Die Störche Oberschwabens



Menningen

Menningen


2023: Auf den beiden Horsten in der Gremlichstraße hat sich "personell" nichts verändert (in der Gremlichstraße 3 ist die Horstinhaberin zwar eine unberingte Störchin, also eigentlich nicht eindeutig identifizierbar, aber dem Verhalten nach – das Paar scheint gut miteinander vertraut zu sein und hat entsprechend früh mit der Brut begonnen – ist es dieselbe Störchin wie im Vorjahr, die dem Senderstorch vom Affenberg Gesellschaft leistet). Erstaunlicherweise gab es allerdings einen Wechsel im Nest beim Gemeindesaal, dem ersten Horst in Menningen, welcher lange Jahre vom selben Paar besetzt war. Der Frickinger ist immer noch der Horstinhaber, seine Partnerin ist dieses Frühjahr allerdings eine unberingte Storchendame. Bei der letzten Nestbeobachtung Anfang April zeigten sie daher auch noch keinerlei Brutverhalten, während die beiden Paare in der Gremlichstraße schon längst auf ihren Eiern saßen.

05. Juli: Irgendwie wollen sie nicht so richtig oder können sie nicht so richtig, die Störche auf dem Nest beim Gemeindesaal. Mit einer Brut ist es dieses Jahr dort nichts geworden. Dafür haben sich aber die beiden anderen Paare ordentlich ins Zeug gelegt: In der Gremlichstraße 3 schlüpften fünf Junge - bei der Beringung lag außerdem noch ein weiteres, vermutlich unbefruchtetes Ei im Nest – und von diesen fünf, die als Quintett mehr als fünf Wochen durchhielten, überlebten letztendlich immerhin vier. Im anderen Gemlichstraßen-Nest wurden drei Jungstörche großgezogen. Alle sind nun aus dem Gröbsten raus, jetzt erwartet sie allerdings noch der Sprung ins Ungewisse. Wünschen wir ihnen dazu viel Glück und den richtigen Wind, damit der erste Ausflug ein wunderschönes Erlebnis für die Jungs und Mädels wird.

2022: Der Masthorst beim Gemeindesaal (bei den Höfwiesen), der erste, welcher in Menningen von Adebaren erbaut wurde, ist wieder von der Möggingerin und ihrem Gatten aus Frickingen besetzt. Als sie aus dem Winterquartier zurückkehrten, schauten sie anfangs aber schon etwas verdutzt, denn ihr Mast war von der EnBW ausgewechselt worden und nun funkelnagelneu und es war sogar eine schicke Plattform für das Nest oben angebracht worden. Sie kümmerten sich auch gleich um den Neubau, und mittlerweile ist das Wohnzimmer wieder recht annehmbar und außerdem mit Sicherheit wesentlich wasserdurchlässiger als das alte Nest, welches man sowieso letzten Winter hätte ausräumen müssen. Mit dem Brutgeschäft waren sie zwangsläufig nicht ganz so früh dran wie letztes Jahr, aber ab ca. dem 25. März saß man dauerhaft auf einem Gelege. Die ersten Störchlein müssten schon geschlüpft sein.
Das Nest in der Gremlichstraße, und zwar dasjenige Nähe Ortsrand Richtung Igelswies, ist ebenfalls wieder mit den letztjährigen Störchen besetzt, dem Steißlinger und der 
Affenbergerin. Mit der Brut begannen sie zu einer ähnlichen Zeit wie die Störche beim Gemeindesaal. Auch hier wird es schon die ersten Jungen geben.
Das dritte Mastnest in der Gremlichstraße 3 wurde im zeitigen Frühjahr etwas von der Straße zurückverlegt und ebenfalls wieder besiedelt. Allerdings wurde der neue Mast mit Nistunterlage nicht von den letztjährigen Störchen angenommen, sondern ein neues Paar fand sich hier ein. Er stammt vom
Affenberg (also wie alle anderen Menninger Brutstörche ein Storch aus der Bodenseeregion), seine Angetraute trägt keinen Ring. Hier lagen die Eier erwartungsgemäß etwas später im Nest, aber um den 10. April war auch dieses Paar dauerhaft mit der Brut beschäftigt.

Juni: In allen drei Menninger Nestern klappert es fröhlich, denn in allen gibt es Nachwuchs. Am Gemeindesaal waren es anfangs vier, in den anderen beiden Horsten jeweils drei. Ende Mai schaute jedoch schließlich in jedem Nest ein Jungvogel-Trio über den Nestrand, das Nesthäkchen am Gemeindesaal hatte es leider nicht geschafft. Den neun Menninger Storchenjungs und -mädels geht es allerdings prächtig, und bald werden sie zusammen mit ihren Eltern die Wiesen zwischen Menningen und Göggingen unsicher machen. Dann heißt es für die Mäuse: Versteckt euch gut, sonst landet ihr im Schlund von Adebar.
Der Affenberger Brutstorch in der Gremlichstraße 3 ist übrigens Senderstorch "Swinny". Er erhielt 2019 als Jungstorch am Affenberg einen Datenlogger, alle seine Ausflüge in die Umgebung und später auch sein Zug in den Süden können deshalb über die App "Animal Tracker" von jedem mitverfolgt werden.

2021: In Menningen bleibt alles wie gehabt. Auf dem alten Horst residiert wieder das Bodensee-Team aus Frickingen und Möggingen, beide mittlerweile zehn Lenze zählend, auf dem Mast in der Gremlichstraße klappern wieder der nun knapp sechsjährige Steißlinger zusammen mit seiner ein Jahr jüngeren Partnerin vom Affenberg (auch hier also Störche, welche in der Bodenseeregion geschlüpft sind). Während allerdings im Nest bei den Höfwiesen schon ca. Mitte März das erste Ei lag, ließ man sich in der Gremlichstraße etwas mehr Zeit. Anfang April begann man aber auch hier mit dem Brutgeschäft.

Juni: Im Nest beim Gemeindesaal bei den Höfwiesen schlüpften um den 19./20. April die ersten kleinen Störche. Es wurden vier an der Zahl. Das Nesthäkchen konnte sich gegen seine Geschwister nicht durchsetzen, litt wohl unter Nahrungsmangel und der nasskalten Witterung und lag am 17. Mai tot unter dem Nest. Die übrigen drei erwiesen sich dagegen bei der Beringung am 31. Mai als gut im Futter, die beiden Größten brachten jeweils dreieinhalb Kilogramm auf die Waage. Bald verlassen sie endgültig das elterliche Nest.
Im zweiten in Menningen besiedelten Horst in der Gremlichstraße, wo man etwa eine Woche später mit der Brut begann, schlüpften ebenfalls vier Storchenküken. Allerdings kamen hier alle vier durch. Auch sie wurden am 31. Mai beringt und waren, weil ja auch etwas jünger, etwas leichter als die Gemeindesaal-Störche.
Nun gibt es aber seit diesem Jahr noch ein drittes Nest in Menningen, und zwar ebenfalls auf einem Mast in der Gremlichstraße. Das neue Paar errichtete seinen Horst bei der Bushaltestelle in der Gremlichstraße 3 – ein Affenberger und ein Unberingter – und die beiden hatten ebenfalls Bruterfolg. Immerhin zwei Jungstörche wurden hier groß. Da die Kabel des Masts nicht isoliert sind, werden sie allerdings ohne Personalausweis ausfliegen.

2020: In Menningen sind wieder beide Horste besetzt und in beiden Horsten gibt es keine "personellen" Veränderungen. Zwar versuchte ein Storch aus Wahlwies in der Gremlichstraße Fuß zu fassen – er war im vorigen Jahr bereits in Igelswies aufgetaucht und belegte damals die dort angebotene Nistunterlage auf dem Schlot, wurde vom benachbarten ansässigen Storchenpaar jedoch erfolgreich vertrieben –, Mitte März war jedoch das alte Männchen in der Gremlichstraße wieder da und beanspruchte seinen Platz.
In beiden Horsten wurde relativ früh mit der Brut begonnen, vermutlich schon vor dem 20. März. Bei der letzten Horstbeobachtung am 21. April wurden im Nest bei den Höfwiesen zwei etwa einen Tag alte Jungvögel, in der Gremlichstraße drei kleine Jungvögel entdeckt.

Im Nest bei den Höfwiesen schlüpften noch zwei weitere Jungvogel, so dass sich hier also insgesamt vier Storchenküken tummelten, die wie die drei in der Gremlichstraße alle groß wurden. Beringt wurden die sieben Jungstörche am 29. Mai. Sie erwiesen sich samt und sonders gut genährt und auch sonst in gutem Zustand. Mittlerweile leisten sie den Eltern und den klappernden Nachbarn aus Göggingen auf den Wiesen im Ablachtal Gesellschaft. Na, Maus möchte ich da nicht unbedingt sein.

2019: Menningen hat Zuwachs bekommen.
Auf dem Strommast bei den Höfwiesen nisten wie in den Jahren zuvor wieder der Frickinger und die Möggingerin.
In der Gremlichstraße in der Nähe des Ortsausgangs Richtung Igelswies hat sich im März 2019 allerdings noch ein zweites Storchenpaar auf einem Strommast ein Nest gebaut. Der eine der beiden, vermutlich das Männchen, hat das Licht der Welt im Jahr 2015 in Steißlingen im Landkreis Konstanz erblickt, wurde im August 2017 schon mal in Bichtlingen in einem durchziehenden Weißstorch-Trupp gesehen und im Januar 2019 aus Spanien gemeldet. Seine Partnerin ist ein Jahr jünger und stammt vom Affenberg.
Beide Paare brüten mittlerweile, wobei die Alteingesessenen etwa zwei Wochen früher mit der Brut begannen als die Neuen, welche ungefähr ab dem 6./7. April fest auf ihrem Gelege saßen.

Juni: Im Höfwiesen-Nest schlüpften um den 20. April drei oder vielleicht sogar vier Küken aus den Eiern, schon in der Kälteperiode vor dem 13. Mai reduzierte sich allerdings die Zahl auf zwei. Von diesen starb dann nochmals einer im nachfolgenden Dauerregen, einer kam jedoch immerhin durch und wurde am 28. Mai beringt. Im Nest lag zu diesem Zeitpunkt noch ein Ei, welches augenscheinlich nicht befruchtet war.
Die Gremlich-Küken, welche sich fast drei Wochen später als die Höfwiesen-Küken aus ihren Eiern pellten, waren in der Schlechtwetterperiode im Mai noch klein genug und passten noch gut unter die schützenden Eltern. Drei Junge schlüpften, und alle drei kamen durch. Am 17. Juni erhielten sie ihren Personalausweis mit Hilfe der Meßkircher Feuerwehr und Mitarbeitern der NetzeBW, welche für ausreichende Sicherheit bei der Beringung auf dem Mast mit den bisher nur provisorisch isolierten Kabeln sorgten. Die drei Jungvögel machten einen guten Eindruck, bald werden sie mit dem Flugtraining beginnen, und dann steht ihrem erfolgreichen Ausflug nichts mehr im Wege. Nach Menningen werden sie nach ihrer ersten großen Reise wohl nicht mehr zurückkommen, ihre Eltern aber schon, denn die haben dieses Jahr mit der Jungenaufzucht in Menningen schließlich gute Erfahrungen gemacht.

2018: In Menningen ist alles beim Alten. Der Frickinger und die Möggingerin haben wieder ihr Nest auf dem Strommast bezogen. Trotz der Kälte ab Mitte März hatten sie es ziemlich eilig mit der Eiablage. Das erste lag vermutlich schon im Nest als noch zweistellige Minus-Nachttemperaturen herrschten und musste dann auch sogleich bebrütet werden. Bisher scheint jedoch alles geklappt zu haben, denn in der letzten Aprilwoche wurden bereits eifrig Junge gefüttert.

Das Nest war anfangs ziemlich schwer einsehbar, und so dauerte es etwas, bis man alle Jungvögel sehen konnte. Es waren vier. In der letzten Maiwoche starben allerdings im Abstand von nur wenigen  Tagen die beiden Jüngsten,  sodass am  30. Mai nur noch zwei beringt werden konnten. Der größere der beiden brachte dann jedoch immerhin das stattliche Gewicht von dreieinhalb Kilogramm auf die Waage, sein Geschwister war ein Kilo leichter. Beide Jungvögel sind mittlerweile längst ausgeflogen, haben ihren Heimatort verlassen und befinden sich sicherlich schon auf ihrer ersten Reise in den Süden.

2017: Das Nest in Menningen wird von denselben Störchen bewohnt wie im Jahr zuvor: dem Frickinger (Bodenseekreis) und seiner Gattin aus Möggingen (bei Radolfzell im Landkreis Konstanz), beide nun sechs Jahre alt. Um den 20. April begann es im Horst richtig lebendig zu werden, denn im Menninger Nest ist – wie übrigens dieses Jahr in vielen Horsten Oberschwabens – Einiges los: vier kleine Störche (na ja, mittlerweile sind sie schon ganz schön groß) tummeln sich darin, und bei der Beringung am 31. Mai wog der größte von ihnen dreieinhalb Kilo, was in etwa das Optimalgewicht eines männlichen fünf- bis sechswöchigen Storchs darstellen würde.

Juli: Ziemlich genau elf Wochen hielt es die Menninger Jungschar auf ihrem Nest, dann war es endlich soweit. Ihre Schwingen trugen, sie konnten sich dem neuen Element anvertrauen, die Zeit der Bodenhaftung war vorbei. Jetzt jagen sie zusammen mit ihren Eltern Mäuse auf den umliegenden Wiesen, aber auch diese Wiesen werden sie bald verlassen, um sich mit anderen Jungstörchen zu treffen und in südlichere Gefilde zu ziehen. Denn der nächste Winter kommt bestimmt...

2016: In Menningen ist das Nest wieder vom altbekannten Brutpaar besetzt: er aus Frickingen, sie aus Möggingen, beide also aus der Bodenseeregion und mittlerweile fünf Jahre alt. Sie begannen mit der Brut um den 20. März und brachten etwa einen Monat später vier Junge zur Welt, von denen allerdings das Nesthäkchen den Eisheiligen zum Opfer fiel. Hoffen wir, dass die übrigen drei ihre weitere Nestlingszeit gut überstehen und ihnen Petrus in den nächsten Tagen besser gesonnen ist.

Juli: Wie in vielen Horsten Oberschwabens so traf die zweite Kältewelle am 23./24. Mai auch die Jungen im Horst in Menningen hart. Sie waren zu groß, um noch unter die Altstörche zu passen, und so starben von den verbliebenen drei Jungstörchen noch zwei. Einer überlebte jedoch alle Wetterkapriolen und konnte am 6. Juni beringt werden.
Mittlerweile ist der Jungstorch schon zusammen mit seinen Eltern auf den Wiesen unterwegs, denn um den 1. Juli schüttelte er erstmals seine Nestgebundenheit ab und erhob sich in die Lüfte. Jetzt heißt es, die Flugkünste zu vervollständigen und nochmal ordentlich futtern, denn bald sammeln sich die Jungen, um dann Anfang oder Mitte August Süddeutschland den Rücken zu kehren und sich auf die erste große Reise zu begeben.

2015: Die letztjährigen Menninger Brutstörche sind ihrem Horst treu geblieben. Schon am 25. Februar klapperte es auf dem Nest, beide waren zurückgekommen. Da man sich schon kennt, konnte man dieses Frühjahr auch ein paar Tage früher mit der Brut beginnen, und so sitzen die Beiden seit ungefähr 22. März abwechselnd auf einem Gelege.

In der letzten Aprilwoche wurde es im Menninger Nest zunehmend lebendig. Nach und nach erblickten fünf kleine Störchlein das Licht der Welt. Zwar waren die Eisheiligen dieses Jahr ziemlich zahm, doch folgten darauf ein paar kalte und nasse Tage, die der kleinste der fünf nicht überstand. Die übrigen vier hielten aber wacker durch und schafften es problemlos bis zum Ausflug.

Bevor es jedoch soweit war, erwartete sie noch ein besonderes Ereignis. Sie bekamen Besuch von der Vogelwarte, denn drei von ihnen wurden für das derzeit laufende Besenderungsprojekt ausgewählt. Am 16. Juni wurden alle vier mit Hilfe der Meßkircher Feuerwehr vom Horst geholt, erhielten ihren Kennzeichnungsring, und drei von ihnen bekamen einen Rucksack mit einem 55 g schweren Datenlogger übergestreift, der in Zukunft jeden Schritt bzw. Flug von ihnen melden wird. Datenschutz? Fehlanzeige.  Noch sind die Daten nicht ins Internet eingespeist, aber bald kann jeder verfolgen, wohin sie in den Süden ziehen, wie schnell sie ziehen und wo sie in Zukunft ihre Nahrung suchen werden. Man darf gespannt sein. Den Menninger Bürgern gab die Besenderung Anlass zu einem kleinen Fest mit Limo, Bier und Würstchen. Interessiert begutachteten sie die Datenlogger, verfolgten jeden Handgriff der mit der Besenderung betrauten Mitarbeiter der Vogelwarte und wachten mit Argusaugen darüber, dass ihre Jungstörche auch mit allem Respekt und Sorgfalt behandelt wurden (Beanstandungen gab es keine).

2014: Auch in Menningen klapperte es in diesem Jahr schon sehr früh; ähnlich wie im übrigen Oberschwaben, kamen die Störche schon im Februar an. Am 23. Februar erschien ein Paar, das nach den Ringen jedoch eindeutig nicht das letztjährige Brutpaar war. Der männliche Storch stammte aus Hasenweiler, dort im Jahr 2010 geboren, die Störchin stammte aus Möggingen bei Radolfzell am Bodensee, ein Jahr jünger als er. Mitte März war es dann aber mit der trauten Zweisamkeit vorbei. Das letztjährige Brutmännchen erschien, forderte seinen Horst ein und – gewann den Kampf gegen den Hasenweilerer. Das letztjährige unberingte Brutweibchen hat sich jedoch anscheinend einen anderen Horst gesucht, was wir wegen der fehlenden Kennzeichnung nicht nachprüfen können.
Neue Liebe, neues Glück, mit seiner neuen Mögginger Dame verstand er sich jedenfalls auch ganz gut, und so stand der Brut, die Ende März begann, nichts mehr im Wege.
Der Hasenweilerer hat übrigens inzwischen auch einen Platz gefunden. Er baute einen neuen Horst auf dem Kamin der katholischen Kirche im benachbarten Meßkirch.

Juni: Ende April schlüpften im Menninger Horst zwei kleine Storchenküken. Wie das bei Adebars so üblich ist (in den ersten beiden Wochen verzehnfachen sie ihr Gewicht), wuchsen Paul und Paulinchen, wie sie später genannt wurden, schnell heran. Am 7. Juni erhielten sie ihren Personalausweis, den schwarzen ELSA-Ring mit persönlicher Nummer, was von den Menninger Bürgern mit einem kleinen Fest gefeiert wurde.  Schließlich sind die Störche ja erst im zweiten Jahr in Menningen, und man freut sich, dass es wieder mit Nachwuchs geklappt hat.

2013: Überraschung für Menningen.
Nach und nach werden die Lücken in der noch nicht lange besiedelten Region um Meßkirch und Krauchenwies geschlossen. Letztes Jahr fehlte eigentlich nur noch ein Storchenpaar in Menningen. Jetzt ist es da.
Um den 10. April erschienen sie in Menningen: ein noch blutjunger Adebar aus Frickingen am Bodensee und seine unberingte Freundin. Sie bauten sich selbst ein Nest auf einem Niederspannungsmast. Und erfreulicherweise ging die EnBW auf die Bitte ein, den Mast erst im Herbst nach der Brutzeit zu sichern. Denn häufig schon kam es in den letzten Jahren vor, dass brutwillige Störche sich durch die Sicherung gestört fühlten und den anvisierten Brutort umgehend wieder verließen.

Ende April war es soweit. Die ersten Eier lagen im Nest. Die Küken schlüpften plangemäß nach ca. 32 Tagen, also genau inmitten des Dauerregens. Sie waren ja noch sehr klein und wurden gut von den Eltern bedeckt, und auch das Nest war durchlässig genug, und so überlebten die drei kleinen Störche diese unwirtliche Zeit, die vielen Störchen in Oberschwaben zum Verhängnis wurde. Wenn sie jetzt gut gefüttert werden, und es in den nächsten drei bis vier Wochen keine weitere andauernde Nässe- und Kälteperiode mehr gibt, haben sie gute Chancen, das Ausflugsalter zu erreichen.

August: Unerfahrene Eltern tränken ihren Nachwuchs bei großer Hitze manchmal nicht ausreichend, was vermutlich auch in diesem Fall der ausschlaggebende Faktor war. Der Kleinste der drei starb gegen Mitte Juni vermutlich an Flüssigkeitsmangel. Die anderen beiden sind aber fidel, konnten am 2. Juli beringt werden und wagen sich wohl demnächst erstmals vom elterlichen Nest. So langsam wird es auch Zeit. Ob sie es noch schaffen werden, mit den Jungstörchen abzuziehen, ist fraglich. Vermutlich müssen sie mit den Alten zusammen die Reise in den Süden antreten.



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