Die Störche Oberschwabens



Einhart

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2024: Potzblitz, wer hätte das gedacht. Der Einharter Horstinhaber hat eine Neue!
Anfang Februar kam das Einharter Storchenmännchen, der Storch aus Tüfingen, der mittlerweile auch schon 17 Lenze zählt, aus dem (vermutlich spanischen) Winterquartier zurück. Besuch bekam er von einer Störchin, die bislang im Nachbarort Levertsweiler residierte, aus Bad Buchau stammt und zusammen mit ihrem dortigen Gatten in Süddeutschland  den Winter verbringt. Immer wieder wurde sie im Winter in Einhart gesehen und offensichtlich gefiel es ihr hier auf einmal besser als in ihrem vorigen Brutort, auch sicher deshalb, weil sie dort im letzten Jahr ihre Jungen verloren hatte. Mitte Februar waren sie dann aber plötzlich zu dritt in Einhart, vermutlich war die Horstinhaberin zurückgekehrt. Kampf und Streit waren da natürlich vorprogrammiert, und offensichtlich zog die nicht ganz so ausgeruhte ehemalige Einharter Horstinhaberin, eine Zugstörchin, den Kürzeren, musste sich geschlagen geben und der Buchauerin Feld und Horst überlassen. Wohin sie abgezogen ist, weiß man nicht, bislang ist sie noch nirgends aufgetaucht.
Logischerweise gehörten daher die Einharter Störche dieses Frühjahr nicht zu den Vögeln, die als erste mit der Brut in Oberschwaben begannen. Man musste sich ja erst noch ein bißchen kennenlernen. Ende März war es aber auch hier soweit. Erste Eier lagen im Nest, das Geturtel hat sich inzwischen etwas gelegt und es wird ernsthaft gebrütet.

Ende April begann es in den ersten Eierschalen zu knacken, und nach und nach pellten sich vier kleine Störche aus den Eiern. Der kleinste überlebte nur wenige Wochen, er war schon Ende Mai nicht mehr im Nest zu sehen. Von den verbliebenen drei schaffte es über die Regengüsse Ende Mai/Anfang Juni hinaus dann schließlich nur einer. Aber immerhin er wird erfolgreich ausfliegen. Am 10. Juni, im Alter von sechs Wochen, erhielt er mit Hilfe des Bauhofs Ostrach seinen Personalausweis, den schwarzen ELSA-Ring mit der individuellen Nummer und brachte zu diesem Zeitpunkt genau drei Kilogramm auf die Waage. Wünschen wir ihm viel Glück bei seinem ersten Ausflug vom Nest und Anfang August eine gute Reise in den Süden.

2023: Wie immer sind die Einharter Störche wieder besonders früh dran. Vermutlich schon vor dem 20. März lagen die ersten Eier im Nest, und so werden wir zehn bis zwölf Tage nach Ostern die ersten kleinen flauschigen Köpfchen sehen.

30. Juni: Als einige der ersten in Oberschwaben schlüpften Mitte April die Einharter Storchenküken. Zunächst waren es vier an der Zahl. Noch am 6. Mai wurden alle vier im Nest gesehen. Die kalte und nasse Periode der (dieses Jahr zudem sehr langen) Eisheiligen überstand das Nesthäkchen aber nicht, und so wurden bei der Beringung am 25. Mai nur noch drei kleine Störche im Nest entdeckt. Von diesen schien der Kleinste mit einem Gewicht von nur 2,2 Kilogramm allerdings ebenfalls etwas mickrig. Das muss aber nicht von Nachteil sein, denn oft sind die Hascherl diejenigen, die sich als besonders zäh erweisen und später die besten Brutstörche abgeben, während "dicke" Jungvögel nach ihrem Ausflug manchmal zu tief über die Straße fliegen und auch ansonsten oft recht schwerfällig und damit gefährdeter sind. Jedenfalls haben alle drei Jungvögel nun ihre kritische Nestlingszeit überstanden und vervollkommnen derzeit ihre Flugkünste, denn es dauert nicht mehr lang, dann geht's auf die erste große Reise.

2022: Mal wieder als eines der ersten in Oberschwaben begann das altbekannte Einharter Storchenpaar mit seiner Brut. Und – was für ein netter Anblick – am 26. April konnten von einem benachbarten Balkon aus bereits vier kleine putzmuntere Flaumknäuel im Nest ausgemacht werden. Das vierte war noch sehr klein, wohl ganz frisch aus dem Ei geschlüpft, und wer weiß vielleicht liegt noch ein Ei im Nest und es folgt noch ein fünftes Geschwisterchen? Jetzt heißt es für die Eltern, ihren Nachwuchs sorgfältig zu wärmen, denn die derzeit herrschenden Temperaturen lassen noch etwas zu wünschen übrig, und die kleinen Mägen mit ausreichend Futter zu versorgen.
25. Juni: Vier kleine Störche zu ernähren, ist für die Eltern kein Pappenstiel. Sie meisterten ihre Aufgabe jedoch mit Bravour. Als am 2. Juni der Bauhof kam und zahlreiche Zuschauer die Beringung der Jungvögel verfolgen wollten, erlebte man allerdings eine Überraschung. Einer der Jungvögel war sehr fidel, um nicht zu sagen aufmüpfig, und wollte sich partout nicht absetzen bzw. stand – bevor man ein Tuch über ihn werfen konnte – immer wieder auf und zog sich gefährlich rückwärts an den Nestrand zurück, sodass die Aktion nach mehrmaligen Versuchen schließlich abgebrochen wurde. Die Gefahr eines Absturzes war einfach zu groß, da verzichten wir doch lieber auf die Kennzeichnung, was auch alle Zuschauer sofort nachvollziehen konnten. Es war dann trotzdem noch ein netter Nachmittag mit Storchenliedern und -geschichten. Die Störchlein verfolgten die Veranstaltung von oben, dieses Mal waren sie die Chefs geblieben.

2021: Der Horst wird wieder vom altbekannten Paar belegt. Da man ja schon ein gut eingespieltes Team ist, war man auch mit dem Gelege ziemlich früh dran. Lange vor Ostern lagen die ersten Eier im Nest, und so wird es nicht mehr lange dauern, dann wird es im Einharter Nest lebendig.
Juni: Schon Mitte April begann der Schlupf der Storchenküken im Ebersbacher Horst. Es wurden tatsächlich vier. Da sie aber beim Einsetzen der nasskalten Wochen im Mai bereits eine bestimmte Größe erreicht hatten und deshalb nicht mehr ausreichend von den Eltern geschützt werden konnten, starben von den vier Jungvögeln drei. Und so wurde bei der Beringung am 26. Mai nur noch ein Junges im Horst angetroffen, ein weiterer, ca. zwei Tage zuvor gestorbener Jungvogel lag noch tot im Nest. Dem Überlebenden geht es jedoch gut. Bald wird er die elterliche Heimstatt für immer verlassen und zusammen mit den anderen Jungstörchen den Zug in den Süden antreten.

2020: In Einhart ist alles beim Alten. Es brütet wieder der Tüfinger zusammen mit seiner Pfälzerin. Bald werden sich die ersten kleinen Storchenküken aus dem Ei pellen.

Ergänzung 20. April: Na, da habe ich mich doch mal wieder ins Bockshorn jagen lassen: Am 18. März schaute ich von Weitem aufs Nest und war mir ziemlich sicher, dass kein Storch darin lag. Es versteckte sich aber doch einer in der Nestkuhle. Denn am 20. April entdeckte ich vom Balkon eines Hauses am darüberliegenden Hang aus sage und schreibe fünf kleine putzmuntere Junge im Nest. Am 18. März wurde also definitiv schon gebrütet, das erste kleine Küken musste Mitte April geschlüpft sein.

An den Eisheiligen waren die fünf kleinen Einharter Störche bereits in einem kritischen Alter, in dem sie von den Eltern nicht mehr bedeckt, also vor Nässe und Kälte geschützt werden konnten. So konnten am 28. Mai mit Hilfe des Ostracher Bauhofs leider nur noch zwei Jungvögel beringt werden. Diese erwiesen sich aber als gesund und munter und wohlgenährt.

2019: In Einhart ist alles wie gehabt. Am 16. und am 24. Februar erschienen die Horstinhaber und einen Monat später saßen sie abwechselnd bereits auf einem Gelege. Mal sehen, was das Frühjahr bringen wird.

Juni: Dieses Jahr gab es leider kein Ständchen der Schulkinder unter dem Storchenhorst. Nein, nein, nicht erschrecken, es gibt Nachwuchs im Einharter Nest, von vier geschlüpften Jungvögeln haben zwei überlebt, wobei der Allerkleinste bereits vor der Schlechtwetterperiode aufgab. Die Beringung wurde allerdings dieses Frühjahr durch eine Baustelle verhindert, das Fahrzeug des Ostracher Bauhofs konnte das Nest nicht anfahren. Anwohner, welche von ihrem Balkon aus ins Nest schauen können, haben übrigens berichtet, dass sich ein Eichhörnchen mit der Storchenfamilie angefreundet hat, es klettert über das Luftkabel und besucht gelegentlich das Nest (oder interessiert es sich vielleicht eher für den Nachwuchs der Kleinvögel, die als Untermieter im Storchennest wohnen....?).

2018: In Einhart nistet wieder unser altbekanntes Storchenpaar. Sie erschienen ungefähr um den 10. Februar, waren in der Kälteperiode aber zeitweise anderweitig unterwegs. Gebrütet wird seit Ende März, mit dem Schlupf der ersten kleinen Störche ist Ende April zu rechnen.

In Ostrach-Einhart wurden dieses Jahr drei kleine Störche geboren. Das Nesthäkchen hatte es in seinen ersten Lebenswochen schwer, sich gegen seine beiden älteren Geschwister durchzusetzen und erwies sich bei der Beringung als deutlich zurückgeblieben. Dank des stabilen Wetters ohne länger andauernde Kälteeinbrüche und Regenperioden schaffte es der kleine trotzdem. Vielleicht hat ihm auch das hübsche, von Herrn Wohlfahrt selbst verfasste Adebar-Lied Mut gemacht, welches bei der Beringung wieder von den Kindern vorgetragen wurde.

Was sich die Einharter Störche für ihre Reise in den Süden dieses Jahr wohl einfallen lassen werden? Die vier Einharter Jungstörche vom letzten Jahr verhielten sich nach ihrem Ausflug nämlich sehr auffällig, lungerten meist auf Einharts Straßen und an der Bushaltestelle des Bürgerbusses herum, sodass der Verdacht aufkam, die Einharter Störche seien ganz modern und ihren Artgenossen weit voraus: Der innovative Storch fliegt nicht mehr nach Spanien, er nimmt den Bus nach Barcelona!

2017: In Einhart nisten wie in den Jahren zuvor der mittlerweile zehn Jahre alte Tüfinger und seine zwei Jahre ältere Pfälzerin. Um den 20. März begannen sie mit dem Brutgeschäft, die Jungschar dürfte mittlerweile vollzählig geschlüpft sein. Hoffentlich finden die Eltern trotz der derzeitigen Schneelage genügend Futter für sie, damit sie die nasskalten Tage gut überstehen.

Juli: Im Einharter Nest war schließlich richtig was los: Fünf kleine Störchlein tummelten sich in der Nestkuhle, vom schlechten Wetter Ende April und Anfang Mai ließ sich die kinderreiche Storchenfamilie nur wenig beeindrucken. Das Nesthäkchen schaffte es zwar nicht, doch die anderen vier kamen alle durch. Am 3. Mai – die Familie war damals noch vollzählig – wurde beobachtet, wie sich der älteste und größte der Fünf beim Fressen schon an ziemliche Brocken wagte. Er versuchte einen erwachsenen Frosch hinunter zu würgen, was ihm sichtlich erhebliche Schwierigkeiten bereitete. Die Beine des Frosches ragten rechts und links aus seinem Schnabel heraus, und immer wenn er es geschafft hatte, die Froschschenkel einige Zentimeter weiter in den Schlund zu verfrachten, zog eines oder zwei seiner Geschwister an den Füßen des Frosches und die Beine waren wieder draußen! Schließlich hatte er es fast geschafft, es schauten nur noch die Füße heraus, da sah der Altstorch die Fütterung als beendet an und setzte sich auf seine Jungenschar. Na, dachte ich, hoffentlich erstickt mir jetzt der Gierschlund nicht! Er ist dann aber offensichtlich mit der Situation doch noch ganz gut fertig geworden.
Am 30. Mai wurde in Einhart die Beringung von vier Jungstörchen gefeiert. Es gab diesmal nicht nur Kaffee und selbst gebackenen Kuchen, sondern auch ein wunderhübsches, von Herrn Wohlfahrt selbst gedichtetes und von ihm, seiner Frau und seinen Schülern musikalisch untermaltes Ständchen für Familie Adebar. Solcherart gehuldigt konnte ja gewiss nichts mehr schiefgehen, und so werden sich aus Einhart im August vier junge Störche auf die Reise machen.

2016: In Einhart verläuft alles in gewohnten Bahnen. Der Tüfinger und die Pfälzerin, beide wieder seit Februar im Lande, gestalten wieder zusammen das Familienleben im Einharter Horst. Mit der Brut begannen sie um den 22. März und seit der letzten Aprildekade  – sie schlüpften gerade in der grausligsten Wetterperiode – tummeln sich drei kleine Störchlein im Nest.

Juli: Auch in Einhart haben die Eisheiligen die Storchenfamilie stark dezimiert. Von den dreien überlebte nur einer der Jungvögel den Regen und die Kälte.

Bei der Beringung sind die Einharter Jungstörche zuweilen recht aufmüpfig (normalerweise stellen sich die Jungen bei drohender Gefahr tot), so auch wieder dieses Jahr. Der Jungvogel versuchte, sich an den gegenüberliegenden Nestrand zurückzuziehen, so dass kaum noch an ihn heranzukommen war und beruhigte sich erst, als man ihm ein Tuch über den Kopf warf. Sehr ungewöhnlich war diesmal das Verhalten eines Einharter Altstorchs, der die Vorgänge am Nest zunächst argwöhnisch beobachtete und gegen Ende der Prozedur plötzlich im Tiefflug den Hebebühnenfahrer und mich im Korb angriff. Er flog zischend 10 cm über unsere Köpfe hinweg, wir bekamen einen gehörigen Schrecken. Eigentlich könnte er uns ja dankbar sein, dass wir seinem Nachwuchs den Schnabel putzen und so einer Verformung des wachsenden Schnabels mit möglicherweise tödlichen Konsequenzen vorbeugen. Aber er sieht das wohl anders, wir sind in seinen Augen einfach ein störendes Element, das nichts in seiner Privatsphäre verloren hat. Na ja, hat er ja eigentlich auch recht.

2015: Die Einharter Störche – es ist das angestammte Brutpaar – erschienen wieder im Februar an ihrem Horst, der dieses Mal aufgrund des vielen aufgewachsenen Grases recht grün aussah. Am 25. Februar, als sie gerade auf Regenwurmsuche außer Haus waren, wurde das Nest mit Hilfe des Bauhofes noch gründlich geputzt, was bei der zu dieser Zeit noch herrschenden Kälte nicht gerade einfach war, denn das gesamte Nest war bis zum obersten Millimeter steinhart gefroren. Seit Ende März wird in der frisch hergerichteten Heimstatt gebrütet.

Um den 22. April schlüpften die ersten kleinen Störche im Einharter Horst. Nach ein paar Tagen waren es schließlich vier. Das Nesthäkchen schaffte aber den Anschluss nicht und starb kurz vor Pfingsten. Im Alter von sechs Wochen wurden die  drei Einharter Jungstörche beringt. Sie waren nahezu gleich schwer und wogen jeder etwas mehr als drei Kilogramm, was einigermaßen zufriedenstellend ist. Zum Ereignis der Beringung gab es traditionellerweise wieder Kaffee, selbst gemachten Most und Kuchen, das Wetter spielte mit und man freute sich, dass es dem Nachwuchs der Störche gut ging, denn schließlich will ja auch für den menschlichen Nachwuchs gesorgt sein, bei dessen Erscheinen der Storch ja angeblich eine nicht ganz unwichtige Rolle spielt.

2014: Schon Mitte Februar kamen dieses Jahr die Einharter Störche an ihrem Horst an. Es sind wieder Sissi und Franz und Kaiserwetter hatten sie diesmal tatsächlich im Gepäck dabei. Mit dem Brutgeschäft ließen sie sich jedoch noch etwas Zeit. Ähnlich wie letztes Jahr begannen sie damit in der letzten Märzdekade. Seit ungefähr Mitte April machen dem Kaiserpaar jedoch massiv Fremdstörche zu schaffen, die sie ständig belagern und angreifen, so dass sie sich zur Nahrungsaufnahme kaum noch vom Nest getrauen. Man muss sich deshalb nicht unbedingt Sorgen machen, denn erwachsene Störche können durchaus einmal auf eine Mahlzeit verzichten (siehe das Saulgauer Storchenmännchen auf dem Nest des Gasthauses Bach im Jahr 2013). Trotzdem hoffen wir, dass sich die Rabauken bald verziehen, damit das Gelege keinen Schaden nimmt.

Ende Juni: Am Ostersonntag war es soweit, die ersten Jungen wurden vom Balkon des oberhalb liegenden Wohnhauses aus im Nest gesichtet. Es wurden schließlich drei, wahrscheinlich sogar vier Storchenküken. Anfang Mai muss dann jedoch irgendetwas geschehen sein, denn auf einmal war nur noch ein Junges im Nest. Die Anwohner vermuten, dass ein das Nest ständig eng umkreisender Milan daran beteiligt war, nachgewiesen ist dies jedoch nicht, denn der Vorgang konnte nicht beobachtet werden. Auffällig war jedenfalls, dass der verbliebene Jungstorch sehr lange von den Eltern bewacht wurde; noch Anfang Juni war stets ein Altstorch auf dem Nest.
Der nunmehr als Einzelkind aufwachsende Storch hatte jetzt den Vorteil, das Futter nicht mehr mit Geschwistern teilen zu müssen und wog bei der Beringung in einem Alter von etwa 45 Tagen fast dreieinhalb Kilogramm. Am 19. Juni wagte er sich erstmals vom Nest. Jetzt ist er zusammen mit seinen Eltern auf den Wiesen zu sehen, wo er selbständig auf Nahrungssuche geht.

2013: Anfang März erschien unser Kaiserpaar Sissi und Franz, brachte aber kein Kaiserwetter mit. Ihnen war's im Gegensatz zu uns ziemlich wurscht, denn das Gefieder wärmt ja gut und zu Fressen gab es auch immer wieder mal was in Pfützen und Gräben oder am Ufer der Ostrach. Es ging auch dann bald zur Sache, so dass man bei noch kühlen Temperaturen Ende März bereits wieder auf den Eiern saß.

Juni: Leider gehören unsere Einharter Störche zu denjenigen, aus deren Gelegen nichts schlüpfte. Anders jedoch als andere früh brütende Paare, deren Gelege offensichtlich einen Kälteschaden erlitten hatte und die trotzdem hartnäckig lange auf dem beschädigten Gelege saßen, bemerkten sie das Desaster jedoch früher. Etwa sechs Wochen nach Brutbeginn beendenten sie das Brutgeschäft und begannen sich wieder zu paaren. Zu einem Nachgelege kam es jedoch nicht mehr.

2012: Bereits am 25. Februar erhielt Ostrach-Einhart in diesem Frühjahr erstmals Storchenbesuch. Ein Storch, der mangels eines Rings nicht identifiziert werden konnte, schaute sich den Horst an. Ca. eine Woche später erschienen aber dann wieder unsere altbekannten Einharter Störche Sissi und Franz, nahmen ganz selbstverständlich ihren Horst ein und futterten erstmal ausgiebig auf den Einharter Wiesen.
Man kennt sich ja schon gut, und so wurde nicht lange gefackelt. Bereits zu Beginn der letzten Märzdekade lag das erste Ei im Nest und kurze Zeit später begannen sie mit dem Brutgeschäft.

Anfang Juni: Innerhalb weniger Tage schlüpften Ende April drei kleine Storchenküken, die alle drei Ende Mai beringt werden konnten. Unterhalb des Horstes wurden zu diesem Anlass mal wieder ein paar Tische aufgestellt, und die kleinen Störche blickten auf eine lustige Gesellschaft Einharter Bürger, die sich wie Eltern vor der Taufe bei Kaffee und Kuchen die Köpfe über die künftigen Namen der kleinen Störche zerbrachen. Irgendwie konnte man sich aber nicht einigen, und so wurde die Namensgebung auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Die Jungstörche waren es zufrieden, den beiden Altstörchen Sissi und Franz war es, glaube ich, einerlei. Nur noch ein paar Tage, dann hat ihr Nachwuchs jedenfalls die größten Gefahren der Nestlingszeit überstanden.

August: Die Nestlingszeit haben sie tatsächlich gut hinter sich gebracht, die drei. Doch auch die erste Zeit des Fliegens – am 7. Juli starteten sie alle gemeinsam zu ihrem Jungfernflug – birgt noch allerlei Gefahren. Strommasten, Leitungen und andere Hindernisse können jederzeit zum Verhängnis werden, vor allem wenn böige Winde herrschen, denn die Flugkünste sind noch nicht perfekt. Und so erwischte es am windigen Montag, den 23. Juli, auch einen der Einharter Jungstörche, als er gerade in der Gegend von Oberessendorf  unterwegs war (oder dorthin vom Wind verdriftet worden war). Er wurde geschwächt aufgegriffen und hatte sich, vermutlich durch Kollision mit einem Hindernis, das Schultergelenk ausgekugelt. Herr Daiber aus Bad Waldsee holte den Storch ab und brachte ihn zu einer Tierärztin nach Haisterkirch, die das Gelenk wieder richten konnte. Die nächsten Tage wird er nun zur Erholung in einer Volière in Wilhelmsdorf verbringen, umsorgt von der Leiterin des dortigen Naturschutzzentrums. Er hat also nochmal Glück gehabt und wird, so hoffen wir, wie seine Geschwister alsbald den Zug in den Süden antreten können.

2011: Sissi und Franz, die Pfälzerin und der Tüfinger sind seit Anfang März wieder in Ostrach-Einhart. Sie bezogen eine ganz neu hergerichtete Wohnstatt, denn die EnBW hat den Mast dauerhaft gesichert und ihren Horst behutsam auf eine stabile Nistunterlage gesetzt. Außerdem wurde das Nest gesäubert, das abdichtende Material entfernt und durch luftiges Astwerk ersetzt.
Schon Ende März lagen die ersten Eier im Nest, seitdem wird abwechselnd gebrütet.

Juni: Am Ostermontag begann sich Leben im Einharter Nest zu regen, und nach ein paar Tagen waren vier Köpfchen im Horst zu sehen. Das Nesthäkchen konnte zwar eine Weile lang mithalten, nach und nach wurde es aber zunehmend schwächer und starb im Alter von vier Wochen. Die anderen drei wurden am 4. Juni beringt und erwiesen sich – sie waren zu diesem Zeitpunkt fast sechs Wochen alt – als etwas untergewichtig, denn alle wogen weniger als 3 kg. Hoffen wir, dass sie in nächster Zeit noch etwas zulegen können, damit sie als flugfähige Störche einen guten Start ins Leben haben.

Anfang August: Am 6. Juli war es schließlich soweit. Die Einharter Störche hatten genug geübt und wollten es jetzt wissen. Ab ging's durch die Lüfte über die Dächer von Einhart und zu den Wiesen, die sie schon so lange nur vom Nest aus gesehen hatten. Zusammen mit den Eimühlern und den Levertsweilern futtern sie jetzt was das Zeug hält, um sich auf ihre erste große Reise vorzubereiten.
Es gab dann aber, kurz nachdem die Einharter das Flliegen gelernt hatten, doch noch einen kleinen Zwischenfall, der mal wieder der Nachlässigkeit von uns Menschen zuzuschreiben ist: Der Schnabel eines der Einharter Jungstörche verfing sich in einem Gummiring, den er eine ganze Woche lang nicht losbekam. Zwar konnte der Storch den Schnabel noch öffnen, doch behinderte ihn das Utensil beim Fressen. Das Einfangen eines flugfähigen Storchs ist jedoch äußerst schwierig, weshalb wir sehr erleichtert waren, dass er den Gummi schließlich doch selbst entfernen konnte. Abfälle in der Landschaft werden zunehmend zu einem Problem, nicht nur für die Störche, sondern sicherlich auch für viele andere Tiere. Deshalb hier nochmals meine dringende Bitte an unsere Leser: Lassen Sie keinen Müll in der Landschaft. Sollten sie Gummis, Schnüre oder ähnliches herumliegen sehen, packen Sie sie bitte ein (sofern Sie eine Tüte oder ähnliches bei sich tragen) und entsorgen sie die gefährlichen Utensilien in einem Mülleimer. Die Störche bedanken sich bei Ihnen.

2010: Bange Tage erlebten die Levertsweilerer, als sie erfuhren, dass sich das Ostrach-Levertsweiler Männchen dieses Frühjahr auf einmal in Ostrach-Einhart niedergelassen hatte. Es war hier am letzten Februartag erschienen und besetzte wie selbstverständlich das Nest.
Als jedoch das letztjährige Einharter Storchenpaar – der Tüfinger und die Pfälzerin – ankamen, es war am 10. März, besann er sich auf seinen alten Horst und ließ sich in Einhart kaum noch blicken. Vermutlich schaute er am 14. März nochmal vorbei, denn an diesem Tag wurde am Nest ein Fremdstorch gesichtet.
Die beiden Horstinhaber besetzten ihren Horst dieses Jahr fast einen Monat früher als 2009, als sie sich zum erstenmal in Einhart trafen und honeymoon feierten. Auch mit der Brut ist man dieses Jahr deutlich früher dran, seit Anfang April wird eine Gelege bebrütet.

Juni: Am 4. Mai wurden die ersten geschlüpften Jungen im Horst beobachtet, im Verlauf der nächsten Tage schälten sich noch zwei weitere aus ihren Eiern. Die Eltern hielten sie warm unter ihrem Gefieder und schützten sie gut. Das Kleinste starb dann aber doch gegen Ende der Kälteperiode am 17. Mai. Immerhin überlebten drei der Junge wider Erwarten die dreifachen Eisheiligen. Man darf gespannt sein, welche Namen sie anlässlich der Beringung am 8. Juni diesmal von den Einharter Bürgern erhalten (vgl. 2009).

Juli: Lena und Anton heißen sie dieses Jahr (das Jüngste der drei war am 3. Juni gestorben). Und besonders Anton zeigte sich bei seiner Beringung ganz schön aufmüpfig. Es war aber auch ein ziemlich heißer Tag, und man musste aufgrund der mangelhaften Sicherung der Drähte mit der Hebebühne des Bauhofs Ostrach über den Horst fahren und den Jungen auf umständlichste Weise (Storchenbeauftragte in halb liegender Position) den Ring anlegen, sie wiegen und vermessen. Lena (der kleinere der beiden gleichaltrigen Jungstörche ist sehr wahrscheinlich ein Weibchen) scheint jedoch die Aufgewecktere der Familie zu sein, denn sie wagte sich einen Tag früher als ihr Bruder vom Nest, drehte sogleich fünf Runden um den Horst und landete ohne Anfangsschwierigkeiten, als ob sie schon immer geflogen wäre, wieder neben ihrem Bruder. Es war der 14. Juli. Schon wenig später erhob sie sich wieder in die Lüfte, diesmal um Nahrung zu suchen. Sie behielt das erste selbst gefangene Futter jedoch nicht für sich, sondern würgte es im Nest aus, um es gemeinsam mit ihrem von den Eltern wahrscheinlich schon auf Schmalkost gesetzten Bruder zu verzehren. Wahre Geschwisterliebe. Na, glücklicherweise nützte Anton die Vorsorglichkeit seiner Schwester nicht aus, vielleicht war es ihm auch zu langweilig so plötzlich allein auf dem Nest oder er war einfach neugierig. Jedenfalls hielt es ihn auch nicht mehr lange auf dem Horst, und so ist die Familie nun vereint auf den Einharter Wiesen zu sehen. Jetzt heißt es ordentlich futtern, denn schon in wenigen Wochen geht's ab in den Süden.

2009: Neue Storchen-Ansiedlung in Einhart!
Zwar hatten vor zwei Jahren schon einmal Störche in Einhart angefangen, ein Nest zu bauen, doch waren dies die Ostrach-Wangener, bei denen nach Brutverlust nochmals der Bautrieb ausbrach. Die Zweitwohnung wurde nicht dauerhaft bezogen.
Diesmal sieht es jedoch tatsächlich nach einer ernsthaften Ansiedlung aus. Denn zwei augenscheinlich brutwillige Störche bauen in Ortsmitte auf einem Niederspannungsmast ein neues Nest, das schon recht weit gediehen ist. Das Männchen stammt aus Tüfingen am Bodensee und ist erst zwei Jahre alt, das Weibchen ist uns als Brutstörchin aus Ostrach-Wangen bekannt; es ist die nun vierjährige Pfälzerin aus Kapsweyer. Man darf gespannt sein, wie die Sache weitergeht. Verbesserungen des umliegenden Nahrungsgebiets sind auf jeden Fall angesagt, damit sie nicht den Eimühler Störchen zu sehr ins Gehege kommen.


Juni: Also, die Störche von Einhart haben es tatsächlich angepackt. Ziemlich genau am 20. Mai schlüpften die ersten beiden Jungen aus dem knapp über einen Monat umsorgten Gelege. Zwei Tage später pellte sich noch ein Dritter aus den Schalen. Das Unwetter am 26. Mai konnte ihnen nichts anhaben, denn die drei noch sehr kleinen Daunenknäuel passten gut unter das schützende Gefieder von Mama (oder war es Papa?). Die oberhalb des Mastes am Hang wohnenden Bürger von Einhart brauchen jedenfalls keine Nestkamera, um Spannertätigkeiten im Storchenhorst nachzugehen; ihre Balkone sind ein Logenplatz.

Juli: Augenscheinlich war das Nesthäkchen durch Futtermangel und Wetterkapriolen doch zu sehr geschwächt, denn am 1. Juni waren nur noch zwei Küken im Horst zu sehen. Diese beiden wurden aber gut versorgt, sie brachten bei ihrer Beringung im Alter von fünf Wochen nahezu drei Kilo auf die Waage. Für die Einharter Bürger war die Beringung ihrer ersten Störche am 24. Juni Anlass zu einem kleinen Fest. Bei Kaffee und Kuchen wurden Lieder über Freund Adebar gesungen und die beiden ersten Einharter Jungstörche auf die Namen Josef und Maria getauft. Die beiden Elternstörche erhielten übrigens nicht weniger prominente, wenn auch eher weltliche Namen, hier musste ein bekanntes österreichische Kaiserhaus herhalten: In Wangen sind sie nun bekannt als Sissi und Franz.

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