Die Störche Oberschwabens |
Fronreute-Preußenhäusle |
2024: Die beiden Unberingten sind wieder die Horstinhaber am Preußenhäusle. Wie wir es von Ihnen gewohnt sind, begannen sie mit der Eiablage schon Mitte März, so dass sich hier demnächst die ersten kleinen Küken zeigen werden. 2023: Am Preußenhäusle ist alles wie gehabt. Es brüten wieder die beiden Unberingten, und ihr Nest wird Mitte April wieder zu den ersten gehören, in denen sich kleine Storchenküken tummeln. August: Vier Jungvögel schlüpften auf dem Mast beim Preußenhäusle und alle vier wurden groß. Schon lange sind sie flugfähig und von den Eltern unabhängig. Bereits im Juli haben sie ihr Geburtsnest verlassen, um sich anderen Jungstörchen anzuschließen und mit diesen dann in Trupps Anfang/Mitte August gen Süden zu ziehen, ab ins sonnige Spanien. 2022: Das Nest
am Preußenhäusle belegen wieder zwei unberingte Störche. Sehr
wahrscheinlich sind es dieselben wie in den Jahren zuvor, denn mit der
Eiablage begannen sie sehr früh, ein Zeichen dass sie sich schon
auskennen und auch miteinander bestens vertraut sind. Bei der letzten
Beobachtung am 26. April wurden von Weitem mit dem Fernrohr vier
Schnäbelchen im Nest entdeckt, vielleicht waren es sogar fünf. 2021: Am Preußenhäusle bleibt alles beim Alten. Das Nest wird wieder von zwei unberingten Adebaren besetzt. Und da sie schon in der letzten Märzdekade mit der Brut begannen, sich also gut kannten, handelt es sich mit sehr großer Wahrscheinlichkeit um dieselben Störche wie im letzten Jahr und den Jahren zuvor. Juni: Um den 18./20. April pellten sich die Preußenhäusler Jungstörche aus den Eiern. Es waren mindestens zwei. Den beiden geht es gut, bei der letzten Nestbeobachtung am 12. Juni wurden sie, obwohl schon fast acht Wochen alt, immer noch von einem Altstorch bewacht. Es zählt zu den auffälligen Besonderheiten dieses Jahr, dass die Jungvögel extrem lange bewacht werden. Ursache sind die zahlreichen Umhertreiber, Fremdstörche, die noch kein Nest ihr eigen nennen und Paare, welche ihre Jungen vorzeitig verloren haben. Sie greifen nicht selten Horste erfolgreicher Paare an und können für die dortigen Jungvögel zu einer realen Gefahr werden. 2020: Am Preußenhäusle residieren wieder unsere beiden Unberingten. Und wie jedes Jahr bebrüteten sie gewissenhaft ein Gelege. Zwei Jungvögel wurden schon gesehen. Es tummeln sich aber sicherlich noch mehr im Nest. 2019: Am Preußenhäusle ist alles wie gehabt. Die beiden Unberingten – ziemlich sicher dieselben wie in den Jahren zuvor – belegen den Masthorst und gehörten zu den ersten, die dieses Frühjahr in Oberschwaben auf einem Gelege saßen: Mitte März ging's los. Juni: Um den 20. April war die Adebar-Familie am Preußenhäusle komplett, vier Jungvögel waren geschlüpft. Bis auf einen, welcher allerdings nicht in der Schlechtwetterperiode, sondern schon Anfang Mai umkam, überstanden die Preußenhäusler ihre ersten Lebenswochen gut, und so tummelt sich derzeit ein Jungvogel-Trio im Nest. Die Beringung musste dieses Jahr allerdings ausfallen, denn die Wiese war nach dem Dauerregen ziemlich nass, eine Anfahrt nicht ohne Flurschaden möglich. Na ja, was soll's, schließlich lebt sich's ja auch ohne Personalausweis ganz gut. 2018: Am Preußenhäusle gibt es keine Veränderung: Auf dem Horst sind wieder unsere beiden Unberingten damit beschäftigt, die Welt mit neuem Storchennachwuchs zu erfreuen, denn seit Ende März, deutlich später als im letzten Jahr, sitzen Mann und Frau Storch abwechselnd auf einem Gelege. Anfangs der letzten Aprilwoche pellten sich die ersten kleinen Störche aus den Eiern am Preußenhäusle. Insgesamt wurden es vier. Dank ausreichender Nahrung und guten Wetters dieses Jahr kamen alle Jungstörche durch ihre kritische Nestlingszeit und wurden schon vor Wochen zusammen mit ihren Eltern auf den Wiesen bei der Futtersuche gesehen. Ihre Flugkünste haben sie in der Zwischenzeit perfektioniert, bald geht's los auf die Reise. 2017: Den Horst am Preußenhäusle – übrigens mit
Hilfe der EnBW frisch renoviert und herausgeputzt - belegen wieder die
beiden unberingten Störche, sehr wahrscheinlich dieselben wie in den
Jahren zuvor. Juli: Sie haben dem schlechten Wetter erfolgreich getrotzt. Im Gegensatz zu einigen anderen Jungvögeln wie z.B. in Aulendorf, die ähnlich früh geschlüpft waren, kamen die drei Preußenhäusler Nestlinge durch. Am 24. Mai wurden sie als einige der ersten Jungstörche in Oberschwaben in Zusammenarbeit mit der EnBW beringt, wuchsen prächtig heran und bereiten sich mittlerweile schon auf ihre erste große Reise vor. Werden wir den einen oder anderen der drei in zwei oder drei Jahren in Oberschwaben als Brutvogel wiedersehen? 2016: Den Horst am Preußenhäusle belegen wieder die beiden unberingten Störche (sehr wahrscheinlich dieselben wie letztes Jahr, denn sie kannten sich von Anfang an recht gut). Dieses Jahr kamen sie sogar noch etwas früher an, nämlich schon am 7. und am 8. Februar. Mit der Brut begannen sie daher auch schon recht zeitig. Am 20. März saß man bereits abwechselnd auf den ersten Eiern. Es kann sein, dass dieses Mal nur zwei Jungstörche aus dem Gelege schlüpften, aber vielleicht wurde bei der letzten Nestbeobachtung auch ein kleines Storchenküken übersehen, denn die Nester sind generell wegen der Kälteperiode Ende April nur schlecht einsehbar. Die Nestränder wurden von den Störchen als Schutz vor Wind und Wetter deutlich erhöht. Juli: Drei Junge tummelten sich anfangs im Preußenhäusler Nest. Die Eisheiligen überlebte nur einer. Im Horst am Preußenhäusle hatte man ja dieses Jahr auch schon ziemlich früh mit der Brut begonnen und folglich waren die Jungstörche zur Pfingstzeit schon so groß, dass sie nicht mehr ausreichend geschützt werden konnten. Im Gegensatz zu sonstigen Jahren war frühe Brut dieses Jahr ein Nachteil, denn die Eisheiligen kamen mit heftigem Regen und Kälte daher und dauerten außerdem länger als gewöhnlich. In anderen Jahren ist es oft die Schafskälte im Juni, die den drei- bis sechswöchigen Jungen zu schaffen macht, und da sind die früh erbrüteten Störche gut dran, denn sie sind dann schon über dieses Alter hinaus. Der Preußenhäusler Jungstorch wird dieses Jahr ohne Personalausweis ausfliegen, denn man konnte bei der vorherrschenden Witterung die Wiese nicht befahren. Ihn kümmerts wenig, über seinen weiteren Lebensweg werden wir nach seiner Abreise allerdings nichts mehr erfahren.2015: Am Preußenhäusle wurde der Horst wieder von den beiden Unberingten besetzt. Es war ihnen wohl ziemlich wichtig, sich dieses Nest zu sichern, denn das Männchen erschien schon am 14. Februar, sein Weibchen fünf Tage später. Ende März wurden die ersten Eier gelegt und seitdem wird abwechselnd gebrütet. Am 21. April war es soweit. Die ersten kleinen Störche schlüpften, und ein paar Tage später tummelten sich vier Küken im Nest. Drei Wochen lang überlebten alle vier, dann starb jedoch das Nesthäkchen, und kurz vor Pfingsten hielt auch noch ein weiterer Jungstorch nicht mehr durch. Eigentlich hätten alle vier Junge durchkommen müssen, denn im Schussental gab es eine Maikäfer-Plage, und die beiden Überlebenden brachten deshalb bei der Beringung am 1. Juni ein ordentliches Gewicht auf die Waage: sie wogen 3,3 und 3,7 kg, waren also echte "Brummer". Diesen beiden kann nun, was Regen oder Kälte anbelangt, nichts mehr passieren, wahrscheinlich müssen sie vor ihrem ersten Ausflug noch etwas abnehmen, damit ihnen der Jungfernflug leichter fällt. 2014: Nachdem die letztjährige Saison am
Preußenhäusle mit Brutverlust und sehr vielen Kämpfen endete, und zum
Schluss dann auch noch das Brutmännchen verschollen war, hat Laura dem
dortigen Horst den Rücken gekehrt. Sie ließ sich zwar bei ihrer Ankunft
kurz dort blicken, zog dann aber ins benachbarte Mochenwangen um, wo sie
sich mit dem Staiger
Storch, der ebenfalls Tapetenwechsel brauchte, anfreundete. Ende Juni: Im Nest auf dem Mast beim
Preußenhäusle schlüpften dieses Jahr drei Junge, ein Ei – später bei
der Beringung noch im Nest gefunden – war anscheinend unbefruchtet. Am
2. Juni, als mit Hilfe eines Steigers der EnBW alle ihren
Personalausweis erhielten, erwiesen sie sich als regelrechte "Brummer",
denn der größte wog fast vier Kilogramm und muss wohl vor seinem ersten
Ausflug noch eine Abmagerungskur machen. Wahrscheinlich gab es mal
wieder reichlich Maikäfer in der Gegend, ein äußerst nahrhaftes Futter. 2013: Am 3. März wurde der erste Storch am
Preußenhäusle gesichtet. Es waren aber weder Laura noch ihr Gatte,
sondern die Ebenweiler
Brutstörchin. Sie hielt sich jedoch nicht lange auf, sondern entschied
sich bald darauf für den Altshausener
Horst. Einen Tag später gab es einen weiteren Kurzbesuch: Der Bad Wurzacher Brutstorch war
auf der Durchreise zu seinem Horst. Juni: Just als es für die kleinen
Störchlein Zeit war, sich aus den Eierschalen zu pellen, erschienen
zehn, zeitweise zwölf Fremstörche am Preußenhäusle und machten Rabatz.
Es gibt immer wieder heftige Kämpfe ums Nest, zwei Störche des Trupps
stehen fast die ganze Zeit provokativ auf dem Nachbarmast: es sind zwei
Zweijährige vom Bodensee, aus Tüfingen
und aus Daisendorf. 2012: Dieses Frühjahr waren sie nicht ganz so früh da, die Preußenhäusler Störche. Beide erschienen am selben Tag, dem sonnigen 2. März. Er morgens, sie abends. Konkurrenz war nicht zu vertreiben, und so konnten sich "Laura" und "Eduard" ganz geruhsam an die Herrichtung ihrer Heimstatt machen. Trotz ihrer relativ späten Ankunft machten sie sich aber etwa zum selben Termin wie letztes Jahr an ihr Brutgeschäft. Die ersten kleinen Störche werden daher noch im April schlüpfen. Anfang Juni: Drei Storchenküken erblickten in den letzten Apriltagen das Licht der Welt. Und drei Schnäbel zu füttern ist für „Laura“ und „Eduard“ kein Problem. Zumal reichlich Maikäfer in der Umgebung des Horstes zu finden waren, also massenweise nahrhafte Leckerbissen. Demnächst fahren wir den Horst zur Beringung an. Mal sehen, ob sich die Jungstörche dementsprechend wie im letzten Maikäferjahr als schwergewichtige Brummer erweisen und womöglich dem Klufterner (knapp vier Kilogramm, siehe Markdorf-Kluftern) den Rang ablaufen. August: Die Maikäferkur hatte dieses
Jahr irgendwie nicht ganz so gut angeschlagen. Die drei kleinen Störche
waren bei der Beringung sogar etwas untergewichtig, wogen alle weniger
als drei Kilogramm. Nichtsdestotrotz kamen sie aber gut über die Runden
und machten Anfang Juli ihre ersten Ausflüge vom Nest. Nochmal
ordentlich futtern vor der großen Reise, und dann heißt es
"Schussental, tschüss!"
Ganz schön was los am Preussenhäusle! 2011: Die Störchin "Laura" ist sich der derzeitig
herrschenden Konkurrenz wohl bewusst – letztes Jahr brüteten Störche im
Föhrenried und
im benachbarten Staig,
auch Störche aus Aulendorf
und Bad Waldsee sowie
noch Heimatlose ließen sich immer mal wieder in der Nähe des Horstes
blicken. Da heißt es möglichst früh da sein und sich seinen Horst
sichern! Entsprechend kam sie dieses Mal noch früher aus ihrem
Winterquartier im sonnigen Süden zurück und erreichte ihren Horst am
Preußenhäusle schon am 19. Februar. Wie immer bei der Ankunft machte
sie sich erstmal am benachbarten Teich etwas fein, dann machte sie sich
an den Frühjahrsputz ihres Nestes (die schwäbische Hausfrau würde diese
Reihenfolge vermutlich nicht bevorzugen). Juni: Vier kleine Störche schlüpften
auch dieses Jahr wieder aus dem Gelege der Preußenhäusler, und das
Quartett blieb bis Anfang Juni komplett. Kurz vor der Beringung am 8.
Juni starb jedoch der jüngste, der von Anfang an etwas schmächtig war.
Die drei übrigen erwiesen sich in einem Alter von sechs Wochen mit
einem Gewicht von 3 bis 3,5 kg jedoch als optimal entwickelt und haben
damit einen guten Start ins Leben. Anfang August: Die Preußenhäusler Jungstörche waren noch keine zehn Wochen alt, als sie zum erstenmal den Sprung vom Nest wagten. Es war am 4. Juli. Seitdem vervollständigen sie ihre Flugkünste und machen sich zunehmend von den Eltern unabhängig. Es wird nicht mehr lange dauern, dann verabschieden sie sich erstmal für eine Weile von Süddeutschland bis sie als Brutvögel – sofern alles gutgeht – in vermutlich zwei Jahren wiederkehren werden. 2010: Der in Salem
gebürtige Mochenwangener erschien am Preußenhäusle wieder gegen Ende
Februar und musste seinen Horst noch am selben Tag gegen zwei andere
Störche verteidigen. Auf seine Partnerin musste er dieses Frühjahr
nicht lange warten, denn "Laura" – von den letztjährigen Geschehnissen
vorgewarnt (sie musste damals "Antonia" aus ihrem Horst verjagen) – kam
diesmal wesentlich früher an, nämlich schon am 2. März. Mit der Brut
haben die beiden Anfang April begonnen. Juni: Wie im letzten Jahr schlüpften am Preußenhäusle vier kleine Störche. Trotz des grausligen "grünangestrichenen Mai-Winters" und trotz der konkurrierender Nachbarn geht es den Kleinen gut, und besonders die beiden Ältesten sind schon prächtig herangewachsen. Ihre Ringe sollen sie am 11. Juni erhalten, und dann wird man auch sehen, ob sie wieder ähnlich schwergewichtig wie letztes Jahr sind. Juli: Mit Ausnahme des Nesthäkchens zeigten sich die Mochenwangener Jungstörche tatsächlich recht gut im Futter: sie wogen zwischen 2,8 und 3 kg (Nesthäkchen: 2,3 kg). Als Mitte Juni die Schafskälte einsetzte, war der Kleinste aber erst knapp über fünf Wochen alt und noch nicht ausreichend durch sein Gefieder geschützt. Die Nacht vom 17. auf den 18. Juni, als es am Preußenhäusle 53 Liter regnete, überstand er nicht. Den anderen drei geht es aber gut. Am Morgen des 8. Juli wagte der erste seinen Jungfernflug und landete zwar etwas unelegant, jedoch wohlbehalten wieder auf dem elterlichen Horst. Bald werden die drei Geschwister ihrer Geburtsheimat, dem Schussental, den Rücken kehren und in den sonnigen Süden ziehen (zwar ist es bei uns auch gerade ziemlich sonnig, aber wer weiß, wie lange noch?). 2009: Auch dieses Frühjahr war "Laura" wieder nicht
die erste Störchin auf dem Mochenwangener Horst. Wahrend sie noch auf
dem Rückflug aus dem Winterquartier war, machte sich in ihrem Horst
eine in Süddeutschland überwinternde Schweizer Störchin breit, die
letztes Jahr in Ummendorf
erfolglos gebrütet hatte. Das Mochenwangener Männchen war schon am 28.
Februar gekommen, die Schweizerin erschien am Mochenwangener Horst am
4. März. Was würde passieren, wenn "Laura" zurückkam? Würde sie ihren
Horst zurückgewinnen? Juli: Sie können´s natürlich nicht
lassen, die Föhrenrieder.
Langeweile oder Elternneid, man schaut immer mal wieder am
Preußenhäusler Horst vorbei und schaut, ob man die glückliche Familie
nicht etwas nerven kann. Ernsthaft ist jedoch nichts passiert, und die
Preußenhäusler Eltern ließen sich nicht so sehr ablenken, dass sie ihre
Jungen vernachlässigt hätten. Die Storchenküken hatten aber auch im
Übrigen beste Voraussetzungen um groß und dick zu werden, denn um
Mochenwangen gab es ein Maikäferjahr. Oft bis zum Abwinken abgefüllt
mit den saftigen, nahrhaften Tierchen wuchsen die Sprösslinge schnell
heran und die beiden Ältesten brachten bei ihrer Beringung am 9. Juni
in einem Alter von fünfeinhalb Wochen trotz der vielen Geschwister 3
und 3,4 kg auf die Waage. Auch die beiden Kleineren waren relativ gut
genährt. So stand dann auch ihrer weiteren Entwicklung zu flugfähigen
Störchen nichts mehr im Wege und am 11. Juli war dann plötzlich das
Nest leer. Man war ausgeflogen. 2008: Die Störchin "Laura" hat´s nicht leicht.
Letztes Jahr wurde sie von "Antonia", der Aulendorfer
Störchin von ihrem Horst in Bad
Waldsee vertrieben, und auch dieses Frühjahr musste sie
wieder um ihren neuen Horst in Mochenwangen kämpfen. Am 25. Februar kam
der Mochenwangener Brutstorch aus seinem Winterquartier zurück und
einen Tag später erschien ein noch ziemlich kleines unberingtes
Weibchen. Treue hin oder her, man verstand sich recht schnell und
kopulierte bereits am darauffolgenden Tag (27. Februar). Schon am 26.
Februar wurde jedoch ein weiterer Storch am Nest gesichtet, und dieser
umflog auch am 27. immer wieder das Nest, um am Abend einen Kampf
anzuzetteln. Mit großer Sicherheit war dieser Storch "Laura", denn von
da an nahm sie wieder die Gattinnen-Rolle auf dem Mochenwangener Horst
ein. Wieder traut vereint, brütet das Paar nun seit Ende März im Nest
beim Preußenhäusle ein Gelege aus. Juli: Am Morgen des 9. Juli verließen die beiden ältesten Jungstörche erstmalig das Nest. Der Dritte fühlte sich etwas vereinsamt, setzte schließlich abends gegen 18.00 zu einem Sprung an und flog ebenfalls davon. Hoffen wir, dass diesmal alles gut geht, und alle drei demnächst den Zug in den Süden antreten werden. 2007: Am 6. März kam das letztjährige Mochenwangener Brutmännchen – er stammt aus Salem Affenberg und ist nun drei Jahre alt – aus dem Winterquartier zurück. Und dann herrschte erstmal ziemliche Unruhe am Horst: Am 9. März umkreisten vier Störche das Nest und einer versuchte, dort zu landen; am 10. März gab es einen veritablen Kampf. Ob darin schon die ehemalige Bad Waldseer Störchin (siehe hierzu Aulendorf und Bad Waldsee) und eventuell auch die Pfälzerin - das letztjährige Mochenwangener Brutweibchen - verwickelt waren, kann nicht gesagt werden. Jedenfalls besuchte "Laura", die Bad Waldseer Störchin, schon ab 11. März mit ziemlicher Sicherheit gelegentlich den Mochenwangener Horst und ab dem 20. März war sie regelmäßig nachts in Mochenwangen anzutreffen. Die Tage verbrachte die nunmehr sieben Jahre alte Störchin, die wie das Mochenwangener Männchen vom Affenberg stammt, allerdings in Aulendorf, wo sie sich auf dem Horst mit dem dortigen Männchen verpaarte. Anfang April schließlich entschied sich "Laura, der heiße Feger vom Affenberg" endgültig für den Mochenwangener Horst, und seit 12. April brütet sie hier. Ob der Affenberger der Vater der schlüpfenden Jungen ist, bleibt ungewiss. Juni: Am 11. Mai wurde zum erstenmal beobachtet, dass der Altstorch Futter auswürgte. Die ersten Jungen waren also geschlüpft. Da das Nest dieses Jahr recht tief ist, konnte man sie erst ziemlich spät sehen, und man war sich auch nicht sicher ob es zwei oder anfangs sogar drei Küken waren. Tatsache ist jedoch, dass zwei Junge bis heute überlebt haben und auch wohl bis zum Ausflug durchkommen werden. Mochenwangen im Schussental ist von Starkregen weniger betroffen als das übrige Allgäu, und so regnete es hier am Pfingstmontag und am Dienstag insgesamt 55 l, während im übrigen Oberschwaben meist an die 80 l Niederschläge in diesen beiden Tagen fielen. Sicherlich war das mit ein Grund, warum die Mochenwangener Jungstörche zu den wenigen gehören, die diese Tage überstanden. Am 11. Juni wurden sie beringt und wogen mit ihren viereinhalb Wochen beide immerhin jeweils zweieinhalb Kilogramm. Am 16. Juli um 14.45 Uhr wagte der erste Jungstorch am Preußenhäusle den Jungfernflug. Bald darauf folgte der zweite. Doch war das Fliegen für einen der Beiden nur eine kurze Freude: Schon wenige Tage nach seinem ersten Ausflug wurde ihm ein mangelhaft gesicherter Strommast zum Verhängnis. Leider nur ein Jungstorch wird daher im August die Reise in den Süden antreten. 2006: Ein neuer Horst im Schussental! Schlechte Nachrichten aus Mochenwangen: Schon bei der Beringung wurde festgestellt, dass auch das einzig verbliebene, ältere Junge stark untergewichtig war (einen apathischen Eindruck machte es allerdings noch nicht). Vermutlich brachten ihm seine noch unerfahrenen Eltern während der heißen Zeit zu wenig Wasser. Auch lagen die Fütterungszeiten weit auseinander, manchmal erschienen die Altstörche drei Stunden lang nicht am Horst. Am 23.6. starb das Junge. Hoffen wir, dass die beiden Alten im nächsten Jahr sorgfältiger bei der Aufzucht ihres Nachwuchses sind. |