Die Störche Oberschwabens |
Ingoldingen
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2021: In Ingoldingen residieren wieder der Schweizer und seine unberingte Storchengattin, gelegentlich gestört durch Fremdstörche, die sich ebenfalls für diesen Brutplatz interessieren. Die Horstinhaber nehmen´s aber cool und lassen sich nicht beirren. Seit Ende März sind sie wieder ernsthaft beim Brutgeschäft und kümmern sich abwechselnd um ein Gelege, welches dieses Frühjahr besonders sorgfältig vor der Kälte geschützt werden muss. Juni:
Eigentlich fing es gut an in Ingoldingen: drei fidele Junge waren
geschlüpft und überstanden alle Regengüsse und Kälteperioden gut. Und
dann spielte sich leider ein Drama ab: Mitte Juni wurde ein an beiden
Flügeln schwer verletzter unberingter Storch auf der Wiese gefunden,
der sehr wahrscheinlich gegen einen Draht (im Gegenlicht oft kaum
sichtbar) geflogen war. Man musste den Vogel schweren Herzens
einschläfern. Später wurde offensichtlich, dass es sich um das
Ingoldinger Brutweibchen gehandelt haben musste, denn dieses fehlte von
da an. Da die Jungstörche zu diesem Zeitpunkt bereits sieben Wochen alt
waren, ist es für den Vater – Glück im Unglück – kein Problem, den
Nachwuchs vollends alleine großzuziehen. Sehr traurig ist es allerdings
trotzdem. 2020: Die unberingte Ingoldinger Brutstörchin hat sich diesen Winter den Zug in den Süden erspart und die unwirtliche Jahreszeit in Ingoldingen verbracht. Ihr Schweizer Gatte erschien aber auch schon recht früh, am 1. Februar klapperte er auf dem Nest. Sie hatten also genügend Zeit, ihr Heim wieder gemütlich herzurichten, denn im Herbst zuvor hatten Mitarbeiter der Netze BW das alte Nest, welches abzukippen drohte, abgebaut und eine ganz neue, schicke Nistplattform angebracht. Ende März war es nun wieder soweit, die Wohnstatt war wieder hergestellt, die ersten Eier lagen in der Nestkuhle. Noch Ende April werden die ersten kleinen Störchlein in Ingoldingen das Licht der Welt erblicken. 2019: Im März diesen Jahres ging es wieder so richtig hoch her in Ingoldingen. Mehrmals wurden heftige und über Tage andauernde Kämpfe ausgetragen. Vielleicht war wieder der Oberbayer aus Raisting beteiligt, der schon 2018 in Ingoldingen zu landen versuchte, sowohl 2017 als auch 2018 kein Brutnest sein eigen nannte und im Frühjahr 2019 dann aber letztendlich den Horst in Ebersbach vereinnahmte (und jetzt dort brütet). Jedenfalls ist jetzt endlich Ruhe eingekehrt, seit Ende März wird in Ingoldingen gebrütet. Das Brutpaar sind unsere Altbekannten: die Unberingte und der mittlerweile neunjährige Schweizer aus Murimoos. Diesmal hat es wohl nicht sollen sein. Ende April schlüpften die Jungvögel aus den Eiern, insgesamt wurden es vier. Dann aber Mitte Mai kamen heftiger Hagel und Dauerregen, die Jungen im Ingoldinger Nest überstanden dieses Wetter nicht. Für einen zweiten Versuch ist es zu spät, bleibt uns also nur die Hoffnung auf nächstes Jahr. 2018: Die Unberingte, die den Winter in Ingoldingen
verbringt und nur bei extremer Kälte und Schnee wärmere Regionen
Süddeutschlands aufsucht, hat letzten Winter Gesellschaft von einem
weiteren Storch bekommen. Zwar gelang zur dunklen Jahreszeit keine
Ringablesung, doch handelte es sich sehr wahrscheinlich um das
Storchenmännchen, welches im Jahr 2016 in Michelwinnaden
gebrütet hatte (ein Oberbayer aus Raisting) und im Januar zuvor in
Böhringen bei der Winterfütterung erschienen war. Denn am 5. März, als
es Unruhe in Ingoldingen gab, weil es auf einmal drei
Horstinteressenten gab – anscheinend war der Schweizer zurückgekehrt –
war der Ring des Oberbayers auf dem Horst abgelesen worden.
Am 7. März hat der Horstinhaber jedoch endgültig klargemacht, wer in
Ingoldingen der Chef ist: Der Oberbayer wurde verjagt und ist seitdem
nicht mehr dort aufgetaucht. Vielleicht wieder nächsten Winter? Solche
Winterfreundschaften kennen wir nämlich durchaus von anderen Orten
Oberschwabens. Mindestens drei kleine Störche erblickten im Ingoldinger Nest das Licht der Welt; nur zwei überlebten jedoch ihre ersten Lebenswochen. Diese beiden erfreuten sich allerdings bester Gesundheit und starteten nach fleißigem Trainig ihrer Flugmuskulatur schließlich auch erfolgreich zu ihrem Jungfernflug. Zusammen mit ihren Eltern machten sie daraufhin die Ingoldinger Wiesen für Heuschrecken und Mäuse unsicher. In der Zwischenzeit haben sie jedoch vermutlich ihrer Heimat schon den Rücken gekehrt. 2017: Sechs Jahre – seit dem Jahr 2012 - sind sie nun zusammen und brüten gemeinsam in Ingoldingen: der Schweizer aus Murimoos und die unberingte Storchendame. In diesem Frühjahr saßen sie schon ein paar Tage früher als im Jahr zuvor auf einem Gelege, und die ersten Jungen schlüpften gerade, als unvorhergesehen und ununterbrochen zweieinhalb Tage lang Schnee fiel. Die brütenden und hudernden Altstörche waren in ihren Horsten kaum noch zu erkennen, der schwere Schnee drückte sie in ihre Nester. Die gerade schlüpfenden Jungen waren aber noch so klein, so dass sie gut geschützt und gewärmt werden konnten. Auch brauchten sie noch nicht allzuviel Futter. Vier kleine Störche wurden daher putzmunter am 4. Mai im Nest entdeckt, der kleinste war gerade ein bis zwei Tage alt, es könnte also auch noch ein Ei im Nest gelegen haben. Juli: Es blieb bei vier Küken, und schon diese Anzahl war von den Storcheneltern kaum satt zu bekommen. Das Kleinste blieb nach und nach in der Entwicklung zurück, hielt zwar wacker drei Wochen durch, gab dann jedoch auf. Die drei anderen konnten aber erfolgreich aufgezogen werden. Dem Nest und ihrer oberschwäbischen Heimat werden sie bald den Rücken kehren, denn auf geht´s in luftige Gefilde, der Süden lockt. 2016: Die unberingte Ingoldinger Störchin zog im
vergangenen Winter zwar aus Ingoldingen ab, im Januar war sie
allerdings schon wieder an ihrem Bruthorst. Weit weg kann sie demnach
nicht gewesen sein. Auf ihren Gatten musste sie daher auch noch etwas
warten, der Schweizer erschien nämlich erst am 17. Februar. Juli: Zum Zeitpunkt des üblen Wetters am 23./24. Mai waren die Ingoldinger Jungstörche gerade drei Wochen alt, befanden sich also, was ihre Größe anbelangt, am Beginn des kritischen Stadiums, in dem sie nicht mehr optimal von den Altstörchen geschützt werden können. Immerhin zwei der drei Jungstörche überlebten jedoch Nässe und Kälte und wurden Gott sei Dank von dem Unwetter, das wenige Tage später über Biberach hereinbrach, verschont. Am 10. Juni erhielten die Beiden ungewöhnlichen Besuch. Nicht Mama oder Papa, sondern ein menschlicher Kopf und ein Körbchen mit Beringungsutensilien erschienen über dem Nest. Was für eine ungebührliche Belästigung! Man musste das rechte Bein ausstrecken und wurde nummeriert, in ein Tuch verpackt an einer Waage in die Luft gehoben und dann wurde einem auch noch im Schnabel rumgepuhlt! Da stellt man sich am besten so, als würde man gar nicht mehr unter den Lebenden weilen, denn wer weiß, was dieser komischen Person sonst noch alles einfällt. Erfreulicherweise war das dann aber doch bald vorbei und Mensch und Körbchen verschwanden auf Nimmerwiedersehen, und dann kamen auch gleich Mama und Papa und klapperten tröstlich. Na, etwas Gutes hatte die Belästigung allerdings doch: in den Schnabel passte, nachdem endlich dieser ganze Dreck verschwunden war, endlich wieder mehr Futter, Guten Appetit. 2015: Die unberingte Brutstörchin hat diesen Winter
in Ingoldingen verbracht. Deshalb wissen wir diesmal trotz fehlender
Kennzeichnung ziemlich sicher, dass es die letztjährige Störchin ist,
die auch dieses Jahr wieder den Ingoldinger Horst besetzt. Ihr Gatte,
der Schweizer Storch aus Murimoos, kam am 5. März aus dem Süden zurück. Pünktlich zum 1. Mai knackte es in den Eierschalen, einige Tage später tummelten sich drei Junge im Ingoldinger Mastnest. Noch am 18. Mai waren alle drei zu sehen, dann reckten sich aber auf einmal nur noch zwei Köpfchen in die Höhe. Diese beiden haben allerdings erstmal das Schlimmste überstanden. Ihr Gefieder deckt und wärmt sie jetzt gut, auch zeigten sie sich bei der Beringung am 12. Juni als normalgewichtig und gesund. Jetzt wird fleißig die Flugmuskulatur trainiert, denn schließlich will man ja nicht ewig an das Nest gebunden sein, sondern die luftigen Höhen und die Umgebung erkunden bevor es ab in den Süden geht. 2014: Der erste Storch kehrte am 27. Februar ins Brutdomizil nach Ingoldingen zurück. Er musste nicht lange warten, denn schon zwei Tage später leistete ihm die Partnerin Gesellschaft. Es ist wieder der Schweizer Storch aus Murimoos, jetzt vier Jahre alt und eine unberingte Störchin (also vermutlich dieselbe Konstellation wie im vorigen Jahr). Mit dem Brutgeschäft wurde Anfang April, also drei Wochen früher als letztes Jahr begonnen. Juni: Anfang Mai war es dann auch
schon so weit. Das erste Ei wurde angepickt und bald darauf schlüpfte
das erste Junge. Zwei weitere folgten noch. Das Trio hielt sich wacker,
auch einen Hagelschauer überstanden alle drei dank der Sorgfalt der
Eltern, die die Kleinen liebevoll schützten, ohne Probleme. Wie in
vielen anderen Nestern Oberschwabens dieses Jahr waren auch die
Ingoldinger Jungstörche bei der Beringung nahezu gleich schwer, so dass
kaum festzustellen war, wer denn nun der Erstgeschlüpfte und wer der
Letztgeschlüpfte ist. Den ersten Flug schafften die Ingoldinger Jungstörche. Die Wetterkapriolen mit Starkregen und Böen machten es ihnen aber nicht leicht. Und so wurde einer der Ingoldinger Jungstörche in Ummendorf geschwächt aufgegriffen und vom dortigen Bauhof ins Vogelschutzzentrum nach Mössingen gebracht. Er erholte sich recht gut und konnte schließlich als perfekter Flieger freigelassen werden. Wahrscheinlich erfreut er sich inzwischen schon der warmen Sonne Südfrankreichs. 2013: Am 2. März erschienen die ersten Störche in
Ingoldingen auf dem Nest, zogen dann aber wieder ab. Drei Tage später
kam wieder ein Storch, blieb zunächst allein und bekam dann am 9. März
Gesellschaft von einer Storchendame. Einer der beiden Störche trug
einen Ring, der jedoch nicht abgelesen werden konnte. Die nachfolgenden
Paarungen der beiden entlarvten allerdings den Beringten als das
Weibchen, es war also nicht das Paar vom letzten Jahr. Mitte März
fanden dann auf einmal heftige Kämpfe um den Ingoldinger Horst statt.
Beteiligt war ein weiteres Pärchen sowie ein Single-Storch (Roy aus Bad Waldsee?). Und als sich
die Lage wieder beruhigte, stand unser Paar vom letzten Jahr
auf dem Horst: der Schweizer Storchenmann aus Murimoos im Aargau und
eine Unberingte, dem Verhalten der beiden nach zu schließen, vermutlich
dieselbe wie 2012. Juni: Ende April war es schließlich doch soweit. Die ersten Eier waren gelegt, Storch und Störchin setzten sich abwechselnd darauf. Nach gut einem Monat schlüpfte das erste Küken. Die Sonne erblickte es zunächst nicht, es goss in Strömen. Ob dieses Küken die Regengüsse überstand, da es gut von den Eltern abgedeckt werden konnte, oder ob es (und evtl. auch noch ein Geschwister) starb und noch ein weiteres schlüpfte welches überlebte, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Fest steht jedenfalls, dass sich im Ingoldinger Nest mindestens ein kleiner Storch tummelt und sich des Lebens erfreut. Es wäre ja wirklich schön, wenn wir mal wieder ein Junges in Ingoldingen beringen können, denn seit 2005 gab hier es keinen Storchennachwuchs mehr. Auf dem Mast bei der Schule, auf den das damalige Männchen-Paar von der Schiggelmühle umgezogen war, gab es überhaupt noch nie eine erfolgreiche Brut. Entweder besetzten die beiden Männchen das Nest – und diesen beiden war das Glück der Elternschaft erklärlicherweise nicht beschert – oder die Jungen starben schon im Alter von wenigen Wochen. Mal sehen, vielleicht klappt es ja diesmal. August: Ja, dieses Jahr war die Brut in Ingoldingen tatsächlich erfolgreich! Der kleine Storch erwies sich bei der Beringung im Alter von ca. sechs Wochen zwar als untergewichtig, auch das Gefieder war noch unterentwickelt und zeigte einige typische Hungersymptome, doch hat der Jungstorch seine gefährlichste Nestlingszeit überstanden und bald wird er den Sprung vom Nest wagen. Es wird ja auch langsam Zeit, denn die jungen Adebare sammeln sich schon. Kann sein, dass er den Anschluss an die Jungschar verpasst, denn er muss ja vor dem anstrengenden Zug das Fliegen noch etwas üben. Er wird sich dann den Altstörchen anschließen, die immer etwas später losziehen. Hoffentlich ist das Glück mit ihm, und wir sehen ihn (oder sie) in einigen Jahren in Oberschwaben wieder. 2012: Es ist etwas geschehen, was vermutlich keiner
erwartet hatte. Anfang Juni: Es dauerte zwar ein Weilchen bis sich das neue Storchenpaar in Ingoldingen zusammenraufte – ihr Honeymoon wurde ja auch immer mal wieder empfindlich gestört – aber dann um den 25. April war es schließlich soweit. Das erste Ei wurde gelegt und bald wurde gewissenhaft gebrütet. Und tatsächlich regte sich einen Monat später kleines Leben im Ingoldinger Nest. Wieviele Junge es sind, können wir aber noch nicht sagen. Denn die Eltern haben den Nestrand hoch gebaut, der Blick ins Kinderzimmer ist uns verwehrt Bringen wir eben etwas Geduld auf, die Kleinen wachsen ja von Tag zu Tag und werden sich irgendwann nicht mehr verstecken können. August: Sie hatten doch etwas spät
mit der Brut begonnen und waren noch zu unerfahren, die Storcheneltern.
Denn Sie brachten ihren Nachwuchs – es waren zwei Küken im Nest – nicht
durch. Im Alter von knapp zwei Wochen starb nach Regengüssen das erste
der beiden, das zweite folgte etwa eine Woche später dem Schicksal
seines Geschwisters. Schon lange gab es keine flüggen Jungstörche mehr
in Ingoldingen. Ob die Unberingte und der Schweizer trotz ihres
Mißerfolgs wiederkommen und es nächstes Jahr endlich klappen wird? Fotos: Georg Steinhauser 2011 2011: Tja, irgendwie ist Ingoldingen seit einigen
Jahren hinsichtlich der Aufzucht von Jungstörchen etwas vom Pech
verfolgt. Das letztjährige Storchenpaar ist nach seinem letztjährigen
Brutverlust dieses Frühjahr nicht mehr in Ingoldingen erschienen, aber
einer der beiden damals zweijährigen Störche, die im letzten Jahr von
dem späteren Brutmännchen vertrieben wurden, und zwar der in Obermarchtal 2008
gebürtige, kam diesen März wieder. Aber auch diesmal wurde er wieder
vom Horst gejagt, und zwar von unseren beiden Männchen, mittlerweile
bekannt unter den Namen "Siggi" und "Roy". Siggi und Roy war es wohl in
Bad Waldsee nun
trotz der Publicity mit Nestkamera und Fernsehen zu langweilig, und sie
beschlossen zu ihrer ehemaligen Wohnstatt auf dem Mast bei der Schule
in Ingoldingen zurückzukehren. Ein paar Tage lang begannen sie auch mit
dem Nestbau auf einem ähnlichen Niederspannungsmast in Mochenwangen,
zum Bleiben entschlossen sie sich allerdings – zumindest vorläufig – in
Ingoldingen. Juni: Schon längerer Zeit tragen wir
uns mit dem Gedanken, Siggi und Roy ein elternlos gewordenes Gelege
unterzuschieben, das sie sicherlich ausbrüten würden. Dieses Jahr war
es dann tatsächlich soweit. Und wie das Schicksal so spielt, stammt
dieses Gelege ausgerechnet aus Bad
Waldsee, wo der männliche Altstorch während der Brut auf
einmal ncht mehr zum Horst zurückkehrte. Neues aus Ingoldingen. Unsere beiden Männchen wurden am 11. Juni von zwei Störchen angegriffen, standen bei der Verteidigung ihres Nestes häufig vom Gelege auf und verließen dieses schließlich. Das Brüten haben sie nun endgültig aufgegeben und sind – leider – wieder auf Tour. Sie flogen am 16. Juni nach Ölkofen, wo sie den mühsam von einer Störchin allein aufgezogenen, fast schon flüggen Jungstorch töteten. Anfang August: Von den Ingoldingern gibt es (Gott sei Dank!) nix Neues zu berichten. 2010: Es scheint möglicherweise dieses Jahr auch in
Ingoldingen mal wieder mit einer Brut zu klappen. Juni: Ende April war es dann soweit.
Die Störche setzten sich abwechselnd auf ein Gelege. Am 26. Mai flogen
die ersten Eierschalen aus dem Nest, und am Verhalten der Störche war
erkennbar, dass die ersten Jungen geschlüpft sein mussten. 2009: Bisher nix los in Ingoldingen. Das berühmt
berüchtigte Schwulenpaar vom letzten Frühjahr ist letzten Mai nach Bad Waldsee umgezogen und hat
dieses Jahr wieder den dortigen Horst besetzt. Ein anderes Storchenpaar
ist in Ingoldingen bisher nicht eingetroffen. Lediglich Einzelstörche
waren mal kurzzeitig da, vermutlich gefiel ihnen der Platz jedoch nicht
sonderlich, was daran liegen mag, dass seit letztem Jahr ein
Hundezwinger in nächster Nähe des Nestes existiert. Juli: Doch was Neues aus Ingoldingen! Seit ungefähr 10. Juni schaut sich ein drei Jahre alter Oberschwabe aus Riedhausen in Ingoldingen um. Drei Wochen trieb er sich regelmäßig im Ort herum, mal auf dem Horst der Schiggenmühle, mal auf dem Mastnest bei der Schule, und auch jetzt ist er noch ab und zu in der Gegend zu sehen. Ob er nächstes Jahr zu einer Brut wiederkommt und für welchen Horst er sich dann entscheiden wird? 2008: Die Ingoldinger Störche haben sich nun doch
endgültig für das Nest auf dem Niederspannungsmast auf der Anhöhe bei
der Kirche entschieden. 2007: Merkwürdiges trägt sich dieses Jahr auch in
Ingoldingen zu. Das in Unlingen
im Jahr 2001 geborene Männchen ist dem Ingoldinger Horst treu
geblieben, nicht aber seine Angetraute. Vielleicht war es ihre
Unzufriedenheit mit dem letztjährigen Bruterfolg in Ingoldingen – das
einzige geschlüpfte Junge kam um –, die Schweizer Störchin zog es
jedenfalls vor, dieses Frühjahr nach Ummendorf
umzuziehen (wo ihr Gelege dieses Jahr allerdings von der angestammten
Ummendorfer Störchin zerstört wurde). (Von der Böhringer Storchenkolonie ist ein Schwulenpaar bekannt, das schon jahrelang zusammen ist und sich zur Brutzeit ähnlich verhält wie die benachbarten Storchenpaare – also abwechselnd auf imaginären Eiern sitzt –, jedoch tatsächlich noch nie ein einziges Ei gelegt hat). Juni: Nichts Neues aus Ingoldingen. Keine Brut in diesem Jahr. 2006: Vermutlich zum erstenmal wird der Ingoldinger
Horst dieses Jahr von Weststörchen besiedelt. Während sonst die Störche
hier immer ziemlich spät ankommen, besetzten heuer schon im März zwei
Störche das Nest. Das Männchen stammt aus Unlingen
und ist fünf Jahre alt, das Weibchen ist eine Schweizerin. Juni: Schlechte Nachrichten aus Ingoldingen: Mitte Mai schlüpfte in Ingoldingen ein Küken und auch dieses hat nicht überlebt. Es starb Anfang Juni gegen Ende der in diesem Jahr besonders hartnäckigen Kälte- und Regenperiode. Die Altstörche sind jedoch noch auf den Wiesen um Ingoldingen zu sehen und werden vermutlich nächstes Jahr wieder hier brüten. Ende Juni gab es nochmals einige Aufregung in Ingoldingen. Man vermutete, ein zweites Storchenpaar wolle sich in Ingoldingen niederlassen, denn Störche bauten ein Nest auf einem Niederspannungsmast bei der Schule. Nachforschungen ergaben dann jedoch, dass es sich um das angestammte Paar der Schiggenmühle (das nach Aussagen von Ingoldinger Bürgern infolge des Verlusts ihrer Jungen angeblich abgezogen war) handelte, bei dem – sicher auch aus Langeweile – der Bautrieb wieder einsetzte. Ähnliches wurde letztes Jahr ja auch in Bad Waldsee beobachtet, als die dortigen Altstörche nach Ausflug der Jungstörche und damit Enthebung ihrer elterlichen Pflichten auf einem Haus gegenüber des Brauereikamin-Nestes einen Zweithorst errichteten. Es ist jedoch nicht anzunehmen, dass die Ingoldinger Störche auf den Mast umziehen werden, denn das Nest dort wurde nicht bezugsfertig gebaut. 2005: Zwar wird seit Anfang April immer mal wieder
ein Einzelstorch auf dem frisch hergerichteten Ingoldinger Horst
gesichtet, von denen einer Mitte April sogar zwei Tage blieb, aber zu
einer Brut gehören eben zwei. Und wenn eine Partnerin ausbleibt, schaut
man sich halt mal woanders um. 2004: Für den Horst auf der Scheune der Schiggenmühle
können sich dieses Jahr bisher die Störche nicht so richtig
entscheiden. Zwar besuchte am 17. März ein Storch (möglicherweise das
Weibchen vom letzten Jahr) das Nest, verschwand aber bald darauf
wieder, um am 23. März mit einem Partner zurückzukommen. Die beiden
waren jedoch recht unstet und verließen schließlich wieder die
Schiggenmühle. Am 29. März erschien wiederum ein Einzelstorch und
konnte diesmal als die Störchin vom letzten Jahr identifiziert werden.
Sie blieb ungefähr 10 Tage lang, entschloss sich jedoch auf einmal,
nach Ummendorf
umzuziehen – vielleicht weil ihr Angebeteter den Ummendorfer Horst
vorzog? In Ummendorf brütet sie jetzt auf jeden Fall mit einem
unberingten Storchenmann, möglicherweise ebenfalls das letztjährige
Ingoldinger Männchen. 2003: Auf einer Scheune der Schiggenmühle bei
Ingoldingen brütet dieses Jahr auch wieder ein Storchenpaar. Wie das
Paar vor zwei Jahren sind auch diese Störche vermutlich Ostzieher, denn
sie kamen erst recht spät – gegen Mitte April – am Horst an. Das
Weibchen ist drei Jahre alt und stammt aus Freiburg-St. Georgen, das
Männchen ist unberingt. 2003
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