Die Störche Oberschwabens |
Beizkofen
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2024, 27. Juni, Manfred Stützel: 2023, 07.
Juli, Manfred Stützel: 2022, 25.
Juni, Manfred Stützel: Nest bei den Krautländern:
Bereits im fünften Jahr bewohnen das letztjährige Storchenpaar das
Masten-Nest bei den Krautländern an der Ostrach. Der Storchenmann,
geschlüpft 2016 in Ostrach-Wangen (SIG) und seine
Storchenfrau,
geschlüpft 2014 in Unterreute (EM), überwinterten wiederum in
heimischen Gefilden. Sie begannen Ende März (31.3.) mit der Brut und ab
dem 2. Mai schlüpften drei Jungstörche, die alle ohne erkennbaren Grund
in der letzten Maidekade verstarben (2 Jungstörche 21.5./ 1 Jungstorch
28.5.). 2021: Das Beizkofer Storchenpaar verbrachte den Winter wiederum, mit kurzen Unterbrechungen bei geschlossener Schneedecke, in heimischer Umgebung. Der 6-jährige Storchenmann aus Ostrach-Wangen (SIG) und seine 8-jährige Storchenpartnerin aus Unterreute (EM) bewohnen das Mast-Nest, bei den Krautländern an der Ostrach, im 4. Jahr. Ende März (26.3.) begannen sie mit der diesjährigen Brut und nach 32 Tagen schlüpften ab dem 27. April vier Jungstörche, die von den Storcheneltern "rund um die Uhr" abwechselnd bewacht und gefüttert werden. 2020: Seit
2018 ist das Nest in Beizkofen wiederum
von dem in Ostrach-Wangen
2016 geschlüpften Storchenmann und der in Unterreute bei Freiburg 2014
geborenen Störchin besiedelt. Beide haben erstmals gemeinsam am Brutort
überwintert und man konnte sie im Mengener Riedle und Bremer Ried sowie
auf der anderen Seite der Landstraße im Bereich der ehemaligen
Oberschwaben-Kaserne auf Wiesen und Feldern bei ihrer Nahrungssuche
beobachten. Sie begannen um den 23. März mit der diesjährigen Brut. 2019: Schon Ende Februar war das Nest in Beizkofen wieder besetzt. Allerdings war das Männchen zunächst ein anderes als im Jahr zuvor. War der Horstinhaber noch nicht zurückgekehrt? Na ja, vergnügte sich die aus Reute bei Freiburg stammende Störchin halt zunächst mal mit dem Neuen, ein übrigens knapp dreijähriges Männchen aus Frickingen. Anfang März war die Sache dann aber wieder geklärt. auf dem Horst stand der Ostrach-Wangener, der Horstinhaber und Brutstorch vom letzten Jahr zusammen mit der Gattin. Ob es einen Kampf gegeben hat oder der Frickinger freiwillig das Feld bzw. Nest räumte, wissen wir nicht. Jedenfalls waren die beiden Angestammten wieder traut vereint und Ende März lagen dann auch die ersten Eier im Nest, aus denen einen Monat später die ersten Küken schlüpften. Insgesamt wurden es vier. Die Kältewelle in der ersten Maihälfte kostete zwar das Nesthäkchen das Leben, doch immerhin tummelte sich Mitte Mai noch ein Jungstorch-Trio im Beizkofer Horst. 27.06.2019: Auch den Dauerregen,
welcher der Kälte folgte, überstanden die drei. Allerdings muss
irgendwann in den ersten Junitagen das Nest von einem Fremdstorch
angegriffen worden sein, denn bei der Beringung der nahezu gleich
großen Jungstörche am 6. Juni wies einer der drei eine vordem wohl
stark blutende Kopfwunde auf, welche allerdings abzuheilen schien.
Vermutlich durch den Blutverlust geschwächt, starb der Jungstorch
jedoch wenige Tage später. Vielleicht war der Angreifer bzw. die
Angreiferin mal wieder die ehemalige Beizkofener Störchin, welche jetzt
auf der Pauluskirche in Mengen
brütet und dort in diesem Frühjahr ihre Junge verloren hat. Im Jahr
2013, als ihr Nachwuchs (damals in Bad Wurzach) ebenfalls umgekommen
war, hat sie aus Frust schon mal für Totalverlust im Beizkofener Nest
gesorgt. 2018: Endlich hat es geklappt! Die Nistplattform,
welche als Ersatz für den ehemaligen, zusammengebrochenen Horst an der
Ostrach neu auf einem Pfahl errichtet wurde, ist endlich wieder von
einem Storchenpaar angenommen worden. 2016: Da man warten musste, bis die Wiese etwas abgetrocknet war, wurde der neue Mast in Beizkofen leider zu spät aufgestellt. Die ehemaligen Beizkofer Störche waren schon da gewesen und orientierten sich angesichts des fehlenden Horstes wieder nach Mengen, wo sie jetzt im zweiten Jahr auf der evangelischen Kirche brüten. 2015: Desaster in Beizkofen! Juni: Sie waren nach dem Desaster offensichtlich irritiert und völlig durch den Wind, unsere Beizkofener. Das Nest auf dem Mast in Bremen war nämlich so gut wie fertig gestellt, da verließen sie es und begannen zunächst und nur einen Tag lang einen Nestbau auf einem gegenüberliegenden Haus. Dann zogen sie auf einmal nach Mengen auf die dortige evangelische Kirche um, bauten aber gleichzeitig noch auf einem Mast an der Hauptstraße in Beizkofen. Ob das noch mal was wird dieses Jahr? fragte man sich. Ja, es wurde! Schließlich ist es eines unserer fähigsten Paare, und das schaffte es dann tatsächlich doch noch, ein weiteres Nest fertigzustellen und zu brüten. Zwar bekamen sie nur noch ein Junges, aber bei einem Nachgelege und solch spätem Brutbeginn ist eine größere Jungschar nicht zu erwarten und auch nicht sinnvoll. Ihr Nest ist übrigens das zweite Nest, das dieses Jahr auf der evangelischen Kirche gebaut wurde. Unmittelbar benachbart errichtete nämlich eine Woche zuvor der letztjährige Ablacher Brutstorch seinen Horst und zieht dort ebenfalls Junge auf. Wenn sich daher Fremdstörche in Mengen blicken lassen und die nahrungssuchenden Elternteile ihren nestbewachenden Partnern zu Hilfe eilen, gibt es ein gehöriges und sehr eindrucksvolles Geklapper auf dem Kirchturm.2014: Nach dem letztjährigen Desaster – die Störchin wechselte auf einmal auf einen Horst in Bad Wurzach, kehrte nach Misserfolg von dort wieder zurück und sorgte für den Tod der Beizkofener Jungstörche – ist in Beizkofen wieder das alte Paar zusammen: die nun zwölfjährige Französin aus dem Oberelsass und ihr ein Jahr jüngerer Gatte aus Emerkingen. Seit ungefähr 25. März bebrüten sie abwechselnd ein Gelege. Die Aussichten auf eine erfolgreiche Jungenaufzucht sind in Beizkofen erfahrungsgemäß ziemlich gut. Ende Juni: Die Beizkofener Störche haben sich mal wieder richtig ins Zeug gelegt: fünf Junge schlüpften im Beizkofener Nest. Zwar starb das Nesthäkchen im Alter von etwa drei Wochen, aber immerhin vier Junge kamen problemlos durch und brachten bei der Beringung am 3. Juni allesamt ein ordentliches Gewicht auf die Waage. 2013: Ja, ja, die Frauen! Zuerst verleiten sie
einen, den Winter mit ihnen zusammen in Süddeutschland zu verbringen –
das Beizkofener Männchen wurde nämlich diesen Winter erstmals an den
einschlägigen Futterstellen am Bodensee gesehen –, wo es doch
eigentlich im sonnigen Süden so viel angenehmer gewesen wäre, und dann
verlassen sie einen ohne großes Federlesens. Juni: Dieses Jahr gab es in Beizkofen keine so reiche Kinderschar wie in den vorigen Jahren, und vermutlich war das anbetrachts der Wetterkapriolen auch ganz gut so. Drei kleine Störche schlüpften aus den Eiern. Und von den drei Jungstörchen, die dank der nahen Nahrungsgebiete ihre ersten Lebenswochen bis Ende Mai alle ganz gut überstanden, überlebten in der nachfolgenden katastrophalen Schlechtwetterperiode immerhin zwei. Wenn Petrus seine Launen in den nächsten Tagen im Zaum hält, haben sie gute Chancen, ihren Ausflug zu erleben. Mitte Juni ist ihr Gefieder so gut entwickelt, dass ihnen Regen und Kälte nichts mehr anhaben können. Juni: Ganz aktuelles Drama in Beizkofen: Die vorjährige Brutstörchin, die dieses Jahr in Bad Wurzach keinen Bruterfolg hatte (siehe Bad Wurzach) ist – vermutlich aus Frust – am 9. Juni in ihre alte Heimat nach Beizkofen zurückgekehrt. Sie griff ihren Horst an und vertrieb die unberingte (vormals in Ölkofen brütende) Störchin vom Beizkofener Horst, die beiden Beizkofener Jungen kamen dabei um. Nicht sehr schön, das Ganze. Zumal die beiden Jungstörche schon recht groß waren und tapfer das schlechte Wetter überstanden hatten, und es derzeit überhaupt nur noch wenig Nachwuchs in den oberschwäbischen Nestern gibt. Der "Schneeball-Effekt" des Brutverlustes in Bad Wurzach geht aber noch weiter, denn zur selben Zeit etwa wurden in Ölkofen heftige Kämpfe beobachtet: Drei Störche, von denen einer besonders hartnäckig das Nest anflog, griffen die Ölkofer Familie an. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die aus Beizkofen vertriebene, ehemalige Ölkofener Störchin dabei war. Zunächst konnten die Ölkofener Eltern ihren Nachwuchs schützen. Nach drei Tagen Kampf aber lagen sie tot unterm Nest. 2012: In Beizkofen hat sich wieder das altbekannte Paar zusammengefunden. Von Eskapaden der Französin hat man allerdings in diesem Frühjahr nichts gehört. Vielleicht wird sie nun doch allmählich etwas gesetzter und hat ihre Sturm- und Drangzeit hinter sich. Mit der Brut begannen die beiden etwas früher als in den Jahren zuvor, und so werden die ersten kleinen Störche schon in der letzten Aprilwoche das Licht der Welt erblicken. Mal sehen, wie viele es diesmal sind, denn das Paar ist ja für reichen Nachwuchs berühmt. Anfang Juni: Es sind tatsächlich wieder vier Junge im Beizkofener Horst. Und wie man die Beizkofener Eltern kennt, werden sie auch alle vier durchbringen. Bis jetzt sieht es jedenfalls sehr gut aus. Die Beizkofener haben den Vorteil, dass die Nahrungsgebiete direkt vor ihrer Haustür liegen. Bei schlechtem Wetter müssen sie also nicht weit fliegen, um ihren Nachwuchs zu versorgen. Schon Ende Mai erhielten die vier Jungstörche ihren Personalausweis, den schwarzen ELSA-Ring mit der weißen Nummer, und zeigten sich einigermaßen gut genährt. August: Keinerlei Probleme gab es dann auch beim ersten Ausflug vom Nest. Schon Anfang Juli waren die Beizkofener Jungstörche routinierte Flieger. Jetzt staksen sie gemeinsam in den Wiesen des Mengener Riedle und futtern sich Reiseproviant an, denn in ein paar Wochen soll es ja auf in den Süden gehen. 2011: Die beiden Störche in Beizkofen erschienen
schon Ende Februar. Es sind wieder die alten Bekannten, die Französin
und der Emerkinger
Oberschwabe. Die Französin neigt ja immer mal wieder zu kleinen
Seitensprüngen. Vor zwei Jahren vergnügte sie sich einige Tage lang in Scheer,
bevor die dortige Brutstörchin zurückkam und sie vertrieb; dieses Jahr
flog sie an einem Tag Anfang März von Beizkofen zum nahen Blochingen
und paarte sich mit dem dortigen Männchen. Juni: Die beiden Beizkofener sitzen
sitzen seit Ende März auf ihrem Gelege, und es schlüpften Anfang Mai
tatsächlich wieder fünf kleine Störche in ihrem Horst. Der kleinste hat
allerdings nur ein bis zwei Wochen gelebt, er konnte sich bei der
Fütterung vermutlich nicht gegen seine älteren Geschwister durchsetzen.
Möglicherweise spielt aber auch die Ankunft eines weiteren
Storchenpaares eine Rolle. Diese Störche versuchen nämlich am Ortsrand
von Bremen ganz in der Nähe des Beizkofener Horstes auf einem
Niederspannungmast ein Nest zu bauen (bisher allerdings nur mit mäßigem
Erfolg), und unsere Beizkofener Adebare sind von dieser Ansiedlung
nicht gerade begeistert, greifen die Neulinge immer wieder an. Solche
Aktionen lenken sie selbstverständlich von der Nahrungssuche ab. Anfang August: Eine sechsköpfige Storchenfamilie auf den Wiesen herumstolzieren zu sehen, ist nichts Alltägliches. In Beizkofen gehört das allerdings schon fast zur Tradition. Noch vor dem 10. Juli wagten sich die beiden ersten Beizkofener Jungstörche vom Horst an der Ostrach, die beiden anderen folgten bald nach. Jetzt heißt es nochmal ordentlich futtern, bevor der abenteuerliche erste Zug in den Süden beginnt. 2010: Schon Ende Februar erschien in Beizkofen der
erste Storch, und am 1. März war das Paar komplett. Es sind wieder
dieselben Störche wie letztes Jahr: der Emerkinger, jetzt 7 Jahre alt, und
die Französin. Juni: Mit "Urlaubsjahr" war wohl
nichts. Denn auch dieses Jahr schlüpften im Beizkofener Horst vier
Küken, die trotz des nasskalten Mai-Winters alle noch wohlauf sind. Da
das Nest ziemlich breit ist und der hintere Teil schlecht einsehbar,
sah ich anfangs nur drei. Nun sind die kleinen Störche aber sehr
reinlich und koten bereits früh am Nestrand ab; oft tun sie das dann
alle in kurzem Abstand in verschiedene Himmelsrichungen, was lustig
anzusehen ist. Bei einer Beobachtung Mitte Mai sah ich auf einmal, wie
vier kleine Kotstrahlen nacheinander in vier verschiedene Richtungen
über den Nestrand gespritzt wurden und da war die Sache ziemlich klar:
es musste noch ein viertes Junges im Nest sein, was sich dann einige
Tage später auch durch direkte Beobachtung bestätigte. Juli: Es ist fast unglaublich, aber
tatsächlich alle vier Beizkofener Jungstörche haben das Ausflugsalter
erreicht. Es ist eine besondere Freude, das Quartett auf dem Horst zu
beobachten, mal aufgeregt flügelschlagend bei der Fütterung, mal
neugierig vom Horst herunterlugend, mal in Kleeblatt-, mal in
Gänsemarschformation. Sie waren auch zum Zeitpunkt der Beringung
ziemlich gut im Futter, wogen mit Ausnahme des Nesthäkchens (welches
nur knapp 2 kg auf die Waage brachte), jeder um die drei Kilogramm. Am
18. Juli wagte sich der erste vom Horst auf die Wiese, und am 21. Juli
waren schließlich alle vier Jungstörche unterwegs. Bald packt die Jungs
und Mädels das Reisefieber, und dann werden wir sie vermutlich
mindestens eineinhalb Jahre lang nicht wiedersehen. 2009: Am 1. März wurde dieses Frühjahr erstmals ein
Storch auf dem Beizkofener Horst beobachtet. Es war das mittlerweile
sechsjährige Brutmännchen vom letzten Jahr. Über eine Woche musste er
jedoch auf seine angetraute Französin warten, obwohl diese den Winter
über gar nicht weit weg war – sie überwinterte nämlich am Bodensee -,
aber die Dame vergnügte sich erstmal in Scheer. Erst als die angestammte
Scheerer Brutstörchin ankam und ihre Rechte auf dem Scheerer Horst
geltend machte, war Beizkofen für sie wieder attraktiv und sie kehrte
zu ihrem dort wartenden Männchen zurück. Die Eskapaden sind
mittlerweile vergessen, denn seit Anfang April wird in Beizkofen
ernsthaft das Brutgeschäft betrieben. Juli: Wo hatte es sich nur die ganze
Zeit versteckt, das Nesthäkchen? Denn als die Feuerwehr am 5. Juni den
Horst anfuhr und ich die Leiter zur Beringung der Jungen hochkletterte,
da war ich doch etwas baff: Fünf muntere Jungstörche tummelten sich im
Horst. Wahrend die drei Ältesten recht gut beieinander waren – sie
wogen immerhin jeweils an die zweieinhalb Kilo – waren die beiden
Jüngsten allerdings etwas schmächtig. Es war daher ziemlich fraglich,
ob sie die nächsten beiden noch kritischen Wochen überstehen würden. 2008: Gerade noch rechtzeitig wurde im Februar der
neue Horst in Beizkofen fertig, denn die Pappel unter dem ehemaligen
Nest war im Herbst zusammengebrochen. Kaum stand der neue Horst am
alten Platz, erschien der erste Storch in Beizkofen, und Anfang März
war man ein Paar. Das Männchen ist der letztjährige Horstinhaber, der
nun fünfjährige Enkel des Mengener Storchs, geboren in Emerkingen.
Das Weibchen ist jedoch nicht seine letztjährige Gattin, sondern eine
bisher in Oberschwaben unbekannte Störchin aus Frankreich. Am linken
Bein trägt die Storchendame den üblichen französischen Metallring mit
eingestanzter Nummer, am rechten Bein einen zweiten Ring aus schwarzem
Kunststoff, was bedeuten könnte, dass sie aus einer Privatzucht stammt.
Ungefähr am 8. April begann das deutsch-französische Paar mit der Brut. Juli: Im Alter von ca. 11 Wochen wagte sich der Jungstorch – nun beinahe so groß wie seine Eltern und von diesen nur noch durch die schwärzliche Schnabelspitze zu unterscheiden – erstmals vom Horst. Die dreiköpfige Familie jagt nun zusammen auf den Beizkofener Wiesen und im Mengener Riedle den Heuschrecken und Mäusen nach und macht sich fit für den Wegzug. Bald wird der Jungstorch sich von seinen Eltern verabschieden und sich vorbeiziehenden Trupps anschließen. Wenige Wochen später werden dann auch die Eltern den Zug in den Süden antreten. 2007: Auch in Beizkofen trug sich dieses Frühjahr
Merkwürdiges zu. Ende Februar ließ sich hier nämlich auf einmal das bei
Mengen
überwinternde Mengener Brutmännchen auf dem Horst nieder, ein Storch
der meines Wissens noch niemals seinen Horst gewechselt hatte. Das
angestammte Beizkofener Weibchen war ebenfalls schon seit Ende Februar
da. Am 8. März erschien jedoch der Horstinhaber vom letzten Jahr, und
es gab einen heftigen Kampf, den der Neuankömmling gewann. Das Mengener
Männchen kehrte daraufhin zu seinem eigenen Horst zurück. Juni: Alles ließ sich gut an im Beizkofener Nest, wo zwischen dem 6. und dem 10. Mai insgesamt vier Junge schlüpften, die in ihrer ersten Nestlingszeit einen recht munteren Eindruck machten. Noch kurz vor Pfingsten wurden alle vier im Nest beobachtet, die vorgezogene und in diesem Jahr außerordentlich üble Schafskälte am 28. und 29. Mai wurde ihnen jedoch zum Verhängnis. Die ca. dreiwöchigen Jungen konnten vom hudernden Elternteil nicht genügend vor der Auskühlung geschützt werden, und eine Fütterung war bei den heftigen Winden kaum noch möglich. Bedauerlicherweise starben in diesen beiden Tagen alle vier. 2006: Das unberingte Männchen ist in diesem Frühjahr nicht aus seinem Winterquartier nach Beizkofen zurückgekehrt. Die nun siebenjährige Linkenheimer Störchin wartete wochenlang vergebens auf ihren letztjährigen Partner bis sich schließlich ein anderes Männchen einfand. Der neue Gatte ist ein Oberschwabe, 2003 wurde er in Emerkingen geboren. Das neu vermählte Paar brütet seit ca. 10. April. Juni: Gegen Mitte Mai schlüpften in Beizkofen 3 Jungstörche aus dem Gelege. Alle drei haben die Kälteperiode im Mai gut überstanden, sie wurden am 19. Juni beringt. Gegen Ende Juli entschlossen sich die Beizkofener Jungstörche, die Welt einmal aus einer anderen Perspektive zu sehen als immer nur vom Nestrand aus und flogen aus. Nun hieß es erstmal, selbst Nahrung suchen zu lernen, denn die Eltern füttern sie zwar noch gelegentlich auch auf der Wiese, sie achten jedoch darauf, dass ihr Nachwuchs selbständig wird. Der älteste der Drei konnte sich des wundervollen Gefühls des Fliegens allerdings leider nicht lange erfreuen. Am 31. Juli fand man ihn benommen mit hängendem Kopf in Nähe einer Greifvogel-Sitzstange im Mengener Riedle. Er wurde zu Erste Hilfe-Maßnahmen sofort zur ansässigen Tierärztin gebracht und – da Vergiftung vermutet wurde - anschließend zum Spezialisten Dr. Haas nach Albstadt. Der Arzt versuchte sein Möglichstes, konnte den Vogel jedoch nicht mehr retten. Die Nerven waren schon zu stark geschädigt, so dass der Storch am Freitag, den 4. August schließlich eingeschläfert werden musste. Dr. Haas vermutet, dass der Jungstorch einen mit E 605 präparierten, für Greifvögel ausgelegten Giftköder gefressen hat. Das völlig illegale und auch für andere Tiere und sogar Menschen sehr gefährliche Auslegen von Giftködern zur Tötung von Greifvögeln nimmt immer mehr zu (unter anderem stehen Brieftaubenzüchter im Verdacht); gebietsweise sind Greifvogelbestände bereits gefährdet. Konsequentes Handeln ist unbedingt und dringend erforderlich.2005: Zwischen Anfang und Mitte März erschienen die
Störche in Beizkofen. Vermutlich sind es dieselben wie im letzten Jahr;
das Männchen ist wie im letzten Jahr unberingt und kann somit nicht
eindeutig identifiziert werden, doch gingen die beiden von Anfang an
recht vertraut miteinander um. Seit Anfang April saßen sie abwechselnd
auf ihren Eiern. 2004: Das langjährig in Beizkofen brütende, aus Saulgau
stammende Storchenmännchen, das regelmäßig auch in Beizkofen bzw. bei
Frost im Bodenseeraum den Winter verbrachte, ist verschollen. Es wurde
seit Ende Oktober 2003 nicht mehr in Beizkofen gesehen und kam dieses
Frühjahr nicht zurück zum Horst. Über seinen Verbleib ist bisher nichts
bekannt und wir hoffen, dass es nicht verunglückt ist. Seinen Platz im
Beizkofener Horst hat nun ein unberingter Storch eingenommen. Das seit
2001 hier brütende, nunmehr fünfjährige Weibchen aus Linkenheim (Kreis
Karlsruhe) ist allerdings Anfang März wiedergekommen und brütet nun
seit Anfang April zusammen mit dem Unberingten. 2003: Auch in Beizkofen ist wieder das alte Paar
zusammen. Das Männchen blieb den Winter über in Süddeutschland, das
Weibchen gesellte sich schon Ende Februar zu ihm. Bei der Kontrolle am
1. April waren beide Störche gemeinsam bei der Nahrungssuche zu
beobachten. |