Die Störche Oberschwabens



Bad Wurzach



2024:  

Auf der Schule in Bad Wurzach residiert wieder unser altbekanntes Paar. Wie die meisten Störche Oberschwabens und im Allgäu begannen auch sie mit der Brut Ende März.

Bei einer Horstbeobachtung am 11. Mai wurden vier Jungstörche im Nest entdeckt, zweieinhalb Wochen später lebten noch drei. Dann kam der wüste Dauerregen zur Monatswende Mai/Juni, den nur wenige Jungvögel in Oberschwaben und Allgäu überlebten. Immerhin einer der Bad Wurzacher Störche der Schule gehört dazu.

Ziegelbach: Der Schweizer Storch aus Uznach und seine unberingte Gattin sind wieder die Horstinhaber in Ziegelbach. Auch sie begannen mit dem Brutgeschäft in der letzten Märzdekade, allerdings waren sie einige Tage früher dran als ihre Artgenossen auf der Schule.

Obwohl die Ziegelbacher Jungen deutlich früher schlüpften als die Jungvögel der Schule - wie dort waren es vier - und Ende Mai bis auf das schon im Mai verstorbene Nesthäkchen bereits knapp sechs Wochen alt waren, überlebten sie die zu dieser Zeit einsetzenden und tagelang andauernden Regengüsse leider nicht.

Hotel Rössle: Keine "personelle" Veränderung auch auf dem Kamin des Hotels Rössle. Passend zu den Osterfeiertagen wurde das erste Ei Ende März bzw. um die Monatswende März/April ins Nest gelegt. Der Osterhase hat's nicht gebracht...

In den ersten Maitagen schlüpften auf dem Kaminnest nach und nach drei kleine Störche, die am 28. Mai auch noch alle lebten. In den Tagen unmittelbar darauf setzte dann jedoch lang andauernder, teils heftiger Regen ein, und mit dem Elternglück war es vorbei.

Linde Kirche: Und es gibt bald ein neues Nest in der Kurstadt beim Wurzacher Ried. Auf einer Linde bei der Kirche bauen seit Anfang April zwei Unberingte, von denen wir leider deshalb mal wieder gar nichts wissen. Mal sehen, was daraus wird.

Einer der beiden unberingten Nestsneugründer, vermutlich das Männchen des Paars, wurde im Mai durch ein anderes Männchen abgelöst, diesmal ein Storch mit Ring am linken Bein, geboren vor drei Jahren in der Kolonie des Affenbergs. Es war dann doch wohl etwas zuviel Hin und Her, und so kam es auf der Linde in diesem Jahr zu keiner Brut mehr.

2023:  Alles beim Alten auf dem Schulnest. Seit Ende März sitzen hier wieder der Schussenrieder und die Böhringerin abwechselnd auf einem Gelege.

30. Juni: In den ersten Apriltagen erblickten auf der Schule drei kleine Weißstorch-Küken das Licht der Welt. Und alle drei hielten sich wacker. Am 15. Juni bekamen sie Besuch von der Feuerwehr und der Storchenbetreuerin, welche jedem von ihnen flugs einen schwarzen ELSA-Ring anlegte, ihr Gewicht prüfte und die Schnäbel reinigte sowie nachschaute, welchen Müll die Eltern diesmal wieder ins Nest eingetragen hatten (da wird man in diesem Horst nämlich fast immer fündig). Gefährliche Schnurknäuel waren allerdings diesmal nicht zu entfernen. Nun trainieren die drei fleißig ihre Flugmuskulatur, denn die Eltern bringen nur noch wenig Futter; so langsam ist nämlich die Selbstversorgung auf der Wiese angesagt, und von den Eltern werden sie sich dann auch bald verabschieden.

Ziegelbach: Bei den bisherigen Nestbeobachtungen glänzte das Männchen durch Abwesenheit, war also irgendwo auf der Wiese und konnte deshalb noch nicht identifiziert werden. Es ist aber davon auszugehen, dass wieder das Paar der Vorjahre den Horst innehat, denn mit der Brut wurde noch im März begonnen.

30. Juni: Ja, das Männchen ist der altbekannte Ziegelbacher Brutstorch, der Schweizer aus Uznach. Um die Monatswende April/Mai pellten sich in Ziegelbach zwei kleine Storchenküken aus den Eierschalen. Dank guter Versorgung wuchsen beide heran und werden wohl demnächst ihren ersten Start vom Nest wagen.

Hotel Rössle: 30. Juni: Auch das neue Nest auf dem Hotel Rössle wurde wieder besetzt. Die Horstinhaber sind dieselben wie letztes Jahr. Auch was die Anzahl ihrer Kinder anbelangt, halten sie es gleich wie im Vorjahr: es ist wieder ein kleines Trio. Mit der Brut war das Rössle-Paar sogar dieses Jahr etwas früher dran als die Schulstörche, der erste ihrer drei Jungvögel dürfte deshalb möglicherweise schon flügge sein.

2022:  Auf dem Schulnest in Bad Wurzach brütet wieder unser altbekanntes Paar, der Bad Schussenried und die Böhringerin. Bald werden sich die ersten kleinen Storchenküken aus den Eierschalen pellen.
25. Juni: Um den 10. Mai war es soweit: Es knackte in den ersten Eierschalen. Heraus schlüpften in den nächsten Tagen insgesamt drei kleine Storchenküken, die sämtliche Widrigkeiten und Unwetter einigermaßen gut überstanden. Bei der Beringung waren sie zwar etwas untergewichtig für ihr Alter, sie werden aber dennoch ihren Ausflug schaffen, denn das Gefieder ist nun ausreichend entwickelt.

Ziegelbach: Auch im Nest in Ziegelbach gab es keine personelle Veränderung (vorausgesetzt die unberingte Storchendame ist dieselbe wie in den Vorjahren, was zu vermuten ist, denn die Partner schienen sich im Frühjahr von Anfang an gut zu kennen). Es wurde fleißig gebrütet, und die ersten Störchlein dürften schon geschlüpft sein.
25. Juni: In Ziegelbach kamen ebenfalls drei kleine Störche zur Welt. Sie waren etwa zehn Tage früher dran als die auf der Schule und am 21. Juni für eine Beringung bereits zu alt. Demnächst werden sie sich erstmals in die Lüfte erheben, die Umgebung erkunden und bald dem elterlichen Nest den Rücken kehren.

Hotel Rössle: 25. Juni: Neues Nest in der Bad Wurzacher Innenstadt! Besiedelt wurde der Kamin des Hotel Rössle. Und das frisch gebackene Paar – einer stammt aus Ummendorf, dort 2019 aus dem Ei geschlüpft, der andere trägt keinen Ring – hatte sogar Elternglück. Drei Jungvögel haben die beiden gleich bei ihrer ersten Brut erfolgreich großgezogen. Na, wer sagt's denn?

2021:  Alles wie gehabt im Nest auf der Schule in Bad Wurzach. Der nun elfjährige Adebar aus Bad Schussenried und seine ein Jahr jüngere Storchendame aus Böhringen bei Radolfzell, welche auch den Winter in Süddeutschland und dabei oft in Böhringen verbringt, residieren wieder auf dem Dach. Bei der letzten Nestbeobachtung am 28. März saß man zwar schon Probe, mit der Brut begann man aber wohl erst ein paar Tage später, vermutlich kurz vor Ostern.
Juni: Leider gibt es dieses Jahr keinen Nachwuchs auf der Schule. Zwar wurde am 9. Mai eine Fütterung von Jungvögeln beobachtet, doch war bei einer weiteren Beobachtung knapp einen Monat später keine Bewegung mehr im Nest zu sehen. Die Jungen waren offensichtlich infolge der nasskalten Witterung in der zweiten Maihälfte umgekommen.

Bechtingers bzw. Ziegelbach: Der Schweizer aus Uznach (Kanton St. Gallen) und seine unberingte Gattin belegen wie letztes Jahr wieder den Masthorst in Ziegelbach. Wie auch schon im Vorjahr waren sie früher dran mit der Brut als ihre Artgenossen auf der Schule. Bei der Nestbeobachtung Ende März saßen sie dem Verhalten nach bereits eindeutig auf einem Gelege.
Juni: Ende April war es dann auch soweit. Es pellten sich mehrere kleine Storchenküken aus den Eiern. Es waren mindestens zwei. Die nasskalte Witterung in der zweiten Maihälfte überstand aber nur einer der Jungvögel. Dieser hat jedoch nun das Gröbste hinter sich und wird wohl bald den Sprung ins Ungewisse wagen.

2020: Auf der Schule in Bad Wurzach ist alles beim Alten. Das Paar brütet seit Anfang April. Wahrscheinlich ist es den beiden dieses Frühjahr dabei gehörig langweilig, sie vermissen sicherlich den Umtrieb auf dem Schulhof.
Juni: Zwei Jungstörche beringt am 12. Juni, Gewicht 2,7 und 2,5 kg.

Bechtingers bzw. Ziegelbach: Nach ihrem letztjährigen Desaster – alle Jungvögel kamen bei den Eisheiligen ums Leben – bauten die Bechtinger-Störche im Sommer ein Nest auf einem Mast in Ziegelbach, welches sie auch dieses Jahr im Frühjahr bezogen. Seit ungefähr 20. März wir hier gebrütet. Hoffen wir, dass es dieses Mal mit der Jungenaufzucht besser klappt.
Juni: Am 8. Mai wurden vier zwei- bis dreiwöchige Jungvögel im Nest gesehen. Nach den Eisheiligen waren es noch drei. Sie sind mittlerweile aus dem Gröbsten raus, ihrem baldingen Jungfernflug steht nichts mehr im Weg.

2019: Auf dem Schulnest in Bad Wurzach gab es keinen "personellen" Wechsel. Unsere beiden altbekannten Störche brüten seit Anfang April, vielleicht auch schon seit Ende März. Die Jungvögel sind dieses Jahr sehr schlecht zu sehen. Dem Verhalten der Altstörche nach schlüpften sie um den fünften bis zehnten Mai, am 24. Mai wurde ein Jungvogel entdeckt.
Der in Uznach gebürtige, nun knapp fünf Jahre alte Schweizer residiert wieder mit seiner unberingten Gattin auf dem Horst in
Bechtingers. Auch sie sind mit der Brut heuer ein paar Tage früher dran als im letzten Jahr. Der Schlupf im Nest Bechtingers begann Ende April, insgesamt wurde es ein Quartett, welches am 17. Mai noch vollzählig war. Den Dauerregen überstand jedoch leider kein einziger.

2018: Das Nest auf der Schule in Bad Wurzach wird wieder von der Störchin gebürtig in der Kolonie Böhringen, mittlerweile sieben Jahre alt, und ihrem nun achtjährigen oberschwäbischen Gatten aus Bad Schussenried besetzt. Man machte es wie der Osterhase und legte pünktlich um Ostern (na ja, vielleicht war es auch zwei Tage später...) das erste Ei ins Nest. In den ersten Maitagen wird es also Nachwuchs geben.

Drei ist irgendwie die "magische Zahl 2018". In vielen Weißstorchhorsten wurden dieses Jahr drei Junge groß, so auch in den beiden Wurzacher Nestern. Die drei Jungvögel auf der Schule waren bei der Beringung am 14. Juni mit 2,7 und 2,8 Kilo etwas leichter als die Jungstörche von Bechtingers, aber sonst gut entwickelt. Ihrem Flug in den Süden steht nichts mehr im Wege.

Bad Wurzach Bechtingers: Erfreulicherweise hat unser Storchenmann aus der Schweiz – wir erinnern uns: er verlor seine letztjährige Gattin Ende Juni durch den Straßenverkehr und musste seine beiden Jungen in den letzten Nestlingswochen alleine versorgen – eine neue Freundin gefunden. Seine neue Angetraute trägt keinen Ring. Woher sie stammt und wieviele Lenze sie schon erlebt hat, bleibt also ihr Geheimnis. Die beiden Frischvermählten begannen zu einem ähnlichen Zeitpunkt wie die Störche auf der Schule mit der Eiablage, vielleicht sogar einige Tage früher, es könnte durchaus genau an Ostern gewesen sein. Nach der üblichen Brutzeit von etwa 32 Tagen werden also auch hier die ersten kleinen Störche Anfang Mai schlüpfen.

Drei Jungvögel also auch im Horst Bechtingers, die beiden ältesten bei der Beringung dreieinhalb Kilogramm schwer (dies entspricht bei männlichen Jungstörchen in etwa dem Optimalgewicht bei guter Nahrungsversorgung). Wenn weiterhin alles gut geht, treten sie bald ihre große Reise an. Nach dem Motto: Nix wie weg, denn – auch wenn man noch nicht daran glauben kann: der nächste Winter kommt bestimmt!

2017: Schule: Anfang März sah es so aus, als ob die ehemalige Amtzeller Brutstörchin den Platz der Bad Wurzacher Störchin eingenommen hätte. Dann tauchte die Amtzeller Störchin jedoch auf einmal in Isny auf und baute dort zusammen mit einem Männchen ein neues Nest, und in Bad Wurzach war auf einmal alles wieder beim Alten. Anscheinend hatte die angestammte Störchin, die ihren Horst sicherlich nicht freiwillig aufgeben wollte (schließlich hatte sie im letzten Jahr hier Bruterfolg – ein Junges kam durch), ihr Zuhause samt ihrem Gatten zurückerobert. Durch das ganze Hin und Her hat sich allerdings in diesem Frühjahr der Brutbeginn etwas verzögert, so dass mit dem Schlupf der ersten Jungstörche nicht vor der zweiten Maiwoche zu rechnen ist.

Juli: Na ja, vielleicht war es ganz gut, dass sie dieses Jahr etwas später dran waren, unsere Wurzacher Störche. Denn so hat ihr Nachwuchs die Kältewelle Ende April/Anfang Mai gerade so verpasst und diese kritische Zeit noch in der Eierschale verbracht.
Gegen Mitte Mai schlüpften mindestens zwei kleine Störchlein im Schulnest und wuchsen – auch dank der ziemlich günstigen Witterung – problemlos heran.
Bei der Beringung am 22. Juni wogen sie 3 und 3,2 Kilogramm, was im Vergleich zur körperlichen Konstitution des Nachwuchses der Vorjahre, schon recht zufriedenstellend ist. Jetzt heißt es aber: üben, üben, üben, damit der Jungfernflug gelingt und man mit den anderen jungen Störchen im August in den Süden ziehen kann.

Bechtingers: Seit 2014, nachdem im Jahr zuvor hier zum erstenmal – und zwar erfolglos -  gebrütet wurde, war der Horst in Bechtingers verwaist. Adebare statteten ihm zwar immer mal wieder Besuche ab, es blieb jedoch bei mehr oder weniger kurzen Stippvisiten.
Dieses Jahr scheint es nun wieder zu klappen. Ein Storchenpaar hat sich niedergelassen und sich offensichtlich zu einer Brut entschieden. Einer der Störche ist ein Schweizer, nach Art der Ringnummer und Sitz des Ringes vermutlich drei Jahre alt, der zweite wurde noch nicht identifiziert. Hoffentlich ist ihnen mehr Glück beschieden als dem Brutpaar im Jahr 2013, als in Oberschwaben und vor allem im Allgäu infolge des schlechten Wetters kaum ein Jungstorch seine Nestlingszeit überlebte.

Juli: Der Schweizer, welcher sich im Jahr 2016 übrigens schon mal mit einer Schweizerin auf einem Sendemast in Isny niedergelassen hatte (und dort den Namen „Bruno“ erhielt), ist tatsächlich drei Jahre alt und stammt aus Uznach, seine Gattin stammt aus Ostrach und ist (bzw. war, s.u.) ebenfalls dreijährig.
Wie auf dem Schulhorst, so wurde es auch hier gegen Mitte Mai lebendig, und drei kleine Störchlein tummelten sich im Nest. Was die Witterung anbelangte, waren die Voraussetzungen eigentlich recht gut, trotzdem starb das Nesthäkchen – von den Geschwistern bei der Fütterung wohl abgedrängt, im Alter von zwei bis drei Wochen. Den beiden Anderen geht es gut, bei der Beringung am 22. Juni wogen sie allerdings ca. ein Pfund weniger als ihre gleichaltrigen Artgenossen auf der Schule. Die landwirtschaftlichen Flächen in der Umgebung des Horstes – es handelt sich überwiegend um intensivst genutztes Ackerland – sind eben nicht gerade die ergiebigsten, zur Nahrungssuche muss man schon ein Stück weiter weg fliegen!
Jüngst gibt es leider von der Bechtinger-Storchenfamile noch eine schlechte Nachricht: Ende Juni wurde das Storchenweibchen bei Rohrbach überfahren. Sie lag tot am Straßenrand. Unfalltod bei Störchen durch Kollision vor allem mit Lastwagen, kommt in den letzten Jahren immer häufiger vor, denn der Schwerlastverkehr nimmt auf unseren Straßen deutlich zu. Die kleinen Störche im Bechtinger-Nest sind Gott sei Dank allerdings schon in einem Alter, in dem sie von einem einzigen Elternteil bis zum Ausflug großgezogen werden können. Das Storchen-Männchen hat jetzt freilich viel zu tun. Hoffen wir, dass alles gut geht, und der Witwer nächstes Jahr eine neue Gattin findet.

2016: Das Nest auf der Schule wird wieder vom selben Storchenpaar besetzt wie im Jahr 2014. Der Storchenmann ist ein waschechter Oberschwabe aus Bad Schussenried und zählt mittlerweile sechs Lenze, seine Gattin ist ein Jahr jünger und stammt aus der Storchenkolonie in Radolfzell-Böhringen.
Gebrütet wird seit Anfang April. Bei der Horstkontrolle am 8. Mai wurden offensichtlich Junge gefüttert. Da der Nestrand aber in der Kälteperiode Ende April, wie viele andere Nester auch, ziemlich hoch gebaut wurde, waren die kleinen Küken noch nicht zu sehen.

Juli: Am 18. Mai wurden dann zwei Junge im Nest entdeckt. Sie hatten also die Eisheiligen überstanden. Eine Woche später hat das Wetter den kleinen Störchen jedoch nochmals übel mitgespielt, und diese zweite Kältewelle war dann für einen der Beiden zuviel. So konnte Mitte Juni – wie auch in vielen anderen Nestern Oberschwabens – nur noch ein einziger Jungstorch im Bad Wurzacher Nest beringt werden. Seine gefährlichste Nestlingszeit hat er aber jetzt hinter sich, und einem erfolgreichen Ausflug steht nun nichts mehr im Wege.

Bechtingers: Störche machten im Frühjahr 2016 hier eine kurze Stippvisite. Mitte April zogen sie jedoch wieder ab. Es wird hier in dieser Saison wohl keine Brut mehr geben.

2015: Auch die Bad Wurzacher Störche trieben sich vergangenen Winter wie viele Brutstörche Oberschwabens in Süddeutschland herum, anstatt, wie es sich für einen Storch gehört, nach Afrika oder wenigstens bis nach Spanien zu ziehen. Das Nest auf der Schule wird also wieder vom selben Storchenpaar besetzt wie im Jahr 2014. Bei der letzten Horstkontrolle am 2. April saß zwar einer der Störche lange im Nest, es regnete und war ziemlich kalt, gebrütet wurde aber noch nicht.

Anfang April saßen die Bad Wurzacher Störche schließlich abwechselnd auf einem Gelege, und Anfang Mai schlüpften insgesamt drei Junge auf der Schule. Das Nesthäkchen überstand die kalte Regenperiode Ende Mai allerdings nicht, es wurde am 28. Mai tot unterhalb des Nestes gefunden. Die beiden älteren Geschwister wurden im Alter von sechs Wochen am 17. Juni beringt und erwiesen als etwas untergewichtig. Dennoch haben sie ihre schwierigste Nestlingszeit überstanden. Jetzt heißt es nur noch den ersten Flug zu meistern und dann kann's in den Süden gehen.

Die Jungenaufzucht in Bad Wurzach gestaltet sich seit Jahren nicht zufriedenstellend, obwohl Nahrungsgebiete in unmittelbarer Nähe des Horstes liegen. Es stellt sich die Frage, ob die ständigen, fast täglich durchgeführten Kunstflüge über dem Ried und auch in Nähe des Horstes die Nahrungsflüge der Storcheneltern behindern und so zu dem oft schlechten Bruterfolg beitragen.

Bechtingers: Der Horst ist in diesem Jahr bislang nicht besetzt.

2014: Schule: Auf der Schule in Bad Wurzach hat sich dieses Jahr ein neues Paar eingefunden. Der Storchenmann stammt aus dem nahen Bad Schussenried und ist vier Jahre alt. Er hat schon eine Brut in Blitzenreute im Jahr 2013 hinter sich, seine Jungen überlebten wegen des vielen Regens und der Kälte während der letzten Saison jedoch nicht. Seine Gattin ist ein Jahr jünger und stammt vom Bodensee. Sie wurde in der Storchenkolonie in Böhringen bei Radolfzell im Jahr 2011 geboren. Seit Anfang April brütet das Paar. Mal sehen, was daraus wird. Es wäre ja schön, wenn es mal wieder Jungstörche in Bad Wurzach geben würde.

Ende Juni: Zunächst sah es so aus, als ob es auf der Schule wieder nichts mit Nachwuchs würde, denn die Eltern verhielten sich zur Schlupfzeit und noch zwei Wochen danach äußerst merkwürdig. So wurde am 8. Mai eine kleine Menge gefüttert, und auch am 20. Mai war das noch so, ein Elternteil saß die meiste Zeit im Nest und ein Köpfchen eines kleinen Storchs war nicht im Nest zu sehen. Auch schien es, als ob noch Eier gewendet würden. Möglicherweise hatte eine teilweise verzögerte Eiablage stattgefunden und das Erstgeschlüpfte war gestorben. Jedenfalls wurde dann am 6. Juni doch ein Junges im Nest entdeckt, das nach seiner Entwicklung zu urteilen zu diesem Zeitpunkt ca. zweieinhalb Wochen alt war. Der Kleine wurde am 20. Juni beringt und schien auch da noch etwas unterentwickelt. Hoffentlich schafft er es.

Bechtingers: Der Horst bei Bechtingers bleibt dieses Jahr wohl unbesetzt. Zwar lässt sich immer mal wieder der eine oder andere Storch hier blicken, auch ein Paar war kurzzeitig da, zum Bleiben konnte sich bisher jedoch keiner entscheiden.

Ende Juni: Nichts Neues vom Horst bei Bechtingers.

2013: Schule: Was nur in unsere Beizkofener Französin gefahren ist! Erst verleitet sie ihren Gatten dazu, den Winter in Süddeutschland zu verbringen – er wurde erstmals an den einschlägigen Futterstellen gesehen – dann verlässt sie ihn und ihren Horst trotz guter Nahrungsgebiete in Beizkofen und zischt ab nach Bad Wurzach, um sich dort mit dem uns schon bekannten Schweizer zu vermählen. Wahrscheinlich hat sie mal Luftveränderung gebraucht und sich gleich einen Kurort ausgesucht. Warum nicht mal ein Moorbad?
Man darf gespannt sein, ob sie hier genauso viele Junge aufzieht wie wir es von ihr Beizkofen gewohnt waren.

Neues Nest in Bechtingers! Erstmals besetzt wurde im Frühjahr ein neu aufgestellter Horst in der "Haidgauer Heide" südöstlich von Bad Wurzach. Das Männchen ist ein noch junger nordbadischer Storch, der von seinen Eltern in einem mit mehreren Brutpaaren besetzten Gehege aufgezogen wurde. Von seiner Gattin wissen wir dagegen nichts, denn sie trägt keinen Personalausweis. Die beiden waren ziemlich spät dran und begannen mit der Brut erst Ende April (sie bildeten damit aber nicht das Schlusslicht, es gab durchaus noch spätere Nachzügler). Ende Mai pellten sich dann drei Junge aus den Eierschalen, die, noch recht winzig, die kalten und nassen Tage unter den wärmenden Körpern ihrer Eltern bisher gut überstanden.

Juni: Ob es am Männchen liegt? Oder am Nahrungsgebiet? Nur ein einziges Junges schlüpfte im Nest auf der Schule und es wurde auch gerade mal zehn Tage alt. Schon in den ersten Regentagen um den 22. Mai starb der kleine Storch. Der Frust bei der Brutstörchin, die ein volles Nest gewohnt war, muss wohl ziemlich groß gewesen sein. Kurzerhand flog sie am 8. oder 9. Juni in ihre alte Heimat nach Beizkofen, wo sie das noch mit zwei Jungstörchen besetzte Nest angriff und ihre Nachfolgerin vertrieb. Die beiden kleinen Störche, die kurz vor der Beringung standen, kamen bei dem Kampf ums Leben, was dieses Jahr mit seinen wenigen überlebenden Jungstörchen besonders schade ist. Tja, manchmal sind sie einem schon fast zu menschlich, die Adebare.
Und wie die Nestbesetzung auf der Schule nächstes Jahr weitergeht?

August: Am 28. Juni war im Nest Bechtingers noch alles in Ordnung, am 29. Juni gab es Starkregen in Bad Wurzach, alle drei Jungstörche starben. Sie waren zu diesem Zeitpunkt zwischen vier und fünf Wochen alt, eine kritische Zeit für die Nestlinge, da sie aufgrund ihrer Größe nicht mehr von den Eltern geschützt werden, das Gefieder Kälte und Nässe jedoch noch nicht ausreichend abhält. Ob die Störche nächstes Jahr wiederkommen werden und es nochmals versuchen?

2012: Das Schweizer Storchenmännchen aus Saxerriet ist am 1. März zum Horst in Bad Wurzach zurückgekehrt. Die letztjährige Schweizer Partnerin lässt aber immer noch auf sich warten, und langsam wird es zweifelhaft, ob sie überhaupt noch auftauchen wird. Es sind aber immer noch Störche unterwegs, die bisher keinen Platz gefunden haben, und bei etablierten und z.T. auch schon brütenden Paaren stören. Es bestehen daher immer noch Chancen, dass der Bad Wurzacher Storch eine Gattin findet.

23. April: Und er hat sie tatsächlich gefunden! Am Ostersonntag stand auf einmal eine Störchin auf dem Bad Wurzacher Nest und leistete dem Schweizer Gesellschaft. Da die Dame keinen Ring trägt, weiß man nicht, woher sie kommt. Auch verschweigt sie uns ihr Alter. Jedenfalls ging man gleich zur Sache, und es ging dann sehr schnell. Denn nach gut einer Woche saßen die beiden schon auf einem Gelege und seitdem wechseln sie sich beim Brüten ab.

Mitte Juni: Am 8. April kam tatsächlich eine Störchin und leistete dem Schweizer Gesellschaft. Über die Herkunft der Dame weiß man allerdings nichts genaues, denn sie trägt keinen Ring. Möglicherweise stammt sie aus dem Elsass oder aus Bayern, denn dort wird nur ein Teil der Störche beringt.
Es ging dann alles ziemlich schnell, denn schon gegen Mitte April saßen die beiden Frischvermählten auf einem Gelege und brüteten von da an gewissenhaft. Und um den 19. Mai war es dann soweit: Die ersten kleinen Storchenküken tummelten sich im Nest. Drei Junge wurden es insgesamt und bisher sind alle munter und fidel.

August: Knapp drei Wochen war das kleinste Junge alt, da regnete es ziemlich stark, und es überlebte dieses Wetter nicht. Als kurze Zeit später wiederum starker Regengüsse einsetzten und den ganzen Tag anhielten, starben auch die beiden älteren und das Nest war plötzlich leer. Die Jungstörche hatten zu dieser Zeit gerade ein kritisches Alter erreicht, in dem sie von den Altstörchen nicht mehr geschützt werden können, ihr Federkleid aber den Körper noch nicht ausreichend abdeckt. Unterernährung und daraus resultierende mangelnde Widerstandsfähigkeit kamen möglicherweise hinzu.
Hoffen wir, dass die Altstörche trotzdem nächstes Jahr wiederkommen und im Horst auf der Schule brüten werden. Sie haben dann natürlich mehr Erfahrung und hoffentlich dann auch etwas mehr Glück.



Foto: Gertrud Hermann 2011.

2011: Letzes Jahr wurde der Horst auf der Schule in Bad Wurzach erstmalig besiedelt, zu einer Brut kam es jedoch nicht mehr. Dieses Jahr scheint es nun zu klappen. Besonders Schweizer Störche scheinen eine Schwäche für das im Altmoränengebiet liegende Bad Wurzach haben. Wiedergekommen ist der dreijährige Schweizer Storch aus Saxerriet mit der Nummer SE 304, er hatte sich schon während der letzten Saison für den Horst interessiert. Er bekam Gesellschaft von einer gleichaltrigen Schweizerin aus Murimoos, die im Jahr 2010 in Wilhelmsdorf brütete und bei der Schafskälte Mitte Juni ihre letzten beiden Jungen verlor.
Seit ungefähr 10. April sitzen die beiden abwechselnd auf einem Gelege. Hoffen wir, dass Petrus dieses Jahr ein Einsehen hat und uns und den Störchen einen besseren Mai und Juni als im letzten Jahr beschert.

Juni: Mitte Mai schlüpften auf der Bad Wurzacher Grundschule drei kleine Störche. Das Nesthäkchen überlebte aber nur etwa eine Woche, es wurde am 25. Mai tot auf dem Schulhof aufgefunden. Den beiden Älteren geht es aber gut, und so wird am Nachmittag des 20. Juni erstmals in Bad Wurzach eine Storchenberingung stattfinden.
Ein Glück für die kleinen Störche, dass wir am 20. Juni zum Horst hochgefahren sind. Im Nest lag ein großes Plastik-Schnurknäuel (Foto: Gertrud Hermann 2011). Einer der beiden Jungstörche war gerade im Begriff, sich in einer der Schnurschlingen zu verstricken. Beide Nestlinge erwiesen sich als etwas untergewichtig und auch, was das Gefieder anbelangt, für ihr Alter unterentwickelt. Hoffen wir, dass sie die nächsten Tage bis zur vollständigen Entwicklung des Deckgefieders gut überstehen.
Noch eine interessante Anmerkung zur Geschichte des Weißstorchs in Bad Wurzach (mitgeteilt von Herrn Ulrich Grösser, Bad Wurzach): Pater Agnellus Schneider schreibt in seiner Ornithologia Wurzachiensis, dass die letzte Brut des Weißstorchs in Bad Wurzach vor ca. 85 Jahren, Mitte der 1920er Jahre stattgefunden hat.

Anfang August: Der Wurzacher Storchennachwuchs hat seine Nestlingszeit gut überstanden. Am 25. Juli hoben sich die beiden erstmals in die Lüfte, noch etwas unsicher zuerst. Nach und nach lernten sie jedoch, ihr neues Element zu beherrschen. Jetzt machen sie zusammen mit ihren Eltern die Wiesen um Bad Wurzach unsicher für Frösche, Würmer und anderes Getier, und bald wird es in den Süden gehen.

2010: Vor zwei Jahren wurde in Bad Wurzach auf einer Schule in Nähe des Naturschutzzentrums eine Storchennest installiert. Seitdem ließ sich ab und zu kurzzeitig ein Storch darauf nieder, geblieben ist aber keiner. Jetzt endlich scheint es aber zu klappen. Am 24. März kam ein Storch in Bad Wurzach an, begutachtete die Gegend und beschloss, erstmal zu bleiben. Dann gegen Anfang April gesellte sich ein Partner zu ihm. Das Paar, ein zweijähriger gebürtiger Rottenackerer und ein junger Schweizer (wer hier Männchen und Weibchen ist, ist noch nicht ganz klar), turtelte ein Weilchen, dann kam ihnen jedoch ein weiterer Schweizer dazwischen.
Der Rottenackerer ist vermutlich wieder abgezogen (möglicherweise von dem zweiten Schweizer verdrängt). Denn bei der letzten Horstkontrolle am 20. April stand der neu hinzugekommene Schweizer auf dem Kamin, während der ursprüngliche schweizerische Horstbesetzer sich im Nest aufhielt. Der Neue wurde nicht aufs Nest gelassen, vom Rottenackerer war weit und breit nichts zu sehen. Wie das wohl weitergeht?

Juni: In Bad Wurzach wurde es dieses Jahr tatsächlich nichts mit einer Brut. Ein Schweizer Storch hält sich immer noch hier auf, doch scheint er alleine zu sein. Vielleicht kommt er ja nächstes Jahr wieder und bringt einen Partner mit.



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