Die Störche Oberschwabens |
Kißlegg
|
2018: Auf dem neuen Schloss in Kißlegg brütete wieder unser mittlerweile schon alteingesessenes Paar, die Französin und ihr Gatte aus Pfohren. Da das Wetter dieses Frühjahr extrem gut mitspielte und keine allzu heftigen Regenfälle (zumindest keine länger andauernden) in Kißlegg niedergingen, kamen die beiden geschlüpften Jungvögel diesmal einigermaßen problemlos durch. Auch auf dem Kamin des alten Schlosses wurde gebrütet: hier hatte sich ein dreijähriger Storch aus Oggelshausen mit einem zweijährigen Adebar aus Deisendorf bei Salem zusammengetan, gegen Mitte Mai schlüpften drei Junge. Diese überlebten ihre Nestlingszeit allerdings nicht, vermutlich war die Schafskälte für ihren Tod mitverantwortlich. Ob das Paar nächstes Jahr wiederkommen wird?2017: Auf dem Neuen Schloss residiert wieder unser
altbekanntes Paar. Und dieses Jahr scheinen die Bemühungen der beiden
endlich mal wieder von Erfolg gekrönt zu werden. Ein einziges Junges
haben die Kißlegger zu versorgen. Ob es zu Beginn vielleicht noch
weitere Küken im Nest gab, wissen wir nicht. Juli: Am 8. Juni versuchte die Leutkircher Feuerwehr zwecks Beringung des – zu diesem Zeitpunkt übrigens ziemlich unterernährten – Kißlegger Jungstorchs das Nest auf dem Schloss zu erreichen. Vergeblich. Die Drehleiter ist angeblich einen Meter kürzer als diejenige der Wangener Feuerwehr und dieser Meter war wohl entscheidend. Wir erreichten trotz mehrmaliger Versuche und Reduktion des Gewichts im Korb (zum Schluss nur mit einer Person) den Horst nicht, und so wird der Kißlegger ohne Personalausweis ausfliegen. Das Nest der Nachbarn auf dem Alten Schloss war zu diesem Zeitpunkt übrigens verlassen. Anscheinend war die Brut abgebrochen worden oder das bzw. die geschlüpften Küken mehr oder weniger unmittelbar nach dem Schlupf gestorben. Ob dieses Nest nächstes Jahr wieder besiedelt wird?2016: In Kißlegg brüteten wieder der Storch aus Pfohren (Baar) und die Französin. Leider gehören sie zu den Unglücklichen, die durch die Eisheiligen ihren gesamten Nachwuchs – es waren mindestens zwei Junge – verloren. Kißlegg gehört schon zu einer Allgäu-Region, in der es sehr heftig regnen kann. So wurde mir am Pfingstsonntag-Morgen gemeldet, dass ein Storch auf den Straßen Kißleggs herumgeirrt und eingefangen worden war. Es war die Brutstörchin, die wegen ihres pitschnassen Gefieders nicht mehr auf ihren Horst hinauffliegen konnte. Man ließ sie umgehend frei. Am selben Abend, vielleicht aber auch schon am Tag zuvor, waren die beiden Jungstörche tot. 2015: Diesmal ist die Störchin, ein aus dem Elsass
stammendes Weißstorch-Weibchen, dem Kißlegger Horst treu geblieben. Sie
erschien zusammen mit ihrem Gatten in den ersten Märztagen. Vermutlich
ist auch er derselbe wie im letzten Jahr, allerdings konnte er bisher
noch nicht eindeutig identifiziert werden. Juli: Die Identität des Männchens
ist geklärt: Die Störchin hat denselben Gatten wie letztes Jahr. Das
Paar hatte bis Mitte Mai drei Junge zu versorgen, schließlich überlebte
jedoch nur eines. Angesichts der Tatsache, dass der Jungstorch seit
Ende Mai die ganze Fürsorge der Eltern bekam, war sein Ernährungs- und
Entwicklungszustand im Alter von knapp sechs Wochen, als man ihn
beringte, geradezu erschreckend. Mindestens zwei Wochen in der
Entwicklung zurückgeblieben, wog er gerade mal die Hälfte vom
Optimalgewicht eines sechswöchigen Storchenweibchens und noch deutlich
weniger als die Hälfte des Gewichts eines Storchenmännchens in diesem
Alter. Die Nahrungsgebiete um Kißlegg sind eigentlich nicht schlecht
(in den dem Horst unmittelbar benachbarten Feuchtwiesen führen
allerdings häufig Spaziergänger ihre Hunde aus), auch das Wetter war
ganz passabel; sind Störungen durch Fremdstörche verantwortlich oder
sind die Storcheneltern bei der Futtersuche etwas nachlässig? 2014: Die letztjährige Kißlegger Störchin ist
umgezogen, denn in Kißlegg hatte sie keinen Erfolg, woran
möglicherweise das Wetter eine Mitschuld trägt. Allerdings suchte sie
sich nicht etwa einen niederschlagsärmeren Ort, sondern versuchte
zunächst ausgerechnet in Isny
Fuß zu fassen. Von dort jedoch nach etwa zwei Wochen von einer
angestammten Brutstörchin vertrieben, verschlug es sie nach Mailand (nicht im sonnigen
Italien, sondern bei Leutkirch...), und dort brütet sie jetzt. Juni: Erste erfolgreiche Storchenbrut in Kißlegg! Anfang Mai schlüpften in Kißlegg auf dem Schloss drei kleine Störche, die dank der diesjährigen optimalen Witterung zur Freude der Kißlegger Bürger alle durchkamen. Am 11. Juni wurden sie mit Hilfe der Drehleiter der Wangener Feuerwehr beringt und wogen jeder um die 2,6 Kilogramm. Lange wird es nun nicht mehr dauern, bis sie erstmals den Sprung von ihrem Nest wagen und selbst auf Futtersuche auf den Kißlegger Feuchtwiesen gehen. 2013: Neuer Brutort Kißlegg! August: So, jetzt ist auch endlich
die Storchendame entlarvt: Ihr Ring weist sie als gebürtige Ipsheimerin
aus Mittelfranken aus. Auch das Alter kann sie nicht verhehlen. Sie ist
ja mit zwei Jahren recht jung, da hat sie das auch noch nicht nötig.
|