle schon mal sein Glück versucht hatte, dessen Nest aber damals abgerutscht war. Es ist ein Storch aus Hoßkirch, nun verbandelt mit einer knapp dreijährigen Störchin vom Affenberg. Mit dem Dachreiter aus Holz haben sie jetzt eine Nistunterlage, die wesentlich einfacher zu bebauen ist als die Firstziegel, das Risiko eines Nestabsturzes ist damit sehr viel geringer. Im Schneefanggitter des Kirchturms – auch dieses Nest soll nach der Brutsaison durch eine Nistunterlage auf dem Kirchturm ersetzt werden – brüten sehr wahrscheinlich wieder unsere beiden Unberingten. Das Nest ist sehr schlecht einsehbar, die Beine der Störche und damit evtl. vorhandene Kennzeichnungsringe sind hinter dem dichten Reisig des Nestrands kaum zu erkennen.

Und was ist auf den Strommast-Nestern los?
Der Strommast beim Salemer Amtshaus wird von einem Affenberger besetzt, der letztes Jahr in Illmensee gebrütet hatte, die Horstinhaberin ist allerdings noch dieselbe wie im Vorjahr (auch sie stammt übrigens vom Affenberg). Das Brutmännchen des Strommastes bei der Kaplanei ist wieder der Gögginger, allerdings hat er schon wieder eine neue Gattin, nämlich eine junge Störchin aus Marbach. Seine neue Angetraute versuchte letztes Jahr in Bad Saulgau erstmals eine Brut, ihr Familienglück wurde jedoch jäh durch aggressive Artgenossen zerstört. Hoffentlich macht sie diesmal bessere Erfahrungen. Der Strommast über dem Salemer Amtshaus oberhalb der Pfullendorfer Straße 12 wird von zwei Störchen besetzt, über die wir rein gar nichts wissen, sie leben in wilder Ehe zusammen, das heißt gänzlich ohne Ring.
Ebenfalls wiederbesetzt ist der Strommast in der Schlösslestraße beim Schulzentrum. Der männliche Vogel ist wieder ein Unberingter, das Weibchen hat gewechselt. Nicht mehr die Krauchenwieserin ist Frau des Hauses, sondern eine Störchin aus dem schönen Ochsenhausen, die an ihrem letztjährigen Brutort auf dem Kirchturm von Moosheim leider ihr Zuhause nicht mehr vorgefunden hatte und einen neuen Brutplatz suchen musste. Und schließlich gibt es dann noch das Storchennest auf dem Strommast in der Saulgauer Straße, und auch auf diesem ist nur noch einer der Störche, das Riedhausener Männchen, derselbe wie im letzten Jahr, während die Störchin das Nest gewechselt hat. Seine letztjährige residiert jetzt, wie gesagt, auf der katholischen Kirche, dagegen hat die diesjährige von der katholischen Kirche (Ostgiebelnest) zu ihm gewechselt.

So, damit ist aber das Chaos noch nicht perfekt.
Denn............es gibt noch jede Menge neue Nester, bisher sieben an der Zahl. Und diesmal haben die Adebare die Kamine entdeckt. Fünf der neu erbauten Horste befinden sich auf Kaminen, ein weiteres neues Nest gibt es auf dem alten Rathaus auf dem Nordgiebel und ein Horst wurde auf einem – glücklicherweise sehr gut gesicherten – 20 KV-Mittelspannungsmast im Industriegebiet gebaut.
Mit Ausnahme des Nestes im Industriegebiet liegen alle Neuansiedlungen im Ortszentrum bei den Rathäusern bzw. der Kaplanei. Drei der Kaminnester befinden sich auf Häusern der Hauptstraße, eines davon auf der Volksbank. Eines wurde in der Sigmaringer Straße 4 gebaut, ein weiteres auf dem Haus der Rentamtstraße 7. Die Baumeister sind oberschwäbische Störche aus Beizkofen, Menningen, Ertingen und Ablach und Störche aus der Bodenseeregion (Wahlwies, Deisendorf, Frickingen, Affenberg).

Bei der letzten Kontrollrunde am 15. April wurde in sämtlichen etablierten Horsten gebrütet, wobei auf dem Nest beim Giebelkreuz der katholischen Kirche, vermutlich aufgrund der Störungen durch die Sanierungstätigkeiten, obwohl sehr vorsichtig ausgeführt, erst vor kurzem mit dem Brutgeschäft begonnen wurde. Auch in einigen neuen Nestern liegen offensichtlich bereits Eier, so in den etwas abseits liegenden Horsten in der Rentamtstraße, der Sigmaringer Straße und im Industriegebiet, während die ständige Unruhe in der Hauptstraße das Brutgeschäft hier eindeutig verzögert.

Juli: 

Obwohl die Brut in vielen der neu errichteten Horste nicht erfolgreich war, kommt die durchschnittliche Anzahl der in Ostrach aufgezogenen Jungvögel pro Nest dennoch dem vermuteten diesjährigen Landesdurchschnitt (etwas über 1,5 JV/Nest) ziemlich nah, denn bei manchen etablierten Ostracher Storchenfamilien kamen trotz der vielen Streitereien dieses Jahr erstaunlich viele Jungvögel zum Ausflug. 

Es gab drei Vierer-Bruten: auf dem neuen Rathaus, im Schneefanggitter auf dem Kirchturm und auf dem Strommast bei der Kaplanei, wobei im Kaplanei-Nest sich anfangs sogar fünf Junge tummelten. Die vier auf dem Rathaus hätten wir eigentlich gerne beringt; sie waren zum Zeitpunkt der Beringungsaktion am 14. Juni allerdings schon in fortgeschrittenem Alter, und so wollte sich einer der vier, als wir uns dem Nest näherten, absolut nicht mehr tot stellen, sondern stand immer wieder auf und zog sich mehr und mehr an den Nestrand zurück. Um keinen Absprung zu riskieren, zogen wir mit der Hebebühne also unverrichteter Dinge wieder ab.

Ein Trio wurde jeweils groß im Nest auf dem Gasthof Hirsch und im neuen Kamin-Nest der Hauptstraße 11 auf dem Seniorenheim. Diese sechs Jungvögel bekamen den berühmten ELSA-Ring ans Bein, und bei dieser Gelegenheit konnten wir auch ein gefährliches Schnurbündel aus dem Nest des Seniorenheims entfernen, in das sich die Jungvögel sonst womöglich verstrickt hätten – hässliche und oft tödliche Abschnürungen durch solch unzerreißbaren Plastikschnüre kommen immer wieder vor.
 
Immerhin zwei Jungvögel schafften es auf dem alten Rathaus (anfangs waren es mindestens drei), auf dem Ostgiebel-Nest des Kirchenschiffs  (ebenfalls mindestens drei Junge geschlüpft), auf dem Südnest des Salemer Amtshauses (anfangs drei), auf dem Strommast über dem Salemer Amtshaus und auf dem Dach der Hauptstraße 16 (anfangs drei).  Letztgenanntes Nest wurde nach Absturz des Kamin-Nestes nebendran auf dem First desselben Dachs wieder erfolgreich aufgebaut, allerdings nicht von dem Menninger und seiner Ablacher Gattin, die das Kamin-Nest errichtet hatten, sondern von dem auf dem Gasthof Hirsch 2019 geborenen Männchen (der letztes Jahr auf dem Mast beim Amtshaus gebrütet hatte) und der Schweizerin, der schon vermissten letztjährigen Brutstörchin des ersten Salemer Amtshaus-Nestes (s.o.). Beringt werden konnten die beiden des alten Rathauses und die Jungvögel des Salemer Amtshauses Süd.

Jeweils ein einziger Jungvogel flog aus auf dem Mastnest beim Salemer Amtshaus (anfangs zwei), auf dem Kirchenschiff hinter dem Giebelkreuz und in den beiden neuen Nestern Kamin Sigmaringer Straße 4 und auf dem 20 KV-Mast im Industriegebiet. Auf dem Nest hinter dem Giebelkreuz auf der Kirche schlüpften zwar vier Jungvögel, bei der Beringung am 14. Juni wurden aber nur noch zwei leicht bis deutlich untergewichtige Jungstörche angetroffen, von denen der kleinere eine Woche später fehlte.

Nichts wurde es mit Nachwuchs auf den etablierten Nestern Salemer Amtshaus (erstes Nest bzw. Nordnest), auf den Strommasten der Schlösslestraße (am 8. Mai noch vier Junge im Nest, zwei Wochen später Nest leer) und der Saulgauer Straße (am 8. Mai zwei Junge im Nest, zwei Wochen später Nest leer) sowie auf den neu errichteten Nestern altes Rathaus Nordgiebel, Kamin Rentamtstraße 7 und Kamin Volksbank.

Von mindestens 45 in den 20 Ostracher Bruthorsten geschlüpften Küken flogen demnach insgesamt 32 Jungstörche erfolgreich aus.
Manch Ostracher Bürger mag jetzt vielleicht befürchten, dass diese 32 Jungvögel in zwei Jahren nach Ostrach zur Brut zurückkehren, das wären dann 16 zusätzliche Paare in Ostrach. Da kann man allerdings Entwarnung geben: Von diesen 32 Jungstörchen bleiben leider etwa die Hälfte oder mehr bei ihrem ersten Zug auf der Strecke. Und von den übrigen kehrt nur ein Bruchteil wieder in die eigene Kolonie zurück, die anderen brüten im näheren oder weiteren Umkreis in Oberschwaben, teils aber auch in Baden oder der Pfalz, teils sogar in Norddeutschland oder im Ausland.

2022:  In Ostrach ist wieder Einiges los: Alte Horste wurden wiederbesiedelt, neue kamen dazu.
Wirklich sensationell ist aber der Wechsel, den es auf dem traditionellen Dachreiter-Nest auf dem Gasthof Hirsch gab. Hier residierte seit dem Jahr 2000 ein in Ostrach überwinterndes Projektpaar, er aus Altreu in der Schweiz, sie aus Goldscheuer (Ortenaukreis), beide damals dreijährig und nun 25 Jahre alt. Am 23. März diesen Jahres wurde der Altreuer auch noch auf dem Hirsch gesehen, man baute etwas lustlos auf der funkelnagelneuen Nistunterlage am Nest. Anfang April waren immer noch recht wenig Äste im Nistkorb, während ein von anderen Störchen auf dem Dach daneben begonnener Nestbau damit endete, dass reichlich Äste im Schneefanggitter darunter lagen, offensichtlich heruntergeweht. Am 19. April schließlich, es wurde auf dem Hirsch immer noch nicht gebrütet, wurde etwas völlig Ungewöhnliches festgestellt. Auf dem Dachreiter-Nest stand nicht das alte Paar, sondern ein junger Storch aus Mimmenhausen, 2018 dort beringt. Was war geschehen? Seine Partnerin ist entweder unberingt, oder es ist noch die Störchin aus Goldscheuer. Bei mehrmaligen Horstbeobachtungen ist es wegen des hohen Nistkorbrandes nämlich bisher immer noch nicht gelungen, den linken Fuß der Partnerin zu sehen; direkt über diesem Fuß befände sich nämlich der alte Aluring. Spannend. Und wo ist der Altreuer?
Auf den beiden Rathäusern ist alles wie gehabt, hier gab es keine "personellen" Veränderungen. Auf dem Rathaus waren bei der letzten Nestbeobachtung am 3. Mai bereits die ersten Jungvögel geschlüpft, es waren mindestens drei; auf dem alten Rathaus saß man zu diesem Zeitpunkt offensichtlich noch auf dem kompletten Gelege, aber auch hier müsste es nun soweit sein, dass sich die ersten Küken aus den Schalen pellen.
Gefüttert wurde am 3. Mai auch auf dem Salemer Amtshaus, hier tummelten sich im Nest bereits ebenfalls mindestens drei kleine Störchlein. Die Eltern sind wieder die Schweizerin und der Deisendorfer. Auf dem Amtshaus gibt es jetzt aber auch noch ein zweites Nest auf dem Südgiebel, neu aufgebaut vom Affenberger, welcher letztes Jahr durch einen Sturm Nest und Junge auf der Kaplanei verlor, und einer blutjungen Störchin aus Tiefenbach am Federsee. Man hat dazugelernt, die Konstruktion sieht dieses Jahr wesentlich stabiler aus, das Nest auf dem Salemer Amtshaus dürfte einen Sturm problemlos überstehen. Auf dem Südgiebel wurde Anfang April mit dem Brutgeschäft begonnen, auch hier dürften die ersten kleinen Störche demnächst schlüpfen.
Auf dem bereits im letzten Jahr besiedelten Strommast beim Salemer Amtshaus brütet wieder der auf dem Hirschnest geborene Ostracher, allerdings hat er eine andere Gattin: Es ist die Störchin vom Affenberg, welche letztes Jahr auf dem Kamin des Hirschen zwei Junge großzog (ihr damaliger dortiger Gatte, der Gögginger, zog dagegen auf den Nachbarmast bei der Kaplanei). Bei der letzten Horstbeobachtung am 3. Mai waren noch keine Jungvögel geschlüpft. Zwei Nachbarmasten dieses Strommastes tragen aber seit diesem Frühjahr nun ebenfalls Brutnester: der eben schon erwähnte Strommast bei der Kaplanei (hinter Rentamtstraße 12) sowie ein Strommast oberhalb des Salemer Amtshauses oberhalb Pfullendorfer Straße 12. Bei der Kaplanei brüten, wie schon gesagt, der 2018 geborene Gögginger, welcher schon im letzten Jahr in Ostrach Junge aufgezogen hatte, und eine junge Störchin aus Frickingen, die im Vorjahr in Walbertsweiler erfolglos eine Brut versuchte. Ihr damaliger Gatte ist übrigens auch nach Ostrach gezogen, vergnügt sich aber jetzt mit einer anderen Storchendame auf einem Mast in der Saulgauer Straße (s.u.). Auf dem neu bebauten Mast oberhalb der Pfullendorfer Straße 12 residiert ein unberingter Storch, der Partner wurde dagegen noch nicht gesehen. Am 3. Mai gab es in diesen beiden neuen Strommast-Horsten noch keine Storchenküken zu entdecken.
Nicht weit entfernt von diesen drei Strommasten steht der Strommast in der Schlösslestraße beim Schulzentrum. Obwohl mit einem sehr hinderlichen Büschelabweiser versehen und im Vorjahr kein Ort des Bruterfolgs, wurde er wieder vom selben Storchenpaar, dem Krauchenwieser und einem unberingten Partner, besetzt. Diesmal wurde das Nest von ihnen etwas stärker abseits des Büschelabweisers ausgebaut, sodass man etwas mehr Platz hat. Gebrütet wird seit Anfang April.
Völlig abseits steht dagegen ein Strommast in der Saulgauer Straße, auf dem vor Jahren schon einmal ein Nestbauversuch stattfand, dann aber verlassen blieb. Die beiden diesjährigen Horstinhaber kommen von nicht allzuweit her, er stammt aus Riedhausen und ist ein Sohn von "Hansi", hat auch im Vorjahr schon einmal eine Brut versucht, und zwar in Walbertsweiler oberhalb Meßkirch (seine damalige Gattin ist ebenfalls in Ostrach s.o.), sie stammt aus Bad Saulgau und ist im Nest auf dem Kamin des Leuze-Verlags aus dem Ei geschlüpft. Das Paar war etwas später dran als die meisten Ostracher Brutstörche, aber Mitte April war es auch hier soweit und es lag das erste Ei im Nest.
Ja, und dann gibt es ja noch die Horste zwischen Rathaus und Hirsch auf der katholischen Kirche:
Zum einen ist da das Nest auf dem Giebelkreuz, wiederbesiedelt von der Ostrach-Wangenerin und einem Affenberger Storch, der allerdings ein anderer ist als letztes Jahr. Ebenfalls wieder besetzt ist das Nest im Schneefang des Kirchturmdaches, wie im Vorjahr sind hier wieder zwei Unberingte zugange. In diesen beiden Nestern wird ernsthaft gebrütet, im Nest auf dem Kirchturmdach wurden am 3. Mai augenscheinlich sogar schon Jungvögel gefüttert. Es wurde aber noch von zwei ganz jungen, erst zweijährigen Adebaren ein drittes Nest gebaut, und zwar auf dem Ostgiebel des Kirchenschiffs, wo im Vorjahr bereits mal ein nicht sehr stabiles Nest abgerutscht war (glücklicherweise lagen damals noch keine Eier drin). Diesmal geht es ernsthaft zur Sache, der Storchenmann von Bad Saulgau (geschlüpft dort auf dem Museumsnest) und seine Partnerin aus >Deisendorf
So, und jetzt wünschen wir allen Ostracher Storcheneltern viel Erfolg, damit es auch weiterhin fröhlich von den Ostracher Dächern und Masten klappert.

Juni: Tatsächlich hat sich im Horst auf dem Gasthof Hirsch herausgestellt, dass die Storchendame, welche über dem Intertarsalgelenk keinen Ring trägt, tatsächlich eine völlig unberingte Störchin ist, also nicht die alte Horstinhaberin aus Goldscheuer. Das alte Paar ist also komplett verschollen! Den Neuen fehlt aber offensichtlich noch die Erfahrung. Gebrütet wurde zwar, auch hatte man wohl kurzzeitig kleine Jungvögel im Nest, die allerdings nicht zu sehen waren, denn in den Korb war kaum Nistmaterial eingetragen worden und die Kuhle daher tief und schlecht einsehbar. Mitte Juni wurde allerdings offensichtlich gefüttert, Anfang Juli gab es aber definitiv kein junges Leben mehr im Nest. Na, vielleicht wird's ja nächstes Jahr was. Und ob die Alten nochmal irgendwo auftauchen?
Auf dem Rathaus schlüpften insgesamt vier Küken aus den Eierschalen, von denen drei überlebten und vermutlich schon flügge sind. Im Nest auf dem alten Rathaus wurde es dagegen dieses Jahr nichts mit Nachwuchs. Zwar wurden im Mai eindeutig Jungvögel beschützt und bei starker Sonneneinstrahlung beschattet, gesehen hat man sie aber selbst von den umliegenden Hügeln aus nicht, sie waren also noch recht winzig und wurden auch nicht viel älter als zwei oder drei Wochen. Störungen durch Fremdstörche spielten dabei vermutlich eine Rolle.
Richtig was los ist auf dem Salemer Amtshaus. Vier Jungvögel wurden auf dem Nordgiebel groß, zwei Junge hatten die frischgebackenen Eltern auf dem Südgiebel zu versorgen. Alle kamen problemlos durch.
Im Nest auf dem Strommast beim Salemer Amtshaus tummeln sich drei Jungvögel, auch sie sind mittlerweile voll befiedert und gegen Wind und Wetter unempfindlich. Auf Stürme mit plötzlichen Böen müssen sie aber immer noch achten, denn schnell ist mal ein Nest heruntergeweht oder bei den ersten Flügen ein Kabel oder eine Hauswand im Weg. Nachwuchs gibt es auch auf dem Strommast bei der Kaplanei; hier wurden zwei Jungvögel großgezogen, im Alter ähnlich wie die auf dem Salemer Amtshaus-Mast. Nichts wurde es dagegen auf dem neu besiedelten Strommast oberhalb des Salemer Amtshauses – oberhalb Pfullendorfer Straße 12. Auch hier pellten sich zwar Küken aus den Eierschalen, insgesamt wurden es drei, doch überlebten sie ihre kritische Nestlingszeit nicht. Mal sehen, ob es das Paar nächstes Jahr hier erneut versuchen wird.
Dieses Jahr scheint es auch in der Schlösslestraße zu klappen. Der Büschelabweiser wird erfolgreich "umschifft", das Nest wurde asymetrisch seitab des Büschelabweisers erweitert, so dass man hier etwas Platz hat. Zwei Jungvögel teilen sich den Platz und werden auch bald dem Nest samt Büschelabweiser den Rücken kehren. Stark dezimiert wurde dagegen die Jungschar auf dem Strommast der Saulgauer Straße. Hier tummelten sich anfangs vier kleine Störche, Mitte Juni waren es dann nur noch drei und zwei Wochen später konnte man leider nur noch einen einzigen Jungvogel entdecken. Dieser müsste es aber nun schaffen, bis zu seinem Jungerfernflug wird es aber wohl noch ein paar Tage dauern. Er ist der Nachzügler unter den Ostracher Halbstarken.
Ja, und wie siehts auf der katholischen Kirche aus? Na, ganz erfolgreich, würde man sagen. Auf dem Giebelkreuz, wo vier Küken schlüpften, machen sich derzeit drei stattliche Jungvögel den Platz streitig. Auch im Schneefanggitter des Kirchturms – man glaubt es kaum, wenn man die beengten Verhältnisse dort betrachtet – stehen drei Jungvögel im Nest. Und auf dem Ostgiebel des Kirchenschiffs haben zwei Junge das Licht der Welt erblickt und sich erfolgreich behauptet.

Insgesamt wurden in Ostrach also in 13 Nestern 25 Jungvögel großgezogen, das sind nahezu zwei pro Nest, was für diese Brutsaison mit ihren vielen Unwettern im Vergleich zu anderen Horsten Baden-Württembergs sicherlich überdurchschnittlich ist. Ein Erfolg, der nicht zuletzt auf die Wiedervernässung des Pfrunger-Burgweiler Rieds zurückzuführen ist, ein optimales Nahrungsgebiet direkt "vor der Haustür".

2021: "Störche ziehen Störche an." Dieser Satz wurde früher bei den Wiederansiedlungs- und Bestandsstützungsprojekten immer wieder zitiert und ist bei allen langjährigen Weißstorch-Betreuern bekannt. Und schauen wir uns die Entwicklung der im badischen Raum (z. B. Zoo Heidelberg, Luisenpark Mannheim, Radolfzell-Böhringen) oder auch am Affenberg schon seit längerer Zeit bestehenden Kolonien an und nun auch den jährlichen Zuwachs der sich bildenden Kleinkolonien in Oberschwaben, so scheint diese Aussage durchaus ihre Berechtigung zu haben.  Mit den ans Ried angrenzenden Gemeinden, wie z.B. Ostrach, haben's die Adebare aber auch gut getroffen, denn seit den  Vernässungsmaßnahmen finden sie hier reichlich Nahrung für ihren Nachwuchs.
Ein Schwerpunkt der Besiedlung bildet sich gerade in der Gegend um das Salemer Amtshaus, wiederentdeckt haben die Störche außerdem die katholische Kirche. Während allerdings Mitte des 20. Jahrhunderts ein Nest auf dem Kirchturm regelmäßig besetzt war, haben sich drei Weißstorchpaare heuer für das Kirchenschiff entschieden, initiiert von einem Paar, welches sich letztes Jahr das dortige Giebelkreuz als Nestunterlage wählte. Ein neues Nest entsteht aber nun doch noch auf dem Kirchturm, hier jedoch nicht auf dem First, sondern im Schneefanggitter auf der Ostseite. Dass eine Brut an einem solch ungewöhnlichen Platz gelingen kann, wissen wir aus Moosheim.

Aber eins nach dem anderen:
Das Seniorenpaar auf dem Hirsch, welches in Ostrach auch den Winter verbringt, brütet wie jedes Jahr auf dem dortigen Dachreiter-Nest. Eng benachbart auf dem Kamin desselben Daches sitzen wieder der dreijährige Gögginger und seine gleichaltrige Gattin vom Affenberg auf ihren Eiern.
Auf dem Rathaus residiert wieder der 2015 aus dem Ei geschlüpfte Schweizer aus Egnach zusammen mit der Deisendorferin, und auf dem alten Rathaus nisten wieder der noch junge Storch aus Ostrach-Wangen und seine letztjährige Partnerin, welche ebenfalls auf dem Affenberg das Licht der Welt erblickte.
Wieder besetzt wurde auch das im letzten Frühjahr erstmalig belegte (und von mir anfangs übersehene) Nest auf dem Salemer Amtshaus, und zwar wie letztes Jahr von einem Adebar aus Deisendorf und einer Störchin aus der Schweiz (die Schweizer Störche – auch im nahen Ebenweiler sind 2020 einige Schweizer neu erschienen –  haben es letztes Jahr alle noch vor der Corona-Grenzschließung nach Süddeutschland geschafft...). 
Auf diesen fünf Nestern also "personell" alles beim Alten, mit der Brut wurde überall um Ostern oder kurz davor begonnen. Am zeitigsten war man auf dem Salemer Amtshaus dran, hier werden sich demnächst die ersten kleinen Storchenküken im Nest tummeln.

Gewöhnlich kehrt der Storchen-Nachwuchs zur Brut nicht zu seinem Geburtsort zurück, er hat auch beim Geburtsnest nichts verloren und würde von den Eltern rigoros  vertrieben. Nur in Kolonien gibt es ein davon abweichendes Verhalten, es kommt hier durchaus vor, dass in der Kolonie geborene Störche zur Brut wieder in diese Kolonie zurückkehren. So kommt beispielsweise in Isny mit seiner Kleinkolonie immer wieder mal ein gebürtiger Isnyer in die Kolonie zurück, und nun ist tatsächlich ein original Ostracher, vor zwei Jahren geboren auf dem Traditionsnest auf dem Hirsch, tatsächlich nach Ostrach zurückgekehrt und beabsichtigt, hier seine Jungen großzuziehen. Ausgesucht hat er sich einen Strommast beim Salemer Amtshaus, wo er sich eine neue Wohnstatt errichtet hat. Seine Partnerin macht wieder mal ein großes Geheimnis von sich, denn sie trägt keinen Ring. Gebrütet wird seit ungefähr Mitte April.
Ebenfalls nicht weit vom Salemer Amthaus steht ein neu besiedelter Strommast in der Schlösslestraße beim Schulzentrum. Hier ist es ein zweijähriger Storch aus Krauchenwies und sein unberingter Partner, welche sich trotz eines auf diesem Mast installierten und sehr behindernden Büschelabweisers in den Kopf gesetzt haben, an genau diesem unwirtlichen Platz ein Nest zu bauen. Auch hier wurde mit dem Brutgeschäft begonnen; es bleibt abzuwarten, wie sich das Familienleben auf dem sehr begrenzten Raum gestalten wird. Eine Entfernung des Büschelabweisers wäre derzeit mit einem sehr hohen Risiko eines Brutabbruchs verbunden, weshalb wir damit noch warten müssen.

Das im letzten Jahr auf dem Giebelkreuz der katholischen Kirche errichtete Nest, auf dem 2020 zwar ebenfalls noch gebrütet wurde, aber nichts aus dem Gelege geschlüpft war (die damals zweijährigen Störche waren wohl doch noch etwas zu unerfahren, um sich an diesem Platz, welcher schon etwas Akrobatik erfordert, erfolgreich zu paaren), wurde wieder besetzt, allerdings von anderen Störchen als letztes Jahr. Der Storchenmann stammt vom Affenberg, drei Jahre alt, seine Angetraute ist aus dem Nachbarort, nämlich aus Ostrach-Wangen, ebenfalls 2018 geboren. Sie ist übrigens die Schwester des Storchs, welcher seit letztem Jahr in unmittelbarer Nachbarschaft auf dem neuen Rathaus brütet; tz, tz, Zufälle gibts (oder doch kein Zufall?). Ungefähr passend zu Ostern lagen auf dem Giebelkreuz die ersten Eier im Nest.
Gebaut wurde auf der Kirche aber noch von anderen Störchen: ein weiteres Nest entstand auf dem gegenüberliegenden Ostgiebel, die Baumeister sind hier ein dreijähriger Storch aus Hoßkirch und eine unberingte Storchendame, die sich mittlerweile ebenfalls ernsthaft mit dem Gedanken befassen, Nachwuchs großzuziehen.
Direkt unter dem Giebelkreuz (ähnlich wie in Bad Saulgau) bauen derzeit ein noch junger Tüfinger und eine Schweizer Störchin ein Nest; ebenso im Schneefanggitter des Kirchturms, wo zwei ziemlich sicher unberingte Störche (genau konnte ich das bei der letzten Beobachtung nicht erkennen)  Äste zum Horstbau zusammentragen.

Na, wir sind gespannt, was sich in der Welt der Ostracher Adebare noch so alles tut. Das "Klappern" ist jedenfalls mittlerweile ein fester Bestandteil der Ostracher Geräuschkulisse, ob es womöglich demnächst auch einen Kindersegen in Ostrach geben wird?

Juni: 

Schwer was los in Ostrach. Und unter den Adebaren teilweise jede Menge Ärger.
Ende April schlüpften die ersten Storchenküken in den Horsten. Am 5. Mai gab es dann den ersten heftigen Gewittersturm. Zwei Nester wurden komplett heruntergeweht, und zwar ein Drittnest auf dem Hirsch, welches noch von einem zweijährigen Bad Saulgauer Storch (geboren bei den "Untermietern" unter dem Giebelkreuz auf der Kirche) und einer zwei Jahre älteren Störchin aus Göggingen hinter den dortigen zweiten Kamin gebaut worden war, sowie das Nest auf dem Ostgiebel des Kirchenschiffs. Tragisch war die Sache vor allem auf dem Hirsch, denn hier hatte man gebrütet, es waren vier Eier im Nest gewesen. Das Brutpaar war verständlicherweise völlig verstört und griff daraufhin das Dachreiter-Nest, in dem sich zu diesem Zeitpunkt frisch geschlüpfte kleine Junge befunden haben mussten, an. Bei einer Kontrollbeobachtung drei Tage später war dann auch das Dachreiter-Nest leer, die Jungvögel vermutlich bei den Kämpfen umgekommen. Stark verrutscht war durch den Sturm auch ein neues Nest auf dem Giebel der Kaplanei, welches als weiteres neues Nest von einem Affenberger mit seiner unberingten Storchendame gebaut worden war. Auch hier wurde gebrütet. Würde das Nest halten?
Nein, das Nest hielt leider nicht. Beim nächsten Starkregen in der letzten Maidekade rutschte es ab und nahm einen kleinen Jungstorch mit sich, der das Unglück nicht überlebte. Tja, und so sind schon drei Paare in Ostrach "arbeitslos", dazu kommen noch einige Fremdstörche, so dass die Aufregung unter den Adebaren groß ist, und die Brutpaare höllisch auf ihren Nachwuchs aufpassen müssen.

Und so sieht es derzeit (Ende Juni/Anfang Juli) in den Ostracher Horsten aus:

Ostrach Hirsch Dachreiter-Nest: keine Jungvögel (vermutlich bei Kampf umgekommen);
Ostrach Hirsch Kamin: 2 Jungvögel, beringt am 7. Juni;
Ostrach Hirsch 3. Nest hinter zweitem Kamin: Absturz 5. Mai mit 4 Eiern, Nachgelege (3 Eier im Nest am 7.6.), Mitte Juni Brut abgebrochen
Ostrach neues Rathaus: 3 Jungvögel, beringt am 7. Juni, der Kleinste am Rücken durch Fremdstorch verletzt (im Nest verarztet) hat sich in der Zwischenzeit wieder erholt;
Ostrach altes Rathaus: 2 Jungvögel, beringt am 7. Juni, einer der Beiden zu diesem Zeitpunkt ziemlich klein, außerdem 2 vermutlich unbefruchtete Eier im Nest;
Ostrach Salemer Amtshaus: 3 Jungvögel, beringt am 7. Juni, ein weiteres unbefruchtetes Ei im Nest;
Ostrach Kirche Giebelkreuz: Brut und Anfang Mai eindeutiger Schlupf von Jungvögeln, Ende Mai jedoch keine Jungvögel mehr im Nest;
Ostrach Kirche unter Giebelkreuz: Nestbau, jedoch keine Brut;
Ostrach Kirchenschiff Ostgiebel: Absturz 5. Mai, vermutlich zu diesem Zeitpunkt noch keine Eier im Nest und keine Brut;
Ostrach Kirchturm Schneefanggitter Ostseite: Ende Mai / Anfang Juni Schlupf von 3 Jungvögeln, Mitte Juni noch 1 Jungvogel am Leben, auch am 22. Juni nach den ersten Unwettern noch zu sehen, wenige Tage später jedoch nach erneutem Unwetter leider tot;
Ostrach Giebel Kaplanei: Nest am 5. Mai einseitig nach Osten verschoben, um den 20. Mai abgerutscht, 1 Jungvogel tot gefunden;
Ostrach Strommast beim Salemer Amtshaus: Ende Mai Schlupf eines Jungvogels, hat bisher alle Unwetter überlebt und wird unberingt ausfliegen;
Ostrach Strommast Schlösslesstraße beim Schulzentrum: 3 kleine Küken geschlüpft nach Mitte Mai, Kälteperiode in der letzten Maidekade überstanden, am 7. Juni Nest jedoch leer. Der Büschelabweiser der EnBW ist eine massive Behinderung der Störche (falls die Jungstörche noch gelebt hätten, hätte man den Abweiser in der ersten Junihälfte, wenn die Jungen mindestens zweieinhalb bis drei Wochen alt gewesen wären, nach Möglichkeit entfernt).

2020: Ostrach erfreut sich immer größerer Beliebtheit bei den Störchen. Dieses Jahr sind nicht nur das traditionelle Nest auf dem Hirsch und das Rathausnest besetzt, sondern es brüten noch drei weitere Paare in Ostrach, wobei damit noch nicht alles in Ostrach unter den Adebaren geschwätzt bzw. geklappert ist.
Aber der Reihe nach:
Auf dem Hirsch im Horst auf dem Dachreiter brütet wieder unser altbekanntes Seniorenpaar. Am 1. Mai wurde hier eine Fütterung beobachtet, die Jungvögel waren in dem aufgrund des windigen Wetters randlich hochgebauten Nest aber noch nicht zu sehen.
Auch auf dem Rathaus sind die ersten Jungvögel Ende April geschlüpft. Die Eltern sind wieder der Schweizer und seine Gattin aus Deisendorf.
Beide Paare haben Nachbarn bekommen. Besonders nah hat sich ein Paar an die Hirsch-Störche getraut. Sie haben sich auf dem Kamin neben dem Dachreiter niedergelassen und dort ein neues Nest gebaut. Die Störchin stammt vom Affenberg und ist erst knapp zwei Jahre alt, ihr Partner konnte noch nicht eindeutig identifiziert werden (im März war es ein Zweijähriger aus Göggingen, der ist aber möglicherweise auf die Kirche umgezogen). Auch dieses Paar brütet mittlerweile.
Lange bekämpft haben die Rathausstörche ihre Nachbarn. Die Plattform auf dem benachbarten alten Rathaus gedachten sie unbedingt freizuhalten, hatten letztendlich damit jedoch keinen Erfolg. Die Rathausbesetzer sind hier ein blutjunger zweijähriger Storch aus dem benachbarten Ostrach-Wangen und ein dreijähriger Partner vom Affenberg. Auch diese Störche sitzen mittlerweile auf einem Gelege.
Zwischen dem Hirsch und dem neuen Rathaus steht ja aber noch die Kirche. Und auch diese ist als Baugrund heiß begehrt. Recht chaotisch, aber es scheint bisher zu halten, baut ein Paar auf dem Giebelkreuz des Kirchenschiffes, und zwar auf der Südseite des Querbalkens. Es ist ein Storch aus Moosheim, sein Partner ist möglicherweise der oben erwähnte Gögginger, der Ring konnte bisher aber noch nicht zweifelsfrei abgelesen werden. Bei der letzten Beobachtung waren die Ringe wegen der lang anhaltenden Trockenheit mit Kot beschmutzt und nur auf einer Seite lesbar. Ich versuchte es lange von der Südseite her, bekam aber nur die beschmutzte Seite zu sehen, den Störchen fiel es einfach nicht ein, sich einmal umzudrehen. Schließlich wechselte ich den Standort, stellte mich auf dem Parkplatz unterhalb des Rathauses und natürlich – die Störche hatte sich mittlerweile ebenfalls gedreht, war ja klar. Die Adebare wissen nämlich schon, wie sie ihre Betreuer ärgern können. Alle Storchenbetreuer wissen ein Lied davon zu singen. Es gibt da die verschiedensten Varianten: Storch steht gemütlich auf dem Nest, kaum ist die Optik aufgebaut, Abflug. Oder – ein Bein wird eingezogen, natürlich das Ringbein, und es wird selbstverständlich stundenlang nicht mehr ausgeklappt. Oder, wie erwähnt, er zeigt einem stets die verschmutzte Seite des Rings, egal wohin man sich stellt. Weitere Variante: Storch stitzt die ganze Zeit, man wartet eine Stunde, Storch steht nicht auf, man wartete weitere Minuten, na, jetzt müsste er aber doch gleich.... Storch steht nicht auf. Schließlich wirft man das Handtuch und fährt ab, schließlich gibt es ja noch eine Menge andere Horste zu beobachten, und – im Rückspiegel sieht man: Storch erhebt sich!
Jedenfalls scheint man Anfang Mai auch auf der Kirche schon "Probe zu sitzen".
Und - das scheint in Ostrach noch nicht alles zu sein, denn der Hirsch hat ja schließlich noch einen weiteren Kamin, ob man auf dem nicht auch noch ein Nest bauen kann? Zwei dreijährige oberschwäbische Störche aus Denkingen und aus Göggingen scheinen es sich gerade zu überlegen. Am 1. Mai standen sie auf dem Dachfirst neben diesem Kamin, auch einen Tag später wurden die beiden offensichtlich von den Vorgängen in den Nestern ihrer Artgenossen auf dem Hirsch scheinbar magisch angezogen. Na mal sehen, wie das weitergeht.

Bruterfolge und Senderstörche in Ostrach 2020 (Nachtrag):
Ostrach Hirsch: 3 Jungvögel ausgeflogen, besendert am 17.6.: Jakob, Thea und Clara, leider alle drei umgekommen.
Jakob 29.9.2020 Tod in Spanien (zwischen Zaragoza and Barcelona), Körper im Wassertank eines Bauernhofes gefunden;
Thea 16.9.2020 Stromschlag in Marokko in der Nähe einer Müllhalde;
Clara 26.8.2020 tot im Wald in Zentralspanien (Beutegreifer).
Ostrach Hirsch Kamin: 2 Jungvögel beringt ausgeflogen;
Ostrach neues Rathaus: 2 Jungvögel ausgeflogen, besendert am 17.6.: Jonathan und Hanna
Ostrach altes Rathaus: zwar Brut, jedoch keine Jungvögel;
Ostrach Salemer Amtshaus: mindestens ein Jungvogel, jedoch am 23. Mai gestorben;
Ostrach Kirche Giebelkreuz: zwar Brut, jedoch keine Jungvögel.

Zug und Bewegungen der Senderstörche können mit der kostenlos herunterladbaren App: "Animal Tracker" verfolgt werden.

2019: Sowohl das alttraditionelle Nest auf dem Gasthof Hirsch als auch das neue Nest auf dem Rathaus sind wieder besetzt. Die Störche auf dem "Hirsch" überwintern in Ostrach, von daher ist es unwahrscheinlich, dass sie ihren Brutplatz so mir nichts dir nichts aufgeben (na ja, aber wenn wir uns an das alte, bei uns überwinternde Riedlinger Paar erinnern, als es ihm plötzlich in den Sinn kam, seine Gattin zu verlassen und nach Ertingen umzuziehen...). Jedenfalls haben diese beiden alteingesessenen Ostracher, er aus der Schweiz, mittlerweile auch schon jeder 22 Jährchen auf dem Buckel.
Auf dem Rathaus hat sich wieder der letztjährige Horstinhaber, der mittlerweile knapp vierjährige Schweizer aus Egnach, niedergelassen, seine Angetraute ist aber dieses Jahr nicht die Dame aus Donauwörth, sondern eine gleichaltrige Störchin aus Deisendorf im Bodenseekreis. Es ist ganz typisch, dass sich Storchenweibchen nach erfolgloser Brut (die drei Jungen waren hier letztes Jahr bei einem Unwetter umgekommen) ein neues Brutnest und einen neuen Partner suchen.
Auf dem "Hirsch" begann man mit der Brut Ende März, die Störche auf dem Rathaus mussten sich noch etwas kennenlernen, saßen dann aber wenige Tage nach den Hirsch-Störchen auch schon auf den ersten Eiern.

Wie in vielen Nestern Oberschwabens, so schlüpften auch auf den beiden Ostracher Nestern jeweils vier kleine Storchenküken (die magische Zahl war 2019 die Vier). Mitte Mai begann sich die Zahl im "Hirsch"-Horst auf drei zu reduzieren, eine Woche später als Folge des Dauerregens teilte auch der Zweitälteste das Schicksal des Nesthäkchens. Auf dem Rathaus überlebten von den Vieren immerhin drei, sie waren in der Schlechtwetterperiode noch jünger und kleiner und konnten von den Eltern besser geschützt werden. Am 5. Juni wurden alle fünf Jungvögel beringt, und mittlerweile haben auch die Rathaus-Störche ihre kritische Nestlingszeit erfolgreich überstanden, sodass dieses Jahr zur Freude des Bürgermeisters erstmals auf dem Ostracher Rathaus Jungstörche ausfliegen werden.

2018: In Ostrach sind bisher zwei Horste besetzt. Der traditionelle Horst auf dem Gasthof Hirsch und – allerdings erst seit April – das Nest auf dem Rathaus. Das Nest auf der Fichte existiert nicht mehr, denn die Fichte fiel letztes Jahr bei einem Sturm im Hochsommer um.
In Ostrach auf dem Gasthof Hirsch nistet wieder unser altbekanntes, in Ostrach überwinterndes Paar. Mit der Brut begannen sie genauso wie im Vorjahr Ende März.
Für das Nest auf dem Rathaus interessierten sich zwar Störche, so wurde am 5. April ein zweijähriger Storch aus Zell auf dem Rathaus beobachtet, der jedoch immer wieder vom "Hirsch"-Storch verjagt wurde, auch andere Störche waren, nach den Kotspuren zu urteilen, wohl gelegentlich auf dem Nest. Doch die eigentliche Besetzung fand wahrscheinlich erst danach statt, und zwar durch einen Schweizer Storch (nach Ringnummer und –position wahrscheinlich 2014 geboren, aus Oberschwaben bisher nicht als Brutstorch bekannt) und das Weibchen vom letzten Jahr, einer ebenfalls vierjährigen Störchin aus Donauwörth. Mittlerweile wird auch auf dem Rathaus gebrütet, mit dem Schlupf ist jedoch nicht vor der letzten Maiwoche zu rechnen.

Auf dem Hirsch begann der Schlupf bereits um die Monatswende April/Mai, auf dem Rathaus dagegen erst drei Wochen später. In beiden Nestern tummelten sich anfangs drei kleine Störche. Ziemlich genau zum Schlupfzeitpunkt der Ratshaus-Störche starb allerdings bereits das Nesthäkchen auf dem Hirsch. So lebten also zwei Jungvögel auf dem Hirsch und drei Jungvögel auf dem Rathaus als am 6. Juni ein Unwetter über Ostrach hereinbrach. Erstaunlicherweise überstanden die beiden auf dem Hirsch den überaus heftigen Starkregen, die drei Nestlinge auf dem Rathaus starben jedoch. Sechs Tage nach dem Unwetter wurde in Ostrach beringt. Die Jungvögel auf dem Hirsch waren gesund und munter und keine Leichtgewichte: Sie brachten 3,2 und 3,5 Kilogramm auf die Waage. Einige Wochen später schafften sie nach fleißigem Üben ihren ersten Ausflug vom Nest, waren sodann eine Zeitlang zusammen mit den Eltern auf den Wiesen des Pfrunger-Burgweiler Rieds zu sehen und verließen schließlich die heimatlichen Wiesen, kamen auch nachts nicht mehr zum Horst auf dem Hirsch zurück.  Im Gegensatz zu ihren Eltern werden sie nämlich zusammen mit anderen Jungstörchen in den Süden ziehen; das Abenteuer lockt und der nächste Winter kommt bestimmt. Die Eltern lässt der Winter dagegen völlig kalt; augenscheinlich gibt es nichts, was sie an einer solchen Reise reizen könnte.

2017: In Ostrach auf dem Gasthof Hirsch ist wieder unser altbekanntes, in Ostrach überwinterndes Paar. Mit der Brut begannen sie Ende März. Ungefähr am letzten Apriltag, also kurz nach dem Schnee-Intermezzo, schlüpften die Küken, vermutlich zwei an der Zahl. Das Wetter wurde aber auch am 1. Mai wieder sehr unwirtlich und blieb in den folgenden Tagen ziemlich nass und kalt. Die kleinen Jungen wurden offensichtlich nicht sorgfältig genug von den Eltern geschützt und starben. Am 9. Mai warf einer der Altstörche die beiden kleinen Kadaver aus dem Nest.

Dieses Jahr haben die Störche des „Hirsch“ aber nun tatsächlich Konkurrenz bekommen. Ein weiteres Storchenpaar versuchte, auf der Kirche ein Nest zu bauen, was zum einen nicht recht gelang und zum anderen auch von Angehörigen der Kirchengemeinde nicht gern gesehen wurde. Hurtig bot die Gemeinde daher eine Nistunterlage auf dem Rathaus an, welche erfreulicherweise tatsächlich von den Störchen angenommen wurde. Und sie machten dann auch wirklich ernst. Um den 20. April begann das Paar – er übrigens aus Markdorf vom NSG Eisweiher, sie aus Donauwörth, beide drei Jahre alt – mit der Brut, und ca. einen Monat später schlüpfte dann ein einzelnes Küken. Der Jungvogel hielt sich wacker. Als er jedoch am Montag, den 3. Juli beringt werden sollte, fand man leider nur noch einen toten Körper im Nest, der kleine Storch war beim starken Regen am Wochenende zuvor gestorben, für sein Alter von immerhin fünfeinhalb Wochen erwies er sich als unterentwickelt.

Damit aber nicht genug! Noch ein drittes Paar brütete in unmittelbarer Nähe dieser beiden Storchenpaare. Zwei waschechte oberschwäbische Adebare, er aus dem benachbarten Bad Saulgau, sie aus Tiefenbach am Federsee und diese beiden noch blutjung (erst zwei Jahre alt), bauten sich ein Nest auf einer hohen Fichte. Gegen Mitte April saßen sie abwechselnd auf einem Gelege, und sie saßen und saßen und saßen... Irgendetwas hatten sie in ihrem jugendlichen Leichtsinn wohl fasch gemacht, es wollte nichts schlüpfen. Mitte Juni gaben sie es schließlich auf.

Das Nest auf der Fichte kann hier leider nicht bleiben. Der schräg stehende Baum ist nicht stabil genug, um ein schweres Nest zu tragen. Man wird den Baum wohl fällen und den Störchen ein Ersatznest auf einem weiteren Haus der Gemeinde anbieten. Ob es allerdings genauso problemlos angenommen werden wird? Denn die Fichte ist ziemlich hoch, das Nest bot einen sehr guten Überblick.

 


2016: Unser Storchenpaar, welches den Winter in Ostrach verbringt, begann in den letzten Märztagen mit der Brut. Sie ließen es diesmal etwas ruhiger angehen und bekamen weniger Junge als sonst. Das war wohl auch das Glück der kleinen Störche, denn zwei Junge sind leichter zu versorgen als vier oder fünf und können auch besser vor Nässe und Kälte geschützt werden. So überlebten die beiden Jungstörche bisher auch alle Widrigkeiten. Hoffen wir, dass Petrus von nun an ein Einsehen hat und dauerhafte nasse Kälteperioden in diesem Frühjahr vorbei sind.
Es ließ sich dieses Frühjahr zeitweilig noch ein zweites Paar ist Ostrach nieder und baute auf einem Niederspannungsmast in der Saulgauer Straße. Sie zogen später allerdings nach Ostrach-Wangen um.

Juli: Am 29. und 30. Mai regnete es viel, es war aber verhältnismäßig warm. Offensichtlich war einer der beiden Ostracher Jungstörche jedoch nicht sehr widerstandsfähig und wurde durch die Niederschläge weiter geschwächt. Am 2. Juni wurde er tot aus dem Nest geworfen. So konnte am 8. Juni nur noch ein Jungstorch im Ostracher Nest beringt werden, und auch dieser erwies sich mit seinen 2,3 Kilogramm als deutlich untergewichtig. Er wird es aber nun schaffen, auch wenn er etwas mehr Zeit bis zu seinem Jungfernflug benötigen wird (am 15. Juli war es noch nicht soweit). Allerdings muss er sich dann doch etwas mit der Perfektionierung seiner Flugkünste beeilen, denn die ersten Jungstorchtrupps sammeln sich schon und spätestens Mitte August wird es wohl losgehen. Mit den Eltern kann er nämlich nicht ziehen, denn diese werden den Winter wieder in Ostrach verbringen.

2015: In Ostrach brütet wieder das bekannte alte Storchen-Ehepaar, er aus der Schweiz, sie aus Goldscheuer und beide mittlerweile 18 Jahre alt. Mit der Eiablage begannen sie etwas später als letztes Jahr, ziemlich genau seit 28. März sitzen sie auf einem Gelege.

Ende April knackte es auf einmal in den ersten Eierschalen. Die ersten beiden Storchenküken erblickten das Licht der Welt. In den nächsten Tagen folgten dann noch zwei weitere. Die beiden letzteren kamen bei der Fütterung jedoch wohl stets zu kurz und blieben schnell in ihrer Entwicklung zurück. Am 13. Mai wurden noch zwei relativ große und zwei deutlich kleinere Junge im Nest gesehen, drei Tage später lag einer der Kleinen tot unter dem Nest. Später folgte ihm sein kleines Geschwister. So wurden bei der Beringung am 10. Juni nur noch zwei Jungstörche im Nest angetroffen, diese erwiesen sich allerdings als gut genährt.  Bald werden sie dem elterlichen Nest endgültig den Rücken kehren, sich anderen Jungstörchen anschließen und auf große Reise gehen.

2014: Unsere beiden am Brutort überwinternden Ostracher Störche nisten wieder auf dem Gasthof Hirsch und kümmern sich seit Ende März um ein Gelege. Es dauert nicht mehr lange, und die ersten kleinen Störche werden sich im Nest tummeln.

Juni: Um den 25. April schlüpften die Küken, und diesmal versteckten sie sich im Nest ziemlich gut. Selbst vom Kirchturm aus war Anfang Mai nur ein einziges Junges zu sehen und auch noch am 19. Mai sah man von einem benachbarten Hügel aus immer nur ein Köpfchen. Groß war daher das Erstaunen bei der Beringung, dass tatsächlich drei Junge das Nest bevölkerten. Und diese drei bekamen noch eine Adoptivschwester (oder einen –bruder) dazu. Denn in Emerkingen war der Storchenvater umgekommen, und man musste seine vier Kinder in anderen Nestern unterbringen. Das Junge aus Emerkingen wurde von den Ostracher Eltern und ihrem Nachwuchs problemlos angenommen. Besonders das Ostracher Nesthäkchen und der ebenfalls etwas kleinere Emerkinger Jungstorch schienen sich zu mögen und kuschelten sich aneinander. Bei der letzten Nestbeobachtung am 20. Juni waren alle vier putzmunter.

Sind die Jungstörche soweit, dass sie zu ihrem ersten Flug starten können, bringen ihnen die Eltern normalerweise weniger Futter, damit sie den Sprung vom Nest wagen. Für das Adoptivkind, den kleinen aus Emerkingen, kam diese Rationierung des Futters wohl etwas zu früh. Er flog los, schaffte es aber nicht mehr zurück auf den Horst. Die Tierärztin Frau Dr. Bootz in Ostrach nahm den Storch einige Tage in Pflege und päppelte ihn auf. Der erste Versuch, ihn wieder in die Freiheit zu entlassen, schlug fehl. Der Jungstorch war offensichtlich noch nicht so weit. Beim zweiten Versuch schaffte er es.

Etwa zwei Wochen später kam dann bei Laupbach bei Sturm ein Jungstorch ums Leben. Er wurde mit gebrochenem Hals und Brustbeinfraktur auf der Wiese gefunden. Es war unser Adoptivstorch.

2013: In Ostrach brütet unser altbekanntes Paar. Mit kleinen Störchen ist im Horst auf dem Hirsch Anfang Mai zu rechnen.

Juni: Dieses Jahr gab es in Ostrach nur zwei Junge im Nest, denn aus den ersten gelegten Eiern schlüpfte aufgrund der kalten Tage bei Legebeginn nichts.
Und das war wohl auch ein Glück für die geschlüpften Jungen. Sie konnten die ganze Fürsorge der Eltern für sich alleine beanspruchen und auch bei Nässe und Kälte gut geschützt werden. Sie waren dann – mit Ausnahme eines überlebenden Jungstorchs in Königseggwald - die Einzigen ums Pfrunger-Burgweiler Ried, die die schreckliche Schlechtwetterperiode Ende Mai und Anfang Juni unbeschadet überstanden. Am Mittwoch, den 12. Juni, erhielten sie ihren Personalausweis, den schwarzen ELSA-Ring der Vogelwarte Radolfzell mit persönlicher Nummer und wurden gewogen. Als besonderer Service wurden außerdem die Schnäbel von Gras- und Lehmkrusten befreit, was in diesem nassen Jahr, in dem besonders viel Regenwurm-Kost verabreicht wird, eine wirkliche Erleichterung für die kleinen Störche bedeutet. Sie können dann wieder besser fressen, und der Schnabel läuft nicht Gefahr, sich zu verbiegen. Bald haben sie ihre erste gefährliche Nestlingszeit überstanden, denn es dauert nur noch wenige Tage bis das Gefieder so gut entwickelt ist, dass es Regen und Kälte von den kleinen Körpern abhält.

Ostrach 2013

August: Wahrscheinlich wurden unsere beiden Ostracher Jungstörche zu lange von den Eltern gut versorgt. Jedenfalls genossen sie "Hotel Mama" extrem lange und sahen keinerlei Veranlassung, sich vom Horst zu bewegen. Man glaubte es schon nicht mehr, als sie im Alter von zwölf Wochen sich erstmals vom Horst wagten und endlich selbst auf Futtersuche gingen. Jetzt heißt es aber sich sputen, gut Fliegen lernen und sich ein  Proviantpölsterchen zulegen. Denn die Reise in den Süden geht demnächst los.

2012: Fünfzehn Lenze zählen sie nun schon, unsere beiden in Ostrach überwinternden Störche. Immer noch ein Ehepaar im besten Alter. Das Brutgeschäft, das sie wieder in den ersten Apriltagen aufnahmen, ist für sie Routine.

Anfang Juni: Man sehe und staune! Üblicherweise bekommen die Ostracher Störche vier, oft sogar fünf Junge, die aber in der Regel bis auf eins oder zwei, manchmal sogar alle nach und nach sterben. Nicht so dieses Jahr. Auch in diesem Frühjahr schlüpften im Ostracher Nest fünf Junge, die aber tatsächlich nach drei Wochen noch alle lebten. Auch die "Kalte Sophie" der Eisheiligen überstanden alle fünf. Zwar war das Nesthäkchen im Vergleich zu seinen vier Geschwistern schon deutlich zurückgeblieben, aber auch der Kleine machte zu diesem Zeitpunkt noch einen vitalen Eindruck. Schließlich hielt er jedoch nicht mehr mit und kam bei der Fütterung nicht mehr ausreichend zum Zuge. Und so sah man Ende Mai nur noch (aber immerhin!) vier Junge im Nest, die einen durchaus guten Eindruck machen. Der Gasthof "Hirsch" wird wohl dieses Jahr nicht darum herumkommen, das Ereignis mal wieder mit einem gebührenden Storchenbrunch zu feiern.

August: Für Ostrach ist es schon eine kleine Sensation. Vier Junge, das gab es hier nicht mehr seit 1964. Als sie am 6. Juni beringt wurden, war es schon klar, dass alle vier ausfliegen würden, denn sie brachten mit Ausnahme des kleinsten alle drei Kilogramm oder etwas mehr auf die Waage, und auch der kleinste lag im Gewicht nur wenig darunter. Anfang Juli wurde das Quartett flügge und bot den Teilnehmern des zwei Wochen später stattfindenden Storchenbrunchs in und um das Nest ein volles Programm mit Flugschau, Geklapper und allem Drum und Dran.
Jetzt ist es aber bald soweit, und es wird wieder ruhiger werden in Ostrach. 49 Störche sammelten sich am Sonntag, den 29. Juli im Pfrunger-Burgweiler Ried. Solche großen Trupps üben eine gewaltige Anziehungskraft aus. Wahrscheinlich wird sich die Ostracher Jungschar ihnen anschließen und mit ihnen gen Süden fliegen. Dann sind nur noch die Eltern da, die aber werden den Winter wieder in Ostrach verbringen.

2011: In Ostrach ist das Nest wieder von unserem altbekannten, in Ostrach überwinternden Ehepaar besetzt. Seit Anfang April geht man nur noch abwechselnd zum Futtern, während der jeweils Andere sich dem Bebrüten des Geleges widmet.

Juni: Es ist doch immer wieder dasselbe mit den Ostracher Störchen. Sie bekommen viele Junge, dann sterben diese nach und nach, und es bleiben – wenn überhaupt – höchstens ein oder zwei Junge übrig, völlig unabhängig davon, ob das Wetter gut oder schlecht ist. So auch wieder dieses Jahr. Fünf Junge schlüpften Anfang Mai im Ostracher Horst. Die beiden kleineren blieben ziemlich schnell in ihrer Entwicklung zurück, und Mitte Mai waren es nur noch drei. Anfang Juni schließlich waren alle Jungstörche tot. Am Wetter lag es ganz gewiss nicht; Meinungen, die Trockenheit hätte den Störchen zu schaffen gemacht, haben sich angesichts guten Bruterfolgs in anderen Nestern nicht bestätigt. Nur die Störche, die vorzugsweise gemähte Wiesen nutzen und auf Regenwurmfang spezialisiert sind (meist ihres Zeichens Überwinterer) hatten Schwierigkeiten, Futter zu finden.

2010: Noch sind sie im besten Brutalter, unsere Ostracher Störche auf der Gaststätte "Hirsch" (sie zählen jetzt beide 13 Lenze). Und da sie in Ostrach überwintern und keinen anstrengenden Zug unternehmen, können sie auch durchaus nochmal so lang oder noch länger (siehe Riedlingen) in Ostrach Junge großziehen. Seit Anfang April sitzen sie auf ihren Eiern. Hoffentlich haben sie etwas dazugelernt und füttern und schützen ihre Jungen diesmal besser als im vergangenen Jahr.

Juni: Am 11. Mai wurde vom benachbarten Kirchturm aus ins Nest gesehen und vier Junge entdeckt. Drei Tage später wurde nochmals von dort aus ins Nest geblickt, da ja vielleicht noch ein fünftes geschlüpft sein konnte. Da hatte sich die Familie aber schon reduziert: Nur noch drei Küken tummelten sich im Horst. In den nächsten Tagen wiederholte sich dann, was wir schon aus den letzten Jahren kennen: die Jungen starben nach und nach, immerhin blieb dieses Jahr eines übrig. Zwar herrschte kein gutes Wetter, aber in den benachbarten Horsten kamen trotz der Nässe und Kälte fast alle Jungen im selben Alter durch (siehe z.B. Altshausen, Beizkofen, Einhart, Moosheim, Ölkofen). Denn sie können in diesem Alter noch gut von den Eltern geschützt werden. Im Gegensatz zum ebenfalls bei uns überwinternden "Hansi" von Riedhausen scheinen die überwinternden Ostracher nichts dazuzulernen. Bezeichnenderweise kamen auch die Jungen der überwinternden Biberacher Störche sowie drei der fünf Jungen der überwinternden Saulgauer Störche bei dem schlechten Wetter um. Es zeigte sich mal wieder, dass die Fähigkeiten dieser Überwinterer, auch bei nicht optimalen Bedingungen Junge großzuziehen, gegenüber denjenigen der Zieher deutlich geringer sind.
Hoffen wir jedenfalls, dass die Ostracher wenigstens diesen einen Jungstorch gut füttern und zum Ausfliegen bringen.

Juli: Er hat es geschafft. Obwohl bei der Beringung am 8. Juni als ziemlich klein und schmächtig befunden (der Kleine, fast fünf Wochen alt, wog nicht einmal zwei Kilogramm), kam der Ostracher Jungstorch doch noch über die Runden und fliegt mittlerweile über Dächer und Wiesen. Zwar brauchte er bis zu seinem Jungernflug über 12 Wochen, doch bleibt ihm bis zum Abflug in den Süden gerade noch etwas Zeit, um seine Flugkünste zu vervollständigen und sich etwas Reiseproviant anzufuttern. Seine Eltern werden dagegen wie immer den Winter in Ostrach verbringen.

2009: Im Ostracher Horst auf der Gaststätte "Hirsch" sind wieder die alten Bekannten, das in Ostrach überwinternde Storchenpaar aus der Schweiz und aus Baden. Wie letztes Jahr brüteten sie seit Ende März.

Juni: Die Ostracher waren mal wieder recht fruchtbar, nur mit der Fürsorge für die meist in hoher Zahl schlüpfenden Jungen hapert es bei den beiden Überwinterern. Fünf Junge waren dieses Jahr am 9. Mai vom Kirchturm aus zu sehen. Am 16. Mai wurden nur noch drei Junge vom Hügel aus beobachtet, am 22. Mai lebte nur noch ein Junges.
Unwetter sind – zumindest zwischen dem 16. und 22. Mai (es wird von Anwohnern zu dieser Zeit von keinen heftigen Regenfälle oder Stürmen berichtet) – nicht für den Jungenverlust verantwortlich zu machen; am 12. Mai beobachtete ich allerdings zwei Fremdstörche im Luftraum über dem Nest, weshalb die beiden Ostracher Altstörche aufgeregt klapperten und dabei vergaßen, ihre Jungen zu schützen (es regnete).
Hoffen wir, dass das letzte Junge jetzt wenigstens durchkommt. Seine Chancen sind als nunmehr Einzelkind jedenfalls beträchtlich gestiegen.

2008: Im Ostracher Horst ist alles beim Alten. Seit Ende März brüten wieder der Schweizer aus Altreu und die Badenerin aus Goldscheuer, nun beide elf Jahre alt. Der Geburtsort des Männchens – eine ehemalige Weißstorch-Zuchtstation - erlangt dieses Jahr  Berühmtheit, denn am 26. April wird Altreu zum europäischen Storchendorf gekürt. Dies aufgrund der Tatsache, dass sämtliche Fütterungen zur Brutzeit seit einigen Jahren eingestellt wurden und alle Jungstörche hier nun natürlich und ohne Eingriffe aufwachsen.

Juni: Im Ostracher Storchenhorst kamen vier Junge zur Welt, die alle bis zur Beringung am 4. Juni überlebten. Zwei der Jungstörche erwiesen sich dabei mit jeweils um die eineinhalb Kilogramm jedoch als ziemlich schwach und starben dann auch ca. eine Woche später. Die beiden anderen sind jedoch einigermaßen gut entwickelt und haben nun ihre kritischen Lebenswochen erfolgreich überstanden.

Juli: Kurz bevor sie flügge wurden sorgten die Ostracher Jungstörche doch noch für einige Aufregung: Der Kleinere der beiden wurde am 8. Juli bei Flugübungen durch eine Bö vom Nest abgedriftet und landete auf der Straße vor der Gaststätte "Hirsch". Die Wirtsleute fingen ihn ein und brachten ihn zum ansässigen Tierarzt, wo er erstmal zwei Nächte im Stall verbrachte, um sich zu erholen. Auf den Horst zurück konnte man ihn nicht bringen, da der zweite, der ebenfalls noch nicht fliegen konnte, bei Annäherung an den Horst womöglich vor lauter Panik vom Nest geflattert wäre. Da der Bruchgelandete im Stall schließlich äußerst unruhig wurde und auch versuchte, seine Flügel zu gebrauchen, entschloss man sich, ihn auf der Wiese bei seinen Eltern freizulassen. Gesagt, getan. Die Eltern hielten sich gerade auf den Wiesen bei der Laubbachmühle auf, was nun leider ziemlich weit vom Horst entfernt ist. Zusammen mit dem Jungen gingen sie auf Futtersuche, das Männchen flog irgendwann zum Horst zurück, um den anderen Jungstorch zu füttern. Die Störchin blieb bei ihrem Zögling auf der Wiese, flog zusammen mit diesem eine Runde und landete auf dem Dach der Laubbachmühle. Der Jungstorch versuchte, ihr zu folgen, schaffte es aber nicht auf den Dachfirst, sondern rutschte auf dem Dach ab bis er dann an einem seitlichen Dachfalz notdürftig einigermaßen Halt fand. Die Mutter flog schließlich wieder zurück auf die Wiese, der Jungstorch blieb auf dem Dach stehen, vermutlich aus Angst vor einem Hund, der sich unmittelbar unterhalb des Dachs in einem Hundezwinger lautstark über den Besuch beschwerte. Als es schließlich dunkel wurde, verließ die Altstörchin das Gelände Richtung Horst, der Junge blieb auf dem Dach zurück. Immerhin sicher vor Füchsen verbrachte er hier die Nacht. Am nächsten Morgen holten auf Bitten von Frau Wilhelm, der Leiterin des Naturschutzzentrums, die Hofbesitzer für kurze Zeit ihren Hund ins Haus, was sofort Erfolg zeigte. Der Jungstorch flatterte auf die Wiesen und fing sofort an, Nahrung zu suchen. Die Eltern ließen sich an diesem Tag nicht in Nähe der Laubbachmühle blicken, stattdessen erschien ein anderer, unberingter Altstorch – vermutlich das Weibchen aus Königseggwald. Diesem schloss sich der Jungstorch an bis es Abend wurde und die Störchin Richtung Königseggwald abzog. Er versuchte, ihr zu folgen, schaffte es aber nicht, sondern landete in einem Getreidefeld, wo wir ihn wenigstens wieder problemlos einfangen konnten, denn hier konnte ihm kein Start gelingen. Am selben Abend erfuhren wir, dass der zweite Jungstorch inzwischen seinen ersten Rundflug um den Horst gewagt hatte, was bedeutete, dass man nun unser "Sorgenkind" am folgenden Morgen wieder auf den Horst zurückbringen konnte.
Das Erlebnis hatte bei dem Jungstorch einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen: Die nächsten beiden Wochen machte er keinerlei Anstalten, seine Flügel zu gebrauchen, saß die meiste Zeit recht untätig – meist zusammen mit seinem Geschwister, den nun anscheinend auch die Faulheit gepackt hatte – im Nest herum. Jetzt endlich, Ende Juli, fliegen die beiden. Wünschen wir ihnen einen guten Start in ihr neues Leben.

2007: Im Ostracher Horst, der von zwei überwinternden Störchen besetzt ist, hat sich nichts verändert. Seit Ende März sitzten die Beiden abwechselnd auf einem Gelege.

Juni: Anfang Mai pellten sich die ersten Jungen im Ostracher Nest aus den Eiern und am 5. Mai wurden vom nahen Kirchturm aus schließlich insgesamt vier Junge gezählt. Die beiden Kleinsten überlebten ihre ersten Lebenswochen allerdings nicht, sie starben zwischen dem 10. und 20. Mai. Wenig später – verursacht durch die nasskalten Pfingsttage – teilten die beiden Älteren ihr Schicksal. Das fröhliche "Storchenbrunch" des Gasthofs Hirsch wird dieses Jahr wohl ausfallen.

2006: In Ostrach bleibt alles beim Alten. Die in Ostrach überwinternden Störche brüten ähnlich wie im letzten Jahr seit Anfang April auf dem Horst des Gasthof-Daches.

Juni: Fünf Küken konnten dieses Jahr in Ostrach vom Kirchturm aus gezählt werden. Zuviel für die Ostracher Eltern: Nach und nach starben insgesamt drei der kleinen Störche. Zwei haben jedoch ihre kritische Zeit überstanden und bekamen am 9. Juni ihren individuellen Ring ans rechte Bein, der sie in Spanien oder wo immer man sie einmal entdecken wird als echte Ostracher ausweist.

Die beiden Ostracher Nestlinge ließen sich ganz schön Zeit, ihr Nestlingsdasein zu beenden. Mitte Juli, also im Alter von fast 11 Wochen, wagten sie endlich den ersten Ausflug vom Horst und erkunden seitdem die Wiesen im Pfrunger-Burgweiler Ried. Ihre Eltern werden wieder den Winter in Ostrach verbringen. Für den Nachwuchs heißt es aber bald, Abschied zu nehmen und auf große Reise zu gehen.

2005: Die Ostracher Störche haben wie immer den Winter gut in Ostrach überstanden, wo sie in dieser Jahreszeit gefüttert werden. Seit Anfang April brüteten sie.

Juni: Vom Kirchturm aus, der die beste Nesteinsicht bietet, konnten am 9. Mai vier Storchenküken im Nest auf dem Gasthof Hirsch gezählt werden. Mitte Mai starb allerdings das Nesthäkchen. Die übrigen drei, nach der Wägung recht gut im Futter, bekamen ihren individuellen Ring am Abend des 7. Juni. Beim Storchen-Brunch, das der Verein Storchenfreunde Ostrachtal zusammen mit dem Gasthof Hirsch traditionellerweise im Sommer abhält, wird das Trio sicherlich von hoher Warte den Gästen auf die Teller sehen.

August: Das Storchen-Brunch war wieder ein voller Erfolg. Zahlreiche Storchenfreunde schlemmten was das Zeug hielt und die Störche hielten wie bestellt eine Extra-Schau ab, denn es waren wieder einmal ein paar Fremdstörche da, so dass es ein eifriges Geklapper als Zugabe zur Musik der ortsansässigen Kapelle gab.
Seit 11. Juli sind die Ostracher Jungstörche tagsüber auf den umliegenden Wiesen beim Würmer- und Mäusefang zu beobachten, dieser Tage werden sie jedoch das Pfrunger-Burgweiler-Ried verlassen, um sich mal Frankreich und Spanien anzusehen.

2004: Nach den heftigen überstandenen Horstkämpfen im letzten Spätsommer behaupten die angestammten Ostracher Störche dieses Frühjahr wieder ihr Nest auf dem Gasthaus Hirsch. Das fiel ihnen auch nicht schwer, da sie ja wie in den Jahren zuvor den ganzen Winter über in Ostrach blieben und so als erste vor Ort waren.
Ende März wurde mit der Brut begonnen.
4 Storchenküken schlüpften Anfang Mai, eines der vier – das Nesthäkchen, evtl. aber auch das zweitjüngste – starb in der Kaltwetter-Periode in der ersten Maihälfte. Die anderen drei sind aber wohlauf und sollen Anfang Juni beringt werden.

Juli: Am 3. Juni erhielten die drei Ostracher Jungstörche ihre Ringe. Bei der anschließenden Gewichtsbestimmung erwiesen sich besonders die beiden ältesten als außerordentlich kräftig. Sie werden vor ihrem ersten Ausflug von ihren Eltern sicherlich noch etwas auf Diät gesetzt, damit ihnen der Start in die Lüfte gut gelingt. Vermutlich wird man sie schon bald auf den Wiesen um Ostrach sehen.
Am Ortsausgang von Ostrach Richtung Denkingen hat sich auf einer abgesägten Pappel beim Halder-Hof übrigens diesen Sommer ein weiteres Storchenpaar niedergelassen (beide unberingt). Die beiden sind etwas unstet, möglicherweise gab es auch Partnerwechsel, zu einer Brut kam es jedenfalls nicht. Es bleibt abzuwarten, ob der im Anflug etwas ungünstig liegende Horst im nächsten Jahr wiederbesetzt wird und ob es zu Konkurrenzkämpfen mit den angestammten Ostrachern kommt. Es ist durchaus möglich, dass es sich bei dem zuerst am Halder-Hof erschienenen Unberingten um denselben Storch handelt, der letzten Spätsommer kurz nach Ausflug der Jungen das Nest auf dem Gasthof Hirsch in Beschlag nahm und sich erst nach heftigen Horstkämpfen vertreiben ließ.
Ein weiterer Hinweis: Der Verein Storchenfreunde Ostrachtal eV. veranstaltet am 18. Juli im Gasthof Hirsch wieder sein traditionelles "Storchen-Brunch".

2003: Die Ostracher Störche verzichteten wie letzten Winter auf die anstrengende Reise in den Süden und ließen sich stattdessen in Ostrach durchfüttern.
Wie die Eimühler Störche schritten die Ostracher dieses Jahr etwas später zur Brut. Ob sie sich wohl mit den Eimühlern abgesprochen haben? Im letzten Jahr waren sie die ersten Störche, die in Oberschwaben mit der Brut begannen, dieses Jahr waren sie fast zwei Wochen später dran (Ende März).
Ende April schlüpften in Ostrach vier Junge, von denen allerdings eines – wohl bei den Eisheiligen – ums Leben kam. Die Beringung fand zusammen mit den Eimühler Jungstörchen am 4. Juni statt.
Am 12. Juli wurden die ersten beiden Jungstörche flügge, einen Tag später machte auch das letzte Junge seinen ersten Ausflug vom Nest.

Am gleichen Tag noch erschienen in Ostrach zwei Fremdstörche (ein unberingter Storch und das Saulgauer Männchen), von denen besonders der unberingte recht aggressiv den Horst zu erobern versuchte. Sobald die Jungen das Nest verlassen hatten, besetzte er den Horst, plusterte sich mächtig auf und ließ weder die Jungen noch das Ostracher Männchen, das immer wieder einen Versuch startete, auf den Horst. Die Kämpfe waren so heftig, dass sich beide Altstörche kleine, blutende Verletzungen am Flügel zuzogen, und sie endeten ab und zu in einer wilden Jagd durch Ostrachs Straßen. Schließlich kam jedoch auch das Ostracher Weibchen zurück und half seinem Gatten, und gemeinsam hatten sie dann auch keine Probleme, den frechen Eindringling zu verjagen.
Nach Auskunft von Herrn Hemberle treibt sich der unberingte Störer schon eine ganze Weile im Ostrachtal herum und sorgte in den Wochen zuvor auch an der Eimühle immer wieder für Aufruhr.


2002: Storchpaar dasselbe wie im letzten Jahr. Die Tiere haben in Ostrach überwintert und werden dort gefüttert:
1997 geboren in CH-Altreu (SO), 1997 geboren in Goldscheuer (OG).
Die Störche in Ostrach haben schon sehr früh mit der Brut begonnen (am 19. März).
Von 3 geschlüpften Jungen haben 2 überlebt.
Sie sind jetzt (Mitte Juli 2002) ca. 11 Wochen alt und bereits flügge.

 

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