Die Störche Oberschwabens



Ölkofen



2023, 07. Juli, Manfred Stützel: 
Kapelle St. Leonhard: Ab dem 17. Februar bezog das letztjährige Ölkofer Storchenpaar sein Nest auf der St. Leonard-Kapelle. Der 2008 in Muhr a. See (WUG)/ Bayern geschlüpfte Storch und die unberingte Störchin brüten seit der 3. Märzdekade (22.03.) bereits im 4. Jahr. Ab dem 23. April konnten 4 Storchenküken beobachtet werden, wobei ein Storchenjunges die Eisheiligen (17.5.) nicht überlebte. Am 1. Juni konnten die drei Jungvögel bei einem stattlichen Gewicht von 3100g bis 3700g beringt werden.   
Strommasten-Nest am Riedweg: Das Ölkofer Storchenpaar vom Riedweg hat um den 11. Februar im 4. Jahr sein Nest auf dem Strommasten bezogen. Seit Ende März (25.3.) wurde gebrütet und nach dem Ablauf von 32 Tagen Brutzeit war kein Storchennachwuchs zu erkennen. Ein Nachgelege konnte nicht festgestellt werden.
Strommasten-Nest an der Ölkoferstr. 33: Nach dem letztjährigen Malheur wurde dieser Neststandort von den Störchen nicht mehr angenommen.

2022, 25. Juni, Manfred Stützel: 
Kapelle St. Leonhard: Das letztjährige Ölkofer Storchenpaar kehrte am 15. Februar aus seinem Winterquartier zurück. Bereits im dritten Jahr bewohnen der 14-jährige bayerische Storchenmann und seine unberingte Storchenpartnerin das Nest auf der St.Leonard-Kapelle. Sie begannen Ende März (29.3.) mit der Brut und ab dem 30. April konnten drei Storchenküken beobachtet werden, die "rund um die Uhr" von den Storcheneltern bewacht und gefüttert werden.
Strommasten-Nest am Riedweg: Zu dem bereits Ende Januar zurückgekehrten 5-jährigen Denkinger Storchenmann gesellte sich Mitte Februar (17.2.) wiederum seine letztjährige Storchenfrau, geschlüpft 2018 in Tiefenbach/Ortsmitte bei Bad Buchau (BC). Sie begannen Anfang April (3.4.) mit ihrem Brutgeschäft und ab dem 5.Mai konnte dieses Jahr nur ein Jungstorch beobachtet werden, der mehr oder weniger die Vorzüge eines Einzelstorchenkükens genießen kann.
Strommasten-Nest an der Ölkoferstr. 33: Ein drittes Storchenpaar siedelte sich Ende März/ Anfang April auf einem Strommasten in der Ölkofer Ortsmitte an, obwohl der erste Nestbauversuch misslang. Nach Fertigstellung eines zweiten Nestes begannen die beiden Störche, der Eine 2019 auf dem Pfarrhaus in Ertingen (BC) und der andere 2020 in Deisendorf (FN) geschlüpft, Mitte April (17.4.) mit ihrer Brut. Nach etwa 32 Tagen stellte sich ab dem 19.Mai, zur Freude der Anwohner, der Storchennachwuchs ein. Es konnten bisher 3 Storchenküken beobachtet werden, die bereits neugierig über den Nestrand blickten. Am 17. Juni brach das Nest seitlich ab und stürzte mit den 3 Jungstörchen zu Boden. Ein Jungvogel war sofort tot, die beiden anderen wurden zur Erstversorgung aufgenommen und am 19. Juni einer Pflegestation übergeben. Hier können sie weiter gesunden und zeitnah vor dem Flüggewerden in ein anderes Nest mit gleichaltrigen Jungen gesetzt werden.

2021: Kapelle St. Leonhard: Auf den Tag genau wie im letzten Jahr kehrte das Ölkofer Storchenpaar am 18. Februar aus seinem Winterquartier zurück. Der aus Muhr a. See (WUG) in Bayern stammende Storchenmann und seine unberingte Storchenpartnerin begannen Mitte März (19.3.) mit der Brut und ab dem 20. April schlüpften vier Storchenküken, die dank der guten Brutpflege der Storcheneltern alle bis heute überlebt haben. Beringt wurden sie am 28. Mai.
Nest am Riedweg 1: Nach dem letztjährigen "Probelauf" sind der 4-jährige Storch aus Denkingen (SIG) und sein Storchenpartner, geschlüpft 2018 in Tiefenbach/Ortsmitte bei Bad Buchau (BC), mit einem erfolgreichen Brutverlauf gestartet. Nach dem sie ihre Nestbaukünste im Vergleich zum letzten Jahr erheblich verbessert hatten, begannen sie Ende März (29.3.) mit der Brut. Ab dem 30. April sind zwei Jungstörche geschlüpft, die das junge Storchenpaar mit Bravour bisher durch den nass-kalten Wonnemonat Mai brachten. 

2020: Der bayerische Storchenmann, geboren 2008 in Muhr a. See, verabschiedete sich nach 5 Jahren vom Nest auf der Pauluskirche in Mengen und zog nach Ölkofen um. Hier belegt er mit der letztjährigen unberingten Störchin, die im vergangenen Jahr ihren langjährigen Storchenpartner bei einem Autounfall verlor, das Nest auf der Kapelle St. Leonhard. Nach ihrer Ankunft Mitte Februar (18.2.) begannen sie Ende März (26.3.) mit der Brut.
In der letzten Aprildekade schlüpften fünf Storchenküken auf dem Kapellennest. Das Nesthäkchen hielt nur bis Anfang Mai durch, das nächstältere Geschwisterchen folgte ihm zweieinhalb Wochen später. Drei Jungstörche konnten aber am 4. Juni beringt werden und flogen einige Wochen später erfolgreich aus.
Wie in Beizkofen, so gibt es auch in Ölkofen dieses Frühjahr ein zweites Storchenpaar. Ein dreijähriger Adebar aus Denkingen hat zusammen mit einem ein Jahr jüngeren Partner aus Tiefenbach auf einem Strommast im Riedweg ein Nest gebaut. Gebrütet wurde dieses Jahr allerdings noch nicht. Aber vielleicht wird es ja nächstes Jahr was?

2019: Schon am 18. Februar erschienen dieses Frühjahr unsere Ölkofener Störche. Es ist wieder unser altbekanntes Paar (auch die unberingte Störchin ist sicherlich wieder Dieselbe). Ende März saßen sie auf den ersten Eiern, wechselten sich ab beim Brüten und haben seit Ende April Nachwuchs zu versorgen. Anfangs waren es vier kleine Störche, nach der Kältewelle der ersten Maihälfte aber nur noch drei. Wünschen wir dem Trio für seine weitere Nestlingszeit viel Glück und volle Mägen.

27.06.2019: Es ist immer schlimm, wenn einer der Elternstörche während der Jungenaufzucht verunglückt, und wenn es dann auch noch einen Storch mit besonders eindrucksvoller Lebensgeschichte trifft, der uns ganz persönlich ans Herz gewachsen ist, ist es besonders tragisch. Das Ölkofer Storchenmännchen, 2001 in Unlingen geboren, 2006 erstmals in Ingoldingen mit einer Schweizer Störchin brütend und ab dem darauffolgenden Jahr bis einschließlich 2011 Partner eines anderen Männchens ("Roy", jetziger Brutstorch Bad Waldsee) – ein gleichgeschlechtliches Paar, welches in Oberschwaben Geschichte schrieb ("Siggi" und "Roy") – kam am 1. Juni ums Leben. Er kollidierte beim Überflug der Straße mit einem Fahrzeug. Die Ölkofer Störchin, jetzt allein mit den Jungen, hat eine ähnliche Situation bereits 2011 erlebt: ihr damaliges Männchen war während der Jungenaufzucht plötzlich verschollen, weshalb man zwei der damals noch recht kleinen Jungen ausgehorstete und dem Eimühler Paar zur Adoption brachte, ihr einen Jungstorch jedoch zur Aufzucht überließ; dieser Jungstorch kam dann etwa einen Tag vor seinem Ausflug durch eben dieses Männchenpaar ums Leben, im Jahr darauf war "Siggi" dann ihr neuer Partner (siehe Texte 2011 und 2012). Dieses Jahr ließen wir der Störchin alle drei Jungstörche, denn sie waren zum Zeitpunkt des Unfalls fast schon fünf Wochen alt und die Chancen standen gut, dass sie die Jungvögel alleine durchbringen würde. Es hat dann auch problemlos geklappt, die drei machten bei der Beringung einen tadellosen Eindruck und werden alle drei problemlos ausfliegen. Nach Ende der jahrelangen Beziehung mit "Roy", während welcher es oft zu heftigen Raufereien mit anderen Storchenpaaren und auch zur Tötung von Jungvögeln kam, war "Siggi" ein treusorgender Familienvater geworden, ein wirklich guter und erfolgreicher Brutstorch; schade.

2018: Wie viele Störche Oberschwabens kehrten auch die Ölkofener Adebare – das aus Unlingen stammende, mittlerweile auch schon siebzehnjährige Männchen und die unberingte Storchendame –  in der ersten Märzwoche aus ihrem Winterquartier zurück; sie erschienen beide am 5. März an ihrem Horst auf der Kapelle in Ölkofen. Mit der Brut begannen sie ziemlich genau an Ostern, was bedeutet, dass die ersten kleinen Störche noch in der ersten Maiwoche das Licht der Welt erblicken werden.

Auf der Kapelle schlüpften Anfang Mai nach und nach vier kleine Störche. Zur Beringung am 8. Juni war die Familie noch komplett, der Jüngste des Quartetts wog mit 1700 g allerdings fast ein Kilogramm weniger als der Leichteste der übrigen drei. Wahrscheinlich überstand er die nasskalte Nacht vom 12. auf den 13. Juni nicht, denn bei der Nestkontrolle Ende Juni fehlte er. Die drei älteren Geschwister sind dagegen erfolgreich ausgeflogen. Zusammen mit anderen Jungstörchen sind sie bereits auf dem Weg nach Spanien.

2017: Etwa um dieselbe Zeit wie im Jahr zuvor erschienen unsere beiden Ölkofener Störche, die Dame wieder ein paar Tage nach dem Herrn.
Die beiden kennen sich ja schon gut und haben bereits Routine, und so saßen sie Ende März bereits auf einem Gelege. Als die ersten kleinen Küken schlüpften, erblickten diese sehr wahrscheinlich zunächst noch nicht das Licht der Welt, sondern nur die Dunkelheit unter einer von Schnee niedergedrückten Mutter- bzw. Vaterbrust. Auch Anfang Mai mussten sie noch sehr oft unter dem Gefieder ausharren, aber im Endeffekt hat es sich gelohnt, denn immerhin überlebten auf diese Weise drei von vier kleinen Jungstörchen. Bei der Beringung erwiesen sich alle drei als ziemlich gut im Futter, denn sie wogen zwischen drei und dreieinhalb Kilogramm. Bald nehmen sie von ihren treusorgenden Eltern Abschied (na, die sind auch mal wieder froh, die bettelnde Bande los zu sein...), und dann geht´s ab in den sonnigen Süden.

Ölkofen
4 Jungstörche. Ute Reinhard 2016.

2016: In Ölkofen brütet wieder das Paar vom letzten Jahr: der nun fünfzehnjährige gebürtige Unlinger (der sich lange Jahre zusammen mit einem Männchen herumtrieb) und seine unberingte Dame.
Anfang Mai hatte sie ein volles Haus und alle Schnäbel voll zu tun, denn in ihrem Nest tummelten sich sage und schreibe fünf Junge. Der Kleinste schaffte es nicht. Die vier anderen jedoch überstanden erstaunlicherweise sowohl die Eisheiligen als auch die nasskalten Tage um den 23. Mai. Die Eltern haben sie augenscheinlich gut vor Wind und Wetter geschützt. Zwar sind sie noch etwas unterentwickelt – die ständige Regenwurmkost macht nicht gerade fett –, aber wenn alles gut geht, können sie in etwa zwei Wochen beringt werden.

Juli: Es ging alles gut! Die Ölkofener Storcheneltern können sich wirklich sehr glücklich schätzen, denn sie gehören zu den sehr wenigen Adebaren, die dieses Jahr in Oberschwaben vier Junge durchbrachten. Außer dem Ölkofener Paar schafften dies nur die Störche im Langenauer Ried.

Das Quartett ist also putzmunter. Am 13. Juli erhoben sich die ersten beiden in die Lüfte, wagten sich vom Horst und befreiten sich von der Nesthockerei. Schon am nächsten Tag folgten ihnen die Geschwister. In ihrem neuen Element scheinen sie sich sehr wohl zu fühlen. Einwandfrei und tadellos fliegen sie, alle vier. Wünschen wir ihnen viel Glück auf ihrer ersten großen Reise!

2015: Die Ölkofer Störche – es sind dieselben wie in den Jahren zuvor - haben im Februar wieder ihr Nest auf dem Kapellentürmchen bezogen. Mit der Brut begannen sie in den letzten Märztagen.

Oelkofen

Full house in Ölkofen. In den letzten April- und ersten Maitagen schlüpften fünf Junge, bis Mitte Mai alle noch am Leben. Das Kleinste war dann aber doch nicht widerstandsfähig genug, um die nasskalten Tage in der zweiten Maihälfte durchzustehen. Vier schafften es allerdings tatsächlich, eine reife Leistung der fleißigen Eltern. Denn es gab dieses Jahr in Oberschwaben nicht viele erfolgreiche Vierer- oder Fünfer-Bruten. Wünschen wir dem Quartett viel Glück, auf dass alle ihre ersten Flüge problemlos meistern und sie bald auf die große Reise gehen können.

2014: Der Unterbau des Ölkofer Nestes war marode und musste im Herbst entfernt werden. Wegen der statischen Belastung des Kapellentürmchens und den Kotspuren auf der Treppe vor dem Eingang wurde ein Ersatzstandort unmittelbar neben der Kapelle festgelegt. Der neue Neststandort wurde jedoch wiederum nicht von allen Bürgern akzeptiert, und so war bei Ankunft der Störche das neue Nest noch immer nicht gebaut. Die Störche, denen man das Nest weggenommen hatte, schauten erstmal etwas konsterniert drein, bauten sich aber dann kurzentschlossen wieder am alten Platz, nur eben ohne Nistunterlage, selbst ein neues Nest. Etwa drei Wochen nach Ankunft des Storchenpaars setzte man schließlich das Ersatznest, und zwar seitlich auf das Kapellendach. Problematisch ist dabei zum Einen, dass es niedriger als der ehemalige Horst liegt. Außerdem setzte man es nicht auf die Seite des Dachs, welche man kurz zuvor als die für den Anflug bessere konstatiert hatte. Zu diesem Zeitpunkt waren die Adebare mit ihrem Eigenbau an dem genau von den Störchen gewünschten Platz schon ziemlich weit, warum hätten sie noch umziehen sollen?
Jedenfalls haben sie sich jetzt wieder auf dem Kapellentürmchen häuslich eingerichtet und brüten hier seit Anfang April.

Juni: Man legte sich in Ölkofen mal wieder mächtig ins Zeug und hatte nach Ende der Schlupfzeit tatsächlich fünf kleine Störche im Nest. Fünf Schnäbel zu füttern ist jedoch nicht einfach, und so überlebten die beiden kleinsten nicht. Auch die drei verbliebenen Jungstörche erwiesen sich bei der Beringung als untergewichtig, sie können aber durchaus noch aufholen und Wetterkapriolen können ihnen inzwischen nichts mehr anhaben.

2013: Jetzt war er so lange mit einem Männchen in gleichgeschlechtlicher Ehe zusammen gewesen und hatte das erste Mal wieder eine Frau, da verlässt sie ihn so mir nichts dir nichts und schwirrt ab ins benachbarte Beizkofen. Und um sich immer wieder in Erinnerung zu bringen, kommt sie ein paarmal zurück auf ein kurzes Techtelmechtel, um sich sofort nach erfolgter Paarung wieder ihrem neuen Partner zu widmen. Ts, ts.
(siehe auch Beizkofen). Ein Anwohner in Ölkofen beobachtete sogar einmal, dass das Beizkofener Männchen mit ihr kam und während ihrer Paarung mit Siggi über dem Ölkofener Nest kreiste, um dann mit ihr schnurstracks zum Beizkofener Nest zurückzufliegen. Da war doch sein damaliger Partner (Roy, jetzt in Bad Waldsee) allemal wesentlich treuer und verlässlicher!
Schließlich erschien dann aber eine andere Störchin am Ölkofener Nest und machte dem Treiben ein Ende. Die Dame ist noch sehr jung, erst zwei Jahre alt und stammt aus Möggingen am Bodensee. Seit sie sich zu Siggi gesellte, tauchte die Unberingte am Ölkofener Horst nicht mehr auf. Und da jetzt sozusagen endlich wieder Ordnung im Liebesleben hergestellt war, konnte man auch bald zur Brut schreiten. Mitte Mai werden in Ölkofen die ersten kleinen Störche schlüpfen.

Juni: Um den 20. Mai gab es Bewegung im Ölkofer Nest. Zwei kleine Störche waren geschlüpft. Da sie nur zu zweit waren, gab es kein Gerangel um die besten Plätze unter den Eltern, und diese gaben gut auf ihre Jungen acht. So überstanden diese die folgenden Wetterkapriolen und sogar die ganz besonders heftigen Regenfälle Ende Mai und Anfang Juni, auch wenn einer der beiden in der Entwicklung etwas zurückgeblieben und deutlich kleiner als sein Geschwister war.
Ja, aber erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.
Um zu verstehen, was sich ereignete, muss man etwas weiter ausholen und auch den Nachbarhorst in Beizkofen mit einbeziehen: Die frühere Beizkofener Brutstörchin war im Frühjahr nach Bad Wurzach umgezogen, wo sie ganz gegen ihre Gewohnheiten in Beizkofen keinen Bruterfolg hatte. Ihr Frust muss wohl beträchtlich gewesen sein, denn am Wochenende des 8./9. Juni, erschien sie plötzlich wieder in Beizkofen und zettelte einen heftigen Kampf an. Die beiden Beizkofener Jungstörche kamen dabei um, das diesjährige Brutweibchen von Beizkofen (das letztes Jahr in Ölkofen gebrütet hatte) wurde vom Beizkofener Horst vertrieben. Am Sonntag wurde daraufhin ein heftiger Kampf in Ölkofen beobachtet. Drei Fremdstörche griffen den Horst an, wovon einer besonders heftig das Nest attackierte. Es konnte sich eigentlich nur um das vertriebene Weibchen handeln, die nun ihrerseits versuchte, auf ihren alten Horst zurückzukehren. Zunächst konnten die beiden Ölkofener Storcheneltern ihren Nachwuchs vor den Angriffen schützen. Doch wurden diese ständig fortgesetzt und am Donnerstag morgen schließlich (am Mittwoch hatte ich sie noch lebend gesehen) lagen die beiden Ölkofer Jungstörche tot unterm Nest. Der Größere der beiden hatte mehrere Stichwunden an Hals und Rücken, der kleinere zeigte keine äußeren Verletzungen, war also einfach aus dem Nest gedrängt worden.
Am Freitag, als ich den Horst besuchte, stand, wie ich erwartete, die Unberingte (also das letztjährige Ölkofener Brutweibchen) zusammen mit dem Ölkofener Männchen auf dem Nest. Von der diesjährigen Ölkofener Brutstörchin war weit und breit nichts zu sehen. Die beiden anderen Fremdstörche, die der Unberingten geholfen hatten und die mittags noch auf dem benachbarten Dächern gestanden hatten, waren ebenfalls abgezogen.
Hoffentlich geht das jetzt nicht so weiter, und die benachbarten Horste mit Jungen wie z.B. in Marbach, Moosheim und Bad Saulgau werden in Ruhe gelassen.
Vorkommnisse wie diese gab es auch schon in früheren Jahren, wenn viele Paare ihre Jungen verloren. Wahrscheinlich sind sie auch der Grund, warum Eltern ihren Nachwuchs in solchen Jahren besonders lange bewachen. In einem Jahr, in dem die meisten Jungen aufgrund des üblen Wetters gestorben sind, gehen einem derartige Vorfälle mit geradezu deprimierendem Ausgang besonders unter die Haut.

2012: Nach dem letztjährigen Desaster in Ölkofen war man gespannt, ob die angestammte Brutstörchin zu diesem Ort zurückkehren würde. Am 3. März kamen dann zwei Störche gemeinsam in Ölkofen an. Ungeduldig wartete ich wenige Tage später am Horst auf die beiden, um die Ringe abzulesen. Als sie sich nicht blicken ließen, suchte und fand ich das Paar schließlich auf der Wiese. Die Störchin war wie die letztjährige Dame unberingt und das Männchen war........Siggi!
Siggi hatte tatsächlich seinen langjährigen Partner Roy verlassen und sich für eine Storchenfrau entschieden! Und zwar ausgerechnet für diejenige, deren Jungstorch letztes Jahr durch die Eskapaden des Männchenpaars ums Leben kam. Wiedergutmachung? Vielleicht hatte er sich ja schon letztes Jahr mit ihr angefreudet, und das Paar das damals zwei Tage lang den Jungstorch versorgte (siehe 2011), waren nicht Siggi und Roy gewesen, sondern die Unberingte zusammen mit Siggi, worauf Roy angriff und der Jungstorch dabei getötet wurde.
Siggi hatte ja – bevor er Roy fünf Jahre lang die Treue hielt – schon einmal im Jahr 2006 in Ingoldingen gebrütet. Er hatte sich auch sofort sehr gewissenhaft um die elternlos gewordenen Eier gekümmert, die man 2011 dem gleichgeschlechtlichen Paar unterschob. Anscheinend hat er jetzt vom Rowdytum die Nase voll und möchte mal wieder Storchenpapa sein. Wie und wo sich die Ölkofenerin und Siggi trafen, bleibt allerdings ihr Geheimnis (neugierig wären wir ja schon).
Seit Ende März wird nun auch im Ölkofener Nest gebrütet. Siggi hatte ja letztes Jahr schon Gelegenheit, sich in dieser Tätigkeit zu üben. Hoffentlich hält er durch. Wenn dann die ersten kleinen Störche schlüpfen, wird er sich bestimmt liebevoll um sie kümmern, da bin ich mir ziemlich sicher.

Und was macht jetzt Roy? Nachzulesen unter Ingoldingen und Bad Waldsee.

Anfang Juni: Siggi hat durchgehalten und beweist gerade, dass er ein liebevoller Storchenpapa ist. Das neuvermählte Paar war gleich mit einer Fünferschar gesegnet. Das Nesthäkchen fiel in der Entwicklung jedoch bald zurück, und auch der Zweitälteste kam nicht richtig mit. Zwar war die Familie nach drei Wochen immer noch vollzählig, doch einige Tage später waren die beiden kleinsten gestorben. Den drei anderen geht es aber gut, und bald haben sie ihre kritische Zeit überstanden. Von Roy haben sie nichts zu befürchten, denn der ist gerade mit seiner eigenen Familie beschäftigt.

August: Drei Jungstörche hat Papa "Siggi" zusammen mit seiner Partnerin durchgebracht, drei Jungstörche konnten beringt werden und schafften den Ausflug im Alter von ungefähr zehn Wochen. Den Zug in den Süden werden sie vor den Alten antreten und dann Oberschwaben und dem Donautal ein bis zwei Jahre fernbleiben. Siggi und die Unberingte werden aber nächstes Jahr sicherlich nach Ölkofen zurückkehren und eine neue Familie gründen. Das Kapitel "Roy" dürfte für Siggi abgehakt sein.

2011: Schon Mitte Februar kam ein Storch nach Ölkofen, der jedoch wieder abzog. Ob es einer der Ölkofener Störche war, ist nicht bekannt. Ende Februar erschien dann wieder ein Storch, und diesmal war es mit Sicherheit einer der Brutstörche, denn er blieb. Am 5. März schließlich kam der zweite Brutstorch in Ölkofen an, das Paar – es ist wieder dasselbe wie im letzten Jahr (er aus Ehingen, sie unberingt) – war komplett.
Mit dem Frühjahrsputz hatten sie nicht viel Arbeit, denn das Nest war frisch hergerichtet. Allerdings war ja doch noch hier und da ein neuer Ast anzubringen und etwas weiches Polstermaterial zwecks der Gemütlichkeit einzufügen. Und so dauerte es bis zum Brutbeginn doch noch ein paar Wochen. Mit dem Schlupf der ersten Jungen ist Anfang Mai zu rechnen.

Juni: Zuerst sah alles ganz gut aus in Ölkofen. Anfang Mai schlüpften die Storchenküken, es wurden insgesamt vier. Am 16. Mai lebten noch alle, das Nesthäkchen war aber in der Entwicklung deutlich zurückgeblieben. Und dann geschah ein Unglück: Am 23. Mai kam das Brutmännchen nicht mehr zum Horst zurück und blieb von da an verschollen. Die Suche nach ihm blieb erfolglos. Ziemlich sicher war ihm etwas zugestoßen, möglicherweise war er in unübersichtlichem Gelände abgestürzt. Wir versuchten zunächst, der Störchin Futter anzubieten. Das Futter wurde auf einer Wiese in Nähe des Horstes bereitgestellt, die von den Störchen vormals immer wieder genutzt wurde. Es war aber gerade Mahdzeit, und die Störchin flog daher vorzugsweise das großflächige Wiesengebiet nordwestlich Ölkofen an. Sie war untermüdlich unterwegs, um allein genügend Futter für ihren Nachwuchs heranzuschaffen. Die täglich bereitgestellten zerteilten Futterküken wurden nicht angenommen. Am 26. Mai fuhren wir mit Hilfe der Mengener Feuerwehr den Horst an und entnahmen aus dem Nest zwei der Jungstörche, der kleinste war inzwischen gestorben. Den größten der noch lebenden drei ließen wir der Störchin und hofften, dass sie diesen allein aufziehen konnte, was bisher auch einigermaßen geklappt hat. Er wurde inzwischen beringt und erwies sich als deutlich untergewichtig, hat seine kritische Zeit aber bald überstanden. Bis zum Ausflug wird er allerdings länger als andere Jungstörche brauchen, und sein Start ins Leben wird nicht der beste sein. Vermutlich wäre es für den damals erst dreiwöchigen Storch besser gewesen, man hätte ihn ebenfalls in ein anderes Nest gesetzt, doch waren alle Horste mit Jungstörchen ähnlichen Alters schon recht gut belegt, und wir wollten der Störchin, die sich so eifrig allein um ihren Nachwuchs bemühte, nicht alle Jungen wegnehmen.
Die beiden ausgehorsteten Jungstörche wurden einen Tag lang von Herrn Müller in Herbertingen aufgepäppelt – sie fraßen wie die Scheunendrescher – und am nächsten Tag zu dem etwa gleichaltrigen Einzeljungstorch in das Eimühler Nest gesetzt. Die Eimühler Eltern nahmen die Adoptivkinder problemlos an und füttern sie kräftig.

Schlechte Neuigkeiten aus Ölkofen:
Nach Aussagen von Ölkofer Bürgern waren am 16. Juni auf einmal wieder zwei Störche auf dem Ölkofer Horst, klapperten, und fütterten miteinander den Jungstorch. Ein dritter Storch hielt sich immer wieder in der Nähe auf. Zunächst wurde angenommen, das verschollene Ölkofer Männchen sei zurückgekehrt, und es sei wieder alles in schönster Ordnung. Der Jungstorch hatte in den letzten Wochen gut aufgeholt und hatte sich prächtig entwickelt. Am Morgen des 20. Juni wurde der Zögling noch lebend gesehen, mittags war er auf einmal tot. Zwei Altstörche standen auf dem Nest, die nach ihren Ringen als die beiden Ingoldinger Männchen identifiziert werden konnten. Was war geschehen?
Siggi und Roy, die beiden Ingoldinger Männchen waren in Ingoldingen bei der Bebrütung des ihnen untergeschobenen Geleges von anderen Störchen gestört worden und hatten am 11. Juni dieses Gelege verlassen. Am 16. Juni flogen sie nach Ölkofen, vertrieben die Störchin von ihrem Horst und beanspruchten ihren Nachwuchs als ihren eigenen (sozusagen Kindsraub). Die Störchin versuchte am Vormittag des 20. Juni ihr Nest und ihren Zögling zurückzuerobern (es wurde ein Kampf beobachtet), der Jungstorch geriet vermutlich zwischen die Fronten. Er erlitt mehrere Stichverletzungen am Hals und brach schließlich mit ausgebreiteten Flügeln zusammen (so von mir zwei Tage später im Nest vorgefunden).

In Anbetracht der Mühe, die die Störchin aufbrachte, um ihren Nachwuchs alleine durchzubringen und auch des Erfolgs, den sie dank ihrer unglaublichen Anstrengungen tatsächlich hatte, geht dieses Drama besonders zu Herzen. Letztendlich gibt es jedoch keine Möglichkeit, solche Tragödien zu verhindern.
Elternneid kommt übrigens nicht nur bei diesem Männchenpaar vor. Ähnliche Vorkommnisse, bei denen kinderlos gewordene zweigeschlechtliche Paare benachbarte Storchenpaare mit Nachwuchs angriffen und für den Tod der Jungen sorgten, sind zur Genüge bekannt.

2010: Pünktlich wie im letzten Jahr klapperte es am 1. März auf dem Ölkofer Kapellen-Horst; das Männchen war angekommen. Schon einen Tag später wurde er von drei Störchen bedrängt, von denen einer (wohl eine Sie) sich nicht abwimmeln ließ und tatsächlich tags darauf aufs Nest gelassen wurde. Wenige Tage später wurde es jedoch kalt und ungemütlich, das Wetter passte so überhaupt nicht zu einem richtigen honeymoon. Die Dame suchte wieder das Weite, und auch unser Ölkofer Männchen machte sich schließlich auf und davon.
Als es dann aber doch endlich Frühling wurde kam der Ölkofer wieder und auf ihn wartete schon seine Störchin. Diesmal war es die Richtige, denn man verstand sich auf Anhieb. Seit Karfreitag wird gebrütet.

Juni: In den ersten Maitagen wurden die beiden zuerst gelegten Eier angepickt und im Verlauf einer knappen Woche drängten sich nacheinander fünf Junge ans Licht der Welt. Da war was los im Ölkofer Horst. Mitte Mai lebten noch alle und machten trotz des anhaltend schlechten Wetters einen fidelen Eindruck, obwohl das Jüngste in der Entwicklung deutlich hinter den anderen zurückgeblieben war. Eine Woche später wurden dann auch nur noch vier Junge im Horst gezählt, aber es ist auch alles andere als leicht, bei einer solchen Witterung fünf Schnäbel zu füttern. Es ist daher schon ganz erstaunlich, dass vier Junge von fünf bei der einschließlich bis zum 19. Mai anhaltenden Kälteperiode durchgekommen sind (Beobachtung von vier Jungen am 21. Mai). Bei der nächsten Kälteperiode starb dann aber doch noch ein Weiteres, so dass sich jetzt noch drei Junge im Ölkofer Nest tummeln, denen es aber recht gut zu gehen scheint.
Bald werden sie Bekanntschaft mit der Feuerwehr und der Storchenbeauftragten machen und mit einem schwarzen Ring mit persönlicher Kennnummer geschmückt sein.

Juli: Drei Junge haben in Ölkofen tatsächlich alle Widrigkeiten dieses Frühjahrs, die Petrus auf Lager hatte, überstanden. Bei einer Horstkontrolle am 14. Juli wurden allerdings bei einem der Drei Unregelmäßigkeiten im Fluggefieder festgestellt. Einige Handschwingen im rechten und im linken Flügel waren nicht richtig ausgewachsen, und es war fraglich, ob der Jungstorch würde fliegen können. Die Anwohner wurden gebeten, ein Augenmerk auf die Störche zu haben, und prompt wurde am darauffolgenden Sonntag dann ein Jungstorch auf der Straße beobachtet, der nach seinem Jungfernflug offensichtlich nicht mehr auf den Horst zurückfliegen konnte. Er wurde eingefangen, kam kurzzeitig in Pflege zu Herrn Müller nach Herbertingen und wurde am Dienstag nach Salem zum Affenberg gebracht, wo er nun der alten Riedlingerin für eine Weile Gesellschaft leistet. Vermutlich wird er diesen Herbst den Wegzug nicht antreten können, es ist jedoch zu erwarten, dass das Fluggefieder nach dem ersten Gefiederwechsel vollständig auswächst, und der Storch dann wie seine Artgenossen fliegen kann. Seine beiden Geschwister haben ihren Jungfernflug gut hinter sich gebracht. Die Landung auf dem Horst ist zwar noch etwas unelegant (sind sie im Anflug, verziehen sich die Altstörche hastig auf das angrenzende Kapellendach), doch Übung macht den Meister, und bis zur Reise in den Süden bleibt ja noch etwas Zeit.

August: Neueste, sehr erfreuliche Nachricht aus Salem: Der Ölkofer Jungstorch kann mittlerweile fliegen und wird mit seinen Artgenossen den Zug antreten!

2009: In Ölkofen hat das Storchenpaar gewechselt. Das heißt, anfangs wurde der Horst vom letztjährigen Brutweibchen zusammen mit einem Storchenmann besetzt, der 2008 in Meßkirch gebrütet hatte und dem dort von der menschlichen Spezies übel mitgespielt wurde. Dann aber Ende März wurde dieses Weibchen von einer Unberingten vertrieben und zum Umzug gezwungen. Und wer sagt's denn? Sie hat sich daraufhin wieder mit ihrem früheren Männchen zusammengefunden. Beide sind nun auf dem neuen Horst in Rulfingen!
Auf dem Horst in Ölkofen ist nun erstmal Ruhe eingekehrt. Allerdings mussten sich der ehemalige Meßkircher Brutstorch (ein Oberschwabe, geboren 2006 in Ehingen) und die Unberingte erstmal noch etwas kennenlernen. Mitte April war es dann jedoch soweit, man begann mit dem Brutgeschäft.


Juni: Bisher läuft bei den Ölkofer Störchen alles nach Plan. Insgesamt drei Junge sind um Mitte Mai geschlüpft. Bei der letzten Horstkontrolle am Abend des 26. Mai (nach dem heftigen Unwetter) waren alle noch wohlauf.

Juli: Im Alter von ca. vier/viereinhalb Wochen, am 12. Juni, wurde das Ölkofer Trio beringt. Dabei brachte der Größte 2,4 kg, der kleinste gerade mal 1,8 kg auf die Waage, sie waren für ihr Alter demnach leicht untergewichtig. Sie überstanden ihre übrige kritische Nestlingszeit bis zur Vollentwicklung des Gefieders trotzdem recht gut und werden bald den ersten Flug vom Nest wagen. Spaziergänge aufs Dach der Kapelle unternehmen sie bereits. Irgendwann im August werden sie dann das elterliche Nest auf immer verlassen und sich anderen Jungstörchen zum Zug anschließen, denn Afrika ruft.

2008: Seit Anfang März gab es immer wieder Storchenbesuch in Ölkofen, dauerhaft geblieben ist jedoch keiner. Am 22. März war es dann jedoch soweit: Der Horstinhaber, ein 2004 in Waldbeuren geborener Storch, erschien zusammen mit einem Weibchen. Diese Störchin war jedoch nicht seine Dame vom letzten Jahr (die ja keinen Ring trug), sondern stellte sich nach ihrem Personalausweis, einem Ring am rechten Bein, als eine vor zwei Jahren in Munderkingen geborene Störchin heraus. Wieviele Junge es wohl diesmal in Ölkofen geben wird? Denn seit Mitte April sind die Beiden mit der Brut beschäftigt.

Juni: Die Storcheneltern haben dieses Jahr eins (bzw. zwei) draufgelegt und drei Junge aufgezogen. Mitte Mai erblickten sie erstmals das Licht der Welt. Die Freude in Ölkofen war groß, dass auch alle drei ihre ersten Wochen gut überlebten und am 20. Juni mit Hilfe der Drehleiter der Mengener Feuerwehr beringt werden konnten. Auf die Waage brachten sie jeweils zwischen 2,3 und 3 kg. Hoffen wir, dass auch der kleinste die nächsten beiden Wochen noch gut übersteht, die Voraussetzungen dazu sind – zumindest was das Wetter anbelangt – derzeit nicht schlecht.

Juli: Alle drei Ölkofener Junge haben es bis zum Ausflug geschafft. Am 21. Juli verließ einer von ihnen das Nest und stakste auf dem angrenzenden Dach der Kapelle herum, und einen Tag später schließlich vertrauten er und seine Geschwister sich den Lüften an. Jetzt heißt es, fleißig üben und futtern was das Zeug hält, denn viel Zeit bleibt ihnen nicht mehr, die Reisevorbereitungen bei den Jungstörchen sind schon in vollem Gange.

2007: In Hohentengen-Ölkofen beim Ölkofer Ried hielt sich letztes Jahr Ende März zeitweise ein Weißstorch auf. Man reagierte sofort und bot ihm eine Nistunterlage auf einer Kapelle in der Ortsmitte an. Der Storch zeigte aber nur geringe Ambitionen, ein Nest zu bauen und verschwand alsbald wieder.

Dieses Jahr nun – es war um die Osterfeiertage - hat sich ein Paar mit ernsten Absichten auf dem Horst in Ölkofen niedergelassen. Über die Storchendame wissen wir nicht viel, denn sie trägt keinen Ring; ihr Gatte jedenfalls ist noch recht jung, er wurde vor drei Jahren nicht weit von hier, nämlich in Waldbeuren, geboren. Seit Ende April brütet das Paar.  Hoffentlich geht alles gut, denn auch das Beizkofener Paar nutzt das Ölkofer Ried als Nahrungsgebiet. Ob es noch zu Revierstreitigkeiten kommen wird?

Juni: Streitigkeiten gab es zwar, doch halten sie sich bisher in Grenzen. Das Ölkofener Junge – es wurde gerade um Pfingsten geboren – hat jedenfalls dadurch noch keinen Schaden genommen. Bei der letzten Kontrolle am 12. Juni war es ganz munter, und als Einzelkind hat es auch gute Chancen, erwachsen zu werden. Die Ölkofener Bevölkerung freut sich jedenfalls sehr über den Storchennachwuchs, man munkelt bereits über ein geplantes Storchenfest. Beim Betreten der Treppe zur Kapelle ist derzeit allerdings etwas Vorsicht geboten, denn nicht nur alles Gute kommt von oben...

Im Alter von viereinhalb Wochen, am 27. Juni, wurde der kleine Storch mit Hilfe der Saulgauer Feuerwehr beringt, für Ölkofen ein freudiges Ereignis, das mit einem kleinen Umtrunk gebührend gefeiert wurde. Mit eindreiviertel Kilo zählte der Jungstorch allerdings zu den Leichtgewichten der Störche seines Alters. Er wuchs auch weiterhin nur langsam heran und brauchte dementsprechend lange bis er fliegen konnte. Anfang August – an die 11 Wochen nach seinem Schlupf aus dem Ei – war es dann aber endlich soweit: Er wagte seinen ersten Ausflug vom Dach der Kapelle. Bis zum Abzug in den Süden bleibt ihm nun nicht mehr viel Zeit, denn die ersten Jungstörche machen sich bereits auf den Weg.

Ölkofen

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Fotos aus 2007, Fotograf: Ludwig Weiss, Hohentengen:

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