Die Störche Oberschwabens



Ursendorf



2023, 07. Juli, Manfred Stützel: 
Ab dem 14. Februar bezogen das letztjährige Ursendorfer Storchenpaar, ein 9-jähriger Storchenmann aus Ostrach/ Gasthof Hirsch (SIG) und seine ebenfalls 9-jährige Storchenfrau aus Donauwörth/ Bayern (DON) ihr Nest auf dem Strommasten. Beide begannen Ende März (27.3.) mit der Brut und ab dem 28. April wurden vier Jungstörche von den Altvögeln abwechslungsweise gefüttert und bewacht. Sie wurden am 13. Juni im Alter von 6½ Wochen durch Frau Reinhard mit Hilfe der Mengener Feuerwehr beringt. Dabei brachten sie ein Gewicht zwischen 2000g und 3200g auf die Waage.

2022, 25. Juni, Manfred Stützel: 
Gerade noch rechtzeitig konnte nach Aufstellung eines neuen Strommasten mit Plattform durch die EnBW das Ursendorfer Storchenpaar mit dem Nestbau an alter Brutstätte beginnen. Nach ihrer Ankunft ab Mitte Februar (9./14.2), begannen die beiden letztjährigen Störche im 4. Jahr mit ihrem diesjährigen Brutgeschäft Ende März (31.3.). Ab dem 2. Mai schlüpften vier Storchenküken, die sich dank der fürsorglichen Brutpflege der Storcheneltern zu stattlichen Jungstörchen entwickelt haben und alle am 17. Juni durch Fr. Reinhard, mit Hilfe der Mengener Feuerwehr, beringt werden konnten.

2021: Bereits im dritten Jahr bewohnen die beiden 8-jährigen Störche das Nest auf dem Strommasten in Ursendorf. Am 17. Februar sind die Störchin, geschlüpft in Donauwörth (DON)/Bayern, gefolgt 3 Tage später vom Ostracher Storchenpartner, aus ihren Winterquartieren zurückgekehrt. In der letzten Märzdekade (26.3.) begannen sie mit der Brut und ab dem 27. April schlüpften vier Storchenküken, wobei zwei Junge die feuchtkalte Woche um Pfingsten nicht überlebten.

2020: Seit etwa Mitte Februar (11.2.) ist der Horst auf dem Strommasten in Ursendorf von dem im 5. Jahr hintereinander brütenden 2014 geborenen Storch aus Ostrach und seiner letztjährigen Storchenpartnerin, aus dem Ei geschlüpft 2014 in Donauwörth/ Bayern, besetzt. In der letzten Märzdekade (24.3.) begannen sie mit dem Brutgeschäft.
Ungefähr um den 25. April schlüpften nacheinander vier kleine Storchenkinder aus den Eiern im Ursendorfer Nest. Das Kleinste starb um den 6. Mai. Seine drei Geschwister überstanden aber sowohl die Eisheiligen als auch die Schafskälte. Wie das Ölkofener Storchentrio so wurden auch die drei Ursendorfer am 4. Juni mit Hilfe der Mengener Feuerwehr beringt. Mittlerweile haben sie das Nest verlassen und machen zusammen mit ihren Eltern die Ursendorfer Wiesen unsicher: Mäuse nehmt Euch in Acht.

2019: Unser Ursendorfer Storchenmännchen aus Ostrach hat eine Neue. Es ist eine waschechte Bayerin aus Donauwörth, welche dort im Jahr 2014 das Licht der Welt erblickte. Die beiden verstanden sich gleich recht gut, und so lagen Anfang April die ersten Eier im Nest, aus denen ca. einen Monat später drei kleine Storchenküken schlüpften. Erfreulicherweise überlebten alle Drei die Schlechtwetterperiode, und in wenigen Wochen, so etwa Mitte Juni, wird ihr Gefieder so weit entwickelt sein, dass ihnen Wind und Wetter nichts mehr anhaben können.

01.07.2019: Im Alter von sechs Wochen wurde der Nachwuchs der Adebare von Ursendorf beringt, der Schwerste wog dreieinhalb Kilogramm. Schnüre waren diesmal erfreulicherweise keine im Nest, alle waren gesund und munter. Derzeit trainieren sie fleißig ihre Flugmuskulatur, und lange wird es nicht mehr dauern, dann wagt der erste den Sprung ins Ungewisse.

2018: Zuerst war er eine ganze Weile allein auf dem Nest, unser mittlerweile knapp vierjähriger Ostracher, dann aber kam sie doch noch, seine Angetraute vom letzten Jahr, die ein Jahr ältere Deisendorferin. Anfang April lagen dann auch die ersten Eier im Nest, und inzwischen tummeln sich hier – wie im letzten Jahr – drei kleine Jungstörche, welche ihre ersten vier Nestlingswochen gut überstanden haben.

Anwohner berichteten, sie hätten ein noch ganz kleines Storchenküken unterhalb des Nests gefunden, also waren ursprünglich vier kleine Störche geschlüpft.

Die drei aufgewachsenen Jungvögel konnten am 19. Juni bei bester Gesundheit (sie wogen sämtlich über drei, der größte sogar 3,7 Kilogramm) beringt werden. Seit Anfang August haben sie sich mit anderen Jungvögeln zu einem größeren Trupp zusammengeschlossen und ziehen seit Mitte August den langen Weg der Westroute über die Straße von Gibraltar nach Westafrika, vielleicht werden sie aber auch bereits in Spanien überwintern.

2017: Unser junger Ostracher ist nach Ursendorf zurückgekommen, seine Gattin ist jedoch dieses Jahr eine andere. Sie stammt aus der Bodenseeregion, genauer gesagt aus Deisendorf, wo sie im Jahr 2013 aus dem Ei schlüpfte. Zeitweise schaute sich die Dame jedoch auch in anderen Orten um. So wurde sie am 24. März in Ostrach auf dem neuen Rathausnest gesehen, zusammen mit dem später dort brütenden Männchen.
Die beiden wurden sich schließlich in Ursendorf einig und legten Anfang April ihre ersten Eier, aus denen nach ungefähr einem Monat insgesamt drei Junge schlüpften, welche anfangs jeweils abwechselnd von einem der Altstörche geschützt und bewacht wurden. Sie waren noch keine drei Wochen alt, da ließen die Eltern sie allerdings schon allein und gingen gemeinsam auf Futtersuche.
Wenige Wochen später erschien erstmals die Mengener Feuerwehr in Ursendorf und fuhr hoch zum Nest. Die Störchlein erhielten jeder seinen schwarzen Ring mit einer individuellen Nummer, und bei der Gelegenheit konnten gleich ein paar gefährliche dünne Schnüre aus dem Nest entfernt werden. Gott sei Dank hatte sich noch keiner der Jungstörche darin verheddert.

Es macht etwas wehmütig, aber bald ist es jetzt soweit. Die Jungstörche werden Nest und Eltern endgültig verlassen und zusammen mit anderen Jungstörchen nach Spanien oder Afrika ziehen. Die Alten werden ihnen einige Wochen später folgen, und dann wird es still um das Nest bis zum nächsten Frühjahr, wenn – hoffentlich – erneut Storchengeklapper in Ursendorf erklingt.

Ursendorf
Foto: Ute Reinhard 2016.

2016: Neubesiedlung in Ursendorf.
Dieses Frühjahr bauten Störche erstmals einen Horst in Hohentengen-Ursendorf im Krebsbachtal, einem Seitentälchen des Ostrachtals, zwischen den besiedelten Horsten in Ostrach-Einhart und Hohentengen-Ölkofen. Es waren zwei zweijährige Störche aus Menningen (bei Meßkirch) und Deisendorf (Bodenseekreis), als Nistunterlage suchten sie sich einen Niederspannungsmast aus. So richtig ernst meinten sie es in ihrem jugendlichen Alter aber denn doch nicht, denn sie benahmen sich recht unstet, waren mal da und mal nicht und verschwanden schließlich am 8. April endgültig.
Im Mai erschienen dann aber wieder Störche im Ort und begutachteten den begonnenen Nestbau. Die Anwohner gingen davon aus, das Paar vom April sei zurückgekommen. Aber es waren andere (was wir nur wissen, weil die meisten der Adebare in Baden-Württemberg seit Jahrzehnten im Kindheitsalter von uns beringt werden). Einer dieser neu angekommenen Störche – sehr wahrscheinlich das Weibchen – war nämlich unberingt, der Partner konnte aufgrund der Ring-Kennzeichnung als zweijähriger, gebürtiger Ostracher identifiziert werden.
Dieses Paar schritt aber nun wirklich zur Tat und legte tatsächlich Eier ins Nest. Sie waren ganz schön spät dran, viele Junge durften es nicht mehr werden, sonst würden es diese nicht rechtzeitig bis zum Ausflug schaffen. Nach sorgfältiger Bebrütung schlüpfte um den 20. Juni dann ein einzelner kleiner Storch, ein zweites, vermutlich unbefruchtetes Ei wurde irgendwann an den Nestrand geschoben und schließlich hinausgeworfen.

Der kleine Storch wächst nun und gedeiht, Mitte Juli ging es ihm noch gut. Mittlerweile ist er fast vier Wochen alt. Er ist der absolute Nachzügler unter den oberschwäbischen Störchen und wird, wenn weiterhin alles gutgeht, voraussichtlich in den ersten Augusttagen beringt werden. Er braucht dann allerdings noch einige Wochen, um flügge zu werden, d.h. mit den Jungstorchtrupps wird er nicht ziehen können. Wir machen uns aber deshalb keine Sorgen, denn gewöhnlich bleibt in solchen Fällen mindestens einer der Elternstörche solange da, bis der Nachwuchs ausreichend gut fliegen kann, um ihn dann auf die Reise in den Süden mitzunehmen.


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