Die Störche Oberschwabens |
Einhart |
2024: Potzblitz, wer hätte das gedacht. Der Einharter Horstinhaber hat eine Neue! Ende
April begann es in den ersten Eierschalen zu knacken, und nach und nach
pellten sich vier kleine Störche aus den Eiern. Der kleinste überlebte
nur wenige Wochen, er war schon Ende Mai nicht mehr im Nest zu sehen.
Von den verbliebenen drei schaffte es über die Regengüsse Ende
Mai/Anfang Juni hinaus dann schließlich nur einer. Aber immerhin er
wird erfolgreich ausfliegen. Am 10. Juni, im Alter von sechs Wochen,
erhielt er mit Hilfe des Bauhofs Ostrach seinen Personalausweis, den
schwarzen ELSA-Ring mit der individuellen Nummer und brachte zu diesem
Zeitpunkt genau drei Kilogramm auf die Waage. Wünschen wir ihm viel
Glück bei seinem ersten Ausflug vom Nest und Anfang August eine gute
Reise in den Süden. 2023: Wie immer sind die Einharter Störche wieder besonders früh dran. Vermutlich schon vor dem 20. März lagen die ersten Eier im Nest, und so werden wir zehn bis zwölf Tage nach Ostern die ersten kleinen flauschigen Köpfchen sehen. 30.
Juni: Als einige der ersten in Oberschwaben schlüpften Mitte April die
Einharter Storchenküken. Zunächst waren es vier an der Zahl. Noch am 6.
Mai wurden alle vier im Nest gesehen. Die kalte und nasse Periode der
(dieses Jahr zudem sehr langen) Eisheiligen überstand das Nesthäkchen
aber nicht, und so wurden bei der Beringung am 25. Mai nur noch drei
kleine Störche im Nest entdeckt. Von diesen schien der Kleinste mit
einem Gewicht von nur 2,2 Kilogramm allerdings ebenfalls etwas mickrig.
Das muss aber nicht von Nachteil sein, denn oft sind die Hascherl
diejenigen, die sich als besonders zäh erweisen und später die besten
Brutstörche abgeben, während "dicke" Jungvögel nach ihrem Ausflug
manchmal zu tief über die Straße fliegen und auch ansonsten oft recht
schwerfällig und damit gefährdeter sind. Jedenfalls haben alle drei
Jungvögel nun ihre kritische Nestlingszeit überstanden und
vervollkommnen derzeit ihre Flugkünste, denn es dauert nicht mehr lang,
dann geht's auf die erste große Reise. 2022:
Mal wieder als eines der ersten in Oberschwaben begann das altbekannte
Einharter Storchenpaar mit seiner Brut. Und – was für ein netter
Anblick – am 26. April konnten von einem benachbarten Balkon aus
bereits vier kleine putzmuntere Flaumknäuel im Nest ausgemacht werden.
Das vierte war noch sehr klein, wohl ganz frisch aus dem Ei geschlüpft,
und wer weiß vielleicht liegt noch ein Ei im Nest und es folgt noch ein
fünftes Geschwisterchen? Jetzt heißt es für die Eltern, ihren Nachwuchs
sorgfältig zu wärmen, denn die derzeit herrschenden Temperaturen lassen
noch etwas zu wünschen übrig, und die kleinen Mägen mit ausreichend
Futter zu versorgen. 2021:
Der Horst wird wieder vom altbekannten Paar belegt. Da man ja schon ein
gut eingespieltes Team ist, war man auch mit dem Gelege ziemlich früh
dran. Lange vor Ostern lagen die ersten Eier im Nest, und so wird es
nicht mehr lange dauern, dann wird es im Einharter Nest lebendig. 2020: In Einhart ist alles beim Alten. Es brütet wieder der Tüfinger zusammen mit seiner Pfälzerin. Bald werden sich die ersten kleinen Storchenküken aus dem Ei pellen. Ergänzung 20. April: Na, da habe ich mich doch mal wieder ins Bockshorn jagen lassen: Am 18. März schaute ich von Weitem aufs Nest und war mir ziemlich sicher, dass kein Storch darin lag. Es versteckte sich aber doch einer in der Nestkuhle. Denn am 20. April entdeckte ich vom Balkon eines Hauses am darüberliegenden Hang aus sage und schreibe fünf kleine putzmuntere Junge im Nest. Am 18. März wurde also definitiv schon gebrütet, das erste kleine Küken musste Mitte April geschlüpft sein. An den Eisheiligen waren die fünf kleinen Einharter Störche bereits in einem kritischen Alter, in dem sie von den Eltern nicht mehr bedeckt, also vor Nässe und Kälte geschützt werden konnten. So konnten am 28. Mai mit Hilfe des Ostracher Bauhofs leider nur noch zwei Jungvögel beringt werden. Diese erwiesen sich aber als gesund und munter und wohlgenährt. 2019: In Einhart ist alles wie gehabt. Am 16. und am 24. Februar erschienen die Horstinhaber und einen Monat später saßen sie abwechselnd bereits auf einem Gelege. Mal sehen, was das Frühjahr bringen wird. Juni: Dieses Jahr gab es leider kein Ständchen der Schulkinder unter dem Storchenhorst. Nein, nein, nicht erschrecken, es gibt Nachwuchs im Einharter Nest, von vier geschlüpften Jungvögeln haben zwei überlebt, wobei der Allerkleinste bereits vor der Schlechtwetterperiode aufgab. Die Beringung wurde allerdings dieses Frühjahr durch eine Baustelle verhindert, das Fahrzeug des Ostracher Bauhofs konnte das Nest nicht anfahren. Anwohner, welche von ihrem Balkon aus ins Nest schauen können, haben übrigens berichtet, dass sich ein Eichhörnchen mit der Storchenfamilie angefreundet hat, es klettert über das Luftkabel und besucht gelegentlich das Nest (oder interessiert es sich vielleicht eher für den Nachwuchs der Kleinvögel, die als Untermieter im Storchennest wohnen....?). 2018: In Einhart nistet wieder unser altbekanntes Storchenpaar. Sie erschienen ungefähr um den 10. Februar, waren in der Kälteperiode aber zeitweise anderweitig unterwegs. Gebrütet wird seit Ende März, mit dem Schlupf der ersten kleinen Störche ist Ende April zu rechnen. In Ostrach-Einhart wurden dieses Jahr drei kleine Störche geboren. Das Nesthäkchen hatte es in seinen ersten Lebenswochen schwer, sich gegen seine beiden älteren Geschwister durchzusetzen und erwies sich bei der Beringung als deutlich zurückgeblieben. Dank des stabilen Wetters ohne länger andauernde Kälteeinbrüche und Regenperioden schaffte es der kleine trotzdem. Vielleicht hat ihm auch das hübsche, von Herrn Wohlfahrt selbst verfasste Adebar-Lied Mut gemacht, welches bei der Beringung wieder von den Kindern vorgetragen wurde. Was sich die Einharter Störche für ihre Reise in den Süden dieses Jahr wohl einfallen lassen werden? Die vier Einharter Jungstörche vom letzten Jahr verhielten sich nach ihrem Ausflug nämlich sehr auffällig, lungerten meist auf Einharts Straßen und an der Bushaltestelle des Bürgerbusses herum, sodass der Verdacht aufkam, die Einharter Störche seien ganz modern und ihren Artgenossen weit voraus: Der innovative Storch fliegt nicht mehr nach Spanien, er nimmt den Bus nach Barcelona!2017: In Einhart nisten wie in den Jahren zuvor der mittlerweile zehn Jahre alte Tüfinger und seine zwei Jahre ältere Pfälzerin. Um den 20. März begannen sie mit dem Brutgeschäft, die Jungschar dürfte mittlerweile vollzählig geschlüpft sein. Hoffentlich finden die Eltern trotz der derzeitigen Schneelage genügend Futter für sie, damit sie die nasskalten Tage gut überstehen. Juli: Im Einharter Nest
war schließlich richtig was los: Fünf kleine Störchlein tummelten sich
in der Nestkuhle, vom schlechten Wetter Ende April und Anfang Mai ließ
sich die kinderreiche Storchenfamilie nur wenig beeindrucken. Das
Nesthäkchen schaffte es zwar nicht, doch die anderen vier kamen alle
durch. Am 3. Mai – die Familie war damals noch vollzählig – wurde
beobachtet, wie sich der älteste und größte der Fünf beim Fressen schon
an ziemliche Brocken wagte. Er versuchte einen erwachsenen Frosch
hinunter zu würgen, was ihm sichtlich erhebliche Schwierigkeiten
bereitete. Die Beine des Frosches ragten rechts und links aus seinem
Schnabel heraus, und immer wenn er es geschafft hatte, die
Froschschenkel einige Zentimeter weiter in den Schlund zu verfrachten,
zog eines oder zwei seiner Geschwister an den Füßen des Frosches und
die Beine waren wieder draußen! Schließlich hatte er es fast geschafft,
es schauten nur noch die Füße heraus, da sah der Altstorch die
Fütterung als beendet an und setzte sich auf seine Jungenschar. Na,
dachte ich, hoffentlich erstickt mir jetzt der Gierschlund nicht! Er
ist dann aber offensichtlich mit der Situation doch noch ganz gut
fertig geworden. 2016: In Einhart verläuft alles in gewohnten Bahnen. Der Tüfinger und die Pfälzerin, beide wieder seit Februar im Lande, gestalten wieder zusammen das Familienleben im Einharter Horst. Mit der Brut begannen sie um den 22. März und seit der letzten Aprildekade – sie schlüpften gerade in der grausligsten Wetterperiode – tummeln sich drei kleine Störchlein im Nest. Juli: Auch in Einhart haben die Eisheiligen die Storchenfamilie stark dezimiert. Von den dreien überlebte nur einer der Jungvögel den Regen und die Kälte. Bei der Beringung sind die Einharter Jungstörche zuweilen recht aufmüpfig (normalerweise stellen sich die Jungen bei drohender Gefahr tot), so auch wieder dieses Jahr. Der Jungvogel versuchte, sich an den gegenüberliegenden Nestrand zurückzuziehen, so dass kaum noch an ihn heranzukommen war und beruhigte sich erst, als man ihm ein Tuch über den Kopf warf. Sehr ungewöhnlich war diesmal das Verhalten eines Einharter Altstorchs, der die Vorgänge am Nest zunächst argwöhnisch beobachtete und gegen Ende der Prozedur plötzlich im Tiefflug den Hebebühnenfahrer und mich im Korb angriff. Er flog zischend 10 cm über unsere Köpfe hinweg, wir bekamen einen gehörigen Schrecken. Eigentlich könnte er uns ja dankbar sein, dass wir seinem Nachwuchs den Schnabel putzen und so einer Verformung des wachsenden Schnabels mit möglicherweise tödlichen Konsequenzen vorbeugen. Aber er sieht das wohl anders, wir sind in seinen Augen einfach ein störendes Element, das nichts in seiner Privatsphäre verloren hat. Na ja, hat er ja eigentlich auch recht.2015: Die Einharter Störche – es ist das angestammte Brutpaar – erschienen wieder im Februar an ihrem Horst, der dieses Mal aufgrund des vielen aufgewachsenen Grases recht grün aussah. Am 25. Februar, als sie gerade auf Regenwurmsuche außer Haus waren, wurde das Nest mit Hilfe des Bauhofes noch gründlich geputzt, was bei der zu dieser Zeit noch herrschenden Kälte nicht gerade einfach war, denn das gesamte Nest war bis zum obersten Millimeter steinhart gefroren. Seit Ende März wird in der frisch hergerichteten Heimstatt gebrütet. Um den 22. April schlüpften die ersten kleinen Störche im Einharter Horst. Nach ein paar Tagen waren es schließlich vier. Das Nesthäkchen schaffte aber den Anschluss nicht und starb kurz vor Pfingsten. Im Alter von sechs Wochen wurden die drei Einharter Jungstörche beringt. Sie waren nahezu gleich schwer und wogen jeder etwas mehr als drei Kilogramm, was einigermaßen zufriedenstellend ist. Zum Ereignis der Beringung gab es traditionellerweise wieder Kaffee, selbst gemachten Most und Kuchen, das Wetter spielte mit und man freute sich, dass es dem Nachwuchs der Störche gut ging, denn schließlich will ja auch für den menschlichen Nachwuchs gesorgt sein, bei dessen Erscheinen der Storch ja angeblich eine nicht ganz unwichtige Rolle spielt. 2014: Schon Mitte Februar kamen dieses Jahr die Einharter Störche an ihrem Horst an. Es sind wieder Sissi und Franz und Kaiserwetter hatten sie diesmal tatsächlich im Gepäck dabei. Mit dem Brutgeschäft ließen sie sich jedoch noch etwas Zeit. Ähnlich wie letztes Jahr begannen sie damit in der letzten Märzdekade. Seit ungefähr Mitte April machen dem Kaiserpaar jedoch massiv Fremdstörche zu schaffen, die sie ständig belagern und angreifen, so dass sie sich zur Nahrungsaufnahme kaum noch vom Nest getrauen. Man muss sich deshalb nicht unbedingt Sorgen machen, denn erwachsene Störche können durchaus einmal auf eine Mahlzeit verzichten (siehe das Saulgauer Storchenmännchen auf dem Nest des Gasthauses Bach im Jahr 2013). Trotzdem hoffen wir, dass sich die Rabauken bald verziehen, damit das Gelege keinen Schaden nimmt. Ende
Juni: Am Ostersonntag war es soweit, die ersten Jungen wurden vom
Balkon des oberhalb liegenden Wohnhauses aus im Nest gesichtet. Es
wurden schließlich drei, wahrscheinlich sogar vier Storchenküken.
Anfang Mai muss dann jedoch irgendetwas geschehen sein, denn auf einmal
war nur noch ein Junges im Nest. Die Anwohner vermuten, dass ein das
Nest ständig eng umkreisender Milan daran beteiligt war, nachgewiesen
ist dies jedoch nicht, denn der Vorgang konnte nicht beobachtet werden.
Auffällig war jedenfalls, dass der verbliebene Jungstorch sehr lange
von den Eltern bewacht wurde; noch Anfang Juni war stets ein Altstorch
auf dem Nest. 2013: Anfang März erschien unser Kaiserpaar Sissi und Franz, brachte aber kein Kaiserwetter mit. Ihnen war's im Gegensatz zu uns ziemlich wurscht, denn das Gefieder wärmt ja gut und zu Fressen gab es auch immer wieder mal was in Pfützen und Gräben oder am Ufer der Ostrach. Es ging auch dann bald zur Sache, so dass man bei noch kühlen Temperaturen Ende März bereits wieder auf den Eiern saß. Juni: Leider gehören unsere Einharter Störche zu denjenigen, aus deren Gelegen nichts schlüpfte. Anders jedoch als andere früh brütende Paare, deren Gelege offensichtlich einen Kälteschaden erlitten hatte und die trotzdem hartnäckig lange auf dem beschädigten Gelege saßen, bemerkten sie das Desaster jedoch früher. Etwa sechs Wochen nach Brutbeginn beendenten sie das Brutgeschäft und begannen sich wieder zu paaren. Zu einem Nachgelege kam es jedoch nicht mehr. 2012:
Bereits am 25. Februar erhielt Ostrach-Einhart in diesem Frühjahr
erstmals Storchenbesuch. Ein Storch, der mangels eines Rings nicht
identifiziert werden konnte, schaute sich den Horst an. Ca. eine Woche
später erschienen aber dann wieder unsere altbekannten Einharter
Störche Sissi und Franz, nahmen ganz selbstverständlich ihren Horst ein
und futterten erstmal ausgiebig auf den Einharter Wiesen. Anfang Juni: Innerhalb weniger Tage schlüpften Ende April drei kleine Storchenküken, die alle drei Ende Mai beringt werden konnten. Unterhalb des Horstes wurden zu diesem Anlass mal wieder ein paar Tische aufgestellt, und die kleinen Störche blickten auf eine lustige Gesellschaft Einharter Bürger, die sich wie Eltern vor der Taufe bei Kaffee und Kuchen die Köpfe über die künftigen Namen der kleinen Störche zerbrachen. Irgendwie konnte man sich aber nicht einigen, und so wurde die Namensgebung auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Die Jungstörche waren es zufrieden, den beiden Altstörchen Sissi und Franz war es, glaube ich, einerlei. Nur noch ein paar Tage, dann hat ihr Nachwuchs jedenfalls die größten Gefahren der Nestlingszeit überstanden. August: Die Nestlingszeit haben sie tatsächlich gut hinter sich gebracht, die drei. Doch auch die erste Zeit des Fliegens – am 7. Juli starteten sie alle gemeinsam zu ihrem Jungfernflug – birgt noch allerlei Gefahren. Strommasten, Leitungen und andere Hindernisse können jederzeit zum Verhängnis werden, vor allem wenn böige Winde herrschen, denn die Flugkünste sind noch nicht perfekt. Und so erwischte es am windigen Montag, den 23. Juli, auch einen der Einharter Jungstörche, als er gerade in der Gegend von Oberessendorf unterwegs war (oder dorthin vom Wind verdriftet worden war). Er wurde geschwächt aufgegriffen und hatte sich, vermutlich durch Kollision mit einem Hindernis, das Schultergelenk ausgekugelt. Herr Daiber aus Bad Waldsee holte den Storch ab und brachte ihn zu einer Tierärztin nach Haisterkirch, die das Gelenk wieder richten konnte. Die nächsten Tage wird er nun zur Erholung in einer Volière in Wilhelmsdorf verbringen, umsorgt von der Leiterin des dortigen Naturschutzzentrums. Er hat also nochmal Glück gehabt und wird, so hoffen wir, wie seine Geschwister alsbald den Zug in den Süden antreten können. 2011: Sissi und Franz, die Pfälzerin und der Tüfinger
sind seit Anfang März wieder in Ostrach-Einhart. Sie bezogen eine ganz
neu hergerichtete Wohnstatt, denn die EnBW hat den Mast dauerhaft
gesichert und ihren Horst behutsam auf eine stabile Nistunterlage
gesetzt. Außerdem wurde das Nest gesäubert, das abdichtende Material
entfernt und durch luftiges Astwerk ersetzt. Juni: Am Ostermontag begann sich Leben im Einharter Nest zu regen, und nach ein paar Tagen waren vier Köpfchen im Horst zu sehen. Das Nesthäkchen konnte zwar eine Weile lang mithalten, nach und nach wurde es aber zunehmend schwächer und starb im Alter von vier Wochen. Die anderen drei wurden am 4. Juni beringt und erwiesen sich – sie waren zu diesem Zeitpunkt fast sechs Wochen alt – als etwas untergewichtig, denn alle wogen weniger als 3 kg. Hoffen wir, dass sie in nächster Zeit noch etwas zulegen können, damit sie als flugfähige Störche einen guten Start ins Leben haben. Anfang August: Am
6. Juli war es schließlich soweit. Die Einharter Störche hatten genug
geübt und wollten es jetzt wissen. Ab ging's durch die Lüfte über die
Dächer von Einhart und zu den Wiesen, die sie schon so lange nur vom
Nest aus gesehen hatten. Zusammen mit den Eimühlern und den Levertsweilern
futtern sie jetzt was das Zeug hält, um sich auf ihre erste große Reise
vorzubereiten. 2010: Bange Tage erlebten die Levertsweilerer,
als sie erfuhren, dass sich das Ostrach-Levertsweiler Männchen dieses
Frühjahr auf einmal in Ostrach-Einhart niedergelassen hatte. Es war
hier am letzten Februartag erschienen und besetzte wie
selbstverständlich das Nest. Juni: Am 4. Mai wurden die ersten geschlüpften Jungen im Horst beobachtet, im Verlauf der nächsten Tage schälten sich noch zwei weitere aus ihren Eiern. Die Eltern hielten sie warm unter ihrem Gefieder und schützten sie gut. Das Kleinste starb dann aber doch gegen Ende der Kälteperiode am 17. Mai. Immerhin überlebten drei der Junge wider Erwarten die dreifachen Eisheiligen. Man darf gespannt sein, welche Namen sie anlässlich der Beringung am 8. Juni diesmal von den Einharter Bürgern erhalten (vgl. 2009). Juli: Lena und Anton heißen sie dieses Jahr (das Jüngste der drei war am 3. Juni gestorben). Und besonders Anton zeigte sich bei seiner Beringung ganz schön aufmüpfig. Es war aber auch ein ziemlich heißer Tag, und man musste aufgrund der mangelhaften Sicherung der Drähte mit der Hebebühne des Bauhofs Ostrach über den Horst fahren und den Jungen auf umständlichste Weise (Storchenbeauftragte in halb liegender Position) den Ring anlegen, sie wiegen und vermessen. Lena (der kleinere der beiden gleichaltrigen Jungstörche ist sehr wahrscheinlich ein Weibchen) scheint jedoch die Aufgewecktere der Familie zu sein, denn sie wagte sich einen Tag früher als ihr Bruder vom Nest, drehte sogleich fünf Runden um den Horst und landete ohne Anfangsschwierigkeiten, als ob sie schon immer geflogen wäre, wieder neben ihrem Bruder. Es war der 14. Juli. Schon wenig später erhob sie sich wieder in die Lüfte, diesmal um Nahrung zu suchen. Sie behielt das erste selbst gefangene Futter jedoch nicht für sich, sondern würgte es im Nest aus, um es gemeinsam mit ihrem von den Eltern wahrscheinlich schon auf Schmalkost gesetzten Bruder zu verzehren. Wahre Geschwisterliebe. Na, glücklicherweise nützte Anton die Vorsorglichkeit seiner Schwester nicht aus, vielleicht war es ihm auch zu langweilig so plötzlich allein auf dem Nest oder er war einfach neugierig. Jedenfalls hielt es ihn auch nicht mehr lange auf dem Horst, und so ist die Familie nun vereint auf den Einharter Wiesen zu sehen. Jetzt heißt es ordentlich futtern, denn schon in wenigen Wochen geht's ab in den Süden. 2009: Neue Storchen-Ansiedlung in Einhart! Juli: Augenscheinlich
war das Nesthäkchen durch Futtermangel und Wetterkapriolen doch zu sehr
geschwächt, denn am 1. Juni waren nur noch zwei Küken im Horst zu
sehen. Diese beiden wurden aber gut versorgt, sie brachten bei ihrer
Beringung im Alter von fünf Wochen nahezu drei Kilo auf die Waage. Für
die Einharter Bürger war die Beringung ihrer ersten Störche am 24. Juni
Anlass zu einem kleinen Fest. Bei Kaffee und Kuchen wurden Lieder über
Freund Adebar gesungen und die beiden ersten Einharter Jungstörche auf
die Namen Josef und Maria getauft. Die beiden Elternstörche erhielten
übrigens nicht weniger prominente, wenn auch eher weltliche Namen, hier
musste ein bekanntes österreichische Kaiserhaus herhalten: In Wangen
sind sie nun bekannt als Sissi und Franz. |