Die Störche Oberschwabens |
Markdorf Hepbacher-Leimbacher Ried
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2017: Dieselben Paare wie 2016, zwei Junge (Beringung beim Paar auf der Pappel).
2016: Unsere Störche auf dem Hochspannungsmast – es sind die altbekannten Hepbach-Leimbacher-Ried-Störche – brachten Ende April insgesamt drei kleine Störche zur Welt. Das Nesthäkchen fiel den Eisheiligen zum Opfer, die beiden älteren Geschwistern waren bei der letzten Nestbeobachtung durch Frau Brzoska am 22. Mai noch putzmunter und bleiben es hoffentlich weiterhin.
Juli: Während im NSG Eisweiher und am Lettenhof alle Jungstörche infolge des schlechten Wetters starben, konnten im Hepbach-Leimbacher Ried insgesamt fünf Junge großgezogen werden. Die beiden älteren Jungstörche auf dem Hochspannungsmast kamen ohne Probleme über die Runden und dürften mittlerweile flügge sein. Auf der Pappel kamen drei Jungvögel durch, was dieses Jahr schon zu den Ausnahmefällen zählt. Die drei erwiesen sich bei der Beringung – die trotz aller Widrigkeiten am 7. Juni doch noch bewerkstelligt werden konnte – sogar als ziemlich gut genährt. Der Umzug hat sich für die ehemaligen Schloss-Störche also gelohnt, auf das Schloss-Nest werden sie wohl nicht mehr zurückkehren. 2015: Die Hepbach-Leimbacher Störche haben wieder ihr letztjähriges Nest auf dem Hochspannungmast bezogen. Sie haben dort auch wirklich eine grandiose Aussicht über das gesamte Ried. Mit der Brut begannen sie wieder Ende März. Bei der letzten Kontrolle am 1. Mai waren bereits einige Küken geschlüpft. Juli: Die Störche im Ried ließen es etwas gemächlicher angehen, es waren nur zwei Junge zu versorgen. Sie wuchsen problemlos und auch von den Menschen völlig unbehelligt auf, denn der Mast steht mitten im Ried, auch eine Beringung ist nicht möglich. Man müsste dazu eine beträchtliche Strecke durchs beweidete Ried laufen, wo ein unberechenbarer Stier seine Heckrinder-Herde bewacht. Und wer nicht gerade für den Beruf als Torero üben möchte, lässt die Angelegenheit doch lieber bleiben. 2014: Augenscheinlich fühlten sich die Hepbach-Leimbacher Störche letztes Jahr durch das Zuwachsen ihres Nestes doch erheblich behindert, denn sie bauten sich schon gegen Ende der letzten Saison ein anderes Nest auf einem Hochspannungsmast im Ried. Das Freischneiden des alten Nestes im Winter nützte nichts mehr, im Frühjahr bezogen sie ihren neuen Horst. Auch sie fingen früher als letztes Jahr mit dem Brutgeschäft an, in den letzten Märztagen saßen sie auf den ersten Eiern. Juni: Drei kleine Störche schlüpften auf dem Hochspannungsmast im Ried aus den Eiern und wurden auch problemlos groß. Die EnBW erklärte sich bereit, bei der Beringung zu helfen und zu diesem Zweck den Mast zu besteigen. Das Ganze konnte dann aber doch nicht stattfinden, da der Mast mitten im Sumpf nur zu Fuß erreichbar ist, die Heckrinder-Herde im Sumpf jedoch von einem neuen und bisher unberechenbaren Stier angeführt wird. Storchenbeauftragte und Mitarbeiter der EnBW sind keine Toreros, einem Stierkampf mit ungewissem Ausgang wollten wir – man möge es uns nachsehen – lieber aus dem Wege gehen. Die drei Jungstörche des Hepbach-Leimbacher Rieds werden daher dieses Jahr notgedrungen ohne einen Kennzeichnungsring ausfliegen. 2013: Anfang April begannen die Hepbacher-Leimbacher Störche mit dem Brutgeschäft. Es sind dieselben Störche wie in den Jahren zuvor: der mittlerweile zehnjährige Schweizer und die am Bodensee überwinternde gleichaltrige Dame aus Niederbayern. Juni: Zwei kleine Störche erblickten im Ried das Licht der Welt. Es könnten anfangs auch drei gewesen sein (das Nest war dieses Jahr aufgrund der aufgewachsenen Äste nur sehr schlecht einsehbar). Dann kamen Ende Mai die sintflutartigen Regenfälle. Wie viele andere Jungstörche in Oberschwaben und in der Bodenseeregion überstanden die kleinen Störche sie nicht. Die Altstörche werden aber wohl dem Ried treu bleiben, denn es ist schon ein alteingesessenes Paar. Sie werden im nächsten Jahr wieder hier brüten und hoffentlich haben sie dann mehr Glück. 2012: Auch im Hepbacher-Leimbacher Ried brüten dieselben Störche wie in den Jahren zuvor. Ganz entgegen ihrer Tradition sind sie dieses Jahr damit allerdings etwas früher dran, so dass ihre Jungen etwa zeitgleich mit den Jungen am Eisweiher schlüpfen werden. Mitte Juni: Irgendetwas schien mit dem Gelege der Riedstörche nicht zu stimmen. Denn zwei Küken schlüpften offensichtlich in großem zeitlichem Abstand. Entweder waren einige Eier nicht befruchtet gewesen oder die Ernährung auf der Müllkippe hat etwas damit zu tun (aufgenommenes Gift?). Der kleine war selbstverständlich von Anfang an bei der Fütterung im Nachteil, überlebte aber trotzdem einige Wochen bis die Schafskälte mit ihren nassen Tagen einsetzte. Bei der Beringung am 4. Juni saß dann nur noch der ältere der beiden auf dem Nest, von seinem jüngeren Geschwister fehlte jede Spur. Ob ihm wirklich nur die gelegentlichen Regengüsse oder eventuell auch gefressener Müll zum Verhängnis wurden, kann nicht mehr geklärt werden. August: Bei der letzten Kontrolle am 14. Juli war das Nest im Ried leer. Der Jungstorch war flügge geworden und von seinen Eltern unabhängig. Bald wird er, vermutlich zusammen mit den anderen Markdorfer Jungstörchen, die Reise in den Süden antreten. 2011: Im Hepbacher-Leimbacher Ried bleibt alles beim
Alten, die Brutstörche sind dieselben wie in den Jahren zuvor. Sie
beginnen immer etwas später mit der Brut als die Eisweiher-Störche, und so
war es auch dieses Jahr. Als Brutbeginn wurden die letzten Märztage
festgestellt. Juni: Ende April/Anfang Mai
schlüpften drei Junge im Horst des Hepbacher-Leimbacher Rieds. Bei
einer Horstbeobachtung am 10. Mai wurde ich dann Zeuge des folgenden
Geschehens: Einer der beiden älteren Jungstörche hatte eine lange,
zerfledderte Schnur zur Hälfte verschluckt, die andere Hälfte
hing ihm aus dem Schnabel. Als ihm klar wurde, dass er den Rest nicht
mehr hinunterschlingen konnte, versuchte er, das Ding wieder
herauszuwürgen, was ihm jedoch nicht gelang. Sein Vater stand daneben
und nahm von dem Vorgang keinerlei Notiz. Ich versuchte verzweifelt,
ein Unternehmen mit einer Hebebühne zu erreichen, ohne Erfolg.
Schließlich fand ein Wechsel der Altstörche statt, und die Mutter
bemerkte das Gewürge des Zöglings. Sie zog an der Schnur, bekam das im
Magen verschwundene Ende jedoch beim ersten Versuch nur teilweise
heraus. Nach einer geraumen Weile machte sie einen zweiten Versuch, und
diesmal klappte es. Das Ende kam zum Vorschein, und sie warf die
gesamte Schnur über den Nestrand, mir fiel ein Klotz vom Herzen. Anfang August: Bei der letzten Beobachtung am 6. Juli war der Horst im Hepbacher-Leimbacher-Ried leer. Der Jungstorch war flügge geworden. Demnächst wird er seine Eltern verlassen, sich anderen Jungstörchen aus der Bodenseeregion anschließen und seine erste Reise in den Süden antreten. 2010: Im Hepbacher-Leimbacher Ried hat sich wie am Eisweiher in der "Personalbesetzung" nichts geändert. Wie im vorigen Jahr lassen sich der Schweizer und die Bayerin etwas mehr Zeit mit der Brut als die Eisweiher-Störche. Etwa eine Woche später um die Monatswende März/April saßen aber auch sie auf einem Gelege. Juni: Entsprechend etwas später als
am Eisweiher, in den ersten Maitagen, schlüpften die Jungen. Wie am
Eisweiher wurden es vier an der Zahl. Noch am 9. Mai wurden bei einer
Fütterung vier Köpfchen gezählt. Bei einer Kontrolle am 19. Mai waren
es allerdings dann nur noch drei; das Nesthäkchen hatte das unwirtliche
Wetter nicht überstanden. Die Beringung ist auf den 4. Juni angesetzt.
Mal sehen, ob sie sich wieder als solche schwergewichtigen Brummer
erweisen wie letztes Jahr und was sich dieses Mal an Unrat im Nest
findet. Die nahe Müllkippe soll nämlich inzwischen abgedeckt worden
sein. Juli: Der überlebende Jungstorch im Hepbach-Leimbacher Ried entwickelte sich nun doch ziemlich schnell. Obwohl ca. 1 Woche später aus dem Ei geschlüpft als seine Artgenossen am Eisweiher, traute er sich früher als die Eisweiher Jungstörche vom ziemlich hohen Horst. Schon Ende Juni war er zusammen mit seinen Eltern bei der Nahrungssuche auf den Riedwiesen zu sehen. Jetzt nochmal ordentlich futtern, und bald im August geht's los auf die große Reise. 2009: In Hepbacher-Leimbacher Ried kann man wieder
das deutsch-schweizerische Paar beobachten, dass auch in den letzten
drei Jahren hier gebrütet hat. Sie sind mit dem Brutgeschäft diesmal
etwas später dran als die eiligen Eisweiher-Störche,
aber auch sie sitzen seit Ende März auf den Eiern. Juli: Am Abend des 9. Juni wurde der
Horst im Ried angefahren und die drei Jungstörche beringt. Die
Hepbach-Leimbacher "Pizza-Störche" – die nahe Müllkippe wird nach wie
vor von den Altstörchen als Nahrungslieferant genutzt – brachten ein
Rekordgewicht auf die Waage: der Größte wog fast 3,7 kg! Ob's an der
abendlichen Stunde lag oder an der allzu menschlichen Ernährung, man
gebärdete sich bei der Prozedur ganz schön aggressiv und hackte fleißig
um sich. 2008: Im Hepbacher-Leimbacher-Ried hat das selbe
Paar wie 2007 den Horst belegt. Das Brutgeschäft begannen sie nahezu
zeitgleich mit den Störchen am Eisweiher. Juli: Ohne weitere Zwischenfälle wurden die beiden Hepbacher-Leimbacher-Riedstörche am 6. Juli flügge. Wie auch die anderen Markdorfer Jungstörche wird auch sie bald die Unruhe packen; sie werden sich von ihren Eltern, vom Ried und vom Bodensee verabschieden und sich auf in den sonnigen Süden bzw. Südwesten machen. 2007: Im Hepbacher-Leimbacher-Ried brütet das selbe Paar wie 2006. Seit Anfang April sitzen das nun vierjährige Schweizer Männchen und das gleichaltrige Weibchen aus Niederbayern abwechselnd auf einem Gelege. Juni: Anfang Mai schlüpften die Jungstörche im Hepbacher-Leimbacher-Ried. Es waren insgesamt zwei Küken. Obwohl nahezu gleichzeitig geschlüpft, blieb - ähnlich wie im letzten Jahr - einer der beiden in der Entwicklung gegenüber dem anderen stark zurück. Schließlich fraß er kaum noch, wenn die Eltern Futter brachten, sondern lehnte sich nur noch ziemlich apathisch an sein viel größeres Nestgeschwister; vermutlich waren die Nahrungsbrocken, die man brachte, für den Kleinen zu groß. Er starb dann auch bald, und zwar ziemlich sicher schon vor den Pfingsttagen. Das größere Geschwister, nun allein im Nest, konnte nun den ganzen Schutz seiner Eltern für sich in Anspruch nehmen, weshalb der Jungstorch auch das schreckliche Pfingstwetter schadlos überstand. Am 6. Juni konnte er beringt werden und brachte mehr als 3 kg auf die Waage. Am 5. Juli, also im Alter von ca. 9 Wochen, verließ der Hepbacher-Leimbacher Jungstorch – einziger verbliebener Jungstorch der drei Markdorfer Horste – erstmals das Nest. Zusammen mit seinen Eltern futtert er sich nun am reichhaltigen Büffet der Riedwiesen ausreichend Reserven an, um seinen ersten anstrengenden Zug nach Spanien oder auch Afrika gut zu überstehen. 2006: Auch im Hepbacher-Leimbacher-Ried gab es nach
dem letztjährigen Brutverlust dieses Frühjahr einen Wechsel. Wie im
letzten Jahr handelt es sich allerdings wieder um eine
deutsch-schweizer Partnerschaft. Juni: Auch im Hepbach-Leimbacher-Ried scheint diesmal alles in bester Ordnung. Zwei Jungstörche sind kurz vor Mitte Mai geschlüpft und die Beiden haben das schlechte Wetter gut überstanden. Sie wurden wie die drei Jungen vom Eisweiher am 16. Juni beringt. Die Wägung, die jedesmal bei der Beringung vorgenommen wird, zeigte wie auch der Zustand des Gefieders, dass die beiden Jungen im Hepbacher-Leimbacher-Ried völlig unterschiedlich entwickelt waren. Während das Ältere der beiden Jungen zweidreiviertel Kilogramm auf die Waage brachte und sein Gefieder für sein Alter bereits sehr gut ausgebildet war, wog das Jüngere keine zwei Kilogramm und sein Federkleid war deutlich unterentwickelt. Der Schlupfabstand von mehreren Tagen (möglicherweise einer ganzen Woche) verschaffte dem Älteren einen klaren Vorteil bei der Aufnahme des von den Eltern ausgewürgten Futters, so dass sich sein Vorsprung immer weiter vergrößerte. Der Kleine wurde 7 Wochen alt (ein Alter, in dem die kritische Nestlingszeit eigentlich überstanden ist – es sei denn, der Jungstorch fällt aus dem Nest oder wird bei Flugübungen vom Nest geweht), dann wurde er vermisst. Jetzt fand ihn Herr Beer vom BUND Markdorf durch Zufall tot im Teichschlamm des Gewanns Hutwiesen unterhalb des Nestes, er musste ihn aus dem Schlamm ausgraben. Der Ältere der beiden Jungstörche ist seit einiger Zeit flügge und seit Ende Juli nicht mehr am Horst zu sehen. Ob er schon weggezogen ist? 2005: Im Hepbacher-Leimbacher-Ried ist wieder ein
Storchenpaar anwesend. Das Weibchen ist dreijährig und stammt aus
Wiesbaden-Schierstein, der Ring des Männchens konnte noch nicht
abgelesen werden. Bei der letzten Beobachtung am 12. April gingen die
Beiden noch gemeinsam auf Nahrungssuche und paarten sich mehrmals auf
dem Horst. Mit dem Brutgeschäft wurde also noch nicht begonnen, doch
stehen die Chancen gut, dass das Paar hier bleiben wird. 2004: Der Horst im Hepbacher-Leimbacher-Ried, aus
welchem letztes Jahr die Jungstörche von einem Marder geholt wurden,
ist bisher verwaist. Vielleicht klappt es aber doch noch mit einer
Brut: am 21. April wurden zwei unberingte Störche auf dem Nest
beobachtet. 2003: Von den sechs im Naturschutzgebiet
aufgestellten Baum- und Pfahlhorsten wurde ein Horst in diesem Jahr
wieder besetzt, es ist das selbe Baumnest wie im letzten Jahr. Ende
Februar trafen hier zwei Störche ein: das elsässische Männchen, das
schon 2002 hier brütete und ein Schweizer Weibchen, das letztes Jahr
den Horst in Isny besetzte.
Von 4 geschlüpften Jungen haben 3 überlebt, Alter derzeit (Mitte Juli 2002) ca. 9 Wochen.
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