Die Störche Oberschwabens



Markdorf Schloss

Markdorf


2017: siehe Markdorfer Storchenseite und webcam.

2015: Pünktlich mit der Installation der webcam auf dem Schloss in Markdorf am 3. März erschien das letztjährige Brutpaar auf dem Horst: die jetzt sechsjährige Schweizer Störchin aus Kesswil, jetzt Gritli genannt, und ihr unberingter Gatte mit dem Namen Mark. Beide bauten zunächst eifrig an ihrer Wohnung bis sie sich eine Woche später zu einem längeren Ausflug entschlossen. Ihre Abwesenheit wurde von verschiedenen Störchen zu einem Nestbesuch genutzt, es blieb jedoch keiner. Gritli und Mark kehrten am 15. März zu ihrem Horst zurück, wurden jedoch drei Tage später von anderen Störchen vertrieben. In den folgenden Tagen besetzten ein dreijähriger Baseler Storch und eine gleichaltrige Störchin aus Bad Buchau das Schlossnest bis am späten Abend des 22. März Gritli und Mark die Eindringlinge auf ihren Horst angriffen und ihre Wohnstatt in einem heftigen Kampf zurückeroberten.

Es wurde auch allerhöchste Zeit, denn schon am Abend des 23. März lag das erste Ei im Nest, bis zum 1. April wurden es insgesamt fünf. Jetzt ist hoffentlich erstmal Ruhe eingekehrt, und es wird gewissenhaft gebrütet.

Juli: Auf dem Markdorfer Schlossnest spielte sich zur Schlupfzeit ein kleines Drama ab. Es regnete fast die gesamte Zeit über und das Wasser lief durch den verfestigten Nestboden möglicherweise nur ungenügend ab, außerdem machten den Storcheneltern massive Krähenangriffe zu schaffen. Das erste Küken schlüpfte am 28. April und starb noch am gleichen Tag. Ein zweites schlüpfte einen Tag später, wurde eine Woche alt und starb am 6. Mai. Das dritte, welches sich am 1. Mai aus den Schalen pellte, starb am 4. Mai. Aus zweien der insgesamt fünf Eier schlüpfte nichts. Die kinderlos gewordenen Eltern verließen daraufhin das Nest und zogen ins Hepbach-Leimbacher-Ried um, wo sie sich auf dem ehemaligen Baumnest der Hepbach-Leimbacher Störche (diese nisten ja derzeit auf einem Hochspannungsmast) niederließen. Nur zum Übernachten fliegen sie noch manchmal das Schloss an.

2014: Trotz schlechter Erfahrungen im letzten Jahr ist das letztjährige Brutpaar auf das Bischofsschloss zurückgekommen (beim Männchen können wir natürlich nicht ganz sicher sein, ob es wirklich dasselbe ist, denn es trägt keinen Ring). Die Störchin kam schon gegen Ende Februar, ihr Gatte ließ sich Zeit bis Anfang März. Man richtete die Wohnung her und fackelte dann nicht lange, und schon am 19. März lag das erste Ei im Nest. Dann gab es jedoch anscheinend eine kleine Verzögerung, denn das zweite Ei wurde laut Beobachtungen mit Hilfe der Nestkamera erst vier Tage später gelegt. Danach wurde es schwierig, die genaue Eizahl zu erkennen, denn das Gelege lag eingebettet in Heu in der Nestkuhle. Es wurden mindestens drei, wahrscheinlich vier Eier. Die ersten Jungen müssten kurz nach Ostern schlüpfen.

Juni: Am 23. April pellte sich das erste kleine Küken aus dem Ei. In den nächsten Tagen gesellten sich noch drei weitere hinzu. Das Wetter war in den letzten April- und ersten Maitagen zwar ziemlich regnerisch, aber es gab auch trockene Tage dazwischen und die Jungen waren noch klein und hätten eigentlich von den Eltern gut geschützt werden können. Trotzdem starben zwei. Den beiden anderen geht es aber gut, und mittlerweile trainieren sie fleißig ihre Flugmuskulatur und machen im Nest schon hohe Sprünge. Der Horst auf dem Schloss liegt allerdings in ziemlich luftiger Höhe und es erfordert schon einigen Mut, den endgültigen Sprung ins Ungewisse zu wagen. Lange wird es aber wohl nicht mehr dauern.

2013: Nachdem die erste Brut im zeitigen Frühjahr aufgrund einer Störung schiefgegangen war – das Gelege wurde vor dem Schlupf der Jungen verlassen –, versuchten es die Markdorfer Störche noch einmal und setzten sich um den 25. April auf ein Nachgelege. Denn zu dieser Zeit war es für eine zweite Brut noch früh genug. Möglicherweise hat allerdings zwischen der ersten und der zweiten Brut das Weibchen gewechselt, denn um den 10. April wurden heftige Kämpfe beobachtet, und das jetzige Brutweibchen, eine Schweizerin, ist eine andere als letztes Jahr.
Über eine vor kurzem installierten Nestkamera konnte man sodann am 28. Mai beobachten, dass ein erstes Küken schlüpfte. Zwei Tage später folgte noch ein zweites. Gerade als die beiden kleinen Störche schlüpften und noch die ersten Tage danach gingen starke Regenfälle nieder und es wurde empfindlich kühl. Diese Schlechtwetterperiode, welche bei den Störchen Oberschwabens generell hohe Verluste forderte, überlebte auf dem Schloss nur einer der Beiden.
Dem kleinen Storch gilt aber nun die ganze Fürsorge seiner Eltern, seine Chancen stehen gut. Hoffen wir, dass er es schaffen wird.

August: Der Jungstorch, der schon bei der Beringung deutliche Hungersymptome im Gefieder zeigte, wurde laut Beobachtern Anfang Juli nur noch vom Weibchen und schließlich überhaupt nicht mehr gefüttert und am 11. Juli deshalb vom Nest geholt. Einen Tag später starb er. Kritisch war in den heißen Tagen sicherlich der Flüssigkeitsverlust, bestimmte Anzeichen deuten aber auch auf eine mögliche Erkrankung. Er wird derzeit untersucht.

2012: Auf der alten Nistunterlage des Schlosses im Zentrum der Stadt Markdorf hatten sich schon im Jahr 2011 erstmals Störche niedergelassen. Zu einer Brut kam es jedoch nicht mehr. Dieses Frühjahr sind nun diese Störche wiedergekommen und diesmal wird es Nachwuchs auf dem Schloss geben. Bei dem Paar handelt es sich um einen unberingten und einen Schweizer Storch. Wer wessen Geschlechts ist, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden, denn in der Größe ähneln sie sich und eine Paarung konnte ich bisher nicht beobachten. In den letzten Märztagen begannen sie mit der Brut.

Anfang Juni: Erstmals Jungstörche in der Markdorfer Innenstadt: Hoch auf dem Schloss recken sich zwei Hälse in die Luft. Die Beiden sind jetzt fünf Wochen alt und haben ihre kritische Zeit weitgehend hinter sich. Ob sie beringt werden können, steht noch nicht fest. Denn der First des Schlossdaches liegt auf mehr als 30 Meter Höhe, ist also von der Feuerwehr nicht zu erreichen, und die Dachluke ist zu weit vom Storchennest entfernt. Da die Stabilität der Nestunterlage aber aus Sicherheitsgründen ebenfalls dringend überprüft werden muss, sollte man eine Möglichkeit finden.

August: Am 8. Juli wagten die beiden Jungstörche den mutigen Sprung vom hohen Schlossdach und schwebten erstmals über der Markdorfer Innenstadt. Alles ging gut, und so steht der Reise in den Süden nichts mehr im Wege. Einen Personalausweis haben die beiden zwar nicht, aber im Luftraum gibt es für Störche keine Grenzen und bei ihrer Ankunft in Spanien oder Afrika wird sie auch keiner danach fragen. Die Beringung wäre nämlich aufgrund der Unzugänglichkeit sehr aufwendig geworden. Nächstes Jahr wird jedoch eine Lösung gefunden sein. Denn die beiden Altstörche werden, so sie den Zug gut überstehen,  im Frühjahr wiederkommen und auch in der nächsten Saison wieder auf dem Schloss brüten.

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