Die Störche Oberschwabens



Hochberg



2021: Die neue Liaison, die letztes Jahr nach dem Unglück und Tod des Brutmännchens begann, scheint gehalten zu haben. Der Storch aus Göggingen ist zu der Affenbergerin in Hochdorf zurückgekehrt. Vor seiner Ankunft versuchte allerdings ein anderes Storchenmännchen, welches letztes Jahr in Altshausen in der Blumenstraße erfolgreich zwei Junge aufgezogen hatte, mit der Störchin anzubandeln. Nach zwei Tagen ließ sie ihn dann auch aufs Nest. Der Gögginger machte dann aber schließlich doch augenscheinlich das Rennen und seit dem 9. April sieht es definitiv nach einer Brut aus.

Juni: Der Nestrand ist dieses Jahr sehr hoch gebaut, die Nestkuhle kaum einsehbar. Man sah daher nicht genau, ob es ein oder zwei Jungvögel waren, die im Hochberger Horst geschlüpft waren. Die sehr kalten und nassen Tage und Nächte der zweiten Maihälfte überstand der Nachwuchs jedoch leider nicht, am 29. Mai verließen beide Altstörche wieder zeitweise das Nest, in dem es still geworden war. Bleibt uns nur, auf ein besseres nächstes Jahr zu hoffen.

2020: Das Nest in Hochberg auf dem Kirchenschiff ist wieder von unserem altbekannten Storchen-Ehepaar besetzt. Die ersten Eier wurden Ende März gelegt, nun wird abwechselnd fleißig gebrütet.
Um den 23. April und den Folgetagen wurde es lebendig im Hochberger Nest, nach und nach pellten sich vier kleine Störche aus den Eiern. Sie wuchsen und gediehen, brachten Eisheilige und Schafskälte gut hinter sich. Am 3. Juni machten sie Bekanntschaft mit der Saulgauer Feuerwehr und der Weißstorch-Beringerin, die ihnen ihren Personalausweis verpasste und dabei feststellte, dass die Jungschar ziemlich gut im Futter war, ja zwei der Jungspunds so kräftig waren, dass weitere Gewichtszunahme bis zum Jungfernflug nicht unbedingt ratsam schien. Leider war dann aber ihr Jungfernflug, der am 8. Juli stattfand, von einem sehr traurigen Ereignis überschattet. Ihr Vater brach sich an diesem Tag einen Flügel, wurde zunächst sitzend auf der Wiese entdeckt und lief später langsam Richtung Kirche, wo er von der Gattin und den gerade flügge gewordenen Jungen umringt wurde. Sie hatten gemerkt, dass etwas nicht stimmte mit ihm. Ob sie ahnten, dass sie ihn zum letztenmal sahen? Denn man musste ihn einfangen, und nach Untersuchung des Bruchs entschied der Tierarzt, dass es keine Chance auf Heilung gab, eine Einschläferung war unumgänglich. Es geht uns allen ziemlich nah. Die Störchin hält sich seitdem die meiste Zeit auf dem Nest auf, seit dem 13. Juli hat sie allerdings Besuch von einem Storch, welcher vor drei Jahren in Göggingen als einer von fünf Jungen auf dem Nest Adler das Licht der Welt erblickte. Ob sie sich mit ihm anfreunden wird? Noch ist die Annäherung eher vorsichtig.

2019: So langsam hat man sich etabliert auf dem Hochberger Kirchenschiff-Nest. Das Paar vom letzten Jahr hat sich wieder eingefunden: das unberingte Männchen (eigentlich nicht eindeutig identifizierbar, doch sehr wahrscheinlich dasselbe wie letztes Jahr) und die nun knapp vierjährige Gattin vom Affenberg. Gebrütet wird seit Ende März.

Juni: Am 28. April wurde zum erstenmal gesehen, dass die Storcheneltern Nachwuchs fütterten, und sie versorgten ihn augenscheinlich ziemlich gut. Als man mit Hilfe der Bad Saulgauer Feuerwehr am 5. Juni das Nest besuchte, um den beiden Jungstörchen ihren Personalausweis zu verpassen, wog der eine immerhin fast dreieinhalb Kilogramm. Sein Bruder (oder ist es eine Schwester?) war ein Pfund leichter. Ihre kritische Nestlingszeit haben die beiden jetzt überstanden. Regen und Kälte können ihnen nichts mehr anhaben, denn das Gefieder ist mittlerweile so gut ausgebildet, dass es sie ausreichend schützt.

2018: So ganz gesittet ging es auch im Frühjahr 2018 nicht in Hochberg zu. Am 1. März kehrte das Storchenmännchen zu seinem Horst zurück und bekam am 6. März Gesellschaft von einer dreijährigen Störchin aus Mochenwangen. Mit der Paarung klappte es aber irgendwie nicht so richtig, und drei Tage später erschien die letztjährige Gattin, welche von der Liaison ihres Angetrauten nicht gerade begeistert war. Es kam zum Kampf, die Rivalin wurde vertrieben (sie siedelte sich übrigens später auf dem Museum in Bad Saulgau an, wo sie jetzt auch brütet), und es herrschte wieder offensichtliches Einvernehmen  auf dem Hochberger Horst. Seit Gründonnerstag sitzt das Paar abwechselnd auf einem Gelege.

Ende April / Anfang Mai schlüpften im Nest auf der Hochberger Kirche insgesamt vier kleine Weißstorch-Küken. Vermutlich beim Hagel am 23. Mai kam das Nesthäkchen ums Leben, die drei anderen Jungstörche überstanden das Unwetter jedoch und konnten am 8. Juni mit Hilfe der Saulgauer Feuerwehr beringt werden. Die drei erwiesen sich dabei als ähnlich groß, gesund und munter, sie wogen etwa um die drei Kilogramm. Inzwischen haben sie das Fliegen gelernt und sich von ihren Eltern unabhängig gemacht. Bald werden sie Oberschwaben den Rücken kehren, denn es packt sie das Reisefieber und von den derzeit bei uns herrschenden "spanischen" Temperaturen lassen sie sich nicht täuschen.

2017: Die Hochberger freuen sich. Das Nest wurde nach Ende der Renovierarbeiten wieder auf dem Dach des Kirchenschiffes installiert und der sehnliche Wunsch auf eine Wiederbesiedlung von Hochberg ging in Erfüllung.
Der erste Storch ließ sich am 7. März blicken, zog aber nach einer halben Stunde wieder ab. Dann erschienen am 11. und 14. März zwei zweijährige oberschwäbische Störche (aus Wald und aus Königseggwald), die es etwas ernster meinten, der Königseggwalder verließ den Horst jedoch wieder am 16. März.
Vier Tage später kam ein unberingter Storch in Hochberg an – war es das frühere Hochberger Männchen? Und dieser bekam – nachdem ihn die Ebersbacher Brutstörchin einen Tag zuvor kurz besuchte (wollte wohl, kurz bevor sie durch Eier und Junge an ihr Nest und ihren Gatten gebunden war, nochmals einen kleinen Ausflug – vielleicht sogar einen kleinen Seitensprung machen?) – am 27. März Gesellschaft von einer blutjungen Storchendame, welche im Jahr 2015 am Affenberg aus dem Ei geschlüpft ist.
Der Unberingte und die Affenbergerin gingen jetzt jedenfalls ernsthaft zur Sache. Nach Anbau und Auspolsterung des Nestes wurden nach und nach die Eier abgelegt, welche nun sorgsam von den beiden abwechselnd bebrütet werden.

Juli: Mitte Mai war es dann schließlich in Hochberg soweit. Die erste Eierschale wurde angepickt. Nach und nach wurde es im Nest lebendig, und schließlich waren drei kleine Köpfchen zu sehen. Die Eltern bewachten anfangs abwechselnd ihren Nachwuchs und schützten die Kleinen gut vor Regen (eher Mangelware), Wind und vor allem Sonne und brachten augenscheinlich auch ausreichend Futter. Denn  alle drei wuchsen heran und erwiesen sich am 23. Juni, als sie mit Hilfe der Bad Saulgauer Feuerwehr ihren Personalausweis erhielten, als gut genährt. Lange wird es nicht mehr dauern, dann werden sie erstmals das Nest verlassen und ein ganz neues Element kennenlernen. Haben wir sie zuvor bei der brütenden Hitze manchmal in ihrem Nest bedauert, so wird uns bei ihrem Anblick dann eher die Sehnsucht packen, zusammen mit ihnen durch die Lüfte zu schweben und mit auf die große Reise zu gehen.

2016: Leider ist man in Hochberg mit der Renovierung des Kirchendaches nicht rechtzeitig fertig geworden, so dass man den Horst vor Beginn der Brutzeit verlegen musste. Das auch im Winter in Hochberg gebliebene Storchenpaar war aber mit der Verlegung nicht einverstanden und zog ab. Das Weibchen hat einen neuen Brutplatz – und damit auch einen neuen Brutpartner – in Esenhausen gefunden, wohin es das Männchen verschlagen hat, wissen wir nicht, denn es trug keinen Ring.
Hoffen wir, dass es im nächsten Jahr, wenn die Plattform wieder auf das Kirchenschiff gesetzt wird, wieder zu einer Weißstorch-Brut in Hochberg kommt.

2015: Das letztjährige Hochberger Weibchen war aufgrund des letztjährigen Brutverlustes in Hochberg (der allerdings seine Ursache vermutlich nicht in mangelnder Nahrung hatte, sondern auf das Konto eines Starkregens ging) nicht mit dem Horst in Hochberg zufrieden und wechselte dieses Frühjahr nach Bad Saulgau.
Der unberingte Storchenmann in Hochberg, angekommen am 3. März, hat also eine neue Gattin, die vor drei Jahren im benachbarten Bad Saulgau als Schwester von vier weiteren Jungstörchen auf der Kirche aufgewachsen ist. 
Die ersten Eier wurden Anfang April gelegt, hoffen wir dass diesmal in Hochberg alles gutgeht.

Juni: Die erste Fütterung am Nest wurde auf dem Hochberger Kirchturm am 8. Mai beobachtet. Lange sah man nur zwei Junge im Nest, dann stellte es sich jedoch heraus, dass es insgesamt drei kleine Storchenküken waren, die sich da im Nest tummelten. Das Nesthäkchen war aber sehr zurückgeblieben und wurde wohl von den beiden Großen abgedrängt. Am Mittwoch nach Pfingsten wurde es zum letztenmal gesehen. Den beiden anderen Jungen geht es aber gut, auch wenn sie sich bei der Beringung am 17. Juni als etwas untergewichtig herausstellten. Wind und Wetter können ihnen nun nichts mehr anhaben. Jetzt heißt es üben, üben, üben, denn das Fliegen will gelernt sein und der nächste Winter kommt bestimmt.

2014: Es wird berichtet, dass das Storchenmännchen am 6. März seinen Horst bezogen hatte, einige Tage später jedoch verschwand.
Am 1. April erschien dann ein anderer Storch, der keinen Ring trägt und lange Zeit unvermählt blieb. Zwar bekam er mehrmals Besuch von zwei oder auch drei Störchen, ließ jedoch keinen von diesen auf den Horst. Seit dem 14. April scheint es aber nun doch noch gefunkt zu haben. Eine junge Storchendame, vor zwei Jahren im nahen Ölkofen geboren, hat sein Herz erobert. Wenn die Beiden jetzt nicht allzulange herumtrödeln, könnte es dieses Jahr mit Nachwuchs im Hochberger Nest tatsächlich noch etwas werden.

Ende Juni: Um den 25. April begann das Hochberger Paar mit der Brut, und Ende Mai pellten sich zwei kleine Störche aus den Eiern. Alles ging gut, und der Beringungstermin stand unmittelbar bevor, da machte ein Gewitter mit Starkregen in der Nacht vom 28. auf den 29. Juni alle Hoffnung zunichte. Die Jungen, deren Gefieder noch nicht fertig ausgebildet war, jedoch aufgrund ihrer Größe nicht mehr von den Eltern bedeckt werden konnten, starben.
Die Altstörche halten sich noch am Hochberger Horst auf, und so bleibt die Hoffnung, dass sie nächstes Jahr wiederkommen und es noch einmal versuchen.

Fotos von Georg Steinhauser vom 06.05.2014

Hochberg
Ganz schön windig hier oben.

Hochberg
Storchenmama widmet sich derweil der Gefiederpflege.

Hochberg
Storchenpapa auf Futtersuche.

2013: Neuer Brutort Hochberg!
Nachdem in Hochberg bei Bad Saulgau in den letzten Jahren immer mal wieder Störche gesichtet wurden, sich auch immer mal wieder kurzzeitig auf der vor wenigen Jahren auf der Kirche errichteten Nistunterlage niederließen, hat es dieses Jahr nun endlich geklappt. Hochberg hat ein Storchenpaar.
Das Männchen ist drei Jahre alt und stammt aus Königseggwald, seine mit ihm frisch Vermählte ist eine ebenfalls noch blutjunge Schweizerin. Neue schweizer-oberschwäbische Freundschaften und Verbindungen gibt es (unter den Störchen) dieses Jahr übrigens einige.
Und sie gingen auch gleich ernsthaft zur Sache und paarten sich nicht nur einfach so zum Vergnügen. Nein, sie stiegen tatsächlich gleich in die Eierproduktion ein. Die ersten Storcheneier lagen Mitte April im Hochberger Nest. Seitdem ist immer einer der Störche da und kümmert sich um das Gelege.

Juni: Nachdem ungefähr drei Wochen gebrütet worden war, erschien ein Fremdstorch, der vom Hochberger Männchen mehrmals vertrieben wurde. Das Paar wurde daraufhin zunehmend nervös, verließ auch zeitweise das Nest. Zwei Tage später wurde das Gelege endgültig aufgegeben. Es wird angenommen, dass es bei einem Kampf zu Bruch gegangen ist. Zwar wurde von den Anwohnern kein solch heftiger Kampf beobachtet, doch manchmal finden die Streitereien nachts statt und bleiben dann unbemerkt.


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