08.07.2019: Man glaubt es kaum! Da ertrinkt halb Wangen in den Fluten, die Jungstörche auf dem Erba-Kamin (zumindest zwei davon, ob es aber jemals mehr waren?) überstehen jedoch das Desaster. Die Storcheneltern, übrigens dieselben wie letztes Jahr – der eine aus Königseggwald, der andere unberingt –, hatten mir der Brut noch im März begonnen (weshalb auch angenommen wird, dass der oder die Unberingte kein Neuling in Wangen ist). Zur Zeit der Schlechtwetterperiode, die wie erwähnt in Wangen besonders übel ausfiel, hatten die Jungvögel bereits eine kritische Größe erreicht. Anscheinend gelang es den Eltern trotzdem, sie ausreichend zu schützen. Wir freuen uns sehr darüber.
2018: Brutpaar mit drei Jungvögeln. Einer der Altstörche stammt aus Königseggwald und ist zwei Jahre alt, der andere ist unberingt.
Die drei auf dem Erba-Kamin aufgewachsenen Wangener Jungvögel dürften mittlerweile auf dem Weg nach Spanien sein.
2017: Mit der Sanierung des ERBA-Kamins wurde man leider nicht rechtzeitig fertig, und die anderen Nistunterlagen interessierten die Störche anscheinend überhaupt nicht. Daher gab es dieses Jahr kein Brutpaar in Wangen. Zwar waren mal anfangs der Brutzeit Störche da, es waren aber nicht diejenigen vom letzten Jahr und sie blieben auch nicht lange.

2016: In Wangen spielte sich dieses Frühjahr wahrlich ein kleines Drama ab.
Man wollte den laut Gutachter baufälligen Schlot sanieren, baute Storchennest und Gitterunterlage ab, machte die Rechnung aber ohne die Störche. Die, zurückgekehrt, dachten aber nicht daran, sich einfach selbst ein neues Domizil zu suchen, sondern legten auf dem Schlotrand Äste für ein künftiges Nest auf, fehlende Unterlage hin oder her. Die Stadt wurde darauf aufmerksam gemacht, dass man handeln und den Störchen helfen müsse, worauf umgehend in der Nachbarschaft zwei alternative Nisthilfen angebracht wurden. Es war natürlich unmöglich, eine wirkliche Alternative für die Störche in gleicher Höhe wie das alte Nest anzubieten, denn der Schlot ist fast 50 m hoch, ein ähnlicher Standort somit weit und breit nicht vorhanden. Gleichzeitig wurde über der Schlotöffnung ein kegelförmiges Gestänge als Abweiser angebracht.
Es kam wie es kommen musste: Die viel niedrigeren Nisthilfen wurden keines Blickes gewürdigt, die Störche bauten weiter auf dem Kamin. Ihre Hartnäckigkeit war geradezu bewundernswert, sie zwängten sich zwischen die Stäbe des Abweisers! Wie sie allerdings eine nachfolgende Brut und das Aufziehen von Jungen inmitten des Gestänges hätten bewerkstelligen wollen, steht in den Sternen. Jedenfalls ließ sich die Stadt erbarmen, verschob die aus verschiedenen Gründen eigentlich dringende Sanierung, entfernte den Abweiserkegel und brachte das Unterlagengitter wieder auf. Die Störche dankten es ihnen, hatten wohl auch schon gehörigen Legedruck, und so dauerte es nicht lange, bis sie brüteten. Um den 20. Mai schlüpften die ersten kleinen Wangener Störche. Wieviele es sind, wissen wir noch nicht.
Die Störchin ist übrigens wieder die Schweizer Störchin vom letzten Jahr, sie also muss ihren neuen Gatten zu dieser waghalsigen Aktion auf dem Schlot überredet haben. Der Gatte ist kein Storch aus Baden-Württemberg, er trägt die Ring-Nr. AJ 938 und ist vermutlich ein dreijähriger Storch aus Bayern (Herkunft muss noch erfragt werden).
Juli: Mindestens drei Junge erblickten auf dem ERBA-Schlot das Licht der Welt. Allen drei ging es gut, bis am 16. Juni Dauerregen und mit ihm Kälte und zusätzlich stark auskühlender Wind kamen, die bis am nächsten Morgen anhielten. Am 17. Juni kehrte Stille ins Nest ein, alle Jungstörche waren tot. Die Eltern standen traurig daneben, zupften an den kleinen Leichen herum und wollten es nicht glauben. Hartnäckigkeit zur Behauptung des Brutplatzes, Sorgfalt und Mühe waren umsonst gewesen.
Mal sehen, wie es in Wangen weitergeht, denn bald wird der Kamin saniert und um einige Meter gekürzt. Für die Störche wird man aber am oberen Ende wieder eine Nistunterlage anbringen. Ob sie wiederkommen werden?

Fotos: Andrea Schupp 2016.
Seit Neuestem hat sich ein weiteres Paar in Wangen eingefunden und sich das ansässige Paar zum Beispiel genommen. Sie beginnen ebenfalls auf einem Schlot, und zwar bei den Fachkliniken auf der anderen Seite von Wangen, ein Nest zu bauen.
2015: Es gab doch noch eine Weißstorch-Brut in Wangen. Und sie war dieses Mal sogar erfolgreich. Ein Unberingter und ein vermutlich dreijähriger Schweizer Storch hatten anfangs drei kleine Jungvögel im Nest auf dem Kamin, von denen sie bis Mitte Juni zwei durchbrachten. Bei der Beringung am 24. Juni wurde dann jedoch nur noch einer lebend angetroffen, der zweite wurde tot geborgen. Immerhin wurde diesmal ein Jungstorch in Wangen erfolgreich aufgezogen, so dass Hoffnung besteht, dass die Altstörche nächstes Jahr wiederkommen werden.
2014: Auch in Wangen gibt es nach einigen Jahren Pause heuer wieder Störche. Allerdings siedeln sie dieses Jahr nicht auf dem Kornhaus in der Stadtmitte, sondern sie haben sich einen Horst auf einem hohen Fabrikschlot gebaut.
Einer der Störche ist zwar beringt, konnte aber infolge der starken Verschmutzung des Rings bisher nicht identifiziert werden. Im April wurde mit der Brut begonnen.
Juni: Zwischen Anfang und Mitte Mai wurde es ziemlich lebendig im Wangener Horst. Aus den Eierschalen pellten sich vier kleine Störche.
Etwa zwei Wochen später muss dann etwas passiert sein, denn plötzlich waren die Eltern verschwunden und alle 4 Junge tot. Ob ein Kampf stattgefunden hatte (es wurde jedoch keiner beobachtet), oder die Eltern einfach keine Lust mehr hatten (so etwas kommt vor, ist jedoch die absolute Ausnahme), kann nicht gesagt werden. Jedenfalls waren zwei Tage nach Tod der Jungen die Altstörche wieder auf dem Nest. Ob sie es nächstes Jahr noch einmal hier versuchen werden?
Seit 2010: Keine neuen Beobachtungen zu verzeichnen.
2009: Obwohl es im letzten Jahr erstmals einen Bruterfolg
in Wangen gab, scheint das Nest dieses Jahr verwaist zu bleiben. Zwar
war ein paar Mal kurzzeitig ein Einzelstorch am Nest, zog aber gleich
wieder seiner Wege, der Horst blieb bisher leer. Der Franzose, ein in
Süddeutschland überwinternder
Storch, ist auch bis heute an keinem anderen Horst aufgetaucht, wo
ist er abgeblieben?
Juni: Nichts Neues aus Wangen.
2008: Wo ist unsere Wangenerin abgeblieben, die im
letzten Jahr in Wilhelmsdorf beim Pfrunger-Burgweiler-Ried für Furore gesorgt hatte? In diesem
Frühjahr wurde sie bisher nirgends gesichtet. Statt ihrer hat sich
in Wangen eine unberingte Störchin eingefunden, die nun auch zusammen
mit dem Franzosen ein Gelege bebrütet. Ob es wohl endlich mal mit
der Aufzucht von Jungen in Wangen klappt? Wir wünschen es uns.
Juni: Die Wangener Störche gehen mal wieder in
die Vollen: Fünf
Junge pellten sich aus den Eiern. Ein anscheinend gut eingespieltes Krähen-Trio,
schon bei der Bebrütung des Geleges immer wieder am Horst, interessierte
sich sehr für die kleinen Küken und versuchte mit Tricks und
Ablekungsmanövern an die Jungen heranzukommen. Als diese jedoch größer
wurden, wurden die Krähen nur noch selten am Horst beobachtet und
hatten anscheinend aufgegeben. Trotzdem überlebte von den fünf
Jungstörchen nur ein einziger, die Kadaver der vier Anderen konnten
allerdings nirgends entdeckt werden. Bei der Beringung am 9. Juni wurde
noch ein mumifiziertes und kaum noch erkennbares Junges am Nestrand gefunden
und zusammen mit Nistmaterial nach Berlin zur Untersuchung auf Aspergillose
geschickt. Das Ergebnis wird noch erwartet. Der Ernährungszustand
des noch lebenden Jungstorchs war jedoch auch nicht zufriedenstellend,
denn seit 19. Mai war er das einzig zu versorgende Junge im Nest und hätte
eigentlich im Alter von fast fünf Wochen mehr als die festgestellten
2,3 kg auf die Waage bringen müssen. Sein völlig verklebter Schnabel
ließ darauf schließen, dass er hauptsächlich mit Regenwürmern
ernährt wurde, einer nicht sehr reichhaltigen Kost.
Juli: Der Zustand des mumifizierten Jungstorchs, der ins Institut für
Tierpathologie der Freien Universität Berlin zur Untersuchung auf
Aspergillose geschickt wurde, ließ keine Diagnose mehr zu. Die
Ursache des Ablebens der vier kleinen Störche kann nicht mehr festgestellt
werden. Vielleicht ergibt eine geplante Umfrage bei der Wangener Bevölkerung
durch die Presse einen Hinweis, ob die Altstörche regelmäßig
Nistmaterial von Grünschnitt-Häufen geholt und in ihr Nest
eingetragen haben (hier entwickeln sich gelegentlich größere
Mengen der infektiösen und für kleine Störche zuweilen
tödlichen Schimmelpilze).
Der einzige überlebende Jungstorch ist inzwischen gut herangewachsen
und auch schon aus dem Horst ausgeflogen. Am 14. Juli startete er erstmals
vom Kornhaus. Die Krähen sind ihm nicht wohlgesonnen und attackieren
ihn gelegentlich beim Flug. Bald kann er sie hinter sich lassen, denn
die große Reise steht unmittelbar bevor.
2007: Die Störche
in Wangen lassen trotz des bisheringen Pechs (anders kann man es
wirklich nicht nennen) nicht locker. Vielleicht spüren
sie das Wohlwollen und die Bemühungen der Gemeinde und der örtlichen
NABU-Gruppe, die die Störche in der Stadt halten möchten.
Die Wangener Störchin ließ es sich allerdings auch dieses Frühjahr
nicht nehmen, sich erstmal noch in einem anderen Horst umzuschauen. Ihre Eskapaden
führten sie dieses Mal nach Wilhelmsdorf, wo sie sogar das angestammte
Weibchen vertrieb (siehe Wilhelmsdorf und Illmensee).
So war auf dem Wangener Horst der Franzose erstmal allein,
bis sich eine andere Störchin zu ihm gesellte, die ein ganzes Sammelsurium
an Ringen trug (einen Aluring und zwei Farbringe), vermutlich stammt sie
aus einem privaten Gehege. Das Ganze hatte keine Zukunft, weil die frühere
Wangenerin natürlich doch die Sehnsucht wieder ins Allgäu trieb.
Am 2. April erschien sie und die farbig Geschmückte musste das Feld
räumen.
Nur wenige Tage dauerte, da brütete das alte Paar. Dass die schlüpfenden
Jungen vom Wangener Franzosen stammen, ist ziemlich unwahrscheinlich. Vermutlich
zieht er – so es doch hoffentlich dieses Mal in Wangen klappt – den
Nachwuchs des Wilhelmsdorfer Franzosen auf (aber vielleicht sehen es
die Franzosen ja nicht so eng).
Juni: Am 6. Mai schlüpfte auf dem Kornhaus in Wangen
ein Junges. Geschwister wollten sich nicht einstellen. Eigentlich hätten
seine Chancen als Einzelkind diesmal sehr gut sein müssen. Auch
das Katastrophenwetter zu Pfingsten hätte der Einzelstorch wie andere
Einzeljunge in anderen Horsten überstehen müssen. Ob hier mangelnde
Fürsorge durch die Eltern (das Männchen ist ein überwinternder,
ehemaliger Voliere-Storch) eine Rolle gespielt hat? Die Wangener Bevölkerung
ist jedenfalls sehr enttäuscht, dass der Jungstorch Pfingsten nicht überlebt
hat und es so auch dieses Jahr wider Erwarten keinen ausfliegenden Storchennachwuchs
in Wangen gibt.
2006: Trotz zweimaligen
Misserfolgs ist sind die Störche nach Wangen zurückgekehrt und brüten
wieder auf dem Horst des Kornhauses.
Am 12. März erschien das Elsässer Männchen, das im süddeutschen
Raum überwintert. Mehr als 2 Wochen stand er zunächst allein auf seinem
Horst, wobei ihm allerdings die Zeit durch einige Aufregung verkürzt wurde.
So erschien am 25. März ein anderes Männchen und ließ sich während
seiner kurzen Abwesenheit zur Nahrungssuche auf dem Kornhaus nieder. Der Fremdstorch
wurde als ein zweijähriger "Halbstarker", geschlüpft in
Isny, identifiziert. Als der Horstinhaber auftauchte, verließ er allerdings
sofort das Nest, kreiste noch einigemale, wobei sich der Elsässer ziemlich
aufregte (er klapperte und pumpte mit den Flügeln) und zog dann ab. Eine
Stunde später wurde er in Isny beobachtet, wo er seinem Elternhorst einen
Besuch abstattete. Aber auch diese machten keine Anstalten, ihm ihren Horst zu überlassen.
Schließlich hatte der Isnyer aber doch noch Erfolg: er brütet jetzt
in Aulendorf auf dem Schloss.
Wie gesagt, das letztjährige Wangener Weibchen
ließ zunächst
auf sich warten, es turtelte nämlich in Bad
Waldsee auf dem dortigen
Gemeindehaus mit einem anderen Storchenmann herum. Die neue Liebe hielt
aber nicht lange: Die Storchendame entschied sich, doch lieber Wangen die
Treue zu halten, am 29. März kehrte sie zu dem Elsässer zurück
und seit Anfang April brütet das Paar.
Juni: Den Wangener Störchen ist wahrhaftig kein Glück
beschert. Vor zwei Jahren, als sie sich erstmalig nach sehr langer Zeit
wieder in Wangen niederließen – zur großen Freude der Wangener
Bürger -, verunglückte das Weibchen; letztes Jahr gingen die
Eier (ziemlich sicher) bei Kämpfen mit Fremdstörchen zu Bruch;
und nun dieses Jahr das katastrophale Wetter. Dabei waren dieses Jahr
tatsächlich fünf Junge im Horst geschlüpft. Fünf
Schnäbel bei derart schlechtem Wetter zu füttern ist schwierig, fünf
Junge sind schwerer vor Regen und Schnee zu schützen als zwei oder
drei. Und so sind leider alle fünf Jungen umgekommen. Man möge
bitte von Vorschägen absehen, künftig bei einer so großen
Kükenzahl gleich Junge zu entnehmen, denn wir wollen doch wilde
Störche haben und keine Haustiere (bitte nicht falsch verstehen,
ein solcher Vorschlag kam von Wangen nie).
Eine sofortige Aushorstung der am 29. Mai noch lebenden drei Jungstörche
hätte zwar vielleicht den einen oder anderen noch gerettet, für die
Altstörche ist dies jedoch gleichbedeutend mit totalem Brutverlust und hätte
sie nicht am Brutplatz gehalten. Von Aktionen mit Wärmflasche (!) oder Auswechseln
von nassem durch trockenes Nistmaterial halte ich nichts: in Saulgau haben Störche
einmal drei Stunden lang ihr Nest gemieden, nachdem das Material bei einer Beringung
ausgewechselt wurde, weil das Nest danach anders aussah, und so etwas kann bei
Regen fatal sein.
Bleibt uns also nur zu hoffen, dass
die Störche nächstes Jahr
wiederkommen. Ich wünsche es den Wangener Bürgern, denn man ist
hier sehr um den Storch und um Verbesserungen seiner Nahrungsgebiete bemüht.
2005: Dem
2003 in
Markdorf brütenden Elsässer
hat es letztes Jahr in Wangen anscheinend gefallen. Zur Freude der Wangener
Bürger erschien er wieder Mitte März auf dem Horst des Wangener
Kornhauses. Seine letztjährige zweite Gattin (seine erste, mit
der er in Wangen ein Gelege bebrütete, kam uns Leben) zog es
allerdings in diesem Frühjahr vor, sich in Fleischwangen
niederzulassen. Doch ist bereits ein anderes Weibchen in Wangen auf dem
Horst eingezogen: eine blutjunge, erst zweijährige Störchin
vom Bodensee, in Radolfzell geboren. Bei der Kontrolle am 18. April
hatte das Paar mit dem Brutgeschäft noch nicht begonnen.
Juni: Den Wangener Störchen ist kein Glück beschert. Im letzten
Jahr verunglückte während der Brut die Störchin, und auch
dieses Jahr gibt es trotz Brut leider abermals keinen Nachwuchs. Kurz
vor dem Schlupf der Jungen wurde das Gelege von beiden Altstörchen
verlassen. Grund war vermutlich ein Angriff durch Fremdstörche, die
am Pfingstsamstag in Wangen gesichtet wurden (es waren insgesamt acht).
Es kommt immer wieder vor, dass durch einen solchen Angriff das Gelege
beschädigt wird. Ein Kampf wurde zwar nicht beobachtet, doch wurde
an diesem Tag ein Flohmarkt in der Innenstadt abgehalten, wobei es oft
rege zugeht, sodass der Kampf möglicherweise nicht bemerkt wurde.
Sicher ist, dass die Störche nur wenige Tage später beide gemeinsam
auf der Nahrungssuche beobachtet wurden, was bedeutet, dass sie die Bebrütung
zu diesem Zeitpunkt aufgegeben hatten.
2004: Die Wangener Bürger
trauten ihren Augen kaum und dachten wohl eher an einen Aprilscherz, als
sie am 1. April auf dem Kamin eines Hauses in der Altstadt zwei Störche
sahen, die dort versuchten ein Nest zu bauen; seit 1643 (angeblich ein
Horst auf einem Hausdach) wurden – von kurzen Besuchen (z.B. vor
ca. 50 Jahren) abgesehen – keine Störche mehr in Wangen beobachtet.
Die Stadtverwaltung reagierte schnell und bot den Störchen eine Nestunterlage
auf dem Kornhaus in unmittelbarer Nähe an, das von dem Storchenpaar
auch sofort angenommen wurde. Die beiden sind nun eifrig mit dem Nestbau
beschäftigt und konnten auch schon identifiziert werden:
Das Männchen wurde 1998 in Kintzheim (Elsass/Frankreich) in einer
Voliere geboren und 2001 freigelassen, es brütete zwei Jahre lang
in Markdorf im Hepbacher-Leimbacher-Ried
und verlor dort im letzten Jahr seine gesamte Brut durch einen Marder,
den Winter verbrachte es am Bodensee; das Weibchen ist erst zwei Jahre
alt und stammt aus Beuren an der Aach bei Singen.
Die Störche halten die Wangener Bevölkerung ganz schön
in Atem. Am 25. April – das Paar brütete bereits - stürzte
das zweijährige Wangener Storchenweibchen ab, spätere Untersuchungen
ergaben als Diagnose Herzmuskelschwäche und massiven Parasitenbefall.
Private Naturschützer reagierten sofort, holten die Eier vom Nest
und schoben dem jetzt alleine brütenden Männchen Hühnereier
unter, damit es in Wangen blieb. Die Storcheneier wurden in einem Brutkasten
ausgebrütet, der erste Jungstorch schlüpfte am 15. Mai. Bedauerlicherweise
starb er einen Tag später und auch das zweite schlüpfende Junge
ging unmittelbar nach dem Schlupf ein. Der dritte Jungstorch überlebte
jedoch und konnte nach Salem-Affenberg gebracht werden, wo er von einem
Storchenpaar ohne eigene Jungen versorgt und aufgezogen wird.
Das Wangener Männchen war aber in dieser ganzen Zeit nicht untätig.
Es verließ nach ein paar Tagen seine vermeintliche Brut (die Hühnereier)
und schaute sich wieder nach einer Gattin um – und er hatte Erfolg.
Seine neue Angebetete ist wie seine erste blutjung. Sie ist zwei Jahre
alt und stammt aus Salem. Am Nest wird immer wieder etwas gebaut, bisher
wird jedoch noch nicht gebrütet. Die Wangener können jedoch
zuversichtlich sein: Falls es dieses Jahr nichts mehr mit Storchenkindern
in Wangen wird, klappt´s sicher im nächsten Jahr.
Juli: In diesem Jahr wird es noch keine Wangener Jungstörche geben.
Das nach Salem verbrachte Junge hat leider nicht
überlebt, und das neu vermählte Paar in Wangen hat aufgrund
der fortgeschrittenen Zeit keine Brut mehr begonnen. Wir sind gespannt,
wie sich das Wangener Storchenleben im nächsten Jahr gestalten wird.
Die Zeit bis dahin werden wir nutzen und uns um eine Verbesserung der
Nahrungsgebiete in Horstnähe bemühen, damit die Wangener Störche
gute Chancen haben, ihren Nachwuchs durchzubringen.
Bitte klicken Sie für eine größere Ansicht auf die Fotos
(Aufnahmen 2004: Georg Heine):
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