Die Störche Oberschwabens |
Aulendorf |
2024: Sowohl das Nest in der Zollernreuter Straße als auch der Horst auf dem Mast mit der Nestkamera
sind wieder von denselben Störchen besetzt wie im Vorjahr. In beiden
Nestern schlüpften Ende April jeweils zwei Junge, die mit Ausnahme
eines einzigen Jungvogels in der Zollernreuter Straße schon bei den
Pfingst-Unwettern umkamen. Den letzten in der Zollernreuter Straße
erwischte es bei den Dauerregenfällen Ende Mai/Anfang Juni. Also dieses
Jahr keine Jungvögel in Aulendorf. 2023: Die Horstinhaber auf dem Mast in der Zollernreuter Straße sind dieselben wie in den letzten Jahren: der Unberingte und die Waldbeurenerin. Seit Ende März wird hier gebrütet. 30. Juni: Diesmal lassen sie es recht gemütlich angehen. Nur ein Junges scheint geschlüpft zu sein, da kommen die Eltern in keinen allzu großen Stress. Der Jungstorch wurde dann auch erfolgreich großgezogen und am 6. Juni mit Hilfe der Aulendorfer Feuerwehr beringt.
Unruhe gab es dagegen auf dem Mast mit der Nestkamera.
Am 3. März wurde auf dem dortigen Nest eine aus Staig
gebürtige Störchin angetroffen, welche im Jahr zuvor in Münchenreute
erfolglos gebrütet hatte; die letztjährige Horstinhaberin, die
Schweizerin, war anscheinend noch nicht da. Bei der nächsten
Horstbeobachtung stand jedoch wieder die Schweizerin auf dem Nest,
hatte also ihr Domizil zurückerobert, das bei ihr stehende Männchen war
allerdings nicht ihr Gatte vom vorigen Jahr, sondern ein Storch aus Oggelshausen,
welcher im Vorjahr das Brutmännchen in Münchenreute war. Und dieses
Männchen wurde auch in den Folgebeobachtungen auf dem Aulendorfer
Nest gesehen, hatte sich also in Aulendorf im Gegensatz zu seiner
früheren Gattin durchgesetzt. Tja, so kann's gehen! 30. Juni: Es schlüpften zwar nicht aus allen Eiern Storchenküken, doch waren es insgesamt immerhin drei. Letztendlich blieb dann aber nur einer am Leben, so dass auch hier am 6. Juni ein Einzelkind im Horst beringt wurde. Offensichtlich müssen die Eltern noch etwas dazulernen, was die Versorgung ihrer Jungen anbelangt. Na ja, immerhin hatte der Oggelshausener dieses Jahr Bruterfolg. Schauen wir mal, wie das im nächsten Jahr aussieht. 2022: Auf dem Mast in der Zollernreuter Straße ist alles wie gehabt. Es brüten hier wieder der Unberingte mit der Waldbeurenerin. In der letzten Märzdekade wurden die Eier gelegt, die ersten kleinen Störchlein müssten schon geschlüpft sein. 25.
Juni: Drei kleine Störchlein pellten sich Ende April nach und nach aus
den Eierschalen. Und alle drei scheinen sich dieses Mal durchzusetzen.
Am 7. Juni kam die Feuerwehr und half, dem Trio die Ringe zu verpassen,
dabei brachten alle Jungvögel ein zufriedenstellendes Gewicht von
jeweils über drei Kilogramm auf die Waage. Dem erfolgreichen Ausflug
und dem Zug in den Süden dürfte nun nichts mehr im Wege stehen. 2021: Die Besetzung des Nestes auf dem
Mast in der Zollernreuter Straße hat sich offensichtlich
etabliert. Die Waldbeurenerin
und ihr Angetrauter (ohne Kennzeichnungs-
und auch Ehering) sitzen seit Ende März auf einem Gelege. Hoffen wir,
dass es dieses Jahr etwas mit der Jungenaufzucht wird. 2020: Die
Waldbeurenerin
und ihr unberingter Gatte – das mittlerweile alteingesessene
Aulendorfer Paar – sind umgezogen. Es hat ihnen wohl nicht gepasst,
dass man ihre bisherige Wohnstatt gesäubert und saniert hatte, sah gar
nicht mehr so wohnlich aus, also zogen sie in die Zollernreuter
Straße
um, auf einen Mast, auf dem sie vor Jahren schon mal eine Brut versucht
hatten. Hier sitzen sie jetzt seit geraumer Zeit auf einem Gelege. Bei
der Brut und Jungenaufzucht beobachten können wir sie dieses Mal aber
leider nicht, denn hier gibt es keine Nestkamera. 2019: In
Aulendorf nistet wieder – jetzt im sechsten Jahr in derselben Besetzung
– unser altbekanntes Paar. Da sie mittlerweile schon "alte Hasen" sind
und sich gut kennen, lag das erste Ei schon recht früh, nämlich am 19.
März im Nest, drei Tage später folgte ein zweites und am 24. März ein
drittes. Da das Paar wieder auf dem Mast mit der Kamera brütet, kann
das Brutgeschehen wie in den vorigen Jahren auf der webseite www.stoerche-aulendorf.de
mitverfolgt werden. 2018: Die aus Waldbeuren stammende Aulendorfer Brutstörchin, sonst nach Misserfolg immer sehr schnell zu einem Ortswechsel bereit, ist wohl das Umziehen leid. Zwei Jahre lang klappte es jetzt in Aulendorf nicht mit Nachwuchs. Letztes Jahr versuchte man es sogar zweimal nacheinander vergeblich. Trotzdem ist die Störchin genauso wie ihr unberingtes Männchen Aulendorf treu geblieben (das Männchen ist zwar mangels Ring nicht identifizierbar, jedoch mit Sicherheit dasselbe, da sich die beiden offensichtlich gut kennen und deshalb mit der Brut ziemlich früh begannen). Da das Paar wieder auf dem Mast mit der Kamera brütet, kann das Brutgeschehen wie in den vorigen Jahren auf der webseite www.stoerche-aulendorf.de mitverfolgt werden. Wie man mit Hilfe der Nestkamera mitverfolgen konnte, schlüpfte das erste Störchlein in Aulendorf am 26. April. Bis zum 1. Mai pellten sich insgesamt 4 Küken aus den Eiern. Obwohl die Saison 2018 eigentlich eine ausnehmend gute Storchensaison war, kam von den vier Aulendorfer Jungstörchen nur ein einziger durch. Am 7. Juni wurde er beringt (und dabei auch noch das letzte, noch im Horst verbliebene Ei aus dem Nest geholt), die katholische Kirchengemeinde übernahm die Patenschaft für den kleinen Franziskus (oder für Franziska?). Wünschen wir ihm einen guten Start in den sonnigen Süden und viel Glück auf seinem weiteren Lebensweg. 2017: Die aus Waldbeuren
stammende Aulendorfer Brutstörchin, sonst nach Mißerfolg immer sehr
schnell zu einem Ortswechsel bereit, ist trotz des letztjährigen
Brutverlusts im Frühjahr 2017 genauso wie ihr Männchen (unberingt,
daher nicht zweifelsfrei identifzierbar) nach Aulendorf zurückgekehrt.
Allerdings wechselte das Paar innerhalb Aulendorfs den Platz. Sie
verließen ihr bisheriges Nest und bauten sich ein neues auf einem Mast
in der Zollernreuter Straße in Nähe der Post. Mit der Beobachtung des
Brutgeschehens wird es nun etwas schwieriger werden, denn mit dem
Mastwechsel haben sich die Adebare natürlich auch dem Blick der Kamera
entzogen. Gebrütet wird jedenfalls seit der letzten Märzdekade. Juli: Die kleinen
Storchenküken haben die Kältewelle Ende April – obwohl sie von den
Eltern eigentlich noch gut hätten geschützt werden können – nicht
überstanden. Am 26. April war das Nest leer. Die Störche trauten
daraufhin auch nicht mehr ihrem neuen Nest, sondern zogen wieder in
ihre ehemalige Wohnung um. Was den eindeutigen Vorteil für uns hat,
dass wir das Brutgeschehen über die Nestkamera beobachten können.
Nähere Informationen und aktuelle Bilder vom Storchenhorst erhalten Sie
jetzt also wieder über die Seite www.stoerche-aulendorf.de. 2016:
In Aulendorf gab es zunächst einige Verwirrung. Denn am 21. Februar
besetzte ein Storchenmännchen das Nest, welches augenscheinlich nicht
das Letztjährige war, denn es trug einen Ring. Kurz danach erschien die
letztjährige Störchin, die aber nicht lange fremdelte, sondern sich
bald mit dem Neuen anfreundete. Fünf Tage später kam dann aber der
Horstinhaber zurück und zettelte, wie erwartet, einen Kampf an.
Zunächst behauptete sich der Fremde, zwei Tage danach hatte aber der
alteingesessene Unberingte seinen Horst zurückerobert. Der Verlierer
trug Blessuren davon, konnte jedoch nach Behandlung durch eine
Tierärztin und etwas Pflege wieder freigelassen werden. Bei dem
Fremdstorch handelte es sich übrigens um ein Storchenmännchen, welches
in den letzten drei Jahren den Illmenseer
Horst innehatte, dort jedoch 2013 und 2014 erfolglos und im letzten
Jahr überhaupt nicht brütete. Vor seiner Horstbesetzung in
Aulendorf hatte er es bereits in Fleischwangen
versucht, von wo er am 19. Februar durch den dortigen zurückgekehrten
Horstinhaber verjagt wurde. Ja, man hat´s nicht leicht.... Juli: Das Aulendorfer Brutpaar gehörte dieses Jahr zu denjenigen, die besonders zeitig mit der Brut begannen. Sonst oft von Vorteil, da die Jungen der Frühbrüter bei der Schafskälte im Juni schon aus dem Gröbsten raus sind, wirkte sich eine besonders frühe Brut diesmal wegen der ausgeprägten Eisheiligen nachteilig für das Überleben der Jungen aus. Die beiden noch lebenden Aulendorfer Jungstörche waren zum Zeitpunkt der Eisheiligen schon gut drei Wochen alt. Von den Altstörchen werden sie in diesem Stadium bei schlechtem Wetter oft nicht mehr bedeckt. Das Flaumgefieder schützt jedoch nicht ausreichend gegen Nässe und Kälte, und so kühlten die Aulendorfer Jungstörche – schon in ihrer ersten Lebenswoche wegen des Schneeeinbruchs nicht gerade mit Futter verwöhnt und vermutlich immer noch etwas geschwächt – schon in den ersten Tagen der Eisheiligen stark aus und starben. Ob die Aulendorfer Brutstörchin, vor ihrer Horstbesetzung in Aulendorf bei Misserfolg immer schnell zum Ortswechsel bereit (siehe Ebenweiler 2012, Altshausen 2013), nächstes Jahr zu einer weiteren Brut nach Aulendorf zurückkehren wird?2015: Da
sie im letzten Jahr in Aulendorf endlich erfolgreich Junge aufziehen
konnte, blieb die Störchin dieses Mal ihrem Horst und dem Aulendorfer
Männchen treu. Schon am 16. Februar kam sie in Aulendorf an, musste
dann aber noch zwei Wochen bis zur Ankunft ihres Angetrauten warten. Es gibt jetzt übrigens eine Nestkamera in Aulendorf, über die man das Brutgeschehen genau beobachten kann. Ende April bis Anfang Mai schlüpften insgesamt fünf kleine Storchenküken im Aulendorfer Horst. Im Laufe der ersten beiden Maidekaden starben jedoch die drei kleinsten, nur die zwei gleichaltrigen größten Geschwister überlebten. Am 2. Juni konnten die beiden beringt werden und brachten ein ganz ordentliches Gewicht von über drei Kilogramm auf die Waage. Sie haben ihre kritische Nestlingszeit hinter sich und werden wohl bald ihren ersten Ausflug wagen. 2014:
Etwa zwei Wochen früher als im letzten Jahr, schon am 25. Februar,
erschienen zwei Störche am Aulendorfer Nest. Das Männchen trägt keinen
Ring, es handelt sich vermutlich um den alteingesessenen Aulendorfer
Brutstorch. Seine Partnerin ist die nun sechs Jahre alte Störchin aus Waldbeuren, die vor zwei
Jahren in Ebenweiler
und letztes Jahr in Altshausen brütete. Beide Bruten waren erfolglos,
in Ebenweiler war vermutlich ein Kampf für den Verlust der Jungen
verantwortlich, letztes Jahr spielte das Wetter den Störchen übel mit.
Die Dame reagiert jedenfalls empfindlich auf Misserfolge und kehrte
daraufhin den jeweiligen Horsten umgehend den Rücken. Hoffentlich hat
sie dieses Mal Glück. Mit der Eiablage begannen sie ebenfalls zwei
Wochen früher als im letzten Jahr, und so werden wohl ca. am 24. April
von erhöhter Warte aus die ersten kleine Störche im Nest zu sehen sein. Ende Juni: Irgendwie hatten es die
Aulendorfer Brutstörche dieses Jahr ziemlich eilig. Sie brauchten zwei
Tage weniger für die Bebrütung ihrer Eier als die meisten ihrer
Artgenossen, und so waren bereits am 22. April die ersten drei
Storchenküken im Nest zu erkennen. Zwei Eier lagen noch neben ihnen und
wurden weiter bebrütet. Auch aus diesen schlüpften nochmals zwei
Nestlinge, so dass sich am 25. April fünf Junge im Aulendorfer Horst
tummelten. Für die Aulendorfer Störche war das dann aber wohl doch
etwas zuviel, nur wenige Tage später verkleinerte sich die Familie, und
es waren nur noch drei kleine Störche im Nest zu sehen. 2013: Diesmal erschienen sie am selben Tag, Männchen und Weibchen unseres bekannten Aulendorfer Brutpaars. Das Männchen war also, gewarnt durch die Vorkommnisse im letzten Jahr (er musste einen früher angekommenen Konkurrenten vertreiben), wiederum zehn Tage früher erschienen als im Jahr zuvor. Und schon zwei Tage nach ihrer Ankunft waren sie in Kämpfe verwickelt: Es galt Störche vom Schlossnest zu vertreiben, was ihnen auch gelang. Dann war aber Heimrenovierung und Nestauspolsterung angesagt, denn die Eier sollen trotz der unwirtlichen Kälte warmgehalten werden können. Das Gelege ist mittlerweile auch komplett und wird seit Anfang April bebrütet. Juni:
Am 8. Mai begann in Aulendorf der Schlupf der kleinen Storchenküken. Es
wurden drei an der Zahl. Einer der der drei überstand die nassen kalten
Tage zwischen 22. und 26. Mai nicht und lag am 27. Mai tot im Nest.
Merkwürdigerweise war es nicht das Nesthäkchen, sondern der Größte des
Trios. Dann kam die schreckliche Schlechtwetterperiode Ende
Mai/Anfang Juni, die nur wenige Jungstörche in Oberschwaben
überstanden. Die beiden verbliebenen Jungen im Aulendorfer Nest
gehörten nicht dazu. Neueste Meldung aus Aulendorf: Der Storch hat nicht lange getrauert, er hat schon eine Neue! Die Altshausener Brutstörchin hat nach erfolgloser Brut in Altshausen ihr dortiges Nest verlassen und hat mit dem Aulendorfer angebandelt. Sicher wird sie im nächsten Jahr hier ihr Glück versuchen. 2012: Die oberschwäbische Störchin aus Denkingen
bei Pfullendorf erschien wieder als erste an ihrem Horst. Schon am
nächsten Tag erschien ein Männchen, das aber wieder mal nicht ihr
Angetrauter war, sondern sich durch seinen Ring als Schweizer zu
Erkennen gab. Es stellte sich bald heraus, dass es sich um das 2008 in
einem Egolzwiler Nest im Kanton Luzern geschlüpfte Männchen handelte,
das im letzten Jahr in Seekirch zwei Junge hatte, die aber bei einem
Sturm, der das Nest vom Flutlichtmasten fegte, ums Leben kamen. Fotos vom Kampf (Georg Steinhauser 2012): Mitte
Juni: Am 30. April schlüpften die ersten beiden Küken. Wenige Tage
später waren es drei. Vom Kirchturm aus sah und fotografierte Herr
Steinhauser am 8. Mai noch ein weiteres weißes Knäuel im Nest, das sich
jedoch nicht bewegte. Möglicherweise handelte es sich um eine viertes
Junges, das zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht mehr lebte. Vielleicht
handelte es sich aber auch nur um einen eingetragenen Papierfetzen, der
später wieder fortgeweht wurde. Die drei kleinen Störche wuchsen heran
und überstanden auch die gelegentlichen Gewitter und Regengüsse gut.
Nach zwei Jahren mit Totalverlusten und davor zwei Brutperioden, in
denen jeweils nur ein einziges Junges durchkam, war es für die
Aulendorfer Bürger eine große Freude, erstmals eine fünfköpfige
Storchenfamilie beobachten zu können. Bei der Beringung des Trios gab
es deshalb auch ein kleines Fest. Herr Steinhauser erzählte
Interessantes aus den bisher sieben Aulendorfer Storchenjahren und
untermalte seinen Vortrag mit wunderschönen Bildern. August: Am 11. Juli war es soweit. Die beiden ältesten der Jungschar starteten zu ihrem ersten Flug. Sie absolvierten ihn erfolgreich und kehrten wohlbehalten zum Nest zurück. Zwei Tage später jedoch hielt es auch der kleinste nicht mehr im Nest aus und wollte es seinen Geschwistern nachmachen. Allerdings war er eigentlich noch nicht soweit, es fehlte ihm die Kraft. Er stürzte unglücklich ab und zog sich dabei eine komplizierte Flügelverletzung zu. Der Knochen war unmittelbar unterhalb des Handgelenks gebrochen. Der Jungstorch wurde in Salem operiert und steht auch noch die nächsten Wochen unter ständiger Beobachtung durch den Salemer Tierarzt Dr. Stark. Unterkunft findet er so lange am Affenberg. Hoffen wir, dass der Bruch gut verheilt und er vielleicht doch noch wie seine Geschwister den Zug in den Süden antreten kann. 2011:
Wie in vielen anderen Horsten Oberschwabens kam auch in Aulendorf die
Störchin zuerst aus dem sonnigen Süden zurück. Sie erschien am Abend
des 9. März. Schon am nächsten Morgen bekam sie Gesellschaft, doch es
war nicht ihr Angetrauter, denn er wurde zunächst abgewehrt. Das Zieren
der Dame dauerte jedoch nicht lange, denn bereits am Mittag ließ sich
die Störchin von dem neuen Storchenmann besteigen. Es handelte sich
übrigens um einen dreijährigen Affenberger aus Salem, der letztes Jahr im
Föhrenried
brütete, dort jedoch seine Jungen verloren hatte. Nicht ganz zwei
Wochen währte es, dann war es mit dem neuen Glück allerdings vorbei.
Der angestammte (unberingte) Horstinhaber kehrte zurück und machte
seine Rechte geltend. Er gewann den Kampf gegen den jungen Eindringling
und stellte wieder die alten geordneten Verhältnisse her. Juni: Am 3. Mai schlüpften die ersten Jungen in Aulendorf, und am 9. Mai waren es schließlich fünf. Vermutlich ist ein Mangel an Nahrungsgebieten dafür verantwortlich, dass alle Jungstörche nach und nach starben. An nasskaltem Wetter lag es jedenfalls dieses Jahr nicht und auch eine Infektion mit Schimmelpilzen ist bei der herrschenden Trockenheit und der zeitlichen Abfolge des Kükensterbens ziemlich unwahrscheinlich. Unzureichende Fähigkeiten der Altstörche könnten auch eine Rolle spielen, denn es spricht einiges dafür, dass das unberingte Männchen ein im Elsass gebürtiger Storch ist, von denen viele in Mitteleuropa überwintern. Es wurde nämlich festgestellt, dass überwinternde Störche , vor allem überwinternde Männchen, in der Aufzucht von Jungen nicht so erfolgreich wie Wildstörche sind. Auch nutzen überwinternde Störche im Gegensatz zu Zugstörchen bevorzugt gemähte Wiesen, um dort Regenwürmer zu suchen, die sie dieses Jahr bei der herrschenden Trockenheit natürlich kaum finden. 2010: Nachdem das Brutjahr 2009 in Aulendorf ohne
Störungen verlaufen war, ist das letztjährige Brutpaar im Frühjahr 2010
zum Horst auf dem Schloss zurückgekehrt. Die Störchin kam schon am 27.
Februar in Aulendorf an, ihr Partner erschien am 3. März. Juni: Aus allen Eiern schlüpften
Junge, und so war das Aulendorfer Nest bis 11. Mai schließlich mit
einer fünfköpfigen Jungenschar besetzt. Ob es am Wetter lag – was
allerdings eher unwahrscheinlich ist, denn in den meisten anderen
Horsten überstanden die Kleinen den kalten Mai gut – oder eine
Infektion im Nest grassierte, die kleinen Störche hatten leider nur ein
sehr kurzes Leben: am 16. Mai waren alle tot. Auch in drei anderen
Horsten (Riedhausen, Esenhausen und Illmensee) starben die
Jungen alle in sehr geringem Alter ganz plötzlich, auch hier besteht
der Verdacht einer Infektion, möglicherweise mit Schimmelpilzen. Die
toten Jungen von Riedhausen, Esenhausen und Illmensee wurden in die
Tierärztliche Untersuchungsanstalt nach Aulendorf gebracht. Das
Ergebnis der Untersuchung steht noch aus. Die herausgeworfenen Jungen
von Aulendorf hat man nicht gefunden. Eines liegt wohl noch im Nest an
einer ziemlich unzugänglichen Stelle und hätte nur unter Gefahr
herausgeholt werden können. 2009: Diesmal waren die Störche in Aulendorf
wesentlich früher da als im letzten Jahr. Sie erschienen schon Mitte
März. Einer der Beiden ist unberingt - es könnte das Männchen vom
letzten Jahr sein -, seine Partnerin ist jedoch eine andere. Die
Storchendame trägt nämlich einen Ring, der sie eindeutig als die 2006
in Denkingen (bei
Pfullendorf) geborene Störchin ausweist, die letztes Jahr in Bad Buchau brütete. Ihr
Männchen in Bad Buchau kam dort allerdings im letzten Jahr um, die
Jungen mussten ausgehorstet werden, weshalb es ihr dort wohl nicht mehr
gefallen hat. Wünschen wir ihr mehr Glück in Aulendorf. 17. Juli: Auch der kleinere der beiden verbliebenen Jungstörche scheint nicht sehr widerstandsfähig gewesen zu sein, denn er überstand das nasskalte Wetter am 6. Juni nicht. So blieb schließlich im Aulendorfer Nest nur noch ein Jungstorch am Leben, dieser ließ es sich aber gutgehen, und am 16. Juni konnte er beringt werden. Der ca. fünfeinhalb Wochen alte "Andi" (so wurde er – oder sie? – von der Klasse 1c der Grundschule Aulendorf getauft) wog 2,7 kg, was angesichts seines Alters gerade noch im Rahmen ist. Er übt zwar schon fleißig seine Flugmuskulatur, fliegen kann er aber noch nicht, er hat ja auch noch etwas Zeit (die meisten Jungstörche fliegen im Alter von 9 bis 11 Wochen erstmals vom Horst). Am 27. Juni erlaubte sich ein Besucher von www.stoerche-aulendorf.de mit einer Fotomontage, die einen verlassenen Aulendorfer Horst zeigte, einen kleinen Scherz. Die "Ente" (diesmal kein Storch) stiftete bei anderen website-Besuchern einige Verwirrung: Man munkelte, "Andi" sei ein ganz Flotter, der mit seiner Entwicklungsgeschwindigkeit alle Rekorde bricht: Flügge mit sieben Wochen. Denkste! Man wird sehen. 2008: Recht spät erschienen dieses Frühjahr die
Störche in Aulendorf. Der in Isny
geborene Storch "Felix" war jedoch nicht dabei. Ein unberingtes
Storchenmännchen kam Ende März an, ließ sich zunächst auf dem
Schlossnest nieder und begann wenige Tage später auf einmal mit einem
Nestbau auf einem Niederspannungsmast in der Eckstraße. Die Anfang
April ankommende Storchendame – ebenfalls unberingt und möglicherweise
die Brutstörchin vom letzten Jahr – überzeugte ihn dann aber wohl von
den Vorzügen des hoch oben über dem Schussental thronenden
Schlosshorstes, und so zog er mit ihr zusammen wieder dorthin um. Seit
Mitte April sitzt man abwechselnd auf einem Gelege. "Antonia", die
Aulendorfer Brutstörchin des Jahres 2006, ist übrigens wieder wie schon
im letzten Jahr in Bad Waldsee,
wo sie sich regelmäßig für die Bad Waldseer Internetseite www.stoerche-bw.de
ablichten lässt. Juli: Der Aulendorfer Jungstorch hat sich gut entwickelt, auch sein Schnabel ist wieder völlig in Ordnung, von der Verformung kurz vor der Beringung ist nichts zurückgeblieben. Am Mittwoch, den 23. Juli verließ er zum ersten Mal – allerdings eher unfreiwillig – das Nest: Während seiner Flugübungen driftete er etwas vom Horst ab und rutschte bei der Landung vom Nestrand. Noch ziemlich unbeholfen steuerte er den nächsten Schlossgiebel an, wo er erstmal längere Zeit stehen blieb und sich von dem Schrecken erholte. Schließlich wagte er den Rückflug aufs Nest; beim ersten Anflug verfehlte er den Horst, der zweite Anflug gelang ihm jedoch. Das war doch immerhin ein Erfolgserlebnis, und es ermutigte ihn in den folgenden Tagen zu weiteren Ausflügen. Jetzt heißt es erstmal, sich auf den Aulendorfer Wiesen ein Polster anzufressen, denn bald steht der kräftezehrende Zug in den Süden bevor. 2007: Bisher sieht es nicht gut aus für eine Brut in
Aulendorf. Die letztjährige Brutstörchin, die keine Anstalten machte,
in den Süden zu ziehen und sich den ganzen Winter über in Aulendorf
aufhielt, kehrte Mitte Februar Aulendorf plötzlich den Rücken und zog
ab nach Bad Waldsee.
"Antonia", wie die gebürtige Französin von den Aulendorfern genannt
wird, machte in Aulendorf schlechte Erfahrungen mit Fremdstörchen und
angreifenden Krähen, im Jahr 2006 wurde dadurch das Gelege zerstört. In
Bad Waldsee hofft
sie, bessere Chancen zu haben. Allerdings musste sie sich hier erst
einmal gegen die dortige Brutstörchin durchsetzen, die Ende Februar
zurückkam. Es kam dort zu einem heftigen Kampf, bei dem die Bad
Waldseer Störchin (inzwischen "Laura" genannt) schließlich das Feld
räumen musste. Juni: Am 13. April
erschien nun tatsächlich doch noch eine Storchendame in Aulendorf,
einen Ring trug sie nicht. Sie vermählte sich mit dem gebürtigen Isnyer und begann zusammen mit
ihm Ende April eine Brut. Doch dem Paar war ebenfalls kein Glück
beschert. Verantwortlich für das Desaster waren wiederum die Krähen,
die die brütenden Störche nicht in Ruhe ließen und immer wieder
angriffen. Am 1. Mai schließlich gaben die Störche zu aller Leidwesen
die Brut auf. 2006: Letztes Jahr schon herrschte große Aufregung
in Aulendorf als sich nach langer Zeit erstmals wieder Störche auf der
auf dem Schlossgiebel angebrachten Nistunterlage niederließen. Man war
dann sehr enttäuscht, als die Störche wieder abzogen, vermutlich waren
es diejenigen, die sich endgültig für den Horst in Altshausen
entschieden. Juni: Leider wurden das Aulendorfer
Brutpaar in mehrerer Hinsicht stark geplagt. Zum einen besuchten immer
wieder Fremdstörche das Nest, wobei es zu zum Teil heftigen Kämpfen kam
– einige Kämpfe (so am 18. April und am 15. Mai) wurden von Herrn
Steinhauser fotografisch festgehalten und in der lokalen Presse
veröffentlicht -, zum anderen wurden die Adebare immer wieder heftig
von Krähen attackiert, die die Störche als Eindringlinge in ihr
Brutgebiet betrachten. Welche Angriffe letztlich zur Zerstörung des
Geleges und damit zum Brutabbruch um den 10. Mai geführt haben, kann
nicht mit Sicherheit festgestellt werden. Krähenattacken werden auch an
anderen Horsten beobachtet, das Brutgeschäft wird jedoch üblicherweise
dadurch nicht beeinträchtigt. Die Aulendorfer Krähen waren allerdings
besonders hartnäckig und dreist, und die Störche ließen sich von ihnen
augenscheinlich stark irritieren, was vermutlich auch mit ihrer
Unerfahrenheit zusammenhängt (Erstbrüter, das Männchen ist erst zwei
Jahre alt). |