Die Störche Oberschwabens



Markdorf Kluftern

Kluftern

Fotos: Andrea Schupp 2016.


2017: Dasselbe Paar wie 2016, zwei Junge (Beringung).

2016: Die frühe Brutzeit, die dem Storchennachwuchs des Lettenhofs sonst immer zum Vorteil gereicht, kann die kleinen Störche dieses Frühjahr das Leben kosten. Die Eisheiligen, dieses Jahr besonders nass, trifft die Jungen in einem Alter, in dem sie von den Altstörchen aufgrund ihrer Größe nicht mehr bedeckt werden können, das Gefieder aber noch nicht ausreichend entwickelt ist, um genügend Schutz vor Nässe und Kälte zu bieten.
Schon vor Mitte März saßen die Lettenhof-Störche auf einem Gelege, die ersten Küken pellten sich Mitte April aus den Eierschalen. Vier Junge wurden am 22. April im Nest entdeckt, wobei das Nesthäkchen im Vergleich zu seinen drei Geschwistern deutlich weniger entwickelt war und offensichtlich schnell starb. Denn drei Tage später wurden nur noch drei Junge im Nest gesehen. Diese drei Jungstörche mussten sich nun aber in einem Alter von ca. vier Wochen gegen die Eisheiligen behaupten, was zwei von ihnen nicht schafften. Hoffen wir, dass wenigstens der Letzte des anfänglichen Quartetts seine kritsche Nestlingszeit überlebt.

Juli: Leider hat es auch noch den letzten der Lettenhof-Jungstörche erwischt. Regen und Kälte am 23./24. Mai hatten ihm stark zugesetzt, denn die Eltern konnten ihn nicht mehr schützen. Am 25. Mai, kurz bevor seine kritische Nestlingszeit überstanden gewesen wäre (zu einer ausreichenden Entwicklung eines isolierenden Gefieders fehlten nur noch ein paar Tage), war er tot.
So bleibt uns nur noch die Hoffnung auf ein nächstes Jahr.

2015: "Wir sind früh dran und unsere Kinder sind deshalb zur Schafskälte im Juni bereits fast ausgewachsen" denkt sich vielleicht das altvertraute Storchen-Ehepaar am Lettenhof, fackelte nicht lange und setzte sich schon am 14. März auf die ersten ins Nest gelegten Eier. Und tatsächlich waren wieder schon Mitte April die ersten kleinen flaumigen Köpfchen im Nest zu sehen. Das geruhsame Leben ist jetzt für die frisch gebackenen Eltern erstmal vorbei, denn Storchenkinder wachsen schnell, jetzt heißt es Käferchen und Würmer suchen, damit der Nachwuchs satt wird.

In der letzten Aprilwoche waren im Nest am Lettenhof noch vier kleine Jungvögel zu sehen, Mitte Mai waren es nur noch drei. Diese entwickelten sich aber gut und brachten bei der Beringung am 27. Mai ein zufriedenstellendes Gewicht auf die Waage, auch wenn sie nicht solche "„Brummer" waren wie im Jahr zuvor. Übergewicht ist bei den ersten Flügen auch nicht von Vorteil. Allerdings hatten die drei stark verdreckte Schnäbel, was auf reichliche Regenwurmkost in den Wochen vor der Beringung hinwies. Schon am 19. Juni erhob sich der erste Jungstorch in die Lüfte und verließ erstmals das elterliche Nest. Wenn sich die Jungstorch-Trupps sammeln um schließlich gen Süden abzuziehen, werden die Lettenhof-Störche schon gut im Fliegen geübt sein.

2014: Unsere Lettenhof-Störche verbringen den Winter am Brutort und sind daher mit der Brut immer ziemlich zeitig dran. Dieses Frühjahr hatten sie es sogar noch eiliger als im vorangegangenen Jahr. Schon Anfang der zweiten Märzdekade wurde das erste Ei ins Nest gelegt, und so tummelten sich bereits Mitte April die ersten kleinen Störche im Lettenhof-Horst. Die kalte Witterung an Ostern dürfte ihnen nicht viel ausgemacht haben, denn sie sind noch so klein, dass sie von den Eltern gut geschützt werden können.

Juni: Die drei kleinen Störche am Lettenhof kamen gut über die Runden und brachten bei der Beringung auch wieder ein ganz ordentliches Gewicht auf die Waage. Ausgerechnet einen Freitag, den 13. suchte sich der erste der flüggen Jungstörche für seinen Jungfernflug aus. Es ging aber alles gut. Die beiden anderen, wohl etwas abergläubischer, folgten ihm zwei Tage später. Sie stellten es besonders schlau an und flogen den gegenüberliegenden Hang an, von wo sie auch wieder gut starten konnten.  Inzwischen sind sie mit dem neuen Element aber bestens vertraut.

2013: Sie schossen dieses Jahr sozusagen den Vogel ab, unsere beiden Lettenhof-Störche. Was sie sich wohl dabei gedacht haben, bei winterlichen Temperaturen Mitte März mit dem Legen von Eiern zu beginnen?
Wenn die Eltern die Eier gut vor dem Frost geschützt haben,  werden die ersten kleinen Störche wohl demnächst schlüpfen. Jetzt ist es ja glücklicherweise endlich wärmer.

Markdorf Kluftern

Foto: Andrea Schupp 2013

Juni: Es ist den Eltern gelungen, das Gelege vor Schaden zu bewahren. Es schlüpften vier Junge am Lettenhof.  Am 6. Mai beobachtete ich, wie sich zwei der kleinen Störche (beide in der Entwicklung zwischen dem Größten und dem Kleinsten) um eine Schnur stritten. Sie versuchten beide die Schnur hinunter zu schlucken und hingen daher hoffnungslos zusammen. Ich versuchte sofort eine Hebebühne zu organisieren, was mir jedoch nicht gelang. Schließlich würgte einer der beiden die Schnur wieder aus, und plötzliich war das Utensil verschwunden. Hatte sie der andere geschluckt? Ich bat die Anwohner, das weitere Geschehen zu beobachten und – falls sie wieder Ähnliches beobachteten, mit der Hebebühne hoch zu fahren und die Schnur zu entfernen. Als ich das nächste Mal kam, war einer der beiden "mittleren"  Jungstörche gestorben. Vermutlich hatte er sich tatsächlich die Schnur einverleibt. Ich entdeckte jetzt allerdings noch ein weiteres Problem: Der größte hielt seinen Kopf nach hinten gebeugt und konnte ihn kaum bewegen, überhaupt saß er ziemlich schief im Nest. Durch letzt- und vorletzjährige Erlebnisse mit im Nest verschnürten Jungstörchen war ich sofort alarmiert. Abends kam die Hebebühne, der Lettenhof-Bewohner fuhr zum Nest hoch. Es stellte sich heraus, dass der größte Jungstorch einen sogenannten Schiefhals hatte. Schnur befand sich keine im Nest. Als man bei der Beringung den Horst mit einem Tierarzt anfuhr, war der kleine Storch mit dem Schiefhals nicht mehr am Leben. Er hätte auch keine Chance gehabt, denn weder die Futtersuche noch das Fliegen wäre ihm mit dieser Missbildung möglich gewesen. 
Den beiden übrigen Lettenstörchen geht es aber gut. Sie waren zur Zeit der Schlechtwetterperiode Ende Mai als einige der wenigen Jungstörche in Oberschwaben und der Bodenseeregion bereits sechs Wochen alt und somit außer Gefahr.

August: Ganz schön lange brauchten die Kluferner Jungstörche, bis sie sich erstmals vom Horst wagten. Fast elf Wochen waren sie alt, als sie sich – der eine am 5., der andere am 6. Juli – zu ihrem Jungfernflug den Lüften anvertrauten. Da sie ja sehr früh geschlüpft waren, blieb ihnen aber immer noch genug Zeit, ihre Flugkünste zu perfektionieren und sich für die anstehende Reise Proviant anzufuttern. Nicht mehr lange, und ab geht's in den Süden.

2012: Animiert von seiner nicht ziehenden Partnerin und den nicht weit entfernten Futterangeboten ist nun auch das Storchenmännchen den Winter über am Lettenhof geblieben. Das Paar verlor daher im Frühjahr auch keine Zeit und fing früher als ihre Markdorfer Nachbarn am Eisweiher und im Hepbach-Leimbacher-Ried mit dem Brutgeschäft an. Um den 20. April, vielleicht auch schon etwas früher werden die ersten kleinen Störche am Lettenhof schlüpfen.

Anfang Juni: Drei Schnäbelchen reckten sich Ende April im Nest bei Markdorf-Kluftern den Storcheneltern entgegen. Und die drei wurden anscheinend gut gefüttert. Denn als sie im Alter von knapp sechs Wochen ihre Ringe angelegt bekamen und dabei gleich gewogen wurden, überprüfte ich am selben Abend noch zu Hause meine Waage, weil ich ihr nicht mehr recht traute. Die Waage stimmte: einer der Klufterner Jungstörche wog tatsächlich knapp 4 kg! Er wog damit mehr als der "Pizza-Storch" (so genannt, weil die Störche sich damals dort überwiegend von der nahen Müllkippe ernährten) vor einigen Jahren im Hepbach-Leimbacher-Ried und ist der schwergewichtigste aller jemals von mir gewogenen Nestlinge. Viel zulegen sollte er nicht mehr, denn in wenigen Wochen muss er sein Gewicht in die Lüfte heben.

August: Es hat geklappt. Auch der Klufterner Vollschlanke hat es geschafft, der Schwerkraft zu trotzen. Am 13. Juni wagte die Klufterner Jungschar erstmals den Sprung vom Nest, kehrte alsbald zurück und war's erstmal zufrieden. Denn dann geschah einige Tage lang nichts mehr, sondern man richtete sich wieder häuslich in Hotel Mama ein. Inzwischen sind sie aber routinierte Flieger und bald werden sie zusammen mit den anderen Störchen der Bodenseeregion gen Süden ziehen.

Markdorf-Kluftern

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Markdorf-Kluftern

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2011: Augenscheinlich hat die Klufterner Brutstörchin mitbekommen, dass es am Bodensee Fütterungsstellen gibt, die auch im Winter nicht versiegen. Und so sparte sie sich den Zug in den Süden und blieb am Bodensee. Am 11. Februar erschien ihr Gatte, allerdings in Begleitung einer anderen Störchin, stellte sich auf das benachbarte Zweitnest, ließ seine Angetraute links liegen und zog wieder ab. Wie wir uns erinnern, erlaubte er sich schon im letzten Jahr vor der Brutzeit einen Seitensprung, allerdings war da seine Gattin noch nicht auf den Horst zurückgekehrt gewesen und hatte von der Sache nichts mitbekommen.
In den kalten Tagen Mitte Februar, als auch am Bodensee Schnee fiel, verließ die angestammte Störchin dann den Klufterner Horst am Lettenhof. Am 21. Februar erschien sie wieder, und zwar mit einem anderen Storchenweibchen – hatte sie von der Männerwelt genug? –, nämlich mit der Brutstörchin vom Hepbach-Leimbacher Ried (diese ist ebenfalls eine Überwinterin, vielleicht hatten sie sich im Winter angefreundet). Die Hepbach-Leimbacherin zog allerdings am nächsten Tag wieder ab, und noch am selben Tag erschien der Gatte, diesmal alleine. Die Irrungen und Verwirrungen waren Vergangenheit, man verstand sich wieder, paarte sich und kümmert sich nun gemeinsam seit Ende März um ein Gelege.

Juni: Vier kleine Störche erblickten Ende April am Lettenhof das Licht der Welt. Nach ca. zwei Wochen wurde einer der beiden Kleinsten möglicherweise schon tot aus dem Nest geworfen. Den anderen drei geht es aber gut, bei der Beringung wogen sie zwischen 2,8 und 3,1 kg. Sie sind nun schon annähernd acht Wochen alt und werden bald die Gegend aus den Lüften erkunden.

 

Anfang August: Etwa einen Monat nach ihrer Beringung, am 26. Juni, wurden die Jungstörche am Lettenhof flügge, und von da an mussten sich Heuschrecken, Mäuse und Frösche nicht nur vor zwei, sondern vor fünf langen Schnäbeln verstecken. Das Futterfangen und auch das Nutzen der Winde beim Fliegen dürften die jungen Adebare inzwischen gut erlernt haben. Die große Reise steht unmittelbar bevor.

Kluftern
Foto: Andrea Schupp 02.04.2010

Kluftern
Foto: Andrea Schupp 02.04.2010

Kluftern
Foto: Andrea Schupp 08.03.2010 Wintereinbruch

Kluftern
Foto: Andrea Schupp 28.02.2010

 

2010: Ob es nochmal ein nostalgisches Treffen gab zwischen dem Salemer und seiner unberingten Dame, mit der er 2008 in Kluftern brütete? Jedenfalls erschien er am 21. Februar zusammen mit einer Unberingten. Die beiden blieben allerdings nicht lange, und ein paar Tage lang blieb der Horst leer.
Am 25. Februar kam dann die letztjährige Brutstörchin, die gebürtige Gutmadingerin, am Lettenhof an, ca. eine Woche früher als voriges Jahr. Zwei Tage blieb sie allein, dann erschien der Salemer wieder, diesmal nicht in Begleitung. Trotz seiner kleinen Eskapade war er jedenfalls pünktlich zur Stelle, denn auch letztes Jahr kam er genau am 27. Februar in Kluftern an. Er tut jetzt natürlich so, als wenn nix gewesen wäre....
Das Paar ging recht schnell zur Sache und schon in der letzten Märzdekade schritt man zur Brut.

Juni: Am 24. April erblickten die ersten Storchenküken des Lettenhofer Horstes das Licht der Welt. Ende April war die Familie dann mit vier kleinen Störchen vollständig (vier scheint dieses Jahr in Markdorf die magische Zahl zu sein, denn auch im Hepbach-Leimbacher Ried und am Eisweiher schlüpften jeweils vier Junge). Anscheinend war den Eltern die Fütterung von vier Schnäbeln dann irgendwann aber doch zu viel, denn der Kleinste wurde am 17. Mai aus dem Nest geworfen. Zu seinem großen Glück fand ihn Herr Moser vom Lettenhof kurz danach unterhalb des Horstes. Herr Moser ließ den kleinen Storch auf Verletzungen untersuchen, da er jedoch weich in eine hohe Wiese gefallen war, trug er keine Blessuren davon. Anfangs war er unterkühlt und ziemlich apathisch. Nachdem er jedoch gewärmt und gefüttert worden war, wurde er lebendig, beugte den Hals nach hinten und klapperte ein Dankeschön. Der kleine Storch wurde daraufhin nach Salem gebracht, wo er in einen Horst zu wenigen, etwa gleichaltrigen Jungen dazugesetzt wurde. Es geht ihm gut.
Die drei übrigen Jungstörche des Lettenhofes wurden am frühen Abend des 28. Mai beringt und erwiesen sich als durchaus gut genährt. Das Gefieder war gut entwickelt, und sie brachten 2,9, 3,1 und 3,2 kg auf die Waage. Ihre Chancen, das Ausflugsalter zu erreichen, stehen ziemlich gut.

Juli: Wie erwartet, sind die drei Klufterner gut über die Runden gekommen. Und auch dem Vierten, der in Salem am Affenberg zu Gast ist, geht es prächtig. Das Trio am Lettenhof verließ am 28. Juni erstmals den elterlichen Horst, alle drei flogen auf Anhieb problemlos. Ob sie wohl, bevor sie sich gen Süden wenden, auch mal einen Ausflug zum Affenberg machen? Allerdings dürften sie ihre(n) Schwester/Bruder kaum wiedererkennen, denn er oder sie war ja noch ziemlich klein, als er aus dem Nest fiel.

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Foto: Andrea Schupp 12.07.2009, Altstörche links, Jungstörche rechts

2009: Am 27. Februar erschien unser altbekanntes Storchenmännchen (gebürtig am Affenberg 2005) auf dem Horst des Lettenhofes. Und anscheinend nicht zu früh; denn weinige Tage später schon versuchte ein anderes Storchenpaar auf seinem Horst zu landen. Der angestammte Horstinhaber konnte aber sein Nest erfolgreich gegen die Eindringlinge verteidigen. Am 5. März dann ließ sich eine Störchin auf dem wieder hergerichteten, nur wenige Meter entfernten Nachbarhorst nieder. Sie stellte sich als die letztjährige Neukircher Brutstörchin heraus, geboren 2006 in Gutmadingen. Zunächst noch etwas schüchtern, wagte sie erste Annäherungsversuche an den Storchenmann und hatte schließlich auch Erfolg, am 8. März feierte man erstmals Hochzeit.
Vier Tage später erschien dann ein unberingter Storch, mit Sicherheit das letztjährige Kluftener Brutweibchen, und zettelte einen Kampf an; denn natürlich wollte die Störchin ihren Horst zurückerobern. Sie kam aber gegen die beiden bereits verpaarten Horstbesetzter, ihren letztjährigen Gatten und die Neue, nicht an und räumte schließlich nach einem Tag das Feld. Ob sie im Tausch nun nach Neukirch umgezogen ist? Denn dort wurde die untreue Gattin durch eine Unberingte ersetzt.
Das neuvermählte Kluftinger Paar hat sich jedenfalls entschieden, zusammenzubleiben und gemeinsam Junge großzuziehen, denn seit Ende März wird gebrütet.

Die Brut ging allerdings nicht ohne Störungen vonstatten, denn auf dem Nachbarhorst ließen sich immer wieder Störche, auch Storchenpaare nieder, die man vertreiben musste. Das Nahrungsangebot in der Umgegend ist schließlich nicht allzu üppig, für zwei Paare könnte es ziemlich knapp werden. Schließlich wurde das Nachbarnest von einem in Salem gebürtigen dreijährigen Storch besetzt, den unser Brutpaar weitgehend in Ruhe ließ, ja nach Beobachtungen der Bewohner des Lettenhofes ihm anscheinend sogar half, andere Anwärter von diesem Nachbarnest fernzuhalten. Der Einzelstorch ist immer noch auf diesem Horst, hofft wahrscheinlich dort auf eine Brut im nächsten Jahr.
Unsere Gutmadingerin und ihr Partner konnten jedenfalls um den ersten Mai die ersten Küken aus ihren sorgfältig bebrüteten Eiern schlüpfen sehen, nach einigen Tagen waren es vier. Beim Unwetter am 26. Mai kamen die zwei kleinsten um. Bei einem der beiden wurden Gummiringe im Magen gefunden, Todesursache war jedoch (nach den Blutergüssen im Brustraum zu urteilen) ein Sturz aus dem Nest. Hoffen wir, dass die beiden letzten verbliebenen Jungstörche jetzt genug zu futtern kriegen und es bis zum Ausflug schaffen.

Juli: Im Alter von fast sechs Wochen – am Abend des 9. Juni - erhielten die Klufterner Störche am Lettenhof ihren Ausweis ans Bein. Mit dem Entwicklungszustand und dem Körpergewicht der beiden konnte man zufrieden sein. Sie flogen dann auch ohne Probleme am 14. und 15. Juli erstmals aus und suchen sich seitdem selbst ihre Nahrung auf den Wiesen. Lange wird es nun nicht mehr dauern, dann geht's los gen Spanien, vielleicht sogar nach Afrika.

2008: Schon im Februar schauten die ersten Störche am Horst beim Lettenhof vorbei. Die Horstinhaber vom letzten Jahr (er vom Affenberg und nun dreijährig, sie unberingt) erschienen allerdings erst im März. Wie die beiden anderen Paare in Markdorf begannen sie mit der Brut gegen Anfang April.

Juni: Etwa einen Monat später, also Anfang Mai, schlüpften die Jungen in Kluftern. Es wurden vier. Allerdings überlebten nur zwei ihre ersten kritischen Lebenswochen, denn das Nahrungsangebot in Nähe des Horstes (überwiegend Obstplantagen und Äcker, ein kleines Feuchtgebiet) ist begrenzt.  Den beiden anderen geht es jedoch gut, auch dank eines hervorragend wasserdurchlässigen Horstes (es wurden für den Aufbau des unteren Teils nur Zweige verwendet). Am 6. Juni konnten sie beringt werden, und in einigen Wochen werden sie wohl zum Jungfernflug starten.

Juli: Im Alter von ca. 10 Wochen, am 11./12. Juli wagten sich die Jungstörche beim Lettenhof erstmals vom Nest. Einen Sturm, der den Nachbarhorst und einige Bäume in der Nähe umwarf (ein Obstbaum wurde nach Aussagen von Herrn Moser samt Wurzeln herausgerissen), überstanden die Störche glücklicherweise gut. Allerdings mussten sich die Altstörche, die in letzter Zeit gern auf dem Nachbarhorst nächtigten, nun einen anderen Schlafplatz suchen. Das Männchen übernachtet nun regelmäßig auf einen Fahnenmast, das Weibchen – etwas unbequem – auf einem trockenen Ast eines Obstbaumes. Die Jungstörche sind derzeit noch im Lande, lange wird es jedoch nicht mehr dauern bis sie sich erstmals auf die große Reise begeben.

2007: In Markdorf gibt es seit diesem Jahr einen weiteren besetzten Storchenhorst. Beim Lettenhof an der Brunnisach hat sich um den 20. März ein zweijähriger Storch vom Affenberg niedergelassen, ca. eine Woche später gesellte sich ein unberingtes Weibchen zu ihm. Die Dame konnte sich aber anscheinend nicht sofort für den Klufterner Horst und Mann entscheiden, denn sie zog für kurze Zeit nochmals mit einem anderen Männchen ab, kam dann jedoch wieder und blieb (es kann allerdings nicht ganz ausgeschlossen werden, dass es sich bei der mit dem Fremdstorch abziehenden unberingten Störchin und der später wieder auftauchenden, ebenfalls unberingten Storchendame um zwei verschiedene Vögel handelte).

Gegen Frendstörche, die seitdem öfters den Horst besuchen, hat sich das Paar bisher erfolgreich zur Wehr gesetzt. Seit Anfang der dritten April-Dekade wird gebrütet.

Juni: Kurz vor dem 20. Mai pellten sich in Markdorf-Kluftern zwei Junge aus den Eierschalen. Obwohl sie noch recht klein waren und eigentlich noch vollständig vom hudernden Altstorch bedeckt werden konnten, überlebten sie das nasskalt-stürmische Pfingstwetter nicht. Schon am 29. Mai war keine Bewegung mehr im Nest auszumachen. Ob hier möglicherweise die Unerfahrenheit (oder auch mangelnde Sorgfalt) eines oder beider Altstörche mit eine Rolle gespielt hat?


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