Die Störche Oberschwabens |
Ölkofen |
2024, 27. Juni, Manfred Stützel: Jungstorch bekommt Sender als Rucksack verpasst Besenderung durch Frau Dr. Andrea Flack und Doktorantin Hester Bronnvik (USA) vom Max-Plank-Institut für Ornithologie, Vogelwarte Radolfzell, am 20.06.2024. Foto: Manfred Stützel Strommasten-Nest am Riedweg 1: Seit 2020 bewohnen der 7-jährige Denkinger Storchenmann und die 8-jährige Störchin aus Tiefenbach
(BC) im fünften Jahr ihr Nest auf dem Strommasten am Riedweg. Nach
ihrer Ankunft Ende Januar (29.1.) begann das Storchenpaar um den 29.
März mit ihrer Brut und ab dem 30. April schlüpften vier Storchenküken.
Im Alter von etwa 3 Wochen erlagen die vier Jungstörche (18.5.) der
regenreichen und kühlen Witterung vor Pfingsten. Die Storcheneltern
verließen den Horst und bauten sich umgehend ein neues Nest auf dem
Strommasten an der Ölkoferstr. 33. 2023, 07.
Juli, Manfred Stützel: 2022, 25.
Juni, Manfred Stützel: 2021: Kapelle
St. Leonhard: Auf den Tag genau wie im letzten Jahr kehrte
das Ölkofer Storchenpaar am 18. Februar aus seinem Winterquartier
zurück. Der aus Muhr a. See (WUG) in Bayern stammende Storchenmann und
seine unberingte Storchenpartnerin begannen Mitte März (19.3.) mit der
Brut und ab dem 20. April schlüpften vier Storchenküken, die dank der
guten Brutpflege der Storcheneltern alle bis heute überlebt haben.
Beringt wurden sie am 28. Mai. 2020: Der
bayerische
Storchenmann, geboren 2008 in Muhr a. See, verabschiedete sich nach 5
Jahren vom Nest auf der Pauluskirche in Mengen und zog nach Ölkofen um.
Hier belegt er mit der letztjährigen unberingten Störchin, die im
vergangenen Jahr ihren langjährigen Storchenpartner bei einem
Autounfall verlor, das Nest auf der Kapelle St. Leonhard. Nach ihrer
Ankunft Mitte Februar (18.2.) begannen sie Ende März (26.3.) mit der
Brut. 2019: Schon am 18. Februar erschienen dieses Frühjahr unsere Ölkofener Störche. Es ist wieder unser altbekanntes Paar (auch die unberingte Störchin ist sicherlich wieder Dieselbe). Ende März saßen sie auf den ersten Eiern, wechselten sich ab beim Brüten und haben seit Ende April Nachwuchs zu versorgen. Anfangs waren es vier kleine Störche, nach der Kältewelle der ersten Maihälfte aber nur noch drei. Wünschen wir dem Trio für seine weitere Nestlingszeit viel Glück und volle Mägen. 27.06.2019: Es ist immer schlimm, wenn einer der Elternstörche während der Jungenaufzucht verunglückt, und wenn es dann auch noch einen Storch mit besonders eindrucksvoller Lebensgeschichte trifft, der uns ganz persönlich ans Herz gewachsen ist, ist es besonders tragisch. Das Ölkofer Storchenmännchen, 2001 in Unlingen geboren, 2006 erstmals in Ingoldingen mit einer Schweizer Störchin brütend und ab dem darauffolgenden Jahr bis einschließlich 2011 Partner eines anderen Männchens ("Roy", jetziger Brutstorch Bad Waldsee) – ein gleichgeschlechtliches Paar, welches in Oberschwaben Geschichte schrieb ("Siggi" und "Roy") – kam am 1. Juni ums Leben. Er kollidierte beim Überflug der Straße mit einem Fahrzeug. Die Ölkofer Störchin, jetzt allein mit den Jungen, hat eine ähnliche Situation bereits 2011 erlebt: ihr damaliges Männchen war während der Jungenaufzucht plötzlich verschollen, weshalb man zwei der damals noch recht kleinen Jungen ausgehorstete und dem Eimühler Paar zur Adoption brachte, ihr einen Jungstorch jedoch zur Aufzucht überließ; dieser Jungstorch kam dann etwa einen Tag vor seinem Ausflug durch eben dieses Männchenpaar ums Leben, im Jahr darauf war "Siggi" dann ihr neuer Partner (siehe Texte 2011 und 2012). Dieses Jahr ließen wir der Störchin alle drei Jungstörche, denn sie waren zum Zeitpunkt des Unfalls fast schon fünf Wochen alt und die Chancen standen gut, dass sie die Jungvögel alleine durchbringen würde. Es hat dann auch problemlos geklappt, die drei machten bei der Beringung einen tadellosen Eindruck und werden alle drei problemlos ausfliegen. Nach Ende der jahrelangen Beziehung mit "Roy", während welcher es oft zu heftigen Raufereien mit anderen Storchenpaaren und auch zur Tötung von Jungvögeln kam, war "Siggi" ein treusorgender Familienvater geworden, ein wirklich guter und erfolgreicher Brutstorch; schade. 2018: Wie viele Störche Oberschwabens kehrten auch die Ölkofener Adebare – das aus Unlingen stammende, mittlerweile auch schon siebzehnjährige Männchen und die unberingte Storchendame – in der ersten Märzwoche aus ihrem Winterquartier zurück; sie erschienen beide am 5. März an ihrem Horst auf der Kapelle in Ölkofen. Mit der Brut begannen sie ziemlich genau an Ostern, was bedeutet, dass die ersten kleinen Störche noch in der ersten Maiwoche das Licht der Welt erblicken werden. Auf der Kapelle schlüpften Anfang Mai nach und nach vier kleine Störche. Zur Beringung am 8. Juni war die Familie noch komplett, der Jüngste des Quartetts wog mit 1700 g allerdings fast ein Kilogramm weniger als der Leichteste der übrigen drei. Wahrscheinlich überstand er die nasskalte Nacht vom 12. auf den 13. Juni nicht, denn bei der Nestkontrolle Ende Juni fehlte er. Die drei älteren Geschwister sind dagegen erfolgreich ausgeflogen. Zusammen mit anderen Jungstörchen sind sie bereits auf dem Weg nach Spanien. 2017: Etwa um dieselbe Zeit wie im Jahr zuvor
erschienen unsere beiden Ölkofener Störche, die Dame wieder ein paar
Tage nach dem Herrn.
2016: In Ölkofen brütet wieder das Paar vom letzten
Jahr: der nun fünfzehnjährige gebürtige Unlinger (der sich lange Jahre
zusammen mit einem Männchen herumtrieb) und seine unberingte Dame. Juli: Es ging alles gut! Die Ölkofener Storcheneltern können sich wirklich sehr glücklich schätzen, denn sie gehören zu den sehr wenigen Adebaren, die dieses Jahr in Oberschwaben vier Junge durchbrachten. Außer dem Ölkofener Paar schafften dies nur die Störche im Langenauer Ried. Das Quartett ist also putzmunter. Am 13. Juli erhoben sich die ersten beiden in die Lüfte, wagten sich vom Horst und befreiten sich von der Nesthockerei. Schon am nächsten Tag folgten ihnen die Geschwister. In ihrem neuen Element scheinen sie sich sehr wohl zu fühlen. Einwandfrei und tadellos fliegen sie, alle vier. Wünschen wir ihnen viel Glück auf ihrer ersten großen Reise!2015: Die Ölkofer Störche – es sind dieselben wie in den Jahren zuvor - haben im Februar wieder ihr Nest auf dem Kapellentürmchen bezogen. Mit der Brut begannen sie in den letzten Märztagen. Full house in Ölkofen. In den letzten April- und ersten Maitagen schlüpften fünf Junge, bis Mitte Mai alle noch am Leben. Das Kleinste war dann aber doch nicht widerstandsfähig genug, um die nasskalten Tage in der zweiten Maihälfte durchzustehen. Vier schafften es allerdings tatsächlich, eine reife Leistung der fleißigen Eltern. Denn es gab dieses Jahr in Oberschwaben nicht viele erfolgreiche Vierer- oder Fünfer-Bruten. Wünschen wir dem Quartett viel Glück, auf dass alle ihre ersten Flüge problemlos meistern und sie bald auf die große Reise gehen können. 2014: Der Unterbau des Ölkofer Nestes war marode und
musste im Herbst entfernt werden. Wegen der statischen Belastung des
Kapellentürmchens und den Kotspuren auf der Treppe vor dem Eingang
wurde ein Ersatzstandort unmittelbar neben der Kapelle festgelegt. Der
neue Neststandort wurde jedoch wiederum nicht von allen Bürgern
akzeptiert, und so war bei Ankunft der Störche das neue Nest noch immer
nicht gebaut. Die Störche, denen man das Nest weggenommen hatte,
schauten erstmal etwas konsterniert drein, bauten sich aber dann
kurzentschlossen wieder am alten Platz, nur eben ohne Nistunterlage,
selbst ein neues Nest. Etwa drei Wochen nach Ankunft des Storchenpaars
setzte man schließlich das Ersatznest, und zwar seitlich auf das
Kapellendach. Problematisch ist dabei zum Einen, dass es niedriger als
der ehemalige Horst liegt. Außerdem setzte man es nicht auf die Seite
des Dachs, welche man kurz zuvor als die für den Anflug bessere
konstatiert hatte. Zu diesem Zeitpunkt waren die Adebare mit ihrem
Eigenbau an dem genau von den Störchen gewünschten Platz schon ziemlich
weit, warum hätten sie noch umziehen sollen? Juni: Man legte sich in Ölkofen mal wieder mächtig ins Zeug und hatte nach Ende der Schlupfzeit tatsächlich fünf kleine Störche im Nest. Fünf Schnäbel zu füttern ist jedoch nicht einfach, und so überlebten die beiden kleinsten nicht. Auch die drei verbliebenen Jungstörche erwiesen sich bei der Beringung als untergewichtig, sie können aber durchaus noch aufholen und Wetterkapriolen können ihnen inzwischen nichts mehr anhaben. 2013: Jetzt war er so lange mit einem Männchen in
gleichgeschlechtlicher Ehe zusammen gewesen und hatte das erste Mal
wieder eine Frau, da verlässt sie ihn so mir nichts dir nichts und
schwirrt ab ins benachbarte Beizkofen. Und um sich immer
wieder in Erinnerung zu bringen, kommt sie ein paarmal zurück auf ein
kurzes Techtelmechtel, um sich sofort nach erfolgter Paarung wieder
ihrem neuen Partner zu widmen. Ts, ts. Juni: Um den 20. Mai gab es Bewegung
im Ölkofer Nest. Zwei kleine Störche waren geschlüpft. Da sie nur zu
zweit waren, gab es kein Gerangel um die besten Plätze unter den
Eltern, und diese gaben gut auf ihre Jungen acht. So überstanden diese
die folgenden Wetterkapriolen und sogar die ganz besonders heftigen
Regenfälle Ende Mai und Anfang Juni, auch wenn einer der beiden in der
Entwicklung etwas zurückgeblieben und deutlich kleiner als sein
Geschwister war. 2012: Nach dem letztjährigen Desaster in Ölkofen war
man gespannt, ob die angestammte Brutstörchin zu diesem Ort
zurückkehren würde. Am 3. März kamen dann zwei Störche gemeinsam in
Ölkofen an. Ungeduldig wartete ich wenige Tage später am Horst auf die
beiden, um die Ringe abzulesen. Als sie sich nicht blicken ließen,
suchte und fand ich das Paar schließlich auf der Wiese. Die Störchin
war wie die letztjährige Dame unberingt und das Männchen
war........Siggi! Und was macht jetzt Roy? Nachzulesen unter Ingoldingen und Bad Waldsee. Anfang Juni: Siggi hat durchgehalten und beweist gerade, dass er ein liebevoller Storchenpapa ist. Das neuvermählte Paar war gleich mit einer Fünferschar gesegnet. Das Nesthäkchen fiel in der Entwicklung jedoch bald zurück, und auch der Zweitälteste kam nicht richtig mit. Zwar war die Familie nach drei Wochen immer noch vollzählig, doch einige Tage später waren die beiden kleinsten gestorben. Den drei anderen geht es aber gut, und bald haben sie ihre kritische Zeit überstanden. Von Roy haben sie nichts zu befürchten, denn der ist gerade mit seiner eigenen Familie beschäftigt. August: Drei Jungstörche hat Papa "Siggi" zusammen mit seiner Partnerin durchgebracht, drei Jungstörche konnten beringt werden und schafften den Ausflug im Alter von ungefähr zehn Wochen. Den Zug in den Süden werden sie vor den Alten antreten und dann Oberschwaben und dem Donautal ein bis zwei Jahre fernbleiben. Siggi und die Unberingte werden aber nächstes Jahr sicherlich nach Ölkofen zurückkehren und eine neue Familie gründen. Das Kapitel "Roy" dürfte für Siggi abgehakt sein. 2011: Schon Mitte Februar kam ein Storch nach
Ölkofen, der jedoch wieder abzog. Ob es einer der Ölkofener Störche
war, ist nicht bekannt. Ende Februar erschien dann wieder ein Storch,
und diesmal war es mit Sicherheit einer der Brutstörche, denn er blieb.
Am 5. März schließlich kam der zweite Brutstorch in Ölkofen an, das
Paar – es ist wieder dasselbe wie im letzten Jahr (er aus Ehingen,
sie unberingt) – war komplett. Juni: Zuerst sah alles ganz gut aus
in Ölkofen. Anfang Mai schlüpften die Storchenküken, es wurden
insgesamt vier. Am 16. Mai lebten noch alle, das Nesthäkchen war aber
in der Entwicklung deutlich zurückgeblieben. Und dann geschah ein
Unglück: Am 23. Mai kam das Brutmännchen nicht mehr zum Horst zurück
und blieb von da an verschollen. Die Suche nach ihm blieb erfolglos.
Ziemlich sicher war ihm etwas zugestoßen, möglicherweise war er in
unübersichtlichem Gelände abgestürzt. Wir versuchten zunächst, der
Störchin Futter anzubieten. Das Futter wurde auf einer Wiese in Nähe
des Horstes bereitgestellt, die von den Störchen vormals immer wieder
genutzt wurde. Es war aber gerade Mahdzeit, und die Störchin flog daher
vorzugsweise das großflächige Wiesengebiet nordwestlich Ölkofen an. Sie
war untermüdlich unterwegs, um allein genügend Futter für ihren
Nachwuchs heranzuschaffen. Die täglich bereitgestellten zerteilten
Futterküken wurden nicht angenommen. Am 26. Mai fuhren wir mit Hilfe
der Mengener
Feuerwehr den Horst an und entnahmen aus dem Nest zwei der Jungstörche,
der kleinste war inzwischen gestorben. Den größten der noch lebenden
drei ließen wir der Störchin und hofften, dass sie diesen allein
aufziehen konnte, was bisher auch einigermaßen geklappt hat. Er wurde
inzwischen beringt und erwies sich als deutlich untergewichtig, hat
seine kritische Zeit aber bald überstanden. Bis zum Ausflug wird er
allerdings länger als andere Jungstörche brauchen, und sein Start ins
Leben wird nicht der beste sein. Vermutlich wäre es für den damals erst
dreiwöchigen Storch besser gewesen, man hätte ihn ebenfalls in ein
anderes Nest gesetzt, doch waren alle Horste mit Jungstörchen ähnlichen
Alters schon recht gut belegt, und wir wollten der Störchin, die sich
so eifrig allein um ihren Nachwuchs bemühte, nicht alle Jungen
wegnehmen. Schlechte Neuigkeiten aus Ölkofen: In Anbetracht der Mühe, die die
Störchin aufbrachte, um ihren Nachwuchs alleine durchzubringen und auch
des Erfolgs, den sie dank ihrer unglaublichen Anstrengungen tatsächlich
hatte, geht dieses Drama besonders zu Herzen. Letztendlich gibt es
jedoch keine Möglichkeit, solche Tragödien zu verhindern. 2010: Pünktlich wie im letzten Jahr klapperte es am
1. März auf dem Ölkofer Kapellen-Horst; das Männchen war angekommen.
Schon einen Tag später wurde er von drei Störchen bedrängt, von denen
einer (wohl eine Sie) sich nicht abwimmeln ließ und tatsächlich tags
darauf aufs Nest gelassen wurde. Wenige Tage später wurde es jedoch
kalt und ungemütlich, das Wetter passte so überhaupt nicht zu einem
richtigen honeymoon. Die Dame suchte wieder das Weite, und auch unser
Ölkofer Männchen machte sich schließlich auf und davon. Juni: In den ersten Maitagen wurden
die beiden zuerst gelegten Eier angepickt und im Verlauf einer knappen
Woche drängten sich nacheinander fünf Junge ans Licht der Welt. Da war
was los im Ölkofer Horst. Mitte Mai lebten noch alle und machten trotz
des anhaltend schlechten Wetters einen fidelen Eindruck, obwohl das
Jüngste in der Entwicklung deutlich hinter den anderen zurückgeblieben
war. Eine Woche später wurden dann auch nur noch vier Junge im Horst
gezählt, aber es ist auch alles andere als leicht, bei einer solchen
Witterung fünf Schnäbel zu füttern. Es ist daher schon ganz
erstaunlich, dass vier Junge von fünf bei der einschließlich bis zum
19. Mai anhaltenden Kälteperiode durchgekommen sind (Beobachtung von
vier Jungen am 21. Mai). Bei der nächsten Kälteperiode starb dann aber
doch noch ein Weiteres, so dass sich jetzt noch drei Junge im Ölkofer
Nest tummeln, denen es aber recht gut zu gehen scheint. Juli: Drei Junge haben in Ölkofen tatsächlich alle Widrigkeiten dieses Frühjahrs, die Petrus auf Lager hatte, überstanden. Bei einer Horstkontrolle am 14. Juli wurden allerdings bei einem der Drei Unregelmäßigkeiten im Fluggefieder festgestellt. Einige Handschwingen im rechten und im linken Flügel waren nicht richtig ausgewachsen, und es war fraglich, ob der Jungstorch würde fliegen können. Die Anwohner wurden gebeten, ein Augenmerk auf die Störche zu haben, und prompt wurde am darauffolgenden Sonntag dann ein Jungstorch auf der Straße beobachtet, der nach seinem Jungfernflug offensichtlich nicht mehr auf den Horst zurückfliegen konnte. Er wurde eingefangen, kam kurzzeitig in Pflege zu Herrn Müller nach Herbertingen und wurde am Dienstag nach Salem zum Affenberg gebracht, wo er nun der alten Riedlingerin für eine Weile Gesellschaft leistet. Vermutlich wird er diesen Herbst den Wegzug nicht antreten können, es ist jedoch zu erwarten, dass das Fluggefieder nach dem ersten Gefiederwechsel vollständig auswächst, und der Storch dann wie seine Artgenossen fliegen kann. Seine beiden Geschwister haben ihren Jungfernflug gut hinter sich gebracht. Die Landung auf dem Horst ist zwar noch etwas unelegant (sind sie im Anflug, verziehen sich die Altstörche hastig auf das angrenzende Kapellendach), doch Übung macht den Meister, und bis zur Reise in den Süden bleibt ja noch etwas Zeit. August: Neueste, sehr erfreuliche Nachricht aus Salem: Der Ölkofer Jungstorch kann mittlerweile fliegen und wird mit seinen Artgenossen den Zug antreten! 2009: In Ölkofen hat das Storchenpaar gewechselt.
Das heißt, anfangs wurde der Horst vom letztjährigen Brutweibchen
zusammen mit einem Storchenmann besetzt, der 2008 in Meßkirch
gebrütet hatte und dem dort von der menschlichen Spezies übel
mitgespielt wurde. Dann aber Ende März wurde dieses Weibchen von einer
Unberingten vertrieben und zum Umzug gezwungen. Und wer sagt's denn?
Sie hat sich daraufhin wieder mit ihrem früheren Männchen
zusammengefunden. Beide sind nun auf dem neuen Horst in Rulfingen! Juli: Im Alter von ca. vier/viereinhalb Wochen, am 12. Juni, wurde das Ölkofer Trio beringt. Dabei brachte der Größte 2,4 kg, der kleinste gerade mal 1,8 kg auf die Waage, sie waren für ihr Alter demnach leicht untergewichtig. Sie überstanden ihre übrige kritische Nestlingszeit bis zur Vollentwicklung des Gefieders trotzdem recht gut und werden bald den ersten Flug vom Nest wagen. Spaziergänge aufs Dach der Kapelle unternehmen sie bereits. Irgendwann im August werden sie dann das elterliche Nest auf immer verlassen und sich anderen Jungstörchen zum Zug anschließen, denn Afrika ruft. 2008: Seit Anfang März gab es immer wieder
Storchenbesuch in Ölkofen, dauerhaft geblieben ist jedoch keiner. Am
22. März war es dann jedoch soweit: Der Horstinhaber, ein 2004 in Waldbeuren
geborener Storch, erschien zusammen mit einem Weibchen. Diese Störchin
war jedoch nicht seine Dame vom letzten Jahr (die ja keinen Ring trug),
sondern stellte sich nach ihrem Personalausweis, einem Ring am rechten
Bein, als eine vor zwei Jahren in Munderkingen geborene Störchin
heraus. Wieviele Junge es wohl diesmal in Ölkofen geben wird? Denn seit
Mitte April sind die Beiden mit der Brut beschäftigt. Juli: Alle drei Ölkofener Junge haben es bis zum Ausflug geschafft. Am 21. Juli verließ einer von ihnen das Nest und stakste auf dem angrenzenden Dach der Kapelle herum, und einen Tag später schließlich vertrauten er und seine Geschwister sich den Lüften an. Jetzt heißt es, fleißig üben und futtern was das Zeug hält, denn viel Zeit bleibt ihnen nicht mehr, die Reisevorbereitungen bei den Jungstörchen sind schon in vollem Gange. 2007: In Hohentengen-Ölkofen beim Ölkofer Ried hielt sich letztes Jahr Ende März zeitweise ein Weißstorch auf. Man reagierte sofort und bot ihm eine Nistunterlage auf einer Kapelle in der Ortsmitte an. Der Storch zeigte aber nur geringe Ambitionen, ein Nest zu bauen und verschwand alsbald wieder. Dieses Jahr nun – es war um die Osterfeiertage - hat sich ein Paar mit ernsten Absichten auf dem Horst in Ölkofen niedergelassen. Über die Storchendame wissen wir nicht viel, denn sie trägt keinen Ring; ihr Gatte jedenfalls ist noch recht jung, er wurde vor drei Jahren nicht weit von hier, nämlich in Waldbeuren, geboren. Seit Ende April brütet das Paar. Hoffentlich geht alles gut, denn auch das Beizkofener Paar nutzt das Ölkofer Ried als Nahrungsgebiet. Ob es noch zu Revierstreitigkeiten kommen wird? Juni: Streitigkeiten gab es zwar, doch halten sie sich bisher in Grenzen. Das Ölkofener Junge – es wurde gerade um Pfingsten geboren – hat jedenfalls dadurch noch keinen Schaden genommen. Bei der letzten Kontrolle am 12. Juni war es ganz munter, und als Einzelkind hat es auch gute Chancen, erwachsen zu werden. Die Ölkofener Bevölkerung freut sich jedenfalls sehr über den Storchennachwuchs, man munkelt bereits über ein geplantes Storchenfest. Beim Betreten der Treppe zur Kapelle ist derzeit allerdings etwas Vorsicht geboten, denn nicht nur alles Gute kommt von oben... Im Alter von viereinhalb Wochen, am 27. Juni, wurde der kleine Storch mit Hilfe der Saulgauer Feuerwehr beringt, für Ölkofen ein freudiges Ereignis, das mit einem kleinen Umtrunk gebührend gefeiert wurde. Mit eindreiviertel Kilo zählte der Jungstorch allerdings zu den Leichtgewichten der Störche seines Alters. Er wuchs auch weiterhin nur langsam heran und brauchte dementsprechend lange bis er fliegen konnte. Anfang August – an die 11 Wochen nach seinem Schlupf aus dem Ei – war es dann aber endlich soweit: Er wagte seinen ersten Ausflug vom Dach der Kapelle. Bis zum Abzug in den Süden bleibt ihm nun nicht mehr viel Zeit, denn die ersten Jungstörche machen sich bereits auf den Weg. Fotos aus 2007, Fotograf: Ludwig Weiss, Hohentengen: Zur Vergrößerung bitte Fotos anklicken.
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