Die Störche Oberschwabens |
Waldbeuren 2024: Kein "personeller" Wechsel in Waldbeuren. Dasselbe Paar wie im letzten Jahr saß dieses Jahr schon vor dem 20. März auf den Eiern. Die Jungen waren daher schon ausreichend entwickelt, als die heftigen und tagelangen Dauerniederschläge Ende Mai mit katastrophalen Folgen für die Jungenaufzucht einsetzten. Beide Jungvögel überlebten das Wetter und vervollständigen derzeit ihre Flugkünste. Denn lange wird es nicht mehr dauern, dann geht' s auf große Reise in den Süden. 2023: Dieses Frühjahr gab es keinen Wechsel. Es brütet wieder der Bayer aus Raisting zusammen mit seiner unberingten Gattin. Recht früh, nämlich um den 20. März, wurde mit der Brut begonnen. Bei der letzten Nestbeobachtung am 26. April wurden deshalb schon mindestens drei kleine Köpfchen gesehen. Ob es inzwischen noch mehr geworden sind? Juli: Es wurden tatsächlich noch vier, das kleinste wurde jedoch nur wenige Wochen alt. Wahrscheinlich hat ihm die Kälte, die sich auch noch über die Eisheiligen hinaus hinzog, zu stark zugesetzt. Drei Jungvögel wurden aber immerhin groß und sind erfolgreich ausgeflogen. Noch sind sie im Ried zusammen mit den Eltern zu sehen, aber das Ried verlassen sie bald. Der Süden lockt, zusammen mit Artgenossen werden sie sich von warmen Aufwinden durch die Lüfte tragen lassen und neue Landschaften entdecken. Wünschen wir ihnen Glück auf ihrer ersten großen Reise. 2022: Störchinnen nehmen einen Komplettausfall oft richtig übel und meiden im darauffolgenden Jahr meist den Ort der schlechten Erfahrung und damit auch ihren bisherigen Partner. So auch in Waldbeuren. Die Fleischwangenerin kam im Frühjahr nicht mehr wieder, stattdessen nahm eine unberingte Störchin ihren Platz an der Seite des Bayern ein. Sie verstanden sich auch bald recht gut, Eier wurden gelegt, und Ende April schlüpften die ersten Gefiederknäuel aus dem Gelege. Drei an der Zahl wurden bei der letzten Horstbeobachtung am 11. Mai gesehen und ihre Chancen stehen gut. Petrus hat heuer ein Einsehen, und wenn er weiter so gnädig gestimmt ist und nicht etwa eine Schafskälte Anfang Juni schickt, dürften sie wohl den Ausflug schaffen. Juli: Ja, es hat geklappt. Allen drei Jungstörchen geht es gut, und sie haben ihren Ausflug geschafft. Demnächst geht's zusammen mit anderen Jungstörchen Oberschwabens auf große Reise nach Spanien und, wer weiß, vielleicht sogar nach Afrika. 2021: Es brüten wieder der Bayer und die Fleischwangenerin zusammen. Und diesmal ist ihnen leider kein Glück beschert, denn von drei geschlüpften Jungvögeln kam kein einziger durch. Das Nesthäkchen und einer der beiden Älteren starben schon in den ersten kalten und stürmischen Maitagen, der letzte Jungvogel folgte irgendwann zwischen Mitte und Ende Mai ihrem Schicksal. 2020: Der Bayer aus Raisting und seine oberschwäbische Angetraute aus Fleischwangen haben wieder ihren Horst bezogen. Im Nest war diesmal richtig was los, denn bald tummelten sich vier kleine Störchlein darin, die alle am 3. Juni beringt werden konnten und später erfolgreich ausgeflogen sind. 2019: Die Waldbeurener Brutstörchin, die ja ganz aus der Nähe stammt, nämlich aus Fleischwangen, hat wieder einen Partner. Gesellschaft bekam sie im Frühjahr von einem Oberbayern aus Raisting, der sechs Jahre jünger ist als sie.Offensichtlich haben sich die Beiden gleich gut verstanden, denn schon Ende März lag das erste Ei im Nest. Ungefähr einen Monat später schlüpften mindestens zwei Junge (bei der Nestkontrolle am 30. April hatten sich möglicherweise noch nicht alle Jungvögel aus den Eiern gepellt), bei einer weiteren Nestbeobachtung zwei Wochen später wurde allerdings nur noch ein Jungstorch gesehen. Dieser genoss nun aber die ganze Fürsorge seiner Eltern, kam auch in der Schlechtwetterperiode einigermaßen über die Runden und erhielt am 5. Juni seinen Personalausweis, den schwarzen ELSA-Ring mit der persönlichen weißen Nummer. 2018: Das Waldbeurener Paar, welches den Winter in Süddeutschland verbringt, begann Ende März mit der Bebrütung eines Geleges, aus dem Ende April die ersten kleinen Störchlein schlüpften. Wie in vielen anderen Horsten Oberschwabens waren auch die kleinen Jungvögel in Waldbeuren anfangs nicht zu sehen, da die Nestränder im März wegen der herrschenden starken Winde von den Störchen erhöht worden waren. Mitte Mai wurden dann aber mit ziemlicher Sicherheit drei kleine Köpfchen gesehen. Das Nesthäkchen kam jedoch nicht durch, die beiden verbliebenen Jungvögel werden es aber aller Voraussicht nach bis zu ihrem Ausflug schaffen. Für die beiden Waldbeurener Jungstörche war ihre übrige Nestlingszeit kein Problem. Am 12. Juni erhielten sie ihren Personalausweis und erwiesen sich als offensichtlich gesund und normal im Gewicht. Ihr Nest haben sie bereits verlassen, auch Oberschwaben haben sie mittlerweile wohl den Rücken gekehrt und sind bereits auf dem Weg nach Spanien oder vielleicht auch Afrika. Ihre Mutter wird jedoch diesen Winter allein in Waldbeuren verbringen, denn ihr Partner, der langjährige Waldbeurener Brutstorch aus Oetwil in der Schweiz wurde am 22. Juli in einer Pferdekoppel tot aufgefunden, Todesursache unbekannt. Vielleicht war es einfach Altersschwäche, denn er war immerhin jetzt 29 Jahre alt.2017: In Waldbeuren ist alles wie gehabt. Unser nun mittlerweile auch schon in die Jahre gekommenes Schweizer Storchenmännchen – er ist jetzt 28 Jahre alt – brütete wieder zusammen mit seiner Fleischwangener Dame. Heraus kamen diesmal vier Junge, von denen diesmal dank des ab 10. Mai herrschenden ziemlich guten Wetters immerhin drei überlebten. Auch der vierte, der gegenüber seinen Geschwistern stark zurückgeblieben war, hielt mindestens drei Wochen durch. Die drei, welche ihre kritische Nestlingszeit überstanden haben, sind jetzt sozusagen schon „auf dem Sprung“. Ihre Eltern werden sie demnächst verlassen und dem Pfrunger-Burgweiler Ried den Rücken kehren. Der sonnige Süden lockt, denn der nächste Winter kommt bestimmt... (was übrigens ihren Eltern anscheinend ziemlich schnurz ist, denn die verbringen ihn am Bodensee).
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2016: Das Waldbeurener Storchenpaar, welches den deutschen Winter dem sonnigen Süden vorzieht, brachte Ende April mindestens drei Junge zur Welt. Die Waldbeurener Adebare tun sich aber seit jeher schwer, ihren Nachwuchs durchzubringen, obwohl die Nahrungsgebiete in der Nähe des Horstes durchaus zufriedenstellend sind. Oft überlebt nur einer, manchmal auch keiner der kleinen Störche. So war es auch dieses Frühjahr. Schon vor den Eisheiligen waren von den dreien nur noch zwei übrig. Und nach den Eisheiligen regte sich nichts mehr im Nest. Hoffen wir auf das nächste Jahr. 2015: Das bei Waldbeuren überwinternde Storchenpaar ist seit Ende März nicht mehr gemeinsam auf den Wiesen zu sehen. Einer der beiden sitzt stets im Nest bis ihn der andere ablöst, denn die im Nest liegenden Eier wollen warm gehalten sein. Wahrscheinlich schlüpften im Waldbeurener Nest dieses Frühjahr nur zwei kleine Störche, wobei der eine der beiden schon nach zwei Wochen gegenüber dem anderen in der Entwicklung stark zurückgeblieben war. Nach weiteren zehn Tagen wurde dann auch nur noch ein einziger Jungstorch im Nest gesehen. Die elterliche Sorgfalt bei der Aufzucht der Jungen – die zur Verfügung stehenden Nahrungsgebiete sind eigentlich nicht schlecht – lässt in Waldbeuren in den letzten Jahren doch sehr zu wünschen übrig. Das Einzelkind hat jedenfalls seine kritische Nestlingszeit hinter sich. Jetzt heißt es allerdings aufpassen, denn die erste Zeit des Fliegens und der Zug in den Süden bergen viele Gefahren. 2014: Die Waldbeurener Störche, die den Winter nicht weit vom Brutplatz verbringen, waren schon Anfang Februar auf den Waldbeurener Wiesen zu sehen. Mit dem Brutgeschäft begannen sie trotzdem zu einem ähnlichen Zeitpunkt wie letztes Jahr. Ende April werden die ersten kleinen Schnäbel im Waldbeurener Nest zu füttern sein. Juni: Anfangs waren es mindestens
drei kleine Störche, wahrscheinlich sogar vier, die im Waldbeurener
Nest gefüttert werden wollten. Schon nach einer Woche reduzierte sich
die Zahl der Schnäbel jedoch erheblich, nur noch ein kleiner Storch war
im Nest zu sehen. Die Nahrungsgebiete in Waldbeuren sind gut, am Wetter
kann es auch nicht gelegen haben. Unvermögen der fütternden Eltern ist
da schon wahrscheinlicher, denn dieses Jahr hat sich in Oberschwaben
wieder deutlich gezeigt, dass viele der überwinternden und im Winter
zugefütterten Störche, obwohl sie früh brüten und von daher eigentlich
im Vorteil sind, im Gegensatz zu den Zugstörchen große Schwierigkeiten
haben, ihren Nachwuchs durchzubringen. 2013: Ob der regelmäßig in Süddeutschland, meist am
Bodensee überwinternde Waldbeurener Brutstorch etwas damit zu tun hat,
dass seine letztjährige Angetraute diesen Winter ebenfalls am Bodensee
verbrachte? Es ist anzunehmen. Jedenfalls erschien das aus Fleischwangen stammende
Storchenweibchen zusammen mit ihm bei der Winterfütterung in
Radolfzell-Böhringen. Juni: Planmäßig begann ende April im Waldbeurener Nest der Schlupf der Jungen. Wie in vielen Nestern Oberschwabens dieses Jahr wurden es vier. Die Eisheiligen überstanden alle vier noch gut, aber bereits in der nächsten Regenperiode zwischen 22. und 26. Mai starb das Nesthäkchen, das Zweitjüngste folgte ihm wenige Tage später, als Ende Mai das Katastrophenwetter begann. So lebten am 28. Mai nur noch zwei der Jungstörche, aber auch diesen war kein Glück beschieden. Es regnete und goss in Strömen, dazu war es bitterkalt. Am 5. Juni, als sie eigentlich beringt werden sollten, konnten sie nur noch tot aus dem Horst geborgen werden. Hoffentlich haben die Störche mehr Glück im nächsten Jahr. 2012: Schon wieder eine andere Störchin in
Waldbeuren! Obwohl letztes Jahr drei Junge in Waldbeuren groß wurden,
die Störchin also zufrieden hätte sein können, hat das Weibchen auf dem
Waldbeurener Horst schon wieder gewechselt. Diesmal ist es eine
dreijährige Störchin aus Fleischwangen,
eine Schwester der Störchin, die seit letztem Jahr in Ebenweiler brütet. Um den
10. März erschien sie am Waldbeurener Horst, freundete sich mit dem nun
schon in die Jahre gekommenen Waldbeurener an (er hat mittlerweile 23
Jahre auf dem Buckel) und vermählte sich mit ihm. Auch gefielen ihr
wohl die vielversprechenden Nahrungsgebiete um Waldbeuren und der im
Herbst schick und luftig hergerichtete Horst, der mit der Zeit eine
gewaltige Ausdehnung erreicht hatte und zurückgebaut werden musste. Mitte Juni: Wenn die Landwirte doch nur ihre Ballenschnüre im Müll entsorgen würden anstatt in der freien Natur!! Drei Junge waren Ende April im Waldbeurener Nest geschlüpft. Nur zwei werden (hoffentlich) überleben. Und einen der beiden konnte man bei der Beringung gerade noch retten. Er hatte nämlich eine Schnurschlinge um den Hals. Die Schnur war ins Nest eingearbeitet, der Jungstorch konnte sich also kaum noch bewegen. Beim Heben des Kopfes schnitt sie ihm ins Fleisch. Die Wunde war Gott sei Dank noch nicht so tief, dass wir den Storch aus dem Nest nehmen mussten. Wir konnten sie bei der Beringung versorgen und hoffen, dass sie gut verheilt. Wären wir allerdings erst einige Tage später gekommen, hätte es übel für den kleinen ausgehen können. Einem weiteren kleinen Storch konnten wir allerdings nicht mehr helfen: In die Schnur verwickelt war nämlich der mumifizierte Kadaver des dritten Waldbeurener Jungstorchs, dessen Tod ich fälschlicherweise den Eisheiligen zugeschrieben hatte. Tragödien wie diese (siehe auch Scheer 2011 und aktuell Zußdorf) sind vermeidbar, nehmen aber leider zu. Müll hat in der Landschaft nichts zu suchen. August: Der Jungstorch, der bei der Beringung von einer Schnurschlinge um den Hals befreit werden musste, hat sich erfreulicherweise sehr schnell von seiner Verletzung erholt. Zusammen mit seinem Geschwister eroberte er Ende Juni mit dem Luftraum ein für ihn völlig neues Element. Heuschrecken, Frösche, Mäuse und anderes Getier hatten sich auf den Waldbeurener Wiesen von da an vor vier Schnäbeln in Acht zu nehmen. Die jungen Störche sind jetzt kaum noch von den Alten zu unterscheiden und hoffentlich fit genug für ihre demnächst beginnende erste große Reise. 2011: Seitdem ihn sein langjähriges Weibchen im Jahr
2009 verlassen hat und nach Meßkirch
umgezogen war (seit 2010 ist sie allerdings verschollen), ist die
Kontinuität in Waldbeuren flöten gegangen. Zuerst war eine Saison lang
das Männchen "Bodi" mit dem Waldbeurener zusammen, dann 2010 war zwar
wieder eine Dame mit ihm auf dem Horst, aber sie brachten die
Jungenschar nicht durch. Seine frühere Angetraute hielt ihm auch nach
vorangegangenem Brutverlust die Stange, die neue Dame war da nicht so
geduldig, sondern schaute sich dieses Frühjahr gleich nach einem
anderen Brutplatz um, sie zog nämlich nach Bad
Waldsee, wo sie sich nun mit einem Tschechen zusammengetan
hat. Juni: Nach längerer Pause wird man in diesem Jahr wohl wieder einmal Jungstörche in Waldbeuren ausfliegen sehen. Am 7. Mai regte sich erstmals etwas im Waldbeurener Horst, das erste Junge pellte sich aus dem Ei. Vermutlich noch am selben Tag schlüpfte ein zweites, und in den folgenden Tagen gesellten sich diesen beiden nochmals zwei kleine Störche dazu. Dann war die Familie komplett. Das Nesthäkchen fiel in der Entwicklung jedoch immer mehr zurück und starb im Alter von etwa zwei Wochen. Den übrigen geht es aber einigermaßen gut, allerdings zeigten sie bei der Beringung ein etwas löchriges Gefieder (durchsichtige Streifung in den Federfahnen, die auf Mangelernährung während des Gefiederwachstums zurückzuführen ist). Anfang August: Obwohl sie schon Anfang Juli beeindruckend hohe Sprünge in ihrem Nest vollführten, dauerte es doch noch bis Mitte Juli, bis der erste Waldbeurener Jungstorch fliegen konnte. Mittlerweile lassen sie sich aber schon mit Leichtigkeit durch die Lüfte tragen und sind fast schon Meister ihres neuen Elements. Auch das Anfuttern von Reiseproviant ist im vernässten Ried kein Problem, und so steht dem baldigen ersten Zug ins Winterquartier nichts mehr im Wege. 2010: Für den Waldbeurener ist der Urlaub vom
Brüten, den er sich zusammen mit "Bodi", einem anderen Männchen,
genommen hatte (nicht allerdings ohne trotzdem dabei Spaß zu haben,
siehe 2009), vorbei. Allerdings brauchte es zwei Anläufe, denn die
erste Anwärterin, eine Dame mit einem unten am linken Fuß angebrachten
Metallring, verließ ihn wieder. Auch von Fremdstörchen, die ihm seinen
Horst streitig machen wollten, blieb der Waldbeurener nicht verschont.
Möglicherweise half ihm in dieser Situation aber sein vorjähriger
Kompagnon, der in diesem Augenblick ebenfalls zugegen war und das Nest
verteidigte (über "Bodi" siehe auch Illmensee).
Juni: Es ist in Waldbeuren wieder mal ähnlich wie in den Jahren vor 2008 (2008 kamen erstmals fast alle geschlüpften Jungen in Waldbeuren durch, 2009 fand keine Brut statt): Viele Junge schlüpfen, wenige kommen durch. Und das bei besten Nahrungsgebieten direkt vor der Haustür. Dieses Jahr am 25. Mai wurden vier kleine Störche im Horst gezählt. Wenige Tage später waren es nur noch zwei. Schon in anderen Jahren wurden mangelnde elterliche Fähigkeiten beim überwinternden Waldbeurener Storch festgestellt (mangelnder Schutz der Jungen bei Schlechtwetter, zu schnelles Umstellen auf große Nahrungstiere). Vielleicht sind die beiden Altstörche auch noch nicht gut aufeinander eingespielt, denn das Weibchen ist ja neu in Waldbeuren und mit zwei Jahren noch unerfahren. Hoffen wir, dass sie die beiden kleinen Störche, die noch im Nest sind, durchbekommen. Juli: Auch die beiden letzten
Waldbeurener Jungstörche sind leider umgekommen. Diesmal lag es
allerdings nicht an den mangelnden Fähigkeiten der Eltern, maßgebliche
Ursache war die Schafskälte. Das Alter zwischen drei und fünf Wochen
ist für die kleinen Störche eine gefährliche Zeit. Von den Altstörchen
werden sie nicht mehr geschützt, da sie schon zu groß sind, das
Gefieder ist jedoch noch nicht ausreichend entwickelt, um Nässe und
Kälte abzuhalten. Die Waldbeurener, die diesmal zu den Nachzüglern in
Oberschwaben zählten, waren gerade vier Wochen alt, als mehrtägiger
Dauerregen einsetzte und die Temperatur nachts auf 5°C oder noch
darunter absank. Die Anfahrt mit der Hebebühne am 24. Juni, zu welchem
Termin die Jungstörche hätten beringt werden sollen, wurde daher zu
einer traurigen Angelegenheit, denn man konnte nur noch die Toten aus
dem Nest holen. 2009: Was ist los in Waldbeuren? Wo bleibt unsere in
Deisendorf
geborene langjährige Waldbeurener Brutstörchin, die dem verrückten
Treiben ein Ende macht? 2008: In Waldbeuren trafen sich dieses Frühjahr auf
dem Horst wieder der am Bodensee überwinternde Brutstorch aus der
Schweiz, nun fast schon 20 Jahre alt, und seine ziehende, in Deisendorf
gebürtige Gattin. Mit der Brut begannen sie Anfang April. Juli: Nestkontrolle am 9. Juli: Alle
Jungstörche stehen recht untätig auf dem Nest, kaum eine Flugübung ist
zu sehen. Es erscheint das Weibchen und füttert, fliegt wieder ab, kurz
darauf kommt das Männchen und bringt weiteres Futter. Die Jungen
schlingen das Mitgebrachte eifrig in sich hinein. Wann gedenken die
eigentlich endlich, mit dem Flugtraining zu beginnen, denn schließlich
sind sie ja schon über 10 Wochen alt? Plötzlich springt einer in die
Höhe, alle vier breiten die Flügel aus und schweben gemeinsam vom
Horst! Sie drehen eine tadellose kleine Runde und landen wieder auf dem
Nest. So kann man sich täuschen. Die Anwohner hatten bis dahin keinen
der Jungstörche fliegen sehen, eine gute Flugtechnik hatten sie demnach
sehr schnell gelernt. 2007: In Waldbeuren treffen wir wieder auf die alten Bekannten. Wie in den Jahren zuvor begannen sie Anfang April mit der Brut. Juni: Der Schlupf in Waldbeuren begann am 30. April, und tatsächlich schlüpften wieder einmal fünf Junge. Schon nach wenigen Tagen starb allerdings das Nesthäkchen und wiederum ein paar Tage später folgte ihm das zweite. So waren noch drei lebende Junge im Horst, als das nasskalte Pfingstwetter einsetzte. Regen, Sturm und Kälte am 28. und 29. Mai überlebten diese drei verbliebenen Jungstörche wie viele ihrer Artgenossen ums Pfrunger-Burgweiler Ried nicht. 2006: In Waldbeuren ist wieder das alteingesessene
Paar zusammen. Ähnlich wie im letzten Jahr begannen sie Anfang April
mit dem Brutgeschäft. Juni: Die Waldbeurener Eltern, sonst immer recht fruchtbar, hatten dieses Mal nur zwei geschlüpfte Junge zu füttern (Eier erfroren?). Das eine der Beiden wurde erst ziemlich spät entdeckt. Es schlüpfte vermutlich aus einem der späteren Eier und war dann gegenüber dem größeren Jungen bei der Fütterung im Nachteil. Es überstand die nasskalten Tage nicht, und so konnte am 9. Juni nur noch ein Junges in Waldbeuren beringt werden. Wahrscheinlich war´s dem Waldbeurener Jungstorch so allein auf dem Nest zu langweilig und zu einsam. Er strengte sich bei seinen Flugübungen mächtig an und schaffte das Fliegenlernen in Rekordzeit. Gerade mal 8 Wochen vergingen von seinem Schlupf bis zu seinem Jungfernflug. Jetzt ist er auf jeden Fall fit für die große Reise, für die wir ihm recht viel Glück wünschen. 2005: In Waldbeuren sind wieder die alten Bekannten.
Wie einige andere, sonst schon Ende März mit der Brut beginnenden
Storchenpaare ließen sich dieses Jahr die Waldbeurener mit dem Beginn
des Brutgeschäfts bis Anfang April Zeit. 2004: Seit Ende März brüten in Waldbeuren wieder die
Störche, die im letzten Jahr vier Junge erfolgreich zum Ausfliegen
brachten. Das inzwischen 15-jährige Männchen überwinterte wieder am
Affenberg in Salem, seine langjährig Auserwählte, inzwischen 10 Jahre
alt, kam am 1. März in Waldbeuren an. 2003: Im letzten Jahr kamen in Waldbeuren fünf
Jungstörche zur Welt, von denen jedoch keiner flügge wurde. Hoffen wir,
dass den Storcheneltern diesmal mehr Erfolg beschert ist. Gegen Ende April 2002
schlüpften 5 Junge, von denen die ersten drei während der
Schlechtwetterperiode Anfang Mai starben, die übrigen zwei Jungen kamen
bei einem Hagelsturm an Pfingsten ums Leben. |