Die Störche Oberschwabens



Ebersbach



2023: Der Oberbayer aus Raisting und seine Schweizer Gattin sind wieder Horstinhaber in Ebersbach. Mit dem Brutgeschäft begannen sie In der letzten Märzdekade, die ersten Störchlein werden sich Ende April aus den Eierschalen pellen.

2022: Alles wie gehabt in Ebersbach. Es brütet seit Ende März das altbekannte Paar.
25. Juni: Gut, also nicht allzuviel zu tun für die Ebersbacher Storcheneltern, die ihren Nachwuchs dann auch trotz Starkregen und Gewitter gut durchbrachten. Bei der letzten Horstbeobachtung am 5. Juli stand der Jungvogel noch auf dem Nest. Allerdings ist er nun auch schon zwischen neun und zehn Wochen alt und allzuviel Zeit kann er sich nicht mehr lassen. Sicherlich setzen ihn die Eltern mittlerweile auch schon etwas auf Abmagerungskur, damit der Sprung ins Ungewisse eher gewagt wird. Wünschen wir ihm viel Glück dazu.

2021: In Ebersbach brüten wieder der Bayer und seine angetraute Schweizerin. Obwohl sie sich ja eigentlich schon gut kennen, legten sie dieses Frühjahr ihre Eier etwas später als letztes Jahr. Anfang April war es dann aber soweit, das Gelege war komplett. Nun heißt es aufpassen und das Gelege gut vor der derzeit herrschenden Kälte schützen. 
Juni: Die kleinen Störche in Ebersbacher Nest, zwei an der Zahl, sind herangewachsen und werden bald das Fliegen lernen. Aber bevor sie erstmals das elterliche Nest verlassen, mussten sie noch eine kleine Prozedur über sich ergehen lassen, sie erhielten am 10. Juni nämlich ihren Personalausweis, damit sie überall als in Ebersbach gebürtige Störche erkannt werden können. Die Jungvögel waren zu diesem Termin sechs Wochen alt und erwiesen sich als gesund und munter, was sie aber – wie fast immer – nicht davon abhielt, sich beim Nähern der Drehleiter vorsichtshalber tot zu stellen. Nützte ihnen aber nix: der Ring wurde fachgerecht ums linke Bein gelegt, sie wurden gewogen (knappe 3 und 2,7 kg) und der Schnabel geputzt, damit auch wieder ordentlich was rein passt, die Heimstatt auf Müll überprüft (war Gott sei Dank nichts Gefährliches drin) und schon war man bei Adebars wieder unter sich. Wünschen wir Ihnen für ihren weiteren Lebensweg alles Gute und vor allem bald einen guten Flug in den Süden. Vielleicht treffen wir sie ja in ein paar Jahren irgendwo auf einem oberschwäbischen Nest wieder, wo sie dann selbst kleine Junge aufziehen.

2020: Na, dieses Mal scheint sich das Paar in Ebersbach etabliert zu haben. Der Bayer aus Raisting und die Schweizerin belegen wieder ihren Horst. Zwischen Mitte und Ende März begannen sie hier ihr Brutgeschäft.

Mindestens zwei Küken schlüpften in Ebersbach und beide überlebten ihre kritischen Nestlingswochen. Beringt wurden sie am 2. Juni mit Hilfe der Altshausener Feuerwehr. Sie erwiesen sich als gut im Futter und brachten beide über 3 Kilogramm auf die Waage.

2019: Schon wieder ein anderes Storchenmännchen in Ebersbach! Dieses Frühjahr ist der Horstinhaber ein Storch, welcher im Jahr 2014 in Raisting in Oberbayern das Licht der Welt erblickte, und er ist in Oberschwaben kein Unbekannter: im Jahr 2016 brütete er bereits, und zwar in Michelwinnaden, konnte jedoch dort keinen Nachwuchs durchbringen; als Brutvogel war er danach erst einmal von der Bildfläche verschwunden. Auch scheint er ein Vogel zu sein, der den Winter gern in Mitteleuropa verbringt. So wurde er im Januar 2016 an der Fütterungsstelle in Böhringen gesehen, und auch im Winter 17/18 war er bei uns, er verbrachte ihn in Ingoldingen. Nur 2016/17 war er wohl im Süden, denn vom September 2016 gibt es eine Meldung dieses Storchs aus der Gegend um Barcelona. Na, mal sehen, was er dieses Jahr zustande bringt zusammen mit der Schweizer Gattin, die dem Ebersbacher Horst treu geblieben ist. Seit Ende März wird jedenfalls gebrütet.

Juni: Schon etwas merkwürdig, die Vorgänge in Ebersbach. Ende April war, dem Verhalten der Altvögel nach zu urteilen, eindeutig mindestens ein Jungvogel geschlüpft, trotzdem konnte man kein Küken sehen. Mitte Mai wurde dann ein Junges entdeckt, Ende Mai gab es eindeutig Bewegung in der Nestkuhle, es wurde gefüttert, vom Nachwuchs war jedoch nichts zu sehen. Ich vermutete eine tiefe Nestkuhle. Als wir dann aber mit der Altshausener Feuerwehr am 3. Juni das Nest anfuhren, war klar, warum man die ganze Zeit kaum etwas von den Jungen gesehen hatte. Es saß ein winziger Jungstorch im Nest, von der Größe und mit dem Federkleid eines Zweiwöchigen, obwohl fünf Wochen alt. Unverrichteter Dinge zogen wir sofort wieder ab, um den Altvogel nicht am Beschützen seines Nachwuchses  zu hindern. Sicherlich werden wir aber mit der Drehleiter in ein paar Wochen nochmals zum Nest zurückkehren, um den Jungvogel, falls er überlebt, mit einem Ring zu kennzeichnen. Oft sind es nämlich gerade die zunächst völlig unterentwickelten Hascherl, die sich durch besondere Zähigkeit ausweisen und später die besten Brutvögel abgeben, was  sich dann möglicherweise auch durch diesen Jungvogel wieder bestätigen wird.

2018: Dieses Frühjahr gab es keinen "Personalwechsel" in Ebersbach (d.h. beim Männchen können wir uns nicht hundertprozentig sicher sein, da es nicht mit einem Ring gekennzeichnet ist). Nach Angaben von örtlichen Beobachtern kehrte das Paar am 19. Februar zurück, allerdings humpelte das Männchen leicht, als ich es im März erstmals sah, hatte also möglicherweise einen Kampf mit einem anderen Horstinteressenten hinter sich.
In den ersten Apriltagen lagen – passend zu Ostern – die ersten Eier im Nest und seitdem sitzen der Unberingte und seine Schweizer Gattin abwechselnd auf dem Gelege.

Ob tatsächlich nur ein einziges Störchlein im Ebersbacher Horst geschlüpft ist, kann zwar nicht mit Sicherheit gesagt werden, doch wurde von Anfang an immer nur ein Köpfchen gesehen (allerdings war das Nest in den ersten beiden Wochen nach dem Schlupf nur sehr schlecht einsehbar). Nach dem Motto: "Nur kein Stress" versorgten die Storcheneltern ihr Einzelkind und brachten es erwartungsgemäß auch problemlos über seine Nestlingszeit. Mittlerweile hat der Jungvogel sein Nest verlassen und befindet sich sicherlich schon in Gesellschaft vieler anderer Jungstörche, mit welchen zusammen er demnächst Oberschwaben verlassen wird.

2017: Nun besteht kein Zweifel mehr: Schweizer Storchendamen haben eine Affinität zu Ebersbach. Die Horstinhaberin vom letzten Jahr ist nicht zurückgekehrt, und so ließ sich dieses Frühjahr eine andere, und zwar die dritte Schweizer Störchin in Folge, in Ebersbach nieder und verbandelte sich mit dem unberingten Männchen, wahrscheinlich dem selben, welches schon 2016 den Ebersbacher Horst innehatte.
Zum Monatswechsel März / April lag das erste Ei im Nest und seitdem wird eifrig gebrütet. Die demnächst schlüpfenden Küken haben schon mal insoweit Glück, dass sie die kalten Schneetage Ende April noch in der schützenden Eischale verbringen dürfen.

Juli: Im Ebersbacher Horst gegenüber der Feuerwehr schlüpften in der ersten Maidekade drei oder evtl. auch vier kleine Junge (genau war es nicht zu sehen). Am ersten Juni wurden allerdings nur noch zwei Köpfchen im Horst entdeckt. Möglicherweise hatte der Storchenpapa zeitweise etwas Schwierigkeiten bei der Futterbeschaffung, denn bei einer Horstbeobachtung am 20. Mai wurde festgestellt, dass er auf einem Bein humpelte. Den beiden verbliebenen Jungstörchen geht es aber gut, der größere der beiden wog bei der Beringung immerhin 3,6 Kilogramm, auch sein Geschwister brachte knapp drei Kilos auf die Waage. An Futtermangel schienen sie also nicht zu leiden und machten auch sonst einen zufriedenstellenden Eindruck. Jetzt werden sie allerdings von den Eltern langsam auf Abmagerungskur gesetzt, d.h. „Hotel Mama, ade!“. Sie sollen sich nämlich bald vom Nest wagen und selbst um ihre Ernährung kümmern. Und das Fliegen muss vor der großen Reise schließlich auch noch richtig gelernt sein.

2016: Die Ebersbacher Brutstörchin von 2014 (eine Schweizerin), die letztes Jahr geschwächelt hatte und ihren Horst an eine andere Schweizer Störchin verlor, ist zurückgekehrt und hat sich dieses Jahr behauptet. Ihr Gatte ist allerdings ein anderer als in den beiden Jahren zuvor. Er trägt nämlich keinen Ring, stammt also möglicherweise aus dem Elsass oder aus Bayern, wo nicht alle Störche beringt werden (allerdings gibt es mittlerweile auch in Baden-Württemberg und auch in Oberschwaben einige Horste, die nicht zugänglich sind und deren Jungstörche deshalb nicht gekennzeichnet werden können).
Die beiden ließen die Sache gemächlich angehen und schritten erst im April zur Brut. Die ersten Jungstörche werden aber wohl demnächst schlüpfen.

Juli: Um den 10. Mai pellten sich nach und nach drei kleine Störchlein aus den Eiern im Ebersbacher Nest. Sie waren noch so klein, dass sie während der Eisheiligen gut von den Eltern geschützt werden konnten und überlebten auch die nachfolgende Kälteperiode am 23./24. Mai. Zwei Jungvögel des Nachwuchses waren durch das schlechte Wetter und dadurch sicherlich auch bedingte Unterernährung allerdings derart geschwächt, dass sie die Regengüsse Anfang Juni, obwohl die Temperaturen nicht dramatisch niedrig waren, nicht mehr überstanden, und so wurde bei der Nestbeobachtung am 7. Juni nur noch ein einziges Junges im Nest entdeckt.

Bei der Beringung am 17. Juni brachte es ca. zweieinhalb Kilogramm auf die Waage, was in einem Alter von gut fünf Wochen nicht gerade üppig ist. Interessiert beobachtet wurde das Ereignis von den Ebersbacher Grundschülern, die die Beringerin anschließend mit vielen und erstaunlich klugen Fragen löcherten. Die Grundschule befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft des Horstes, die Schüler können die Störche vom Fenster des Klassenzimmers aus beobachten.

2014: Neubesiedlung Ebersbach!

Ebersbach
Horst in Ebersbach am 29.03.2014. Foto: Ute Reinhard.

Eine Storchenbrut in Ebersbach (Ebersbach-Musbach zwischen Bad Saulgau und Altshausen) ist auch aus alten Aufzeichnungen bisher nicht bekannt. Sehr zur Freude der Ebersbacher Bürger erschien im März 2014 ein Storchenpaar in Ebersbach und fing auf einem Niederspannungsmast direkt neben dem Feuerwehrgebäude an, ein Nest zu bauen. Zuvorkommenderweise dachten sie wohl bei der Auswahl des Standorts gleich an die mittlerweile zur Beringungszeit stark beanspruchten Floriansjünger. Die Ebersbacher Feuerwehr wird jedenfalls – sollte es Junge im Ebersbacher Nest geben, was wir stark hoffen – zu dieser Aktion gerade mal ein paar Meter aus ihrem Gebäude herausfahren müssen, und schon kann die Beringung stattfinden.

Die Hoffnung auf Storchennachwuchs in Ebersbach ist durchaus berechtigt, denn in den allerletzten Märztagen wurde ein erstes Ei gelegt, es folgten sicherlich noch weitere, und seit Anfang April wird ernsthaft gebrütet.

Juni: Es ist nicht die erste Brut des Paars, denn sie hatten es im Jahr zuvor schon einmal in Hochberg versucht. In Hochberg waren sie während der Bebrütung des Geleges jedoch von einem Fremdstorch belästigt worden, das Gelege wurde vorzeitig verlassen. Das Storchenmännchen stammt übrigens aus Oberschwaben, nämlich aus Königseggwald, nunmehr vier Jahre alt, seine Angetraute ist eine Schweizerin aus Uznach und ein Jahr jünger als er.
Aus ihrem Gelege in Ebersbach schlüpften dieses Jahr gleich vier Junge, eine stattliche Anzahl für ein Storchenpaar, das erstmals Nachwuchs zu versorgen hat. Sie machten ihre Sache aber ziemlich gut, denn von den vieren kamen tatsächlich drei durch. Zu ihrer Beringung musste nun aber doch die Altshauser Feuerwehr anrücken, denn die Ebersbacher Feuerwehr, deren Gebäude sich eigentlich geschickt direkt neben dem Storchennest befindet, hat keine Drehleiter zur Verfügung.
Die Jungstörche sind jetzt zehn Wochen alt, Schnabel und Beine färben sich langsam orange und man wird sie bald kaum noch von den Eltern unterscheiden können. Jetzt heißt es: üben, üben, üben, denn bald geht's auf Reise in den Süden.

Ebersbach
Junge in Ebersbach. Foto: Georg Steinhauser 23.05.2014.

Ebersbach
Papa ist mit der Wache dran. Foto: Georg Steinhauser 31.05.2014.

Ebersbach
Abflug des Altstorchs – noch drei Jungstörche. Foto: Georg Steinhauser 03.06.2014.

Ebersbach
Früh übt sich. Ebersbach 24.06.2014. Foto: Georg Steinhauser




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