Die Störche Oberschwabens



Mochenwangen

Mochenwangen


2019: Das Nest auf der alten Kirche ist wieder von unserem altbekannten Paar belegt, der mittlerweile 19-jährigen Affenbergerin und ihrem sechs Jahre jüngeren Gatten aus Ertingen. Die Störche der Kolpingstraße sind jedoch nicht die vom letzten Jahr, sondern ein Paar, welches 2018 in Unterankenreute gebrütet, dort jedoch seine Jungen verloren hatte. Beide sind knapp vier Jahre alt, er stammt aus Ebenweiler, sie aus Ingoldingen. Bei der letzten Horstbeobachtung am 5. April wurde festgestellt, dass beide Paare brüten.

Im Nest auf der Kirche schlüpften vier, in der Kolpingstraße mindestens zwei Storchenküken. Nach Ende der Schlechtwetterperiode im Mai wurden in beiden Nestern noch jeweils zwei Jungvögel gesehen. Immerhin, denn die Jungstörche auf der Kirche waren zu dieser Zeit bereits in einem kritschen Alter: zu groß, um noch von den Eltern geschützt zu werden. In der Kolpingstraße starb dann aber später noch einer der Beiden, so dass wir am 6. Juni bei der Beringung mit Hilfe der Weingarter Feuerwehr noch insgesamt drei Jungstörche in Mochenwangen antrafen, die mit ihren jeweils etwa drei Kilogramm einen einigermaßen zufriedenstellenden Eindruck machten. Die Störche der Alten Kirche werden wohl als erstes ihren Jungfernflug absolvieren; es wird nicht mehr lange dauern, dann ist es soweit.

2018: In Mochenwangen ist wieder die alte Kirche und der Mast an der Ecke Kolpingstraße von Störchen besetzt. Die Paare sind dieselben wie im Jahr zuvor, auch in der Kolpingstraße, wo in den letzten beiden Jahren, also seit der Neubesiedlung dieses Masts keine Jungstörche durchkamen. In beiden Nestern wurde kurz vor Ostern mit der Brut begonnen, um den Maifeiertag müssten demnach die ersten kleinen Storchenküken schlüpfen. Mal sehen, wie es ihnen dieses Jahr ergeht. Hoffentlich haben auch die Störche der Kolpingstraße endlich Erfolg und bringen ihren Nachwuchs durch.

Endlich hat es geklappt: In beiden Nestern wurden Junge groß. Es bestanden ja auch die allerbesten Voraussetzungen. Auf der alten Kirche waren es drei (vor den Eisheiligen dachte man sogar, man hätte vier Köpfchen gesehen), auf dem Mast der Kolpingstraße waren es zwei Jungvögel, welche gegen Mitte Juni im Abstand von drei Tagen mit Hilfe der EnBW und der Feuerwehr beringt wurden. Sie machten sämtlich einen guten Eindruck, waren gesund und munter, sodass ihrem erfolgreichen Ausflug einige Wochen später nichts im Wege stand. Bestimmt sind sie schon auf dem Weg in den Süden. Ob wir den Einen oder Anderen in zwei, drei Jahren in Oberschwaben als Brutvogel wiedersehen werden?

2017: In Mochenwangen wurde im Jahr 2017 wieder in denselben Nestern gebrütet wie im Vorjahr. Auf der alten Kirche nistete wieder Laura, die nun siebzehnjährige Störchin vom Affenberg, mit dem nun elfjährigen Gatten aus Ertingen. Auf dem Mast an der Ecke Kolpingstraße brüteten wieder der Hasenweiler und die Frickingerin, beide jetzt drei Jahre alt. Die Frickingerin schaute sich nach dem letztjährigen Misserfolg allerdings erstmal woanders um: Sie gesellte sich Anfang März zuerst zu dem Männchen in Blitzenreute, bis sie dann offensichtlich dort von einer anderen Störchin verjagt wurde (die unberingte Gattin des Blitzenreuters war es jedoch nicht – diese hatte augenscheinlich das Interesse am Blitzenreuter Nest samt Gatten verloren und war anscheinend überhaupt nicht dort erschienen –, sondern eine junge Störchin aus Buggensegel eroberte das Blitzenreuter Nest). So weit, so gut, also personell wieder alles beim Alten in Mochenwangen.
Ja, und dann war es schließlich wieder soweit, die ersten Eier wurden ins Nest gelegt, und zwar geschah das in beiden Nestern so ziemlich genau am selben Tag Ende März. In beiden Horsten pellten sich sodann Ende April die ersten Küken aus den Eierschalen. Auf dem Mast schlüpften zwei oder drei Junge, auf der Kirche wurden es definitiv drei. Während allerdings die kleinen Jungen in der Kolpingstraße bei dem ungemütlichen Wetter bereits in ihren ersten Lebenstagen starben (zwei ungefähr eine Woche bis 10 Tage alte Junge wurden hier Mitte Mai tot unter dem verlassenen Nest gefunden), überstanden die drei Jungstörche von Laura die nasskalten Tage Anfang Mai unter dem schützenden Gefieder ihrer Eltern und nachfolgend auch ihre übrige kritische Nestlingszeit schadlos. Am 1. Juni wurden sie mit Hilfe der Weingarter Feuerwehr beringt, und es wird nicht mehr lange dauern, bis sie den Zug in den Süden antreten werden.

2016: Na, also welches Nest wollen sie denn nun? Laura und ihr Angetrauter konnten sich lange nicht entscheiden, welchen Platz sie für die Aufzucht ihrer Jungen sie dieses jahr nehmen sollten. Zur Auswahl stand der alte Horst auf dem Mast, auf dem versehntlich der Abweiser vergessen wurde, außerdem ein von dem Paar im Frühjahr zusätzlich gebautes Nest auf einem Mast inmitten der Äcker beim Kögelhof und schließlich das bereitgestellte Ersatznest auf der alten Kirche. Tja, wer die Wahl hat.....
Zunächst ging es zwischen dem Kögelhof und dem Mastnest gegenüber der Volksbank hin und her. Das Nest auf der Kirche fiel bei den beiden anscheinend in Ungnade und kam zunächst nicht in die engere Wahl. An Brut schien man gar nicht zu denken, die Wohnungssuche war einfach zu schwierig. Aber dann auf einmal – standen Laura und ihr Gatte auf der Kirche, und das schien nun plötzlich der richtige Platz zu sein, denn jetzt ging es ratzfatz: um den 10. April lagen die ersten Eier im Nest.
Wieviele Junge das Paar zu versorgen hat, wissen wir noch nicht, denn bei der letzten Nestbeobachtung am 15. Mai waren die Küken noch sehr klein und konnten selbst bei der Fütterung nicht gesehen werden. 

Mochenwangen
Das neue Nest auf dem Mast. Ute Reinhard 2016.

Es gibt aber dieses Jahr noch ein zweites Storchenpaar in Mochenwangen, und möglicherweise gab ihre Besiedlung eines Mastes in unmittelbarer Nachbarschaft des alten Nestes von Laura den Ausschlag für die Wahl des Kirchennestes. Laura und ihr Mann thronen nämlich damit über dem Zentrum von Mochenwangen und haben alles im Blick. Die Neuankömmlinge stammen aus Frickingen und Hasenweiler und sind erst zwei Jahre alt. Mit der Brut hatten sie es ziemlich eilig, und so schlüpften ihre Jungen nur wenige Tage nach den Küken des Kirchennestes. Auch hier wissen wir noch nicht, wieviele es sind.

Juli: Auf dem Mast kam ein einziges Junges zur Welt, für frisch gebackene Eltern eigentlich eine vernünftige Zahl. Wie viele Störchlein es auf der Kirche waren, wissen wir nicht, denn plötzlich ging es sehr schnell, und das Nest war leer; die Jungen (eins oder mehrere) waren bei der Kälteperiode am 23./24. Mai sämtlich umgekommen.
Leider kam jedoch der Jungstorch auf dem Mast auch nicht durch. Er starb beim Dauerregen am 16. Juni im Alter von ca. viereinhalb Wochen. Ob der Hasenweiler und die Frickingerin nächstes Frühjahr wiederkommen werden und es noch einmal auf ihrem neuen Mastnest in Mochenwangen mit einer Brut versuchen?

 

2015: Die Installation einer neuen Nistplattform auf der Alten Kirche in Mochenwangen, die das bisherige Nest ersetzen soll, konnte zeitlich leider nicht mehr vor Ankunft der Störche am 19. Februar auf den Weg gebracht werden, und so belegten Laura und ihr Gatte wieder d en alten Horst auf dem Mast. Die Nistunterlage wurde trotzdem Anfang März schon mal befestigt, jedoch mit einer abweisenden  Konstruktion versehen, damit keine Konkurrenz für das ansässige Storchenpaar angelockt wird.

Ende März saßen die Mochenwangener Störche auf einem Gelege. Hoffen wir, dass dieses Jahr nichts schiefgeht und die Storcheneltern ihren Nachwuchs problemlos durchbringen werden.

Ende Mai begann es im Mochenwangener Nest lebendig zu werden, und Anfang Juni wurden vier kleine Störchlein gezählt. Die Eltern fütterten ihren Nachwuchs fleißig, und die Jungen saßen bei der Fütterung artig in Kleeblattformation um die ausgewürgten Leckereien, so dass auch der kleinste genügend abkriegte und die kritischen ersten sechs Wochen gut überstand.
Am 16. Juni war dann ein großer Tag für die Storchenkinder, denn die EnBW rückte mit dem Hubsteiger und die Vogelwarte mit drei Sendern an. Ida, Mattis und Juna bekamen je einen der Datenlogger huckepack und werden uns künftig ganz genau verraten, auf welchem Wege sie ihr Winterquartier anfliegen, wo sie den Winter verbringen und wo sie ihre Nahrung suchen. Auf der Webseite www.movebank.org kann man ihren Weg verfolgen (Passwort nicht notwendig).

Der Kleinste flog ohne Sender aus, aber vielleicht werden wir auch über ihn gelegentlich etwas erfahren, denn schließlich erhielt auch er einen Kennzeichnungsring.

2014: Obwohl die Mochenwangener Störche im letzten Jahr trotz des schlechten Wetters aufgrund ihrer späten Brut tatsächlich zwei Junge durchbrachten, hat auch hier das Brutpaar gewechselt. Vermutlich weil der Staiger Storch und die Preußenhäusler Störchin, die beide keine Lust mehr auf ihr altes Nest hatten, einfach früher da waren als die Mochenwangener Störche und gemeinsam das Mochenwangener Nest in Besitz nahmen. Und so brüten dieses Jahr seit Anfang April die Störchin "Laura" und ihr neuer Gatte in Mochenwangen auf dem dortigen Mast.
Der letztjährige Mochenwangener Brutstorch ist dagegen nach Staig gezogen, wo er jedoch ebenfalls mit einer neuen Gattin brütet, die im letzten Jahr den Horst von Amtzell innehatte (ein ganz schönes Durcheinander also!).

Mochenwangen
Erneute Paarung in Mochenwangen am 19.05.2014. Foto: Georg Steinhauser

Juni: Irgendetwas ist schief gegangen in Mochenwangen, die Anwohner konnten mir jedoch keine Auskunft darüber geben. Ende April / Anfang Mai schlüpften im Nest vier Junge, wahrscheinlich waren es sogar fünf, die zwei bis drei Wochen später alle umgekommen waren. Die Ursache des Desasters ist nicht bekannt. Wir können jetzt nur auf das nächste Jahr hoffen.

2013: Vor einigen Jahren versuchte sich schon einmal kurzzeitig ein Storchenpaar am Nestbau auf einem Strommasten in Mochenwangen an der Hauptstraße. Dieses Jahr kamen wieder Störche, und diese meinten es wirklich ernst. Sie bauten auf dem bereits von der EnBW gesicherten Mast weiter an dem Nest und legten dann tatsächlich auch ein paar Eier hinein. Zwei Junge schlüpften gegen Anfang Juni.
Der Papa der beiden kleinen Störche ist übrigens drei Jahre alt und ein echter Oberschwabe vom Federsee. Er wurde in Oggelshausen geboren. Die Mama wurde noch nicht eindeutig identifiziert.

August: Auch die Herkunft der Störchin ist nun bekannt: Sie stammt aus Märkt im bayerischen Schwaben und ist blutjung, gerade mal zwei Jahre alt. Den Nachwuchs scheinen die Frischvermählten trotz ihres noch geringen Alters und ihrer Unerfahrenheit durchzubringen. Zwar hatten die beiden Nestlinge bei der Beringung Untergewicht, und einer der beiden zeigte Hungersymptome im Gefieder, doch hielten sie bis jetzt wacker durch und werden wohl auch den Ausflug schaffen. Sie sind ziemlich spät dran und müssen sich etwas beeilen. Den Zug werden sie wohl nicht mit den Jungstörchen, sondern mit den erst später abziehenden Altstörchen antreten.



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