2021: Alle Horste in
Ebenweiler, auch die letztjährig neu erbauten (mit Ausnahme zweier
Mastnester – Kornstraße 18 und Kirchstraße 3 – welche entfernt werden
mussten), wurden wieder besetzt. Und es kamen – teils auch als Ersatz
für die entfernten Nester – zwei weitere hinzu.
Auf den beiden nun schon langjährig belegten Nestern auf den Masten im
Ortszentrum
und am Ortsausgang
Richtung Fronhofen gibt es keine
"personellen" Veränderungen. Im Ortszentrum residieren wieder der
Frickinger
und die Schweizerin, am Ortsausgang der Mögginger mit seiner
Storchendame aus Zwiefaltendorf.
Auch auf der Rathaussirene
nisten wieder dieselben Störche wie letztes
Jahr: ebenfalls ein Frickinger
mit einer Gattin aus der Schweiz, welche
sich aber dieses Frühjahr zuvor erstmal noch anderweitig, nämlich in
Fleischwangen,
umsah und sich einige Tage mit dem dortigen Männchen
vergnügte, na sowas!
Auf dem Mast bei der Scheune
Kirchstraße 1 (Mast Kornstraße/Ecke
Kirchstraße) hat sich wieder der Schweizer Storch aus Murimoos
eingefunden, allerdings nicht ohne zuvor dem Nest in Altshausen
in der
Senderstraße 35 einen Besuch abzustatten (dort gesehen am 3. März, tz,
tz, diese Eskapaden der Schweizer...). Seine diesjährige Partnerin
konnte noch nicht identifiziert werden, weil sie sich bisher bei allen
Nestbeobachtungen rar machte.
In der Kirchstraße 10
sah es dieses Frühjahr zwar vier Wochen lang nach
einer Brut aus, doch ist das Verhalten der beiden Störche etwas
merkwürdig: die Paarung sieht nicht erfolgreich aus und wurde auch
während der "Brut" ständig fortgesetzt. Es weist tatsächlich einiges
darauf hin, dass es sich um ein gleichgeschlechtliches Paar handelt;
möglicherweise sind sowohl der Oggelshausener als auch der
Moosheimer
Storch, welche hier letztes Jahr das Nest bauten und sich dieses
Frühjahr hier wieder trafen, beides Männchen.
Der Mimmenhausener, welcher wie letztes Jahr auf dem Mast in der
Fleischwanger Straße
nistet, hat eine Neue. Seine letztjährige Gattin,
eine ziemlich unstete Storchendame aus Bayern, welche es
augenscheinlich faustdick hinter den Ohren hat (sie hat in den
Vorjahren schon einmal in Pfrungen und in Wilhelmsdorf
bei der
Gärtnerei gebrütet – wurde dort Josefine genannt – und schien nun auch
in Ebenweiler nicht so richtig zufrieden zu sein) ist wieder nach
Wilhelmsdorf gezogen, ließ sich dort kurz auf einer angebotenen
Nistunterlage auf dem Naturschutzzentrum nieder und brütet jetzt in
Wilhelmsdorf
auf einem Mast in der Riedhausener Straße. Der
Mimmenhausener
in Ebenweiler ist dafür jetzt mit der Störchin zusammen,
welche sich im Vorjahr mit einem Nestbau in der Kornstraße 18 versuchte
(Nest entfernt s.o.), sie stammt aus Mindersdorf, also aus der
Bodenseeregion.
Alles beim Alten ist dagegen in der Oberhofstraße.
Sowohl auf dem
Holzmast
als auch auf dem Gittermast
sind dieselben Paare wie im
Jahr zuvor.
Auch auf dem Mast bei der Zehntscheuer
haben sich trotz letztjährigem
Misserfolg dieselben Störche wie letztes Jahr eingefunden (na ja, bei
der Storchendame weiß man das nicht so genau, denn sie trägt keinen
Kennzeichnungsring). Der Storchenmann ist aus Bichtlingen
bei Meßkirch,
dort 2017 aus dem Ei geschlüpft.
Auf dem Stromdachständer
der Kornstraße 31 wurde eigentlich das Nest
entfernt, da der Stromdachständer auf Dauer mehrerer Jahre solch ein
Gewicht nicht trägt. Damit die Störche dort nicht wieder bauen, wurde
eine Abweisevorrichtung angebracht, die die Störche aber absolut nicht
interessierte. Die Adebare hängten trotzdem, von der Konstruktion
leidlich unbeeindruckt, ihre Äste dort ein und bauten wieder ein
veritables Nest. Die Baumeister sind übrigens wieder dieselben wie
letztes Jahr: Auch hier ein Frickinger/Schweizer Paar.
Dies ist jedoch nicht der einzige Horst in der Kornstraße. Ein weiteres
Nest auf einem Stromdachständer
entstand auf dem Dach des Hauses
Kornstraße 23.
Die Horsteigentümer sind ein zweijähriger
Storch aus Esenhausen, seine Partnerin macht mal wieder ein Geheimnis
um sich, sie trägt keinen Ring.
Weiterhin wurde auf einem Holzmast
vor einer großen Fichte gebaut,
gegenüber dem ehemaligen Mastnest in der Kornstraße 18. Einer der
Störche stammt aus Altheim
und wurde dort 2018 beringt, der andere
trägt wiederum keinen Kennzeichnungsring. Dort kann das Nest
hoffentlich bleiben.
Und dann gibt es ja noch den Horst in der Gupfengasse 1. Bei
insgesamt
bisher viermaliger Anfahrt und Beobachtung dieses Frühjahr und trotz
fast dreistündigen Wartens (!) auf Ablösung bei der letzten
Nestkontrolle entzog sich auch hier einer der Partner hartnäckig seiner
Identifizierung. Immer war derselbe Storch auf dem Nest, der
Mühlhausener vom letzten Jahr. Na, irgendwann werden wir schon noch
herausfinden, wer mit ihm zusammen ist.
In allen Nestern wird gebrütet (Ausnahme: Sonderfall in der Kirchstraße
10 s.o.), im Horst am Ortsausgang Richtung Fronhofen sind schon die
ersten kleinen Küken geschlüpft.
Juni:
Trotz des teils
grausligen Wetters sieht es in den Ebenweiler Nestern noch
verhältnismäßig gut aus (Stand Ende Juni):
Mast Ortszentrum:
Ende April Schlupf von mindestens 2 Jungvögeln, die beide erfolgreich
ausfliegen werden;
Mast Ortsausgang
Richtung Fronhofen: Schlupf von 2 Küken ca. am 20. April,
beiden geht es gut;
Rathaussirene:
Ende April Schlupf von 2 Jungvögeln, die ebenfalls beide erfolgreich
ausfliegen werden;
Mast Scheune
Kirchgasse 1 (Ecke Kornstraße/Kirchgasse): Es schlüpften
mindestens 3 (evtl. auch 4) Jungvögel, 3 Jungstörche sind jedenfalls
Ende Juni wohlauf und werden wohl auch erfolgreich ausfliegen; die
Partnerin des Schweizers konnten nun endlich auch identifiziert werden,
es ist die Störchin aus Frickingen, welche schon letztes
Jahr zusammen
mit dem Schweizer diesen Horst gebaut und besetzt hatte;
Mast Kirchstraße 10:
Keine Brut;
Mast Fleischwanger
Straße: Ende April vermutlich nur 1 Jungstorch aus dem Ei
geschlüpft, diesem geht es aber gut;
Oberhofstraße 6
Gittermast: 2 Jungvögel geschlüpft, von diesen überlebte
einer, bald wird er ausfliegen;
Oberhofstraße 10
Holzmast: Ende April Schlupf von 2 Jungen, die schon bald
einen deutlichen Größenunterschied aufwiesen; es überlebte nur der
Größere;
Mast Zehntscheuer:
3 Jungvögel geschlüpft, einen davon am 25. Mai tot aufgefunden, 2
Jungvögel jedoch gesund und munter, die kritische Nestlingszeit der
ersten sechs Wochen haben sie gut überstanden;
Ebenweiler Stromdachständer Kornstraße 31: Ende April 3 Jungvögel
geschlüpft, das Nesthäkchen starb jedoch Ende Mai (vermutlich infolge
der Kältewelle), 2 Jungvögel werden jedoch bald ausfliegen;
Stromdachständer
Kornstraße 23: Gegen Ende Mai 2 Junge geschlüpft, am 21.
Juni noch gesund und munter;
Mast Gupfengasse 1:
Die Brutstörchin wurde inzwischen identifiziert: die Partnerin des
Mühlhofeners ist dieselbe wie im letzten Jahr, eine nun dreijährige
Störchin vom Affenberg.
Anfang Mai schlüpften 3 Junge, eines davon war
Anfang Juni nicht mehr am Leben. Von den beiden Überlebenden fiel einer
am 20. Juni aus dem Nest und blieb glücklicherweise unverletzt. Der
Jungvogel konnte aus verschiedenen Gründen nicht mehr zu seinem
Geschwister ins Nest zurückgesetzt werden und wurde nach Salem
gebracht, wo er nun in einem Horst bei Adoptiveltern und -geschwistern
seine noch verbleibende Nestlingszeit verbringt. Bis zum Ausflug dauert
es nicht mehr lang.
Mast große Fichte:
Um Mitte Mai sind mindestens 2 Jungvögel geschlüpft, denen es bei der
letzten Nestbeobachtung am 21. Juni gut ging.
Eine Beringung der Jungvögel fand in Ebenweiler dieses Jahr nicht
statt. Es ist – auch mit Rücksicht auf die Altshauser Feuerwehr – ein
jährlicher Wechsel der Beringung in Altshausen und Ebenweiler
vorgesehen. In Ebenweiler gibt es überdies derzeit eine den Verkehr
stark behindernde Großbaustelle, welche die Anfahrt der Feuerwehr
ziemlich erschwert hätte.
2020: Ebenweiler
ist einer der Orte, welcher dieses
Frühjahr bei den Störchen Oberschwabens ganz besonders beliebt ist: Zu
den drei letztjährigen Horsten (den beiden altbekannten im Ortszentrum
und am Ortsausgang Richtung Fronhofen sowie dem im letzten Jahr neu
errichteten Horst auf der Rathaussirene) kamen dieses Jahr sieben
weitere dazu, (ein achter ist noch im "Rohbauzustand", evtl. auch nicht
mehr besetzt).
Die beiden "traditionellen" Nester
auf den Masten im Ortszentrum und am Ortsausgang Richtung Fronhofen
sind von denselben Störchen besetzt wie im letzten Jahr und im Jahr
zuvor, also von mittlerweile gut eingespielten Ehepaaren. Entsprechend
früh wurde hier auch mit der Brut begonnen, bereits um den 20./21.
April waren in beiden Nestern die ersten Jungvögel geschlüpft.
Auf der Rathaussirene hat der junge Frickinger allerdings eine neue
Gattin, eine schon etwas erfahrenere Schweizerin aus Güttingen im
Thurgau, knappe acht Jahre alt, die bereits mehrere Jahre in Fronhofen
gebrütet hat. Da sich die beiden noch etwas kennenlernen mussten, hat
es hier mit dem Brutbeginn etwas länger gedauert, um die Monatswende
März/April saß man aber auch hier auf den Eiern.
Auf dem schon länger etablierten
Nest auf dem Mast im Ortszentrum schlüpften drei Junge, von denen zwei
am 2. Juni beringt werden konnten. Der Dritte überstand den Regen am
23. Mai leider nicht. Auf dem Mast Ortsausgang Richtung Fronhofen
schlüpften die ersten Küken um den 19. April. Von ursprünglich vier
wurden drei Jungvögel groß. Auch hier starb das Nesthäkchen vermutlich
um den 23. Mai. Ähnlich erging es dem Nesthäkchen auf der
Rathaussirene, aber auch hier überlebten zwei Jungvögel welche – da
erst um den 1. Mai geschlüpft – etwas später, nämlich am 10. Juni,
Bekanntschaft mit der Feuerwehr machten.
Die beiden Schweizerinnen auf dem
Nest Ortsmitte und auf der Rathaussirene sind aber dieses Frühjahr
nicht die einzigen aus der südlich benachbarten Alpenrepublik. Ja, die
Schweizer scheinen Ebenweiler geradezu für sich erobern zu wollen: Auf
zwei von drei neuen Mastnestern in der Kichstraße ist jeweils einer der
Brutpartner (vermutlich die Männchen) ebenfalls ein Schweizer, beide
blutjung – wohl knappe zwei Jahre alt –, ein weiterer junger Schweizer
nistet außerdem auf einem Stromdachständer in der Kornstraße.
Aber der Reihe nach:
Wie gesagt, gibt es drei neue Nester auf Masten der Kirchstraße. Vorn
bei der Scheune Kirchstraße
1 Ecke Kornstraße nistet ein Schweizer zusammen mit einer
Störchin, die wie der Storch auf der Rathaussirene aus Frickingen
nahe des Bodensees stammt, aber ein Jahr jünger ist als dieser. Sie ist
wie ihr Schweizer Partner knapp zwei Jahre alt.
In der Kirchstraße 3
ließ sich Mitte März ein Paar nieder, welches ich Anfang März in Fronhofen
auf dem Horst gesehen hatte und welches später auch wieder dorthin
zurückkehrte: der Fronhofer Horstinhaber mit einer neuen Gattin.
Wahrscheinlich wollte er sich mit seiner neuen Gattin (eine Störchin
aus Hausen im Landkreis Konstanz, welche im Jahr zuvor übrigens in Pfrungen
gebrütet hatte) bei seiner früheren Partnerin zeigen, welche jetzt nach
Ebenweiler auf die Rathaussirene gezogen war (s.o.). Das Paar wurde
aber bald von einem anderen abgelöst, welches auch die Hauparbeit beim
Nestbau geleistet hat: ein junger Schweizer und eine unberingte
Storchendame. Bei ihnen wird es gerade ernst, man hat – ca. am 23.
April – mit dem Brutgeschäft begonnen.
Gegenüber hinter dem Haus der Kirchstraße
10 ließen sich zwei oberschwäbische Störche nieder: aus Moosheim
und aus Oggelshausen,
beide drei Jahre alt. Kurz bevor sie mit der Brut begannen, vielleicht
lag schon das erste Ei im Nest, wurden sie allerdings durch eine Drohne
gestört. Drohnen stören nicht nur die Privatsphäre der Menschen
(weshalb ihr Flug im Siedlungsgebiet verboten ist), sondern werden von
Störchen als massive Bedrohung empfunden. Zahlreiche Brutaufgaben und
Jungvogelverluste gehen mittlerweile auf diesen hirnlosen Zeitvertreib
zurück. Die Störche verließen in Panik ihr Nest und ließen sich einen
ganzen Tag lang nicht mehr blicken. Dann ist zwar einer der beiden
zurückgekommen, doch verhält er sich völlig anders als zuvor, ist
offensichtlich stark beunruhigt und verunsichert. Das Weibchen hat
sicherlich Legenot, doch ist ungewiss, ob hier noch eine Brut
zustandekommt.
Ein weiteres neues Nest entstand auf einem Mast direkt unterhalb des
alten Mastnests Ortsausgang
Fronhofen, also in Nähe der Fleischwanger Straße. Hier
wird bereits gebrütet, die Störchin stammt aus Raisting in Oberbayern
und ist in den letzten Jahren schon zweimal umgezogen: 2018 brütete sie
in Pfrungen,
2019 in Wilhelmsdorf
bei der Gärtnerei, wo sie dieses Frühjahr dem Esenhausener
Paar weichen musste; nun ist sie in Ebenweiler. Vielleicht hat sie hier
ja endlich ihren Platz gefunden.
Zwei weitere Masten wurden oberhalb
der Oberhofstraße besiedelt. Der östliche der beiden
benachbarten Masten, ein Holzmast, wird von einem Storch besetzt,
welcher 2019 in Ummendorf
bereits sein Glück versuchte, auf dem dortigen Schlosskamin jedoch
nicht bleiben konnte, er ist vor knapp drei Jahren in Michelwinnaden
aus dem Ei geschlüpft. Seine Partnerin ist die Störchin, welche letztes
Jahr schon in Ebenweiler auf der Rathaussirene gebrütet hatte, ihren
Platz jedoch dieses Frühjahr einer Schweizerin überlassen musste (s.o.).
Auf dem westlichen Mast der Oberhofstraße,
ein Gittermast, nistet ein Frickinger (der dritte Frickinger
in Ebenweiler... hat sich wohl in Frickingen herumgesprochen?). Sowohl
auf dem Gittermast als auch auf dem Holzmast hat man mit der Brut
begonnen.
Und last but not least entstand ein neues Nest auf einem
Stromdachständer der Kornhausstraße
31. Auch hier ist einer der Partner ein blutjunger
Schweizer und der andere ein junger - na was wohl - Frickinger
(der vierte! Frickinger).
Noch wird bei den Ebenweiler
Störchen die Abstandsregel eingehalten, aber wenn das so weitergeht...
Und wenn die Schweizer Grenze aufgemacht wird...
Wie ging´s weiter auf den neuen
Nestern:
Auf dem Mast bei der Scheune Kirchstraße 1
kam keine Brut zustande. Vermutlich waren Störungen die Ursache.
In der Kirchstraße
3 schlüpften drei kleine Storchenküken. Die Eltern waren
aber wohl doch noch zu unerfahren. Sie brachten ihren Nachwuchs nicht
durch.
Auf dem Mast der Kirchstraße
10 gab es keine Brut mehr.
In der Fleischwangener Straße wurde von zwei Jungvögeln einer groß. Der
Papa ist übrigens inzwischen identifiziert. Er stammt aus Mimmenhausen
und ist drei Jahre alt.
Einen Jungvogel brachten auch die Storcheneltern (ein Frickinger
zusammen mit einem zweijährigen Storch vom Affenberg)
auf dem
Gittermast
der Oberhofstraße durch. Auch hier waren anfangs zwei Junge
im Nest.
Auf dem Holzmast
in der Oberhofstraße gibt es ebenfalls Nachwuchs. Drei
Junge schlüpften hier aus den Eiern, zwei überlebten ihre kritische
Nestlingszeit.
Dann gibt es ja noch das Nest auf dem Stromdachständer in der
Kornhausstraße
31. Zwei Jungvögel hatten die Eltern zu versorgen und
sie brachten beide durch.
Und dann.... hatte man anfangs doch tatsächlich zwei weitere
Neuansiedlungen übersehen (!): Auf einem Mast bei der Gupfengasse 1
brütete ein Mühlhofener zusammen mit einem Affenberger,
beide noch
blutjung, nämlich zwei Jahre alt. Die Liaison brachte zwei Junge
hervor, von denen sie immerhin einen durchbrachten.
Nichts mit Nachwuchs wurde es dagegen auf dem Mast bei der
Zehntscheuer.
Zwar wurde gewissenhaft auf dem Gelege gesessen und
angeblich waren auch Jungvögel geschlüpft, doch war am 20. Juni das
Nest plötzlich leer. Was war geschehen?
So wurden dieses Jahr also insgesamt vierzehn junge Störche in
Ebenweiler groß. Fast in jedem der zehn Nester, in denen ein Gelege
bebrütet wurde, starb einer der Jungvögel, entweder im Starkregen des
23. Mai oder in der Schafskälte Anfang Juni. Die meisten der zehn
Brutpaare waren aber immerhin mit der Aufzucht mindestens eines
Jungvogels erfolgreich.
2019: In Ebenweiler werden die beiden Horste von
denselben Störchen besetzt wie in den Jahren zuvor. Im Ortskern nisten
der mittlerweile achtjährige Frickinger
mit seiner ein Jahre jüngeren Schweizerin aus Basel, der Mast Richtung
Fronhofen ist besetzt vom siebenjährigen Mögginger und seiner
elfjährigen Gattin aus Zwiefaltendorf.
Beide Paare waren dieses Jahr mit der Eiablage recht früh dran und
begannen etwa um den 20. März mit der Brut.
Juni: Nach ca. einem Monat wurde es
lebendig in den Ebenweiler Nestern, der Schlupf begann. In beiden
Horsten pellten sich aus den Eierschalen jeweils drei Jungvögel, die
bei Beginn der Schlechtwetterperiode Mitte Mai bereits ein Alter von
drei bis vier Wochen erreicht hatten. Von den Eltern können sie in
diesem Alter infolge ihrer Größe oft nicht mehr vor Regen und Kälte
geschützt werden, trotzdem kamen erfreulicherweise in beiden Familien
Jungstörche durch. Im Nest im Ortskern überlebten zwei, welche bei der
Beringung am 3. Juni immerhin knapp drei Kilogramm auf die Waage
brachten, außerdem lag ein unbefruchtetes Ei im Nest; auf dem Mast
Richtung Fronhofen überstand ein Jungvogel den Dauerregen.
Es gibt aber auch noch etwas völlig Neues aus Ebenweiler zu berichten:
Ein drittes Storchenpaar hat sich in Ebenweiler einen Horst gebaut, und
zwar eigentlich an unmöglichster Stelle, nämlich auf der Rathaussirene,
also einer Rundkuppel, auf der normalerweise kein Ästchen Halt finden
kann. Aber – hartnäckig wie sie sind, unsere Adebare schaffen alles!
Zwei Wochen lang probierten sie, und alles rutschte das Dach abwärts,
dann verfing sich, o Wunder, plötzlich irgendwie ein Ästchen, blieb
vielleicht auch auf den Exkrementen kleben, und dann ging es ratzfatz,
in zwei Tagen war das dollste Nest fix und fertig. Nest fertig, also
hopplahopp, die jugendlichen Heißsporne (beide sind knapp zwei Jahre
alt und erblickten in Frickingen und Steißlingen, also
in Nähe des Bodensees das Licht der Welt) hatten es eilig. Sofort
nacheinander ein paar Eier ins Nest gelegt, um die Befruchtung hatte
man sich schon gegen Ende des Nestbaus gekümmert... und in der zweiten
Maihälfte hatte das junge Paar tatsächlich drei kleine Küken unter
ihren Flügeln. Sollte es klappen, und die drei Kleinen ihr
Beringungsalter erreichen, wovon wir mal ausgehen wollen, wird das
Ebenweiler Storchenfest mit Bewirtung durch die Ebelweiler Feuerwehr
diesmal ihnen zu Ehren stattfinden.
2018: In Ebenweiler bleibt alles wie gehabt. Beide
Nester sind belegt, die Paare sind dieselben wie im Jahr zuvor. Die
Störche im Ortszentrum überwintern bekanntermaßen in Süddeutschland,
aber auch die Störche des oberen Masts kehrten dieses Jahr verdächtig
früh auf ihren Horst zurück, es war noch im Januar. Beide Paare kümmern
sich seit Ende März um ihre Gelege.
Nahezu synchron um die Monatswende
April/Mai wurden in den beiden Ebenweiler Storchennestern die ersten
Eierschalen geknackt, und in beiden Nestern schlüpften jeweils
insgesamt vier. Im oberen Horst nahe des Ortsausgangs Richtung
Fronreute starb allerdings noch vor Mitte Mai das Nesthäkchen, während
im Horst in der Ortsmitte diesmal alle Jungvögel durchkamen. Besonders
spannend wurde es dieses Jahr bei der Beringung. Die Getränke fürs
Storchenfest unterhalb des Horstes im Ortszentrum waren bereit
gestellt, die Würstchen im siedenden Wasser, Kinder und Erwachsene in
freudiger Erwartung und die Altshauser Feuerwehr gerade angekommen, da
ließ Petrus ein Gewitter niedergehen, welches eine ganze Weile um
Ebenweiler kreiste. Als Blitz und Donner zwischendurch etwas weiter
entfernt schienen, wagte man sich dann doch noch auf die Drehleiter,
zog aber nur ein schnelles Minimalprogramm durch: Viermal
Ring ans Bein und nix wie weg. Die Blitze kamen nämlich schon wieder
deutlich näher, und wer will schließlich als Blitzableiter fungieren?
Die Beringung auf dem oberen Horst fiel dann ganz aus, da hier schon
die Anfahrt problematisch geworden wäre.
Aber Ring hin oder her: Immerhin
flogen diesmal in Ebenweiler sieben putzmuntere Jungstörche erfolgreich
aus. Bald sind sie unterwegs in den Süden.
2017: Auch im Jahr 2017 gab es in Ebenweiler bei den
Adebaren keinen „Personalwechsel“. Dieselben Paare wie in den beiden
Jahren zuvor belegten ihre Nester: auf dem unteren Mast im Ortszentrum
der nun sechsjährige Frickinger
mit seiner ein Jahr jüngeren Dame aus Basel, auf dem oberen Mast
Richtung Fronhofen der fünfjährige Mögginger mit seiner vier Jahre
älteren Angetrauten aus dem oberschwäbischen Zwiefaltendorf. Das
Paar der Ortsmitte überwintert in Süddeutschland, die anderen beiden
erschienen Mitte Februar.
Wie schon in den Jahren zuvor wurde wieder zuerst im oberen Nest mit
der Brut begonnen, und zwar dieses Frühjahr schon um den 17.
März. Gut eine Woche später war man im Unterdorf dran, was
für die Brut dieses Paars dieses Jahr von Vorteil sein
dürfte, denn zumindest ein Teil ihrer Jungen ist während des
Wintereinbruchs Ende April noch von der Eischale geschützt und kommt
erst knapp nach Ende dieser üblen Schlechtwetter-Periode zur Welt.
Wieviele der kleinen Jungen im oberen Nest die Schneetage überstehen
werden, wissen wir noch nicht.
Juli: Leider hat keiner der kleinen
Störche im oberen Nest die nasskalten Tage Ende April überstanden. Zwei
der Jungen lagen am 29. April tot unter dem Nest, den größten der Drei
ereilte am nächsten Tag das selbe Schicksal. Da es allerdings noch
zeitig in der Brutsaison passierte, versuchten es die Storcheneltern
ein zweites Mal, und diese Küken – es waren zwei – schlüpften kurz vor
Fronleichnam, jetzt in der größten Hitze. Sie überlebten nur wenige
Tage, schon am Sonntag, der auf Fronleichnam folgte, war das Nest
wieder leer.
Dafür ging es den Jungstörchen im unteren Nest dieses Jahr ziemlich
gut. Von vier Jungstörchen überlebten drei (das zurückgebliebene
Nesthäkchen starb im Alter von ca. zweieinhalb Wochen), und diese
erwiesen sich bei der Beringung als einigermaßen gut genährt. Die
Beringung mit Hilfe der Altshausener Feuerwehr gab wieder Anlass zu
einem kleinen Fest mit Würstchen, Limonade und Bier, die Ebenweiler
Bürger freuten sich über die gute Nachricht und die dieses Mal wirklich
guten Aussichten für alle drei Jungstörche, das Ausflugsalter zu
erreichen.
2016: Dieses Frühjahr gab es keinen Wechsel in
Ebenweiler. Beide Paare sind sich treu geblieben, es sind dieselben wie
letztes Jahr.
Im Nest am Ortsausgang Richtung Fronhofen wurde wieder etwas früher mit
der Brut begonnen als im tiefer liegenden Ortszentrum, wo man Ende
April erstmals auf den Eiern saß. Anfang Mai wurde es in beiden Horsten
dann ziemlich lebendig. Im oberen Nest wurden am 4. Mai mindestens 4
Junge gesehen, im Ortszentrum entdeckten Anwohner am 6. Mai drei
Köpfchen im Horst.
Juli: Nach den Eisheiligen wurde es
in den beiden Ebenweiler Horsten leider wesentlich ruhiger. In beiden
Nestern war jeweils nur ein einziges Junges übrig geblieben. Und auch
diese erwiesen sich bei der Beringung als unterernährt: zuviel
Regenwurmkost – worauf auch die verdreckten und verklebten Schnäbel
hinwiesen (und dies nicht nur in Ebenweiler, sondern bei vielen
Jungvögeln dieses Jahr) – , zuwenig Mäuse, die in den nassen Wiesen
großteils ersoffen waren.
Die Ebenweiler Bürger waren dennoch froh, dass wenigstens zwei
Jungstörche das miese Wetter überlebt hatten und feierten den
Storchennachwuchs wieder mit Würstchen, Saft und Bier. Beide Jungvögel
kamen dann auch durch ihre letzten kritischen Tage.
Der Jungfernflug ist nun nicht mehr fern und dann geht es bald ab in
den sonnigen Süden.
2015: Nahezu den gesamten Winter über hielten sich
der gebürtige Frickinger und die Schweizer Störchin, das Brutpaar des
Masts in der Ortsmitte, in Ebenweiler auf. Die Überwinterung des Frickingers hat
möglicherweise etwas mit seiner Abstammung zu tun, seine Eltern sind
nicht ziehende Elsässer Zuchtstörche aus Hunawihr. Seine Angetraute
blieb aus Sympathie?
Die Störche des anderen Brutpaars am Ortsausgang Richtung Fronreute
erschienen aber auch schon recht früh, der erste kam Mitte Februar, der
zweite neun Tage später. Allerdings hat die Storchendame schon wieder
einen neuen Gatten, der sich durch seinen Ring als ein dreijähriger
Storch aus Möggingen bei Radolfzell am Bodensee identifizieren lässt.
Jetzt wird in Ebenweiler eifrig gebrütet, seit Ende März sitzt man in
beiden Horsten auf den Gelegen.
Juni: Als erstes schlüpften die
Jungen im Nest am Ortsausgang Richtung Fronreute. Ende April war hier
die Jungschar mit vier Köpfchen komplett. Eine Woche später pellten
sich die Küken im Nest der Ortsmitte aus den Eierschalen. Es waren
zwei, vielleicht auch drei. In beiden Horsten überlebte jedoch nur
jeweils ein einziger Jungstorch und auch diese erwiesen sich bei der
Beringung als etwas untergewichtig. Vor allem der etwas jüngere "Pedi"
war ein Leichtgewicht. "Pedi" hat aber genauso wie sein Nachbar "Egon"
seine kritische Nestlingszeit erfolgreich überstanden, und so werden
beide – sofern ihnen hoffentlich nicht noch nach ihrem Ausflug etwas
zustößt – im August ihren ersten Zug in den Süden antreten.
2014: Am 20. Februar erschienen die ersten beiden
Störche in Ebenweiler und bezogen das letztjährige Brutnest im oberen
Teil des Ortes in Nähe der Straße Richtung Fronreute. Es war das
letztjährige Brutweibchen und ein unberingtes Storchenmännchen. Der
letztjährige Gatte blieb aus und wurde bisher auch nirgendwo gesehen.
Ungefähr zwei Wochen später ließ sich ein weiterer männlicher Storch
auf dem alten Nest auf dem Mast im Ortszentrum nieder. Das Paar wollte
diese Inbesitznahme zunächst nicht dulden und griff ihn immer wieder
an, er blieb jedoch hartnäckig und ließ sich nicht vertreiben. Am 16.
März schließlich flogen insgesamt sieben Störche Angriffe auf das Nest
im Zentrum, ein Weibchen dieses Trupps, eine gebürtige Schweizerin,
freundete sich mit dem Horstinhaber an und blieb fortan bei ihm. Er
stammt übrigens aus Frickingen,
wo er im Jahr 2011 geboren wurde; sein Bruder brütet in Menningen bei Meßkirch.
In beiden Nestern sitzt man seit einiger Zeit auf Gelegen, im oberen
Nest seit ca. 27. März, im Horst im Ortszentrum begann die Brut etwas
später ca. am 5. April.
Ende Juni: Insgesamt fünf
Jungstörche gibt es diese Saison in Ebenweiler. Im oberen Nest
schlüpften vier, im Ortszentrum pellten sich drei Junge aus den Eiern.
In beiden Nestern starb jedoch der kleinste, woran Fremdstörche, die
häufig Kämpfe anzettelten, vielleicht nicht ganz unschuldig waren, denn
solche Kämpfe lenken die Eltern von der Futtersuche ab und nötigen sie
dazu, häufig beim Nest zu verweilen und ihre Jungen länger als sonst
üblich zu bewachen. Ihren Personalausweis erhielten die Jungstörche am
10. Juni, und diesmal gelang auch die Beringung im oberen Nest dank des
trockenen Wetters mit der Altshausener Feuerwehr problemlos.
Ob allerdings alle Ebenweiler
Jungstörche die Reise in den Süden antreten konnten, ist fraglich. Denn
Mitte August landete einer der Jungstörche des oberen Nestes in einer
mangelhaft abgedeckten Sickergrube in Esenhausen, aus der er sich nicht
selbst befreien konnte und wo er vermutlich erst nach geraumer Zeit
entdeckt wurde. Die Leiterin des Naturschutzzentrums in Wilhelmsdorf
fing ihn in der Grube ein, duschte ihn gründlich ab und fütterte und
pflegte ihn zwei Tage lang, bevor er im Rotachtal flugfähig und
augenscheinlich munter bei einem Trupp freigelassen werden konnte und
auch mit diesem Trupp davonflog. Über eine Woche später erfuhr die
Leiterin von einem toten Storch, der dem Datum nach zwei Tage nach dem
Freilass im Rotachtal gesichtet, jedoch unglücklicherweise nicht
gemeldet wurde. Sie suchte den Storch, es waren allerdings nur noch
Reste des Kadavers vorhanden, das Bein mit dem Ring fehlte. Ob es sich
bei dem Toten um den Ebenweiler Jungstorch gehandelt hat, kann daher
nicht festgestellt werden. Vielleicht hatte er sich im Schmutzwasser
eine Infektion zugezogen oder hatte sich dort vergiftet, und die
Vergiftung hatte sich erst verzögert ausgewirkt. Wir werden es leider
nicht mehr herausfinden können.
Ablösung im Ebenweiler Nest Ortsmitte. Foto: Georg Steinhauser
31.05.2014.
Altstorch und die beiden Jungstörche im Nest im Ortszentrum Ebenweiler
am 27.06.2014. Foto: Georg Steinhauser
Oberes Nest am 19.05.2014. Foto: Georg Steinhauser.
Oberes Nest am 31.05.2014. Foto: Georg Steinhauser.
Die 3 Jungstoerche in Ebenweiler im oberen Nest am 27.06.2014. Foto:
Georg Steinhauser
2013: Schlechte Erfahrungen führen oft dazu, dass
Storchenweibchen ihren Horst verlassen, um sich ein anderes Domizil zu
suchen, wo es mit der Brut vielleicht besser klappt. So geschah es auch
dieses Frühjahr in Ebenweiler. Die letztjährige Ebenweiler Brutstörchin
aus Waldbeuren
versuchte ihr Glück im Nachbarort Altshausen
und konnte auch, da die dortige angestammte Brutstörchin nicht
erschien, den Horst behalten.
Der Ebenweiler Brutstorch blieb in seinem Ort, allerdings zog er auf
das im letzten Jahr nach dem Brutverlust neu gebaute Nest um. Er fand
auch wieder eine Partnerin, und zwar ist es die ehemalige Föhrenrieder Störchin, die
gleich alt ist wie seine ehemalige Gattin (5 Jahre), aber aus Zwiefaltendorf im
Donautal stammt.
Man verstand sich gleich recht gut, und keine drei Wochen nach Ankunft
der Neuen lagen die ersten Eier im Nest. Wenn alles gutgeht, werden die
ersten Jungen um den Maifeiertag schlüpfen.
Juni: Die neue Storchendame ließ es
erstmal langsam angehen, und das war in diesem Jahr, das für die
Störche nicht sehr viel Gutes bereithielt, wahrscheinlich ihr Glück.
Denn hätten mehr kleine Störche als die beiden Geschlüpften versorgt
und geschützt werden müssen, wer weiß, dann wären vielleicht alle
umgekommen. So hat wenigstens einer der beiden das katastrophale Wetter
überlebt. Und diese Freude wird anlässlich seiner Beringung am 12. Juni
in Ebenweiler gefeiert.
Foto: G. Steinhauser
2013
August: Es war zwar eine
Beringungsaktion mit Hindernissen – die Feuerwehr blieb in der zu
dieser Zeit leider ziemlich nassen Wiese stecken, konnte den Horst also
nicht anfahren und musste mit der größten Zugmaschine, die die
Ebenweiler Landwirte aufzubieten hatten, wieder aus dem Sumpf gezogen
werden – aber mit Hilfe eines kleinen Baukrans und eines Bürgers mit
langen Armen kam der kleine Storch schließlich doch zu seinem
Personalausweis und die Ebenweiler Bevölkerung zu ihrem Beringungsfest.
Es dauerte dann noch ca. einen Monat, da erhob sich der Jungstorch
erstmals in die Lüfte und wagte den Sprung vom Nest. Bald wird er mit
seinen Artgenossen über Frankreich nach Spanien segeln, und wer weiß,
vielleicht geht die Reise auch bis Mali oder Ghana im westlichen Afrika.
2012: Den Störchen hat es im letzten Jahr in
Ebenweiler gefallen. Sie hatten Nahrung zur Verfügung und brachten
ihren Nachwuchs gut durch. Deshalb sind sie Ebenweiler treu gebleiben
und in diesem Frühjahr zurückgekommen. Schon in den ersten Märztagen
erschienen die Frühlingsboten zur Freude der Ebenweiler Bürger und
belegten ihren Horst. In der Eierproduktion hatten sie jetzt Übung, und
so sah man sie schon Ende März, also zwei Wochen früher als im letzten
Jahr, auf ihrem Gelege sitzen.
Anfang Juni: Leider gibt es vom
Ebenweiler Horst nichts Erfreuliches zu berichten. Es schlüpften drei
Junge, die aber etwa 10 Tage nach ihrer Geburt – wahrscheinlich bei
einem am 8. Mai beobachteten Kampf – ums Leben kamen. Eines der drei
konnte noch gefunden und zur Tierärztlichen Untersuchungsanstalt nach
Aulendorf gebracht werden. Aufgrund der bereits eingetretenen Verwesung
konnte man die Todesursache jedoch nicht mehr eindeutig festgestellen.
Sicher ist allerdings, dass die kleinen Störche nicht durch eine
Schimmelpilz-Infektion umgekommen sind. Allerdings fanden sich auch
keine Verletzungen, die auf Tod durch einen Storchenkampf hindeuten
könnten.
Hoffen wir, dass die Altstörche trotz dieser schlechten Erfahrungen in
Ebenweiler bleiben und im nächsten Jahr wieder hier brüten werden. Es
kann jedoch sein, dass sie innerhalb des Ortes umziehen, denn derzeit
bauen sie sich – wohl auch aus Langeweile – eine Zweitwohnung auf einem
Mast am gegenüberliegenden Ortsrand.
Foto: Gertrud Hermann
2011
2011: Ungewohntes Geklapper in Ebenweiler!
Im letzten Jahr überlegten wir, wie wir Ebenweiler, das mit dem
Feuchtgebiet um den Ebenweiler See gute Nahrungsgebiete vorzuweisen
hat, mit dem Angebot einer Nistunterlage für Störche noch attraktiver
machen könnten.
Die Störche sind uns zuvor gekommen. Kurz vor Errichtung der
Nistunterlage durch die Zimmerei Strobel (geplant auf dem Kirchturm)
suchten sich die Störche selbst einen Platz und bauten auf einem
Niederspannungsmast im Ortszentrum ein Nest.
Es handelt sich um echte Oberschwaben aus der näheren Umgebung, beide
sind drei Jahre alt. Er stammt aus dem Nachbarort Fleischwangen, seine
Gattin ist aus Waldbeuren.
Die beiden haben ernste Absichten, denn seit ca. 10. April wird
gebrütet.
Juni: Seit ca. 13. Mai gibt es
Storchennachwuchs in Ebenweiler. Zwei Junge sind geschlüpft. Die beiden
putzmunteren Störchlein haben ihre ersten Wochen gut überstanden, und
wenn sie die Eltern weiterhin gut versorgen, und in den nächsten Tagen
kein Unwetter oder anhaltend nasskaltes Wetter kommt, können sie am 20.
Juni mit Hilfe der Altshausener
Feuerwehr beringt werden.
Anfang August: Obwohl es für die
beiden Ebenweiler Eltern das erste Mal war, dass sie Junge zu versorgen
hatten, erwies sich ihr Nachwuchs bei der Beringung – zu dieser Zeit
etwa fünfeinhalb Wochen alt – als gut genährt. Der größere der beiden
Jungstörche wog sogar fast dreieinhalb Kilogramm. Die Ebenweiler Bürger
freuten sich sehr, dass es gleich das erste Mal so gut mit der
Jungenaufzucht in ihrem Ort geklappt hat, und feierten das Ereignis
gebührend mit Würstchen, Saft und Bier.
Um den 11. Juli bekamen die Zwei auf einmal Besuch. Einem Jungstorch
aus Königseggwald,
seines Zeichens ein Einzelkind und gerade flügge geworden, war es in
Königseggwald wohl zu einsam, und so zog er nach Ebenweiler, um von da
an den dortigen Störchen Gesellschaft zu leisten. Der Größere der
beiden Ebenweiler Jungstörche versuchte ihn zwar zu vertreiben, hatte
aber nur wenig Erfolg. Der Königseggwalder gesellte sich zu den beiden
auf den Horst und ließ sich sogar von den Ebenweiler Eltern mitfüttern,
verköstigte sich aber auch selbst auf den Ebenweiler Wiesen. Am 16.
Juli wurde es dem Ebenweiler Nachwuchs schließlich zu dumm. Sie
verließen ihre bisherige, wohl ihrer Ansicht nach nun überfüllte
Wohnstatt und hoben sich in die Lüfte.
Bei einer Horstbeobachtung am 19. Juli war der Königseggwalder immer
noch da. Er futterte auf den Wiesen am See und stand zeitweilig auf dem
Dach, das dem Nest benachbart ist. Vielleicht schließen sich die Drei
ja zusammen den demnächst vorbeiziehenden Jungstorchtrupps an und
begeben sich zusammen auf die Reise in den Süden (unter einem Trupp von
13 Störchen in Nähe der Auhöfe bei Zußdorf
wurde am 2. August einer der Ebenweiler Jungstörche identifiziert, von
zwei Störchen dieses Trupps gelang allerdings keine Ringablesung, ob
der Königseggwalder dabei war?).
Fotos: Gertrud Hermann
2011
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