2023, 2024: Ausführliche Informationen und
zahlreiche wunderschöne Bilder von den Isnyer Störchen gibt es wie in
den Vorjahren von Ulrike Maruszczak, unserer dortigen
Weißstorch-Beobachterin auf der webseite isny.tv
.
2022: Die Isnyer Storchenkolonie wächst weiter an.
Ausführliche
Informationen und zahlreiche wunderschöne Bilder von den Isnyer
Störchen gibt es wie in den Vorjahren von Ulrike Maruszczak, unserer
dortigen Weißstorch-Beobachterin auf der webseite isny.tv.
Seit 2017: Ausführliche Informationen und zahlreiche
wunderschöne Bilder von den Isnyer Störchen gibt es nach wie vor von
Ulrike Maruszczak, unserer dortigen Weißstorch-Beobachterin auf der
Webseite isny.tv.
Aus Zeitgründen (die Weißstorch-Betreuer Oberschwaben Ute Reinhard und
Rainer Deschle können beim derzeitigen Zuwachs der Population ihre
Aufgabe nur unter erheblichem Zeitaufwand erfüllen) wird hier auch
dieses Jahr auf eine Darstellung des Isnyer Storchengeschehens
verzichtet und auf die genannte Internet-Seite verwiesen.
2016: Isny – Stadt der Störche im Allgäu. Ja, das
muss man mittlerweile sagen. Denn was sich dieses Jahr in Isny unter
den Adebaren abspielte, kann man wirklich kaum glauben: Sage und
schreibe insgesamt 13 Storchenpaare nisteten im Frühjahr in Isny oder
versuchten ein neues Nest zu bauen. Die Neuankömmlinge waren
überwiegend junge Störche, zweijährig und erstmals aus dem
Winterquartier zurückgekehrt.
Nicht alle diese Paare blieben jedoch dort, in zwei Fällen auch, weil
man ihre Nestbau-Absichten – da an sehr ungünstigem Platz – vereiteln
musste. Es soll hier nur eine kurze Zusammenfassung der bisherigen
Brutergebnisse dargestellt werden, denn ein ausführliches Tagebuch der
Geschehnisse in Isny, erzählt von Ulrike Maruszczak, unserer dortigen
Weißstorch-Beobachterin und dokumentiert mit ihren wunderschönen Fotos,
kann auf der Webseite
nachgelesen werden (links oben auf der angegebenen Internet-Seite
anzuklicken; Tipp von Frau Maruszczak: wenn nicht die aktuellen Bilder
angezeigt werden, bitte Strg und F5 drücken) . Über die Internetseite
hat man über eine webcam auch Einblick in zwei der Isnyer
Storchenhorste.
Gebrütet haben in Isny sieben
Storchenpaare:
Urs und Ursula auf dem Rathausnest.
Ob hier bei der Paarung etwas schiefgelaufen ist oder die Eier nicht
sorgfältig bebrütet wurden? Aus dem Gelege scheint nichts zu schlüpfen,
denn sie sitzen schon seit Anfang April darauf ohne Ergebnis.
Finn und Finja auf dem Kastaniennest.
Hier schlüpften vier Junge, die jedoch am 13. Mai alle vier im Alter
von ein bis zwei Wochen verstorben sind. Schimmelpilz-Infektion?
Paul und Julia (unsere alteingesessene Brutstörchin, die früher mit
Romeo auf dem Rathaus brütete) auf der Eiche
bei den Sporthallen haben zwei Jungstörche im Nest.
Toni und Antonia auf der Linde
bei den Sporthallen haben ebenfalls zwei kleine Störchlein
zu versorgen. Diese sind aber ca. eineinhalb bis zwei Wochen jünger als
der Nachwuchs von Julia und Paul.
Nachwuchs von Ton und Antonia.
Ute Reinhard 2016.
Diese vier Paare haben in Isny bereits Bruterfahrung, sind sozusagen
unsere "alten Hasen". "Frischlinge" in Isny sind dagegen die drei
folgenden Paare:
Peppi (zweijähriger Storch aus Neukirch-Wildpoltsweiler,
also ein jüngerer Bruder von Toni) und Peppina (unberingte
Storchendame) auf einer zweiten Eiche
über dem Neidhammelbrunnen (ebenfalls in Nähe der
Sporthallen): bisher zwei Junge gesehen.
Henri und Henriette, beide unberingt, auf einer Linde zwischen der
Linde mit Toni und Antonia und der Eiche mit Julia und Paul. Frischer
Schlupf.
Sam und Samira, ebenfalls beide unberingt, auf einem Sendemast hinter der Post.
Hier wurden am 21. Mai drei noch ganz kleine Junge im Nest entdeckt.
Juli: In Isny lief es dieses Jahr
nicht gut. Denn wenn schlechtes Wetter herrscht, ist es in Isny am Rand
der Adelegg besonders schlimm: Es regnet sehr heftig und die
Temperaturen sinken stärker ab als im übrigen württembergischen Allgäu
und in den oberschwäbischen Flusstälern.
Sechs der sieben Isnyer Brutpaare brachten keine Jungvögel durch:
Urs und Ursula auf dem Rathaus: keine Jungevögel geschlüpft.
Finn und Finja auf dem Kastaniennest bei der Post: alle vier Junge bei
den Eisheiligen umgekommen (tot am 13. Mai).
Paul und Julia auf der Eiche bei den Sporthallen: beide Jungstörche tot
am 25. Mai (sehr kalt und nass am 23./24. Mai, am Morgen des 25. Mai in
Isny 1,8 °C).
Peppi ind Peppina auf der zweiten Eiche über dem Neidhammelbrunnen: der
erste der beiden Jungstörche liegt am 22. Mai tot unterm Nest, der
zweite verendet in der regnerischen kalten und windigen Nacht vom 16.
auf den 17. Juni.
Henri und Henriette auf der zweiten Linde bei den Sporthallen: der
Nachwuchs stirbt ebenfalls in der Nacht vom 16. auf den 17. Juni.
Sam und Samira auf dem Sendemast in der Innenstadt: einer der drei
Jungen liegt am 5. Juni tot am Nestrand, Mitte Juni sind alle tot, die
Altstörche verlassen das Nest.
Immerhin haben es die beiden
Jungvögel von Toni und Antonia auf der anderen Linde bei den
Sporthallen geschafft. Am Abend des 24. Juni, kurz vor einem heftigen
Gewitter, konnten sie mit Hilfe der Isnyer Feuerwehr (die an diesem
Abend noch reichlich zu tun bekam) beringt werden. Ihnen kann auf dem
Nest nun nichts mehr passieren und wir hoffen, dass sie problemlos
ihren ersten Ausflug meistern und auch ihre erste Reise in den Süden
ohne Zwischenfälle überstehen.
Ausführliche Informationen und
zahlreiche wunderschöne Bilder von den Isnyer Störchen gibt es von
Ulrike Maruszczak, unserer dortigen Weißstorch-Beobachterin auf der Webseite.
2015: Den Winter über waren trotz der zeitweise
kalten und schneereichen Witterung immer wieder bis zu fünf Störche in
Isny. Bis Mitte Dezember waren die beiden Störche des Kastaniennestes
da: Finn und Finja - Finja wurde Ende Dezember auch in Böhringen bei
Radolfzell am Bodensee an einer Futterstelle beobachtet. Auch noch
später im Winter bis in den Februar hinein waren die beiden neuen
Rathausstörche Urs und Ursula sowie Julia, unsere alte Störchin des
Rathausnestes in Isny bei der Futtersuche in der Ach zu beobachten.
Nun ist es Frühjahr, und schon geht
es in Isny wieder drunter und drüber.
Julia bezog Mitte Februar das Kastaniennest, aus welchem sie aber am
24. Februar von der Horstinhaberin Finja verjagt wurde. Finn ließ auf
sich warten, Finja vertrieb sich solange die Zeit mit einem
vierjährigen Storch, gebürtig in Neukirch-Wildpoltsweiler,
der acht Tage zuvor in Isny angekommen war und sich zunächst im Nest
von Fritz und Agathe auf der Linde bei den Sporthallen niederließ. Er
wird im folgenden Antonio genannt. Am 10. März, als auch Finn
zurückkommt, greift ein neuer Storch – es ist das letztjährige
Brutmännchen von Mailand – den Kastanienhorst an und wird gemeinsam von
Finja und Antonio vertrieben. Dann, am selben Abend, kommt Finn, und
Antonio muss seinerseits nun das Feld räumen. Jetzt ist allerdings im
Kastanienhorst Ruhe eingekehrt, Finn und Finja brüten sein ungefähr 29.
März.
Das Nest auf dem Rathaus (bis vor
wenigen Jahren das einzige Nest in Isny und langjährig von Romeo und
Julia besetzt), wird wie schon Ende der Brutzeit 2014 wieder von Urs
und Ursula belegt. Am 3. Februar zogen die beiden aus Isny ab und
erschienen wieder am 26. Februar – sehr schmutzig, wie berichtet wird,
und von den Isnyern von da an als Braunstörche bezeichnet. Julia
versucht am 9. März, ihren ehemaligen Horst zurück zu erobern,
vertreibt Ursula und verpaart sich mit Urs, kann sich aber nicht lange
auf ihrem Nest halten, sondern muss am nächsten Tag wieder Ursula
weichen. Urs und Ursula beginnen etwa zum selben Zeitpunkt mit der Brut
wie die Störche auf dem Kastaniennest. Allerdings sieht das Brutnest
nicht sehr wohnlich aus, denn Urs und Ursula stellen sich nicht gerade
als Baumeister heraus. Graureiher, Dohlen und die anderen Störche
klauen ihnen außerdem immer wieder Ästchen aus ihrem Nest, so dass die
Polsterung des Geleges doch sehr zu Wünschen übrig lässt.
Am 1. März wurde wieder das Nest auf
der Eiche bei den Sporthallen bezogen. Es ist ein unberingter Storch
mit einem schwarzen Punkt auf dem linken Flügel, von der Isnyer
Storchenbeobachterin eindeutig als Horstinhaber Paul identifiziert.
Julia freundet sich gleich mit Paul an und verpaart sich mit ihm, was
sie allerdings nicht davon abhält, am 9. März eine Rückeroberung ihres
alten Rathausnests zu versuchen und sich mit dem dortigen Urs zu
vergnügen(siehe oben). Nachdem sie damit allerdings nur einen Tag lang
Erfolg hat und dieser Versuch kläglich scheitert, kehrt sie zu Paul auf
die Eiche zurück. (Um die Verwirrung noch komplett zu machen: Einen Tag
nach ihrer Rückkehr aufs Eichennest werden Paul und Julia kurzzeitig
auf dem Rathausnest bei der Paarung beobachtet!). Hoffen wir mal, dass
Julia sich jetzt mit ihrer neuen Situation in Isny endgültig abfinden
kann, denn seit Ende März liegen Eier im Eichennest. Immerhin hat sie
wieder einen Horst und einen Partner, sie musste den Brutort nicht
wechseln und kennt sich in den Nahrungsgebieten um Isny bestens aus.
Bleibt noch das zweite Nest bei den Sporthallen, das Nest auf der
Linde. Hier kommt Fritz, der letztjährige Brutstorch der Linde am 11.
März an, wird aber einen Tag später wohl von Antonio vertrieben, der
kurz zuvor vom Kastaniennest weichen musste (siehe oben). Fritz
verschwindet, und wenige Tage später gesellt sich zu Antonio eine
unberingte Storchendame. Es könnte Agathe oder vielleicht auch Pauline
vom letzten Jahr sein. Oder ist es eine neue Störchin? Auch hier wurde
mittlerweile mit der Brut begonnen.
Alle hier beschriebenen Ereignisse
wurden wieder von Frau Maruszczak beobachtet, dieses Jahr unterstützt
von einem Bewohner des Postgebäudes mit gutem Blick auf das
Kastaniennest. Ohne Engagement und viel Geduld sind solche akribischen
Beobachtungen nicht möglich, herzlichen Dank dafür. Wir sind gespannt,
wie es in Isny weitergeht.
Juni: Anfang Mai werden in Isny die
ersten lebenden Storchenküken gesichtet. Allerdings geschah unmittelbar
zuvor ein Unglück bei den Sporthallen: Das Lindennest kippte am 30.
April und rutschte ab, drei tote Storchenküken und ein Ei liegen auf
dem Boden. Die unberingte Störchin verschwindet daraufhin,
während sich Antonio auf einer benachbarten Eiche wieder auf den
Nestbau verlegt. Ein Nachgelege wird es aber wohl nicht mehr geben
(zumal sich ja auch die Störchin aus dem Staub gemacht hat).
Im Rathausnest von Urs und Ursula
schlüpften vier kleine Störche, im Kastaniennest waren es vermutlich
drei, und im Nest auf der Eiche bei den Sporthallen, wo die alte
Störchin Julia mit ihrem neuen Gatten Paul residiert, erblickten
ebenfalls drei kleine Störche das Licht der Welt.
Die Jungstörche auf der Eiche
überlebten erfreulicherweise alle. Im Kastaniennest von Finn und Finja
konnten zwei Jungstörche beringt werden. Vom Quartett auf dem Rathaus
kamen zwei Junge durch, die beiden anderen wurden Mitte Mai und Ende
Mai unterhalb des Rathauses tot aufgefunden.
Insgesamt werden also dieses
Jahr in Isny sieben Jungstörche groß, und da alle etwa im selben Alter
sind, konnten sie auch am gleichen Tag, nämlich am 11. Juni begutachtet
und beringt werden. Hoffen wir, dass alle ihren ersten Absprung vom
Nest, der sicher nicht mehr allzulange auf sich warten lässt, gut
meistern und dass sie ohne Zwischenfall ihren ersten Zug antreten
können.
2014: Der hübsche Kurort am Alpenrand mit seinen
großflächigen Feuchtgebieten hat's den Störchen angetan, auch wenn das
Klima für die Jungenaufzucht nicht gerade ideal ist. Man könnte es
schon fast als Invasion bezeichnen, was dieses Frühjahr in Isny
passiert.
Zunächst ist da das alteingesessene Paar auf dem Kamin des Rathauses:
der arthrosegeplagte Franzose, der nach entsprechenden Hormonschüben
zur Paarungszeit immer wieder topfit erscheint, sowie die Schweizerin.
Dann gibt es seit letztem Jahr ein Paar in der Ortsmitte auf einer
Kastanie: das Männchen ein gebürtiger Isnyer, letztes Jahr durch seine
Rosafärbung (die mittlerweile verschwunden ist) berühmt geworden, und
die Störchin aus Bad
Saulgau. Beide sind wieder da und belegen ihr Nest auf der
Kastanie. Allerdings gab es zunächst Komplikationen, denn vor der
Saulgauerin erschien die letztjährige Kißlegger Brutstörchin (eine
Störchin aus Bayern) und ließ sich bis zur Ankunft der Saulgauerin auf
deren Nest nieder. Als die Saulgauerin aber dann am 13. März ankam,
ließ sie sich das natürlich nicht gefallen. Die Bayerin zog zunächst
ab, erschien dann aber am 18. März wieder, diesmal mit einem
unberingten Männchen, verpaarte sich mit diesem auf dem Rathaus auf der
Sirene und attackierte mit ihm zusammen das Rathausnest. Sie blieb aber
nicht in Isny, denn zwei Tage später wurde sie in Mailand
auf dem Horst gesehen, wo sie jetzt auch brütet.
Die Besiedlung in Isny war damit dieses Frühjahr jedoch noch lange
nicht zu Ende. Am 24. März kam wiederum ein unberingter Storch nach
Isny, griff jedoch kein Nest an, sondern baute sich ein neues auf einem
hohen Baum bei den Isnyer Sporthallen. Eine Woche später bekam er dann
auch Gesellschaft von einer ebenfalls nicht beringten Störchin. Die
beiden vermählten sich, und seit 11. April wird auch auf diesem Nest
gebrütet.
Einen Tag zuvor, am 10. April, beginnt ein viertes Paar mit einem
weiteren Nestbau bei den Sporthallen. Es sind ein blutjunges, erst
zweijähriges Männchen aus Kanzach und eine ringlose
Störchin. Ob sie noch rechtzeitig fertig werden?
Etwa um dieselbe Zeit (am 12. April) erscheint ein fünftes Paar (!!),
ein unberingter Storch und eine zweijährige Storchendame aus Ostrach,
kopuliert auf dem Rathaus und belästigt das alte Paar auf dem
Rathauskamin und auch das Brutpaar auf der Kastanie. Wie das wohl
weitergeht?
Juni: Eine Isnyer Anwohnerin, Frau
Ulrike Maruszczak, die die Störche Isnys ganz genau beobachtet und
Protokoll führt – fast alle nachfolgenden Infos stammen von ihr – , hat
auch den neu angesiedelten Störchen Namen gegeben, die wir nun hier zum
besseren Überblick übernehmen wollen:
Romeo und Julia: das alte Paar auf dem
Rathaus (der Franzose und die Schweizerin);
Finn und Finja: das Paar auf der Kastanie
bei der Post (er aus Isny, sie aus Bad Saulgau);
Paul und Pauline: das unberingte Brutpaar
auf dem Baumnest bei den Sporthallen;
Fritz und Agathe: zweites Brutpaar auf einem
Baum bei den Sporthallen (er aus Kanzach, sie unberingt);
Gino und Gina: neues Paar auf dem
Rathausdach, das sich hier ein neues Nest baut (er unberingt, sie aus Ostrach).
Mit Nachwuchs von Romeo und Julia
wurde es wieder nichts. Zwar schlüpften auf dem Rathaus drei kleine
Störche, doch da sich Romeo aufgrund seiner arthritischen Beschwerden
wie schon im letzten Jahr bei Regen nicht mehr an der Fütterung
beteiligte, kamen die Jungen nicht durch.
Finn und Finja auf der Kastanie bekamen drei Junge, denen es gutgeht.
Sie konnten am 16. Juni beringt werden, erwiesen sich zwar als etwas
untergewichtig, werden es aber bis zum Ausflug schaffen.
Auch der Nachwuchs von Paul und Pauline – zwei Junge – wurde am 16.
Juni begutachtet und beringt. Obwohl mehr als eine Woche jünger als
die Jungstörche auf der Kastanie, brachten sie ein ähnliches
Gewicht auf die Waage, waren also verhältnismäßig gut genährt.
Fritz und Agathe hatten Anfang Juni schließlich auch drei kleine
Storchenküken im Nest, von denen das kleinste jedoch nur wenige Tage
überlebte. Den beiden anderen wurde vermutlich ein relativ heftiger
Regen Ende Juni zum Verhängnis, möglicherweise waren aber auch
Nestangriffe (durch Julia? siehe unten) die Ursache, jedenfalls lebten
sie am 29. Juni nicht mehr.
Das Rathausnest von Romeo und Julia
wurde am 19. Mai von einem weiteren, neu angekommenen Paar erobert: das
Männchen mit Namen Urs stammt aus der Schweiz und
war im letzten Jahr schon mal in Isny gesehen worden, seine Gattin ist
unberingt. Julia versucht immer wieder, ihr Nest zurück zu erobern, es
gelingt ihr bisher jedoch nicht und sie übernachtet seitdem auf einem
Baum in Nähe der Sporthallen, also in Nachbarschaft der beiden anderen
dort nistenden Paare. Durchaus möglich, dass sie Ende Juni das Nest von
Fritz und Agathe aus Frust angegriffen hat und die Jungen dabei
umgekommen sind. Romeo wurde am 20. Juni tot auf den Wiesen
aufgefunden. Augenscheinlich war der in seiner Flugfähigkeit behinderte
Storch von einem Fuchs oder einem Hund angefallen worden.
Gino und Gina haben übrigens zwischenzeitlich Isny verlassen. Seit
Anfang Juni wurden sie nicht mehr auf dem Rathaus beobachtet.
2013: Es ist schon erstaunlich, was Hormone doch
bewirken können. Im Winter machte der Isnyer Storchenmann einen
ziemlich desolaten Eindruck. Arthritische Beschwerden machten ihm sehr
zu schaffen, er wurde kaum noch auf seinem Horst gesehen. Als dann aber
die Paarungszeit herannahte, wurde er auf einmal wieder quicklebendig,
beglückte regelmäßig seine Gattin, und so wird tatsächlich auf dem
Rathaus wieder gebrütet.
Am 23. März bekam Isny übrigens Besuch von zwei weiteren Störchen, von
denen der eine aus Saulgau
stammt, der andere aber ein gebürtiger Isnyer ist. Ob der Isnyer
angesichts seines Geburtsorts vor Freude rosa anlief oder ob er in
seinem Winterquartier in ein Farbbad gefallen ist, kann er uns leider
nicht sagen. Jedenfalls ist er rosa wie ein Flamingo. Noch Anfang April
wurden die beiden Zweijährigen in Isny beobachtet und auch
fotografiert. Am 13. April wurde der Rosafarbene allerdings in Ingoldingen
gesichtet, zettelte einen Kampf an und besetzte eine eine Stunde lang
den dortigen Horst. Mal sehen, wie das weitergeht.
Juni: Ende April schlüpften die
ersten kleinen Störche auf dem Rathaus. Es wurden drei an der Zahl.
Dann kamen die Eisheiligen, dieses Jahr etwas früher als sonst, mit
Dauerregen und Temperaturen unter fünf Grad. Das Männchen flog kaum
noch den Horst zur Fütterung an, die Jungen waren am 11. Mai tot. Jetzt
ist der Altstorch merkwürdigerweise trotz schlechten Wetters wieder
quietschfidel und paart sich wieder mit seiner Störchin. Der
Paarungstrieb scheint bei ihm größer als der Bruttrieb zu sein (und das
in seinem Alter....).
Auf dem Kastanien-Nest ist hingegen überhaupt nichts aus der Brut
geworden. Am 6. Mai wurde zwar eindeutig Brutverhalten festgestellt,
doch verließen die Störche wohl immer wieder das Nest, aus den Eiern –
falls es welche gab – schlüpfte nichts. Ein rosafarbener Storch wurde
auch immer wieder zusammen mit einem Herumtreiber-Trupp gesehen, mal in
Mochenwangen, mal in Munderkingen und auch anderswo.
Möglicherweise gibt es noch einen zweiten rosafarbenen Storch, denn es
wurde auf dem Ring des Herumtreibers teilweise eine andere Buchstaben-
und Zahlenkombination als die des Isnyers abgelesen. Der Ring war
allerdings stark verschmutzt, es könnte sich also um eine Fehlablesung
handeln.
2012: Die Isnyer Störche haben dem bitterkalten
Winter in Süddeutschland erfolgreich getrotzt. Wahrscheinlich haben sie
sich wieder wie schon manchmal in den Jahren zuvor an beheizten Isnyern
Kaminen gewärmt.
Obwohl im alpennahen Isny ein etwas späterer Bruttermin für die
Ernährung der Jungen sicherlich von Vorteil wäre, gehörten der Franzose
und die Schweizerin wie in den vergangenen Jahren wieder zu den ersten
Störchen, die auf ihren Eiern sitzen.
Anfang Juni: Ende April wurde es
ziemlich lebendig im Isnyer Nest, denn nach und nach schlüpften fünf
Junge auf dem Rathaus. Die ersten beiden Wochen ging alles gut. Dann,
am 14. Mai, starb das Nesthäkchen. Zwei Tage später hagelte es, und
darauf folgte die Nacht der verspäteten "Kalten Sophie", die das
zweitjüngste Störchlein nicht überstand.
Drei fast sechs Wochen alte Jungstörche konnten jedoch am 1. Juni
beringt werden und brachten zwischen drei und dreieinhalb Kilogramm auf
die Waage.
August: Am 30. Juni gab es unter
einige Anwohnern große Aufregung in Isny. Ein Jungstorch war zu seinem
ersten Ausflug vom Nest gestartet und landete auf der Stadtmauer. Dort
verließ ihn der Mut, und er bewegte sich ein paar Stunden nicht mehr
vom Fleck. Es war aber nur eine Verschnaufpause, denn schließlich
startete er erneut und schaffte es auch nach Hause. Inzwischen sind
alle Jungstörche auf den Wiesen unterwegs und schon routinierte
Flieger. Demnächst ist es soweit, dann wird sich zeigen, was sie
gelernt haben. Ob sie dieses Jahr freiwillig die Reise antreten? (Im
letzten Herbst musste nämlich die Mama die Jungstörche, die partout
nicht abziehen wollten und ihre Eltern schon gehörig nervten, vom Nest
fortlocken und ein Stück des Weges geleiten. Sie kam dann ohne
Jungstörche nach Isny zurück, und endlich waren sie die Bande los!)
2011: Die beiden in Süddeutschland überwinternden
Isnyer Störche, der Franzose und die Schweizerin, haben es wieder mal
ganz eilig. Schon seit Wochen sitzen sie wieder auf einem Gelege, die
ersten Jungen werden zwischen Mitte und Ende April schlüpfen.
Juni: Die Isnyer Jungstörche
schlüpften schon um den 20. April. Es wurden insgesamt drei. Die
Einschränkung und geänderte Art und Weise der Fütterung der Altstörche
hat den Jungen gutgetan. Sie entwickelten sich prächtig und kamen alle
drei durch. Bei der Beringung brachten sie jeweils deutlich über drei
Kilogramm auf die Waage und hatten somit das für ihr Alter optimale
Gewicht. Wenn sie eifrig üben, wird es nicht mehr lange dauern bis sie
zu ihrem ersten Jungfernflug starten und über Isny kreisen werden.
Anfang August: Es war der 23. Juni,
also noch recht früh im Sommer, als die Isnyer Jungstörche erstmals vom
Rathausdach starteten. Der kleinste wollte gleich mit den Geschwistern
mit, obwohl es mit seinen Flugkünsten eigentlich noch nicht so weit her
war. Da stand er nun unten in den Straßen von Isny, von wo aus schlecht
zu starten war, schaffte es aber auch von den Wiesen der Bodenmöser,
auf die ihn Herr Bolender verfrachtete, nicht zurück auf den Horst.
Über Nacht wurde er deshalb zum Schutz vor dem Fuchs in eine Garage
gebracht. Zwei Tage später setzte ihn Herr Bolender mit der Hebebühne
aus Memmingen, die mit Hilfe von Spenden finanziert werden konnte,
zurück ins heimische Nest, wo er sich erstmal von seinem gewagten
Ausflug erholte. Mittlerweile fliegt er aber so gut wie seine älteren
Geschwister, so dass der Reise in den Süden nichts mehr im Wege steht.
2010: In Isny sind wieder unsere Altbekannten, der
Franzose aus Munster – mittlerweile auch schon 20 Jahre alt - und die
zwölfjährige Schweizerin aus Altreu. Sie haben in Isny überwintert.
Man kann fast den Kalender nach ihnen stellen, denn unbeeindruckt vom
Kälteeinbruch Anfang und Mitte März begannen sie wieder um den 23. März
mit der Brut. Schon Ende April werden deshalb in Isny die Jungen
schlüpfen. Mal sehen, ob es wieder so gut klappt wie im letzten Jahr.
Juni: Schon um den 24. April pellte
sich in Isny das erste Junge aus dem Ei. Wahrscheinlich hatten die
Isnyer Störche schon gleich nach Ablage des ersten Eis mit der Brut
begonnen, denn die beiden ältesten Jungen schlüpften nicht
gleichzeitig, sondern im Abstand von 2 Tagen. Kurze Zeit später
schlüpfte noch ein weiteres, so dass Ende April ein kleines Trio im
Nest versammelt war. Schon wenige Tage später jedoch starb bereits das
Kleinste der drei. Beobachtungen am 6. Mai vom Kirchturm aus zeigten
extremes Freizeitverhalten der beiden Altstörche: zu Beginn der
Beobachtung saß er auf den Jungen, sie stand daneben. Schließlich
wechselten sie sich mit dem Hudern ab (so nennt man das Schützen der
Jungen durch Abdecken), es wurde jedoch nicht gefüttert. Das Männchen
flog davon, erschien aber nach einigen Minuten wieder und stand dann
ca. zwei Stunden neben dem Weibchen. Schließlich stand sie auf, und
beide Altstörche würgten Futter aus, das jedoch zum allergrößten Teil
aus Hühnerküken bestand, die die Jungen nicht fressen konnten. Die
Küken fraßen die Altstörche wieder selbst, die beiden Jungen bekamen
fast nichts. Das Wetter war zu dieser Zeit wesentlich besser als im
übrigen Oberschwaben, es regnete nicht und es herrschte nur mäßiger
Wind.
Bei der Beringung am 28.
Mai wurde erhebliche Unterentwicklung der beiden Jungstörche
festgestellt. Sie waren zu diesem Zeitpunkt bereits fünf Wochen alt.
Der größere der beiden zeigte eine Gefiederentwicklung eines ca.
vierwöchigen Jungstorchs, der kleinere – sehr stark zurückgeblieben –
war in der Entwicklung etwa einem zweieinhalbwöchigen Störchlein
vergleichbar. Sie wogen 2450 und 1650 g, waren also deutlich
untergewichtig. Als eine zweite Kälteperiode Ende Mai einsetzte und es
vor allem am 2. Juni sehr stark regnete, überstanden es die beiden
Jungstörche nicht. Sie starben am Morgen des 3. Juni.
Die Entwicklung der beiden Jungsstörche und die Beobachtung am 6. Mai
weist darauf hin, dass die Zufütterung der Altstörche während der
Brutzeit nicht förderlich, sondern kontraproduktiv ist. Die Altstörche
sind satt, sehen keine Veranlassung, selbst Futter zu suchen. Sie
würgen z.T. völlig ungeeignetes und einseitiges Futter für die Jungen
aus. Anfangs war die Fütterung der Störche in Isny kontrolliert in
einer Hand, mittlerweile füttern jedoch auch andere Personen die
Störche, eine Tatsache, die unter anderem dazu geführt hat, dass auf
einmal auch das zuvor ziehende Weibchen in Isny blieb. Es hat sich
schon des Öfteren gezeigt, dass überwinternde Störche geringere
Fähigkeiten besitzen, ihre Jungen großzuziehen. So sind auch im kalten
Mai fast nur Jungstörche an Kälte und Unterernährung gestorben, die von
Überwinterer-Paaren versorgt wurden.
Mit der kontrolliert zufütternden Person wurde bereits die Problematik
besprochen. Die Fütterung wird allmählich heruntergefahren, soll
während der Brutzeit nur auf extrem schlechtes Wetter und im Winter auf
Tage mit Schnee oder gefrorenem Boden beschränkt werden. Das erheblich
reduzierte Futter während der Brutzeit muss stärker an die Bedürfnisse
der Jungen angepasst sein.
An all die anderen, die meinen, mit ihrer Fütterung den Störchen etwas
Gutes zu tun, sei hier der Appell gerichtet, dies im Interesse der
Störche bitte künftig zu unterlassen. Auch eine Fütterung im Herbst,
wenn die Störche genug Futter für sich selbst finden, muss unbedingt
unterbleiben. Die Störche müssen wieder lernen, selbst für sich und
ihre Jungen zu sorgen. Nur so haben auch die kleinen Störche wieder
eine Chance.
2009: In Isny nichts Neues: Völlig unbeeindruckt vom
lang anhaltenden Winter – und Isny ist nicht gerade der klimatisch
günstigste Ort Oberschwabens - brüten schon seit dem 25. März die
angestammten Störche, der Franzose und die Schweizerin, auf dem
Rathausdach. Sie gehören damit wieder zu den ersten, die mit dem
Brutgeschäft beginnen. Warum sie es immer so eilig haben?
Juni: In Isny ist der Regen ja
meistens besonders heftig. Diesmal scheint es jedoch hier nicht
schlimmer als sonstwo im subtropischen Oberschwaben gewesen zu sein,
und die drei Jungen, die Ende April geschlüpft sind, erfreuen sich
bester Gesundheit. Bei ihrer Beringung am 29. Mai war ganz schön viel
los. Zahlreiche interessierte Bürger fanden sich ein und wollten alles
über die drei Nesthocker wissen und waren ganz zufrieden, als sie
hörten, dass die drei ganz gut beieinander sind und alle um die drei
Kilo oder mehr auf die Waage brachten. Auch die Befiederung ist so weit
fortgeschritten, dass sie in ca. einer Woche ihre gefährlichste
Nestlingszeit überstanden haben dürften.
Juli: In Isny läuft dieses Jahr
alles bestens, die drei Jungen wurden ohne Probleme groß. Am ersten
Juli wurde ihnen die Welt ihres Nestes zu klein und sie erkundeten zum
erstenmal den Luftraum. Wollen doch mal sehen, wo die Eltern immer die
leckeren Mäuse und Heuschrecken herbekommen und wie man dieser
Regenwürmer habhaft wird!
Bald ist es dann soweit, und die Drei sind selbständig, machen sich
auf, zusammen mit anderen Jungstörchen das (dieses Jahr doch recht
regnerische) Oberschwaben zu verlassen und in den sonnigen Süden zu
ziehen.
2008: In Isny brütet wieder das angestammte Paar, der
Franzose und die Schweizerin. Sie hatten es mal wieder besonders eilig,
und so werden noch im April die ersten Jungen schlüpfen.
Juni: Dieses Jahr scheint es
endlich mal wieder mit der Jungenaufzucht in Isny zu klappen: Drei
Küken schlüpften Ende April auf dem Rathaus, und alle drei kamen gut
durch ihre ersten kritischen Lebenswochen. Am 2. Juni wurden sie
beringt und machten einen so kräftigen und gesunden Eindruck, dass auch
schlechtes Wetter ihnen kaum noch etwas anhaben kann.
Juli: Im Alter von etwas über neun
Wochen als eine der Frühesten unter den oberschwäbischen Jungstörchen,
nämlich schon am 29. Juni, verließ die Isnyer Jungvogelschar erstmals
ihren Horst. Jetzt sind es nur noch wenige Tage, und die jungen Adebare
werden vom allgemeinen Reisefieber gepackt werden. Erst geht´s über
Frankreich nach Spanien, und wer weiß, vielleicht sogar bis nach
Westafrika?
2007: Der Isnyer Storchenmann hat den Winter in Isny
wieder gut überstanden. Seine Dame hat den Winter diesmal jedoch nicht
in dort verbracht. Der Winter zuvor war ja schon ziemlich hart gewesen,
und vermutlich wollte sie das nicht nochmals erleben.
Jedenfalls sind die beiden wieder
zusammen und wollen es wieder mit einer Brut versuchen. Recht früh
waren sie wieder dran, und derzeit schlüpfen gerade die ersten Jungen.
Juni: Diesmal sah es in Isny
wirklich gut aus. Die drei Jungstörche gediehen prächtig und überlebten
auch einzelne Schlechtwettertage recht gut. Nahezu fünf Wochen alt –
ähnlich wie ihre Leidensgenossen in Denkingen
und Fleischwangen
– und gerade kurz vor der Beringung, ereilte sie jedoch das gleiche
Schicksal wie diese: Das üble Pfingstwetter, in Isny eher noch etwas
schlimmer als anderswo in Oberschwaben, tötete alle drei Jungen.
2006: Wie schon im letzten Jahr vermutet, überwintert
nun auch das Isnyer Weibchen bei uns, im letzten Winter blieb die
Störchin wie ihr Gatte in Isny. Die Beiden hatten es im schneereichen
Frühjahr auf ihrem hohen windigen Horst nicht gerade leicht. Sie hatten
schon mit der Brut begonnen, da schneite es nochmals heftig, so dass
der brütende Storch zu dieser Zeit in seinem verschneiten Nest kaum
auszumachen war. Hoffen wir, dass sie ihre Eier sorgfältig vor Kälte
geschützt haben. Mit dem Brutgeschäft begannen sie in den ersten
Apriltagen.
Am 25. März bekamen die Isnyer
Eltern übrigens Besuch von einem ihrer 2004 geschlüpften Jungen. Der
"Halbstarke" versuchte eine Stunde zuvor, auf dem Horst in Wangen Fuß zu fassen, wurde
aber vom dortigen Horstinhaber in die Schranken verwiesen. Nachdem er
auch das Isnyer Nest von seinen Eltern besetzt fand, und diese auch
nicht geneigt waren, ihm Platz zu machen, zog er schließlich nach Aulendorf, wo er jetzt
tatsächlich brütet (Brut inzwischen abgebrochen, siehe Aulendorf).
Anfang Mai schlüpften in Isny vier Junge. Alle entwickelten sich
zunächst gut, auch das etwas zurückgebliebene Nesthäkchen, von dem es
zwischenzeitlich fälschlicherweise hieß, es sei aus dem Nest geworfen
worden, holte mit der Zeit auf. Deshalb war es ein ziemlicher Schock,
als in der frostigen Nacht zum 30. Mai mit Schnee, Hagel und
Gewitter die abends noch sämtlich munteren Jungstörche alle
erfroren. Seit dieser Zeit gibt es teilweise heftige Vorwürfe, dass man
die Jungen nicht zuvor vom Horst geholt hat. Vielleicht sollte man kurz
hierzu Stellung nehmen:
Hätte man sämtliche Jungstörche vom Nest geholt, hätten die Altstörche
den Brutplatz verlassen, hätten also auch später die Jungstörche nicht
mehr angenommen. Das Nest in Isny muss außerdem mit einem Spezialkran
angefahren werden, den man nicht so schnell organisieren kann.
Forderungen, das Nest an einen zugänglicheren Platz zu verlegen, sind
ziemlich absurd, da sich die Störche ziemlich sicher wieder auf dem
Rathaus niederlassen würden oder (bei Entfernung des Nestes dort) Isny
möglicherweise völlig verlassen würden. Außerdem wollen wir unsere
wunderschönen wilden Weißstörche nicht zu Haustieren degradieren. Bei
jedem Regen hätte man debattiert, ob man nun die Jungstörche nicht
aushorsten müsse. Vor zwei Jahren gab es schon einmal einen
Schneeeinbruch in Isny (er war allerdings nicht so heftig wie dieses
Jahr), alle Jungstörche hatten ihn schadlos überstanden.
Isny ist nunmal für Störche ein
"Grenzstandort", da es hier oft heftige Niederschläge gibt. Eine
Sanierung des Nestes diesen Winter – in Isny deshalb wesentlich
häufiger durchgeführt als an den anderen Brutorten – konnte wegen des
langen Frostes diesmal leider nicht durchgeführt werden, soll aber im
nächsten Herbst erfolgen. Da das Anfahren des Nestes sehr teuer ist und
eine Sanierung für die Brutaison 2007 desto wirkungsvoller ist, je
knapper sie vor der nächsten Brutsaison stattfindet, möge man
verstehen, dass man sie jetzt nicht vorverlegt, um die toten
Störche vom Horst zu holen. Diese stören die Altstörche, deren
Geruchssinn nicht besonders ausgeprägt ist, nicht besonders. Im
Gegenteil, eine Veränderung des Nestes zur jetzigen Zeit könnte die
Störche eher abschrecken.
2005: Durch Fütterung verführt, zog es das Isnyer
Männchen ausgerechnet in diesem bitterkalten Winter vor, in Isny zu
bleiben, anstatt den kurzen Flug zum Bodensee zu unternehmen. Allzu
ungemütliche Stunden verbrachte der Weißstorch aus Frankreich im Schutz
eines wärmenden Kamins; es gelang ihm trotzdem, nicht zum Schwarzstorch
zu werden.
Seine Schweizer Gattin erschien diesmal schon Ende Januar, so dass auch
an ihrem Zugverhalten mittlerweile berechtigte Zweifel bestehen. Das
Paar brütete seit Ende März.
Juni: Vier Storchenjunge pellten sich Ende April/Anfang Mai in Isny aus
den Eiern. Im Gegensatz zum letzten Jahr, als die drei Jungen (damals
etwa im selben Alter) die nasskalte Witterung – es fiel sogar Schnee -
gut überstanden, überlebte dieses Jahr jedoch leider kein einziges der
Vier die heftige Kälteperiode Anfang Mai.
Da die Isnyer Eltern ihre Jungen schon verhältnismäßig früh verloren,
bestand Hoffnung auf ein Nachgelege, zumal das Paar auch nach dem
Verlust regelmäßig auf dem Horst beobachtet werden konnte und auch
wieder häufig kopulierte. Mit einem zweiten Gelege wurde es aber dann
doch nichts und so wird man in Isny auf Storchennachwuchs nun leider
doch bis zum nächsten Jahr warten müssen.
2004: Das Storchenpaar der letzten beiden Jahre hat
sich wieder in Isny eingefunden. Schon am 8. Februar erschien das am
Bodensee überwinternde Männchen, ca. 10 Tage später gesellte sich das
Weibchen zu ihm. Sie hatten es mit dem Brutgeschäft jedoch nicht so
eilig und ließen sich nochmals ungefähr 6 Wochen damit Zeit. Seit
ungefähr 28. März saßen sie abwechselnd auf ihrem Gelege.
Die Isnyer Störche, ermutigt durch ihren erstmaligen Erfolg im letzten
Jahr, versuchen ihr Elternglück dieses Jahr mit drei Jungen (letztes
Jahr waren es zwei). Sie schlüpften Anfang Mai unmittelbar vor der
mehrtägigen Kälteperiode, die in Isny einem Wintereinbruch glich: es
schneite. Die Eltern haben sie jedoch gut gewärmt, so dass alle drei
die üblen Wetterkapriolen gut überstanden.
Juli: Bei der Beringung am 4. Juni nach einer Schlechtwetter-Periode
wurde das Nesthäkchen für ziemlich schwach befunden. Seine
Überlebenschancen, sollte es weitere Regengüsse geben, wurden als nicht
sehr hoch eingestuft. Es gab Überlegungen, es in einen anderen Horst zu
bringen. Da in Oberschwaben zu dieser Zeit jedoch keine Möglichkeit
bestand, das Junge unterzubringen – die oberschwäbischen
Storchenfamilien mit Jungen in ähnlichem Alter waren alle groß genug
und konnten keine weiteren Jungen versorgen - wurde entschieden, dem
kleinen Storch aus Isny den Stress einer weiteren Verfrachtung zu
ersparen, die er vermutlich nicht lebend überstanden hätte. Er lebte
nach der Beringung noch drei Tage und starb dann.
Den beiden anderen Isnyer Jungstörchen geht es aber gut, sie kräftigen
gerade fleißig ihre Flugmuskeln und werden wohl demnächst zu ihrem
ersten Ausflug starten.
2003: Die Isnyer Störche haben noch nicht aufgegeben.
Trotz des herben Verlusts ihrer Jungen im letzten Jahr bei Starkregen
sind sie wieder Mitte März im Alpenvorland eingetroffen und wollen es
noch einmal versuchen. Das Nest wurde in der Zwischenzeit etwas höher
gesetzt, so dass das Wasser besser ablaufen kann. Die Isnyer Störche
haben am 29. März mit der Brut begonnen.
Das letztjährige Isnyer Weibchen wurde Ende Februar/Anfang März in
Markdorf gesehen, wo es sich mit dem Franzosen des Hepbacher-Leimbacher-Rieds
zusammentat, es wurde dort jedoch bald von einem anderen Weibchen
vertrieben.
Die Isnyer Störche konnten mittlerweile identifiziert werden: es
handelt sich um dieselben wie letztes Jahr. Ende März begannen sie mit
der Brut und seit Anfang Mai füttern sie 2 Junge, die sich noch bester
Gesundheit erfreuen und auf einem Monitor in der Apotheke neben dem
Rathaus oder auch im Internet zu bestaunen sind.
Am 3. Juni wurden die Jungstörche, beide wohlgenährt, beringt. Ende der
ersten Juniwoche verließen sie das Nest und sind jetzt tagsüber bei der
Futtersuche in den angrenzenden Wiesen zu beobachten.
Foto oben: E. Bolender
2003
2002: Storchpaar aus Frankreich (
dasselbe wie im Vorjahr) und der Schweiz ().
Es waren 3 Junge geschlüpft, die
beim Unwetter am 19. Mai 2002 (über 100 l/qm Regen) umkamen.
Die Aufzucht wurde bis dahin mit einer Webkamera gefilmt und konnte
sowohl im Internet als auch auf einem in der Stadt-Apotheke
aufgestellten Bildschirm beobachtet werden.
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